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Im November 2015 entschied ein kleiner Kreis um den ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber Xavier Naidoo als Kandidaten zum Eurovision Song Contest 2016 für Deutschland zu platzieren. Eine bisher übliche öffentliche Vorentscheidung mit Beteiligung der Zuschauer fand nicht statt. Vorausgegangen waren monatelange nicht-öffentliche Verhandlungen zwischen dem NDR und Naidoo. Die Zuschauer sollten am 18. Februar 2016 lediglich über den Song abstimmen können, nicht aber über den Kandidaten selbst. Die Entscheidung wurde im Hinblick auf Naidoos politisch umstrittene Aussagen teilweise heftig kritisiert, unter anderem von der Süddeutschen Zeitung, der Zeit, dem Spiegel und auch in den sozialen Netzwerken. Zwei Tage später, am 21. November 2015 wurde bekannt gegeben, dass Naidoo nicht beim ESC antreten wird.
 
Im November 2015 entschied ein kleiner Kreis um den ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber Xavier Naidoo als Kandidaten zum Eurovision Song Contest 2016 für Deutschland zu platzieren. Eine bisher übliche öffentliche Vorentscheidung mit Beteiligung der Zuschauer fand nicht statt. Vorausgegangen waren monatelange nicht-öffentliche Verhandlungen zwischen dem NDR und Naidoo. Die Zuschauer sollten am 18. Februar 2016 lediglich über den Song abstimmen können, nicht aber über den Kandidaten selbst. Die Entscheidung wurde im Hinblick auf Naidoos politisch umstrittene Aussagen teilweise heftig kritisiert, unter anderem von der Süddeutschen Zeitung, der Zeit, dem Spiegel und auch in den sozialen Netzwerken. Zwei Tage später, am 21. November 2015 wurde bekannt gegeben, dass Naidoo nicht beim ESC antreten wird.
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Das im April 2017 erschienene Stück "Marionetten" auf dem Album "MannHeim" der "Söhne Mannheims" sorgte für Empörung und Kritik in der Musikbranche. Der Musikexpress schreibt, die Single "Guten Morgen", sei "in ihrer grenzenlosen Banalität nicht weiter der Rede wert". Laut.de findet, dass das Album "in puncto Nährwert nicht mehr zu bieten (hat) als ein pappiger Fast-Food-Burger." Das neurechte Verschwörungs-Magazin [[Compact Magazin]] jubelte auf seiner Website "Xavier Naidoo ruft zum Widerstand", was auch von der NPD Rhein-Neckar auf Twitter geteilt wurde. Zustimmung fanden Naidoos antidemokratische Tiraden auch bei [[Querdenken TV]] von [[Michael Vogt]].
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Das im April 2017 erschienene Stück "Marionetten" auf dem Album "MannHeim" der "Söhne Mannheims" sorgte für Empörung und Kritik in der Musikbranche. Der Musikexpress schreibt, die Single "Guten Morgen", sei "in ihrer grenzenlosen Banalität nicht weiter der Rede wert". Laut.de findet, dass das Album "in puncto Nährwert nicht mehr zu bieten (hat) als ein pappiger Fast-Food-Burger." Das rechtsextreme und 2024 verbotene [[Compact Magazin]] von [[Jürgen Elsässer]] jubelte auf seiner Website "Xavier Naidoo ruft zum Widerstand", was auch von der NPD Rhein-Neckar auf Twitter geteilt wurde. Zustimmung fanden Naidoos antidemokratische Tiraden auch bei [[Querdenken TV]] von [[Michael Vogt]].
