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Das '''Leaky-Gut Syndrom''' (deutsch: ''Syndrom des löchrigen Darms'' oder ''Syndrom des durchlässigen Darms'') ist eine [[alternativmedizin]]ische Hypothese, nach der eine Vielzahl unterschiedlicher systemischer Erkrankungen ihren Grund in einer pathologisch abnormen Durchlässigkeit der Darmwand haben sollen. Teil dieser Hypothese ist ebenfalls die Annahme, dass bestimmte [[Nahrungsergänzungsmittel]] und eine glutenfreie Ernährung das Syndrom heilen könnten. Die Hypothese ist wissenschaftsmedizinisch nicht anerkannt.<ref>http://www.nhs.uk/conditions/leaky-gut-syndrome</ref> Kritiker des hypothetischen Leaky-Gut Syndroms sehen darin entweder eine Art "Modeerkrankung" oder [[Krankheitserfindung]] zum Absatz bestimmter Tests, Therapien und Produkte.<ref>http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/fad.html</ref>
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Das '''Leaky-Gut Syndrom''' (deutsch: ''Syndrom des löchrigen Darms'' oder ''Syndrom des durchlässigen Darms'') ist eine [[alternativmedizin]]ische Hypothese, nach der eine Vielzahl unterschiedlicher systemischer Erkrankungen ihren Grund in einer pathologisch abnormen Durchlässigkeit der Darmwand haben sollen. Teil dieser Hypothese ist ebenfalls die Annahme, dass bestimmte [[Nahrungsergänzungsmittel]] und eine [[Glutensensitivität ohne Zöliakie|glutenfreie Ernährung]] das Syndrom heilen könnten. Die Hypothese ist wissenschaftsmedizinisch nicht anerkannt.<ref>http://www.nhs.uk/conditions/leaky-gut-syndrome</ref> Kritiker des hypothetischen Leaky-Gut Syndroms sehen darin entweder eine Art "Modeerkrankung" oder [[Krankheitserfindung]] zum Absatz bestimmter Tests, Therapien und Produkte.<ref>http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/fad.html</ref>
    
Die hier thematisierte Hypothese ist von der wissenschaftlich gut bekannten erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand im Sinne einer ''increased intestinal permeability'' zu unterscheiden.<ref>http://www.nhs.uk/conditions/leaky-gut-syndrome/Pages/Introduction.aspx</ref>
 
Die hier thematisierte Hypothese ist von der wissenschaftlich gut bekannten erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand im Sinne einer ''increased intestinal permeability'' zu unterscheiden.<ref>http://www.nhs.uk/conditions/leaky-gut-syndrome/Pages/Introduction.aspx</ref>
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Zahlreiche alternativ- und [[pseudomedizin]]ische Verfahren wurden zur Behandlung des hypothetischen Leaky-Gut Syndroms vorgeschlagen und werden aktuell Patienten verschrieben. Dazu gehören:
 
