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Mehrere Jahre arbeitete Burchardt für den ARD-Sender EinsLive (WDR): Die Sendung ''Ja? Nein? Jein!'' behandelte „Gewissenskonflikte zwischen Tiefsinn und Alltagsfragen.“<ref>https://www.philosophicum.com/symposium-2021/referenten/dr-matthias-burchardt Dr. Matthias Burchardt - Philosophicum Lech </ref>
 
Mehrere Jahre arbeitete Burchardt für den ARD-Sender EinsLive (WDR): Die Sendung ''Ja? Nein? Jein!'' behandelte „Gewissenskonflikte zwischen Tiefsinn und Alltagsfragen.“<ref>https://www.philosophicum.com/symposium-2021/referenten/dr-matthias-burchardt Dr. Matthias Burchardt - Philosophicum Lech </ref>
 
==Positionen==
 
==Positionen==
Die deutschsprachige Wikipedia schreibt zu Mathhias Burchardt (Stand: Januar 2024):
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Die deutschsprachige Wikipedia schreibt zu Matthias Burchardt (Stand: Januar 2024):
 
:'''Positionen'''<br>''Burchardt vertritt eine kritische Position gegenüber Bildungsreformen in Deutschland, dabei stellt er besonders PISA, Bologna und die Gymnasialreformen infrage. Er analysiert die Rolle von Verlagen und operativen Stiftungen wie Bertelsmann und Pearson, von Persönlichkeiten wie Andreas Schleicher und von der OECD. Fachlichkeit, pädagogische Urteilskraft, didaktische und methodische Fähigkeiten und Persönlichkeitsbildung seien in dem „taylorisierten System der schönen neuen Lernwelt“ eher hinderlich, die Reduzierung des Lehrers auf einen Lernbegleiter stelle eine Deprofessionalisierung dar.<br>Burchardt gehörte zu den Unterzeichnern der Fünf Einsprüche gegen die technokratische Umsteuerung des Bildungswesens: Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb! vom Oktober 2005. Er ist Initiator der Kölner Erklärung Zum Selbstverständnis der Universität (2009).<br>Das System des achtjährigen Gymnasiums erscheint Burchardt als ein „bedenkliches Experiment mit den Schüler(inne)n, die einen hohen Preis entrichten müssen, wenn sich nicht Eltern und Lehrer finden, die sie vor der ökonomistischen Indoktrination schützen und ihnen Gelegenheit zur umfassenden Menschenbildung und Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung geben.“<br>'''Ökonomisierung'''<br>Burchardt kritisiert, dass ein „managerialer Umgang mit dem eigenen Leben“ als Patentrezept für alle biographischen Probleme präsentiert werde. „Im Sinne dessen, was Blüm als ökonomischen Totalitarismus bezeichnet, wird die Rationalität des Marktes, welche in der ökonomischen Sphäre durchaus sinnvoll sein kann, auf alle anderen Lebensbereiche ausgedehnt. Wettbewerb, Kosten-Nutzen-Kalkül, Angebot und Nachfrage, Investition und Rendite, kreative Zerstörung und permanente Innovation erscheinen nunmehr als normative Kriterien in allen Lebensbereichen.“ Menschen sollen sich zum homo oeconomicus, zum „unternehmerischen Selbst“ (Ulrich Bröckling) transformieren, um im Wettbewerb um das knappe Gut der Sozialchancen bestehen zu können. Die sozialpolitische Botschaft sieht Burchardt als ambivalent an: „Wer Investitionen in seine Gesundheit, seine Schönheit, sein soziales Ansehen oder seine Fähigkeiten versäumt, ist für sein Scheitern selbst verantwortlich und braucht nicht mehr auf die Solidarität der Gemeinschaft zu hoffen.“<br>'''Digitalisierung und Digitalpakt'''<br>''Burchardt unterscheidet kurzfristig erforderliche Qualifikationen und Kenntnisse, zu denen er digitale Kenntnisse und Fertigkeiten rechnet, von den längerfristig bedeutsamen kognitiven und praktischen Konzepten. Diesen ordnet er übergreifende Ziele der allgemeinen Menschenbildung über. Beim Lernen trennt er zwischen Gegenständen und Verfahren des Lernens, Digitales könne auch analog vermittelt werden. Burchardt bewertet die Auffassung, dass etwa Tablets und Smartboards Bildung besser als die traditionelle Pädagogik vermitteln könnten, als „digitalen Fetischismus“. Pädagogische Praxis sei nicht von den Medien her zu denken, sondern der Medieneinsatz folge aus der didaktischen Entscheidung der Lehrperson. Burchardt warnt außerdem vor dem Konzept der learning analytics, vor allem im Bereich des E-Learnings, wie es etwa bei Dirk Ifenthaler vorliege. Damit verbunden sieht er die Gefahr des Bildungscontrollings. Er kritisiert die Digitalisierungsinitiative Johanna Wankas, die Digitalisierungsoffensiven in der Bildungspolitik und den Digitalpakt.[13] Pädagogik werde zur Sozialtechnologie transformiert, erziehungswissenschaftliche Reflexion durch Statistik ersetzt.<br>2019 beurteilte er Digitalisierung als Teil der Entwicklungstendenz zu einem totalitären Überwachungskapitalismus.''
 
