Brummton-Phänomen: Unterschied zwischen den Versionen
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Manche BT-Hörer erleben den Ton nur während einer Phase ihres Lebens, dann kann dieser jedoch zu einer starken Belastung werden. | Manche BT-Hörer erleben den Ton nur während einer Phase ihres Lebens, dann kann dieser jedoch zu einer starken Belastung werden. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | *H.G. Leventhall: Low Frequency Noise and Annoyance. Noise and Health, Volume 6, Number 23, Apr - Jun 2004 , pp. 59-72(14) | + | *H. G. Leventhall: Low Frequency Noise and Annoyance. Noise and Health, Volume 6, Number 23, Apr - Jun 2004, pp. 59-72(14) |
− | *Corliss, W. R. (1983). Earthquakes, Tides, Unidentified Sounds and Related Phenomena, A Catalog of Geophysical Anomalies. Glen Arm, MD: The Sourcebook Project. | + | *Corliss, W. R. (1983). Earthquakes, Tides, Unidentified Sounds and Related Phenomena, A Catalog of Geophysical Anomalies. Glen Arm, MD: The Sourcebook Project. |
==Quellennachweise== | ==Quellennachweise== |
Version vom 9. Mai 2009, 11:45 Uhr
Das Brummton-Phänomen (BT, englisch The Hum oder Taos Hum) bezeichnet Berichte von Personen um die subjektive Wahrnehmung niederfrequenter Schallwellen als andauernder oder zeitweise auftretender Brummton. Über die Ursachen dieser Wahrnehmungen gibt es keine Einigkeit. Betroffene haben inzwischen eigene Interessensvertetungen und Vereine gegründet.
Berichte über derartige Brummtöne spielen bei verschiedenen und gegenseitig widersprüchlichen Verschwörungstheorien eine Rolle.
Der Brummton
Der Brummton wird von den BT-Hörern oft nachts wahrgenommen, wenn weniger andere Geräusche vorherrschen. Der Laut wird dann beispielsweise als Laufgeräusch eines Dieselmotors beschrieben. Manche Betroffene beschreiben den Ton als tieffrequentes Dauerbrummen, andere dagegen als ab- und abschwellendes Phänomen. Auch nimmt die Intensität allgemein im Freien ab.
Manche BT-Hörer erleben den Ton nur während einer Phase ihres Lebens, dann kann dieser jedoch zu einer starken Belastung werden.
Geschichtliches
Erste Meldung über nicht identifizierbare Brummlaute gibt es seit 1830. [1] In neuerer Zeit wurde das Phänomen durch Meldungen über Wahrnehmungen eines Brummtons aus der Stadt Taos (US-Bundesstaat New Mexico) im Jahr 1989 wiederbelebt. Eine Untersuchung im Jahr 1993 konnte jedoch keine Ursache finden.
In Deutschland wird das Thema etwa ab dem Jahr 2000 gelegentlich von den Medien aufgegriffen.
Mögliche Erklärungen
Nach heutigem Wissen gibt es keine zufriedenstellende Erklärung für alle berichteten Brummlaute. Ein Teil der Wahrnehmungen lässt sich durch Messungen belegen und die Schallquelle kann als Transformator, Lüfter, Resonanzerscheinung im Dachgebälk usw. identifiziert werden.
Sehr wahrscheinlich liegt bei einem Teil der BT-Hörer ein objektiver Tieftontinnitus als körpereigenes Ohrgeräusch vor. Viele Betroffene lehnen jedoch die Tinnitus-Diagnose ab, da sie oftmals fälschlich mit akustischem Wahn bei psychiatrischen Erkrankungen verwechselt wird.
Manche Betroffene glauben, dass die Brummtöne auf Elektrosmog zurückzuführen seien. Dafür gibt es jedoch weder Belege noch eine brauchbare theoretische Basis. Ein Sonderfall ist der Frey-Effekt (microwave auditory effect, microwave hearing effect). Der wissenschaftlich untersuchte Effekt bezieht sich auf die Wahrnehmung von gepulster Hochfrequenzstrahlung sehr hoher Intensität, z.B. in der Nähe von Radaranlagen. Er kann nur ausnahmsweise als Erklärung in Betracht gezogen werden.
Literatur
- H. G. Leventhall: Low Frequency Noise and Annoyance. Noise and Health, Volume 6, Number 23, Apr - Jun 2004, pp. 59-72(14)
- Corliss, W. R. (1983). Earthquakes, Tides, Unidentified Sounds and Related Phenomena, A Catalog of Geophysical Anomalies. Glen Arm, MD: The Sourcebook Project.