    
2020 lobte Xavier Naidoo den mehrfach verurteilten Reichsbürger [[Rüdiger Hoffmann]] als „wahren Helden“. Hoffmann ist ein ehemaliger NPD-Kader, der wegen versuchten Mordes mehrere Jahre im Gefängnis saß. Mittlerweile gilt Hoffmann als Wortführer der Gruppierung „Staatenlos“, die seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet wird.<ref>https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/liebling-der-rechten-und-verschwoerungstheoretiker-der-verstoerende-absturz-des-xavier-naidoo/25775006.html</ref>
 
2020 lobte Xavier Naidoo den mehrfach verurteilten Reichsbürger [[Rüdiger Hoffmann]] als „wahren Helden“. Hoffmann ist ein ehemaliger NPD-Kader, der wegen versuchten Mordes mehrere Jahre im Gefängnis saß. Mittlerweile gilt Hoffmann als Wortführer der Gruppierung „Staatenlos“, die seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet wird.<ref>https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/liebling-der-rechten-und-verschwoerungstheoretiker-der-verstoerende-absturz-des-xavier-naidoo/25775006.html</ref>
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In einem Interview mit den "Sons of Libertas" und [[Oliver Janich]] berief sich Xavier Naidoo ferner auf populäre Verschwörungstheorien um das [[Bohemian Grove]]. In der Szene ist die Ansicht verbreitet, dass Mitglieder von Geheimclubs die Geschicke der Welt lenkten (siehe auch dazu den Artikel [[Neue Weltordnung]]). Die Nähe zu Janich wurde durch seinen Lesetipp des Janich-Buchs "Die Vereinigten Staaten von Europa – Geheimpläne enthüllen die dunklen Pläne der Elite" flankiert: ''"Lest mal nach, so seh’ ich’s auch!"''. Janich vertritt in seinem Werk die Ansicht, dass eine Art Herrscherklasse die "Vereinigten Staaten von Europa" wolle, um einen Weltstaat mit einer einzigen Zentralregierung zu erschaffen. Diese Herrscherklasse betreibe ''„im wahrsten Sinne eine gigantische Gehirnwäsche, damit das Gros der Menschen nicht wahrnimmt, dass sie nur als Sklaven für die wahren Herrscher dieser Welt arbeiten.“''  
 
In einem Interview mit den "Sons of Libertas" und [[Oliver Janich]] berief sich Xavier Naidoo ferner auf populäre Verschwörungstheorien um das [[Bohemian Grove]]. In der Szene ist die Ansicht verbreitet, dass Mitglieder von Geheimclubs die Geschicke der Welt lenkten (siehe auch dazu den Artikel [[Neue Weltordnung]]). Die Nähe zu Janich wurde durch seinen Lesetipp des Janich-Buchs "Die Vereinigten Staaten von Europa – Geheimpläne enthüllen die dunklen Pläne der Elite" flankiert: ''"Lest mal nach, so seh’ ich’s auch!"''. Janich vertritt in seinem Werk die Ansicht, dass eine Art Herrscherklasse die "Vereinigten Staaten von Europa" wolle, um einen Weltstaat mit einer einzigen Zentralregierung zu erschaffen. Diese Herrscherklasse betreibe ''„im wahrsten Sinne eine gigantische Gehirnwäsche, damit das Gros der Menschen nicht wahrnimmt, dass sie nur als Sklaven für die wahren Herrscher dieser Welt arbeiten.“''  
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Den Eindruck der Nähe zu rechtsorientierten Staatsleugnern verfestigte Naidoo mit Auftritten bei "Revolutions"-Veranstaltungen bei Rüdiger Klasen (Freistaat Preußen) und einer Querfront-Demonstration zusammen mit [[Jürgen Elsässer]] am 3. Oktober 2014.<ref>[http://www.bild.de/regional/berlin/xavier-naidoo/saenger-spricht-vor-reichsbuergern-38000968.bild.html Xavier Naidoo spricht vor „Reichsbürgern“] Bild.de, 8. Oktober 2014</ref> Diese Aktivitäten veranlassten weitere Medien, von derartigen Auftritten Naidoos zu berichten.<ref>[http://www.bz-berlin.de/berlin/xavier-naidoo-bei-verschwoerungsdemo Xavier Naidoo bei Verschwörungsdemo] B.Z., 3. Oktober 2014</ref> Nach Aussage Naidoos bzw. seines Managements seien die Beiträge zu den Demonstrationen spontan und ganz im Sinne seines Vorbilds Jesus Christus entstanden, indem er auf die Menschen zugehe. Angeblich hatte Naidoo keine Ahnung, wer die Demonstranten waren.<ref>Andreas Borcholte: [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/xavier-naidoo-pop-saenger-richtet-sich-an-verschwoerer-klientel-a-995909.html Xavier Naidoo: Jesus bei den Reichsbürgern] Spiegel Online, 7. Oktober 2014</ref> Xavier Naidoo gab außerdem Jürgen Elsässer ein Interview für dessen rechtspopulistisches [[Compact Magazin]] zum Thema „Pressehetze“.