Zahlreiche alternativ- und [[pseudomedizin]]ische Verfahren wurden zur Behandlung des hypothetischen Leaky-Gut Syndroms vorgeschlagen und werden aktuell Patienten verschrieben. Dazu gehören:
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*eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Gluten glutenfreie], zuckerarme oder proteinfreie Diät. Auch eine gluten- und kaseinfreie Ernährung (gfcf-Ernährung) wird propagiert. Ein Nachweis der Eignung dieser Behandlung der genannten Folgekrankheiten (etwa Autismus oder MS) steht aus. Befürworter berufen sich auf den US-amerikanischen Arzt F. Curtis Dohan (der einen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und dem Konsum von Getreide und Milch vermutete) und den norwegischen Arzt [[Karl Reichelt]] (Kalle Reichelt, 1991). In Deutschland äußerte sich der Verein ''Autismus e.V.'' kritisch zu derartigen Diäten: ''"Therapeutische Maßnahmen wie die Einleitung einer Gluten- oder Kuhmilchfreien Diät ohne Nachweis spezifischer Antikörper ... sind aus medizinischer Sicht nicht gerechtfertigt"''.<ref>Neubauer, B. und Hahn, A.: ''Autismus und Stoffwechselerkrankungen''. Bundesverband "Hilfe für das autistische Kind", Hamburg 2004.</ref> Mehrere medizinische Fachverbände äußerten sich skeptisch oder ablehnend zur gfcf-Diät bei der Behandlung oben genannter Erkrankungen: die American Academy of Pediatrics schrieb 2007 in einem ''Clinical Report (2007)'', dass die gfcf-Diät nicht für Kinder mit frühkindlichem Autismus geeignet sei, da Belege einer Wirksamkeit fehlten: ''"Although use of the gluten/casein-free diet for children with ASDs is popular, there is little evidence to support or refute this intervention, and reviewers have determined that meaningful conclusions cannot be drawn from the existing literature."''<ref>Myers, S.M.; Johnson, C.P.; Management of children with autism spectrum disorders, Pediatrics, 2007, volume 120, issue 5, Seiten 1162–82</ref> 2008 kam die Cochrane Library zu einem negativen Ergebnis der gfcf-Diät bei Autismus.<ref>Millward C, Ferriter M, Calver S, Connell-Jones G, Gluten- and casein-free diets for autistic spectrum disorder, Cochrane Database Syst Rev, 2008, 2, CD003498 |doi=10.1002/14651858.CD003498.pub3 |pmid=18425890 |pmc=4164915</ref> Auch ein 2009 veröffentlichtes Review kam zu einem negativen Ergebnis.<ref>Gluten-free and casein-free diets in the treatment of autism spectrum disorders: A systematic review, Research in Autism Spectrum Disorders, 2009, vol 4, iss 3, Seiten 328-339</ref>
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*eine [[Glutensensitivität ohne Zöliakie| glutenfreie]], zuckerarme oder proteinfreie Diät. Auch eine gluten- und kaseinfreie Ernährung (gfcf-Ernährung) wird propagiert. Ein Nachweis der Eignung dieser Behandlung der genannten Folgekrankheiten (etwa Autismus oder MS) steht aus. Befürworter berufen sich auf den US-amerikanischen Arzt F. Curtis Dohan (der einen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und dem Konsum von Getreide und Milch vermutete) und den norwegischen Arzt [[Karl Reichelt]] (Kalle Reichelt, 1991). In Deutschland äußerte sich der Verein ''Autismus e.V.'' kritisch zu derartigen Diäten: ''"Therapeutische Maßnahmen wie die Einleitung einer Gluten- oder Kuhmilchfreien Diät ohne Nachweis spezifischer Antikörper ... sind aus medizinischer Sicht nicht gerechtfertigt"''.<ref>Neubauer, B. und Hahn, A.: ''Autismus und Stoffwechselerkrankungen''. Bundesverband "Hilfe für das autistische Kind", Hamburg 2004.</ref> Mehrere medizinische Fachverbände äußerten sich skeptisch oder ablehnend zur gfcf-Diät bei der Behandlung oben genannter Erkrankungen: die American Academy of Pediatrics schrieb 2007 in einem ''Clinical Report (2007)'', dass die gfcf-Diät nicht für Kinder mit frühkindlichem Autismus geeignet sei, da Belege einer Wirksamkeit fehlten: ''"Although use of the gluten/casein-free diet for children with ASDs is popular, there is little evidence to support or refute this intervention, and reviewers have determined that meaningful conclusions cannot be drawn from the existing literature."''<ref>Myers, S.M.; Johnson, C.P.; Management of children with autism spectrum disorders, Pediatrics, 2007, volume 120, issue 5, Seiten 1162–82</ref> 2008 kam die Cochrane Library zu einem negativen Ergebnis der gfcf-Diät bei Autismus.<ref>Millward C, Ferriter M, Calver S, Connell-Jones G, Gluten- and casein-free diets for autistic spectrum disorder, Cochrane Database Syst Rev, 2008, 2, CD003498 |doi=10.1002/14651858.CD003498.pub3 |pmid=18425890 |pmc=4164915</ref> Auch ein 2009 veröffentlichtes Review kam zu einem negativen Ergebnis.<ref>Gluten-free and casein-free diets in the treatment of autism spectrum disorders: A systematic review, Research in Autism Spectrum Disorders, 2009, vol 4, iss 3, Seiten 328-339</ref>
 
*[[Nahrungsergänzungsmittel]]
 
*[[Nahrungsergänzungsmittel]]
 
*[[Darmreinigung]]en
 
*[[Darmreinigung]]en
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