− | Der [[Biophoton]]enforscher [[Fritz-Albert Popp]] veröffentlichte 2005 mit zwei seiner Kollegen seines privaten Instituts IIB in Neuss eine Arbeit in der die Autoren behaupten, daß sich mit einer handesüblichen Infrarot Wärmebildkamera sogenannte Meridiane reproduzierbar nachweisen liessen<ref> Klaus-Peter Schlebusch, Walburg Maric-Oehler, Fritz-Albert Popp. Biophotonics in the Infrared Spectral Range Reveal Acupuncture Meridian Structure of the Body. The Journal of Alternative and Complementary Medicine. February 2005, 11(1): 171-173. doi:10.1089/acm.2005.11.171.</ref>. Allerdings würden sich zusätzlich noch andere mysteriöse Bahnen zeigen mutmaßen die Biophotoniker. Obwohl am eigenen Institut mit sehr empfindlichen Instrumenten in verdunkelten Räumen gearbeitet wird, und nach IIB-Angaben die Biophotonen als eine schwache Strahlung bezeichnet werden, soll es bei diesem Experiment ganz anders gewesen sein. Die relativ unempfindliche IR-Thermometriekamera soll hier Biophotonen anzeigen können.<br> Eine Vielzahl von Websiten die die [[TCM]], [[Shiatsu]] oder analoge Methoden thematisieren, nahmen die Resultate unkritisch auf und verbreiten triumphierend Teile der Arbeit als Beleg der Existenz von Meridianen (Beispiel hier: http://med.biophotonik.de/meridians.pdf). Die Arbeit über das angeblich so aufsehenserregende und sensationelle Ergebnis wurde erstaunlicherweise von keinem anderen Autor danach zitiert. Bis auf eine Ausnahme. An der Universität Graz wurden die Popp-Experimente widerholt, nur diesmal an zwei Leichen sowie sechs Probanden. Und wieder zeigten sich im Wärmebild analoge Erscheinungen, diesmal jedoch als Artefakte bei den Verstorbenen und Lebenden. Es handelte sich einfach um Reflexionen<ref>G. Litscher : "Meridian-like channels" in dead human subjects?: A negative result .The Internet Journal of Alternative Medicine. 2007 Volume 4. (Research Unit of Biomedical Engineering in Anesthesia and Intensive Care Medicine Medical University of Graz)</ref><ref>Litscher G. Infrared thermography fails to visualize stimulation-induced meridian-like structures. Biomed Eng Online. 2005 Jun 15;4(1):38. Online: [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]</ref>. Die Autoren hätten also über eine Ortsveränderung der Moxa-Zigarre beliebige Reflexionsbilder erhalten können, also auch solche die den postulierten TCM-Meridianen entsprechen. Die Arbeit des widerlegenden Autors Litscher ist online einsehbar [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]. Zitat des Autors: [...] ''Methods: Two infrared cameras at different wavelength ranges (2 - 5 µm and 7.5 - 13 µm) were used. To validate the method described by other authors, investigations in two dead subjects (72 and 84 years) were performed. Results: After moxibustion of the body, different structures appear on thermographic images of the human body which are technical artifacts and which are not identical to what are known as meridians in TCM''. | + | Der [[Biophoton]]enforscher [[Fritz-Albert Popp]] veröffentlichte 2005 mit zwei Kollegen seines privaten Instituts IIB in Neuss eine Arbeit, in der die Autoren behaupten, dass sich mit einer handelsüblichen Wärmebildkamera so genannte Meridiane reproduzierbar nachweisen ließen.<ref>Klaus-Peter Schlebusch, Walburg Maric-Oehler, Fritz-Albert Popp: Biophotonics in the Infrared Spectral Range Reveal Acupuncture Meridian Structure of the Body. The Journal of Alternative and Complementary Medicine. February 2005, 11(1): 171-173. doi:10.1089/acm.2005.11.171.</ref> Allerdings würden sich zusätzlich noch andere mysteriöse Bahnen zeigen, mutmaßen die Biophotoniker. Obwohl am eigenen Institut mit sehr empfindlichen Instrumenten in verdunkelten Räumen gearbeitet wird und nach IIB-Angaben die Biophotonen als eine schwache Strahlung bezeichnet werden, soll es bei diesem Experiment ganz anders gewesen sein. Die relativ unempfindliche IR-Thermometriekamera soll hier Biophotonen anzeigen können. Eine Vielzahl von Websiten, die [[TCM]], [[Shiatsu]] oder analoge Methoden thematisieren, nahmen die Resultate unkritisch auf und verbreiten triumphierend Teile der Arbeit als Beleg der Existenz von Meridianen (Beispiel: http://med.biophotonik.de/meridians.pdf). |
| + | Die Arbeit über das angeblich so aufsehenserregende und sensationelle Ergebnis wurde erstaunlicherweise von keinem anderen Autor danach zitiert. Bis auf eine Ausnahme: An der Universität Graz wurden die Popp-Experimente widerholt, nur diesmal an zwei Leichen sowie sechs Probanden. Wieder zeigten sich im Wärmebild analoge Erscheinungen, jedoch als Artefakte bei den Verstorbenen und Lebenden. Es handelte sich einfach um Reflexionen.<ref>G. Litscher: "Meridian-like channels" in dead human subjects?: A negative result. The Internet Journal of Alternative Medicine. 2007 Volume 4. (Research Unit of Biomedical Engineering in Anesthesia and Intensive Care Medicine Medical University of Graz)</ref><ref>Litscher G. Infrared thermography fails to visualize stimulation-induced meridian-like structures. Biomed Eng Online. 2005 Jun 15;4(1):38. Online: [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]</ref> Die Autoren hätten also über eine Ortsveränderung der Moxa-Zigarre beliebige Reflexionsbilder erhalten können, also auch solche, die den postulierten TCM-Meridianen entsprechen. Die Arbeit des widerlegenden Autors Litscher ist online einsehbar [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]. Zitat des Autors: ''Two infrared cameras at different wavelength ranges (2 - 5 µm and 7.5 - 13 µm) were used. To validate the method described by other authors, investigations in two dead subjects (72 and 84 years) were performed. Results: After moxibustion of the body, different structures appear on thermographic images of the human body which are technical artifacts and which are not identical to what are known as meridians in TCM.'' |