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Den Eindruck der Nähe zu rechtsorientierten Staatsleugnern verfestigte Naidoo mit Auftritten bei "Revolutions"-Veranstaltungen bei Rüdiger Klasen (Freistaat Preußen) und einer Querfront-Demonstration zusammen mit [[Jürgen Elsässer]] am 3. Oktober 2014.<ref>[http://www.bild.de/regional/berlin/xavier-naidoo/saenger-spricht-vor-reichsbuergern-38000968.bild.html Xavier Naidoo spricht vor „Reichsbürgern“] Bild.de, 8. Oktober 2014</ref> Diese Aktivitäten veranlassten weitere Medien, von derartigen Auftritten Naidoos zu berichten.<ref>[http://www.bz-berlin.de/berlin/xavier-naidoo-bei-verschwoerungsdemo Xavier Naidoo bei Verschwörungsdemo] B.Z., 3. Oktober 2014</ref> Nach Aussage Naidoos bzw. seines Managements seien die Beiträge zu den Demonstrationen spontan und ganz im Sinne seines Vorbilds Jesus Christus entstanden, indem er auf die Menschen zugehe. Angeblich hatte Naidoo keine Ahnung, wer die Demonstranten waren.<ref>Andreas Borcholte: [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/xavier-naidoo-pop-saenger-richtet-sich-an-verschwoerer-klientel-a-995909.html Xavier Naidoo: Jesus bei den Reichsbürgern] Spiegel Online, 7. Oktober 2014</ref> Xavier Naidoo gab außerdem Jürgen Elsässer ein Interview für dessen rechtsextremes und inzwischen verbotene  [[Compact Magazin]] zum Thema „Pressehetze“.
    
Seit 2010 ist Naidoo davon überzeugt, dass ungenannte Eliten verschwundene Kinder in organisierter Weise, geheim und rituell missbrauchen, quälen und töten. So sang er auf dem Album „Kopfdisco“ von Olli Banjo: Er habe in „Erfahrung gebracht“, ''„was ihr so gerne macht. Hm, ihr fickt gern schwer verletzte Kinder“''. In einem Interview mit der Internetplattform „Nexworld“ nannte Naidoo als ihm wichtige Themen den Fall des belgischen Sexualstraftäters Marc Dutroux „und die vielen Sachen die in Deutschland im Gang sind“. Es gebe „Spuren die bis hin ins belgische Königshaus führen“. Auch die Stasi sei in den Fall verwickelt. Naidoo meinte: „Egal wie viele tausende Jahre alt diese Rituale alt sein mögen: Ich finde, sie müssen jetzt aufhören.“ 2012 brachte er mit dem Rapper Kool Savas auf dem Album „Gespaltene Persönlichkeit“ einen unbetitelten Zusatztrack heraus. Darin war von satanischen Verschwörern die Rede, die rituell kleine Kinder töten: „Okkulte Rituale besiegeln den Pakt mit der Macht, Teil einer Loge getarnt unter Anzug und Robe. Sie schreiben ihre eigenen Gebote.“<ref>[https://ferne-welten.com/?p=648 ''Musikalische Ritualmordlegenden.''] Ferne Welten, 28. September 2012; [https://www.queer.de/detail.php?article_id=17473 ''Versteckter Song: Naidoo & Savas: Schwule Verschwörungstheorien.''] Queer.de, 25. September 2020; Harald Peters: [https://www.welt.de/kultur/musik/article109382702/Kool-Savas-und-Naidoo-sind-kongenial-humorlos.html ''Kool Savas und Naidoo sind kongenial humorlos.''] Welt Online, 21. September 2012</ref> Sexistische Gewaltfantasien sollten die angeblichen Kindermörder bestrafen: „Ich schneide euch jetzt mal die Arme und die Beine ab, und dann ficke ich euch in den Arsch, so wie ihr es mit den Kleinen macht. Ich bin nur traurig und nicht wütend. Trotzdem würde ich euch töten. Ihr tötet Kinder und Föten und ich zerquetsch euch die Klöten.