:'''Positionen'''<br>''Burchardt vertritt eine kritische Position gegenüber Bildungsreformen in Deutschland, dabei stellt er besonders PISA, Bologna und die Gymnasialreformen infrage. Er analysiert die Rolle von Verlagen und operativen Stiftungen wie Bertelsmann und Pearson, von Persönlichkeiten wie Andreas Schleicher und von der OECD. Fachlichkeit, pädagogische Urteilskraft, didaktische und methodische Fähigkeiten und Persönlichkeitsbildung seien in dem „taylorisierten System der schönen neuen Lernwelt“ eher hinderlich, die Reduzierung des Lehrers auf einen Lernbegleiter stelle eine Deprofessionalisierung dar.<br>Burchardt gehörte zu den Unterzeichnern der Fünf Einsprüche gegen die technokratische Umsteuerung des Bildungswesens: Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb! vom Oktober 2005. Er ist Initiator der Kölner Erklärung Zum Selbstverständnis der Universität (2009).<br>Das System des achtjährigen Gymnasiums erscheint Burchardt als ein „bedenkliches Experiment mit den Schüler(inne)n, die einen hohen Preis entrichten müssen, wenn sich nicht Eltern und Lehrer finden, die sie vor der ökonomistischen Indoktrination schützen und ihnen Gelegenheit zur umfassenden Menschenbildung und Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung geben.“<br>'''Ökonomisierung'''<br>Burchardt kritisiert, dass ein „managerialer Umgang mit dem eigenen Leben“ als Patentrezept für alle biographischen Probleme präsentiert werde. „Im Sinne dessen, was Blüm als ökonomischen Totalitarismus bezeichnet, wird die Rationalität des Marktes, welche in der ökonomischen Sphäre durchaus sinnvoll sein kann, auf alle anderen Lebensbereiche ausgedehnt. Wettbewerb, Kosten-Nutzen-Kalkül, Angebot und Nachfrage, Investition und Rendite, kreative Zerstörung und permanente Innovation erscheinen nunmehr als normative Kriterien in allen Lebensbereichen.“ Menschen sollen sich zum homo oeconomicus, zum „unternehmerischen Selbst“ (Ulrich Bröckling) transformieren, um im Wettbewerb um das knappe Gut der Sozialchancen bestehen zu können. Die sozialpolitische Botschaft sieht Burchardt als ambivalent an: „Wer Investitionen in seine Gesundheit, seine Schönheit, sein soziales Ansehen oder seine Fähigkeiten versäumt, ist für sein Scheitern selbst verantwortlich und braucht nicht mehr auf die Solidarität der Gemeinschaft zu hoffen.“<br>'''Digitalisierung und Digitalpakt'''<br>''Burchardt unterscheidet kurzfristig erforderliche Qualifikationen und Kenntnisse, zu denen er digitale Kenntnisse und Fertigkeiten rechnet, von den längerfristig bedeutsamen kognitiven und praktischen Konzepten. Diesen ordnet er übergreifende Ziele der allgemeinen Menschenbildung über. Beim Lernen trennt er zwischen Gegenständen und Verfahren des Lernens, Digitales könne auch analog vermittelt werden. Burchardt bewertet die Auffassung, dass etwa Tablets und Smartboards Bildung besser als die traditionelle Pädagogik vermitteln könnten, als „digitalen Fetischismus“. Pädagogische Praxis sei nicht von den Medien her zu denken, sondern der Medieneinsatz folge aus der didaktischen Entscheidung der Lehrperson. Burchardt warnt außerdem vor dem Konzept der learning analytics, vor allem im Bereich des E-Learnings, wie es etwa bei Dirk Ifenthaler vorliege. Damit verbunden sieht er die Gefahr des Bildungscontrollings. Er kritisiert die Digitalisierungsinitiative Johanna Wankas, die Digitalisierungsoffensiven in der Bildungspolitik und den Digitalpakt.[13] Pädagogik werde zur Sozialtechnologie transformiert, erziehungswissenschaftliche Reflexion durch Statistik ersetzt.<br>2019 beurteilte er Digitalisierung als Teil der Entwicklungstendenz zu einem totalitären Überwachungskapitalismus.''
  
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