Antioxidantien: Unterschied zwischen den Versionen

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*Goran Bjelakovic: Mortality in Randomized Trials of Antioxidant Supplements for Primary and Secondary Prevention, in: JAMA, Vol. 297 No. 8, February 28, 2007 [http://jama.ama-assn.org/cgi/content/full/297/8/842]
 
*Goran Bjelakovic: Mortality in Randomized Trials of Antioxidant Supplements for Primary and Secondary Prevention, in: JAMA, Vol. 297 No. 8, February 28, 2007 [http://jama.ama-assn.org/cgi/content/full/297/8/842]
 
*Heinen, Nike: Die Mär von den schützenden Vitaminpillen, Die Welt, 11.5.2009 [http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3716830/Die-Maer-von-den-schuetzenden-Vitaminpillen.html]
 
*Heinen, Nike: Die Mär von den schützenden Vitaminpillen, Die Welt, 11.5.2009 [http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3716830/Die-Maer-von-den-schuetzenden-Vitaminpillen.html]
*at-telegramm: Artikel "Prävention mit Antioxidanzien: Schaden überwiegt". Arznei-Telegramm, 12/08
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*at-telegramm: Artikel "Prävention mit Antioxidanzien: Schaden überwiegt". Arznei-Telegramm, 12/08 [http://psiram.com/index.php?title=Diskussion:Nahrungserg%C3%A4nzungsmittel]
[http://psiram.com/index.php?title=Diskussion:Nahrungserg%C3%A4nzungsmittel]
 
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 12. Mai 2009, 21:42 Uhr

Antioxidantien sind Moleküle die als Antioxidans in der Lage sind am Wirkort eine Oxidation (als Teil einer Redoxreaktion) zu verhindern oder zu hemmen. Häufig soll durch Antioxidatien eine Reaktion mit Sauerstoff behindert werden.

Einerseits sind eine Vielzahl von Substanzen mit antioxidativen Effekten bekannt, andererseits sind auch Lebensmittel oder Pflanzen bekannt, die einen hohen Gehalt an natürlich vorkommenden Antioxidantien aufweisen.

Antioxidantien spielen eine Rolle in der Kunstoff, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie und werden im Gesundheits- und Wellnessektor eingesetzt.

Antioxidantien

Natürlich vorkommende Antioxidantien sind u. a. in Knoblauch, Blaubeere, Kohl, Brokkoli, Süßholz, Ingwer, Tee, Kaffee, Kerbel, Petersilie, Zwiebel, Zitrusfrüchten, Leinsamen, Vollreis, Tomaten, Traubenkernöl, Rosmarin, Minze, Gurke, Spargel, Basilikum und Kakao enthalten. Antioxidantien sind auch ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Muttermilch, sie wirken im Organismus des Babys als Radikalfänger.

Wirksame Antioxidanten liegen als Vitamin vor (Beispiele Vitamin E und C). Weitere Antioxidantien können auch Hormone sein wie das Melatonin. Typische Antioxidantien sind beispielsweise die oligomeren Proanthocyanidine, kurz OPC, die aus Traubenkernextrakten gewonnen werden und einer der Renner auf dem Nahrungsergänzungsmittelmarkt sind. Bekannte Antioxidantien sind Lycopin, reduziertes Glutathion, Gallate, Lecithin und Milchsäure. Antioxidative Potenz wird auch den Phenolen im Rotwein zugesprochen. Zwei Teelöffel echten Kakaopulvers, gelöst in heißem Wasser, enthalten aber doppelt so viele Antioxidantien wie Rotwein.

Einige Antioxidantien haben einen konzentrationsabhängigen Effekt und bei zu großer Konzentration können prooxidative, also oxidationsfördernde Effekte auftreten.

Antioxidantien in der Lebensmitteltechnik

Oxidationen spielen in der Lebensmittelwirtschaft eine große Rolle. Ein typisches Beispiel einer unerwünschten Oxidation ist im Lebensmittelbereich die Bildung ranziger Butter. Daher spielen Antioxidantien im Lebensmittelbereich als Additive oder Lebensmittelzusatzstoffe eine grosse Rolle.

Antioxidantien und menschliche Gesundheit

Aber auch in biologischen Systemen wie dem menschlichen Organismus spielen Oxidationsprozesse eine Rolle. Da bei Oxidationsprozessen unter Mitwirkung von Sauerstoff häufig sehr reaktionsfreudige Zwischenprodukte entstehen können, die als Freie Radikale bezeichnet werden, und denen eine schädliche Wirkung zukommt, sind Überlegungen bekannt Antioxidantien auch zu gesundheitsfördernden Aufgaben als Radikalfänger (engl. scavenger) einzusetzen. Typische Erkrankungen, bei denen eine Einwirkung freier Radikale diskutiert wird oder bekannt ist, sind:

  • Arteriosklerose
  • Grauer Star
  • Krebs

Da Oxidationen auch im Rahmen von entsprechenden wissenschaftlichen Hypothesen (genauer: Abnutzungshypothesen des Altern) neben den genetischen Ursachen auch beim Alterungsprozess des Menschen eine Rolle spielen, werden Antioxidantien gerne als Nahrungsergänzungsmittel zu einem beabsichtigten Anti-Aging eingesetzt. Derartige Mittel sollen also Folgen des Alters mildern, und wenn man einigen Anbietern von Antioxidantien glauben mag, soll damit auch das Altern hinausgeschoben werden oder sogar die Lebenserwartung erhöht werden.

Da bekanntermaßen auch reaktive Freie Radikale eine Rolle bei den ersten Phasen der Krebsentstehung (Promotion) spielen, sind entsprechende Produkte zur Krebsprävention auf dem Markt. Auf eine bereits bestehende Krebserkrankung haben aber Antioxidantien höchstens einen geringen Einfluß. Antioxidantien können jedoch bei Krebs auch eine tumorfördernde Wirkung haben und eine wirksame Therapie behindern, , da bei der Behandlung von Tumoren gerade freie Radikale entstehen sollen, um die Tumorzellen abzutöten. Antioxidantien verringern deshalb den Heilungserfolg mancher Krebstherapien. Freie Radikale sind jedoch nicht nur schädliche Stoffwechselprodukte. Sie dienen auch der Immunabwehr, denn Leukozyten und Makrophagen machen sich ihre bakterizide Wirkung zunutze: Sie produzieren freie Radikale und zerstören damit Bakterien und andere Fremdstoffe. Außerdem spielen freie Radikale vermutlich über die Vermittlung der Apoptose eine Rolle in der körpereigenen Tumorsuppression.

Literatur

  • Michael Ristow et. al.: Antioxidants prevent health-promoting effects of physical exercise in humans. PNAS published online before print May 11, 2009, doi:10.1073/pnas.0903485106 [1]
  • Goran Bjelakovic: Mortality in Randomized Trials of Antioxidant Supplements for Primary and Secondary Prevention, in: JAMA, Vol. 297 No. 8, February 28, 2007 [2]
  • Heinen, Nike: Die Mär von den schützenden Vitaminpillen, Die Welt, 11.5.2009 [3]
  • at-telegramm: Artikel "Prävention mit Antioxidanzien: Schaden überwiegt". Arznei-Telegramm, 12/08 [4]

Weblinks