“ Er wurde deswegen wegen Volksverhetzung angezeigt. In einem Interview erklärte er, bei den Textzeilen gehe es „um furchtbare Ritualmorde an Kindern, die tatsächlich ganz viel in Europa passieren, über die aber nie jemand spricht, nie jemand berichtet.“ Weiter wollte er sich nicht äußern.<ref>[https://www.spiegel.de/kultur/musik/xavier-naidoo-und-kool-savas-wegen-songtext-angezeigt-a-867212.html ''Verdacht auf Volksverhetzung: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Xavier Naidoo.''] Spiegel Online, 14. November 2012</ref>
 
Seit 2010 ist Naidoo davon überzeugt, dass ungenannte Eliten verschwundene Kinder in organisierter Weise, geheim und rituell missbrauchen, quälen und töten. So sang er auf dem Album „Kopfdisco“ von Olli Banjo: Er habe in „Erfahrung gebracht“, ''„was ihr so gerne macht. Hm, ihr fickt gern schwer verletzte Kinder“''. In einem Interview mit der Internetplattform „Nexworld“ nannte Naidoo als ihm wichtige Themen den Fall des belgischen Sexualstraftäters Marc Dutroux „und die vielen Sachen die in Deutschland im Gang sind“. Es gebe „Spuren die bis hin ins belgische Königshaus führen“. Auch die Stasi sei in den Fall verwickelt. Naidoo meinte: „Egal wie viele tausende Jahre alt diese Rituale alt sein mögen: Ich finde, sie müssen jetzt aufhören.“ 2012 brachte er mit dem Rapper Kool Savas auf dem Album „Gespaltene Persönlichkeit“ einen unbetitelten Zusatztrack heraus. Darin war von satanischen Verschwörern die Rede, die rituell kleine Kinder töten: „Okkulte Rituale besiegeln den Pakt mit der Macht, Teil einer Loge getarnt unter Anzug und Robe. Sie schreiben ihre eigenen Gebote.“<ref>[https://ferne-welten.com/?p=648 ''Musikalische Ritualmordlegenden.''] Ferne Welten, 28. September 2012; [https://www.queer.de/detail.php?article_id=17473 ''Versteckter Song: Naidoo & Savas: Schwule Verschwörungstheorien.''] Queer.de, 25. September 2020; Harald Peters: [https://www.welt.de/kultur/musik/article109382702/Kool-Savas-und-Naidoo-sind-kongenial-humorlos.html ''Kool Savas und Naidoo sind kongenial humorlos.''] Welt Online, 21. September 2012</ref> Sexistische Gewaltfantasien sollten die angeblichen Kindermörder bestrafen: „Ich schneide euch jetzt mal die Arme und die Beine ab, und dann ficke ich euch in den Arsch, so wie ihr es mit den Kleinen macht. Ich bin nur traurig und nicht wütend. Trotzdem würde ich euch töten. Ihr tötet Kinder und Föten und ich zerquetsch euch die Klöten.“ Er wurde deswegen wegen Volksverhetzung angezeigt. In einem Interview erklärte er, bei den Textzeilen gehe es „um furchtbare Ritualmorde an Kindern, die tatsächlich ganz viel in Europa passieren, über die aber nie jemand spricht, nie jemand berichtet.“ Weiter wollte er sich nicht äußern.<ref>[https://www.spiegel.de/kultur/musik/xavier-naidoo-und-kool-savas-wegen-songtext-angezeigt-a-867212.html ''Verdacht auf Volksverhetzung: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Xavier Naidoo.''] Spiegel Online, 14. November 2012</ref>
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