Opfer der Germanischen Neuen Medizin: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[image:HU Leupold Grab.jpg|Grab des Hamer-Opfers Hans-Ulrich Leupold, der vom GNM-Therapeuten [[Benno Quix]] behandelt worden war. Seine Tochter zeigt aus Protest gegen Hamer ein Schild mit der Aufschrift "Danke Dr. Ryke Geerd Hamer"| | + | [[image:HU Leupold Grab.jpg|Grab des Hamer-Opfers Hans-Ulrich Leupold, der vom GNM-Therapeuten [[Benno Quix]] behandelt worden war. Seine Tochter zeigt aus Protest gegen Hamer ein Schild mit der Aufschrift "Danke Dr. Ryke Geerd Hamer"|300px|thumb]] |
− | Die [[pseudomedizin]]ische Außenseiterlehre der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]]® (GNM) wurde seit 1981 vom deutschen ehemaligen Arzt [[Ryke Geerd Hamer]] eingeführt. Sie postuliert bis dahin nie erreichte Erfolgsraten von über 90% bei der Behandlung schwerer lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Krebs. Die von Befürwortern versprochenen Heilungsaussichten haben in der Vergangenheit viele Schwerkranke und deren Angehörige trotz fehlender Wirksamkeitsnachweise dazu bewogen, sich nach dieser Methode behandeln zu lassen. Die bekannt gewordenen tatsächlichen Krankheitsverläufe von GNM-Patienten zeigen jedoch, dass die propagierten Prognosen nichts mit der Realität zu tun haben. | + | [[Datei:Pseudomedizin Krebs Twitter 2022.jpg|typische [[pseudomedizin]]ische Ratschläge bei Verdacht auf Brustkrebs von Laien bei Twitter. Hier mit Bezug zu einem Buch von Björn Eybl (2022)|300px|thumb]] |
+ | Die [[pseudomedizin]]ische Außenseiterlehre der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]]® (GNM) wurde seit 1981 vom deutschen ehemaligen Arzt [[Ryke Geerd Hamer]] eingeführt. Sie postuliert bis dahin nie erreichte Erfolgsraten von über 90% bei der Behandlung schwerer lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Krebs. Die von Befürwortern versprochenen Heilungsaussichten haben in der Vergangenheit viele Schwerkranke und deren Angehörige trotz fehlender Wirksamkeitsnachweise dazu bewogen, sich nach dieser Methode behandeln zu lassen. Die bekannt gewordenen tatsächlichen Krankheitsverläufe von GNM-Patienten zeigen jedoch, dass die propagierten Prognosen nichts mit der Realität zu tun haben. | ||
− | Insgesamt sind mehr als 140 Tote nach GNM-Behandlungen bekannt,<ref>http://www.ariplex.com/ama/ama_ham2.htm</ref> wobei von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen ist (Hamer gibt in einer Korrespondenz an das oberste Französische Gericht an, dass alleine von 1991-1995 etwa 500 Menschen trotz seiner "Behandlung" an Krebs verstarben).<ref>http://web.archive.org/web/20090715100751/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2004/20041202_Hamer_an_CourDeCassation.htm</ref> | + | Krebspatienten, die sich nach heutigen Leitlinien der wissenschaftlichen Medizin behandeln lassen, überleben ihre schwere Krankheit aktuell (2016) mit einer durchschnittlichen Wahrscheinlichkeit von über 50%. Dies belegen die ständig aktualisierten Daten des deutschen Krebsregisters ([http://www.gekid.de/ GEKID/Robert Koch-Institut]), des statistischen Bundesamtes sowie die Krebsregister weiterer Industriestaaten. |
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+ | Insgesamt sind mehr als 140 Tote nach GNM-Behandlungen bekannt,<ref>http://www.ariplex.com/ama/ama_ham2.htm</ref> wobei von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen ist (Hamer gibt in einer Korrespondenz an das oberste Französische Gericht an, dass alleine von 1991-1995 etwa 500 Menschen trotz seiner "Behandlung" an Krebs verstarben).<ref>http://web.archive.org/web/20090715100751/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2004/20041202_Hamer_an_CourDeCassation.htm</ref> Andererseits konnten Hamer und seine Anhänger keine einzige dauerhafte Heilung einer schweren Erkrankung nachweisen. Einige Opfer (z.B. [[#2002:_S.C3.B6ren_Wechselbaum_.28Deutschland.29|Sören Wechselbaum]]) könnten heute mit hoher Wahrscheinlichkeit noch leben, hätten sie nicht auf Hamer gehört. Einige Schicksale werden im Folgenden beispielhaft dargestellt. Weitere Krankengeschichten von GNM-Therapierten, die Psiram bekannt wurden, sind hier wegen unzureichender Dokumentation nicht aufgeführt. Nach der GNM-Methode behandelte Patienten mussten oftmals unter unvorstellbaren, vermeidbaren Schmerzen sterben. Ein Beispiel dafür ist das Martyrium von [[#2005:_Michaela_Jakubczyk-Eckert_.28Deutschland.29|Michaela Jakubczyk-Eckert]]. | ||
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+ | Die Berichte über Schicksale verstorbener Patienten stammen jeweils aus dem sich mit der Zeit verändernden Verbreitungsgebiet der Germanischen Neuen Medizin (GNM). Die ersten Meldungen kamen aus dem deutschsprachigen Raum und Frankreich. Später verlagerte sich das Interesse in Richtung Spanien und Italien. Die Germanische Neue Medizin hat sich dagegen so gut wie nicht in amerikanischen Ländern, Asien, Australien oder Afrika ausdehnen können. | ||
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+ | Insgesamt zeigt sich, dass Interesse an der GNM vor allem in Industriestaaten mit hohem Lebensstandard aufkam. Eine große Rolle spielten dabei Einzelpersonen und Gruppen, welche die GNM im jeweiligen Gebiet populär zu machen versuchten und dabei zumeist auch wirtschaftliche Interessen verfolgten. Dazu trugen anfangs auch Medien bei (Beispiele: BILD-Zeitung, deutsches sowie spanisches Fernsehen), die mangels Recherchearbeit der neu aufkommenden Methode gegenüber aufgeschlossen oder nur an Sensationen interessiert waren. Ein Rückgang des Interesses in bestimmten Gegenden (Deutschland und Österreich) ist darauf zurückzuführen, dass in den Medien und im Internet neutrale Informationen auftauchten, die nicht von Hamer und seinen Anhängern manipuliert werden konnten. Hinzu kommt das völlige Versagen dieser Methode bei schweren Krankheiten, das sich nach einigen Jahren auch in Anhängerkreisen nicht mehr verbergen ließ. | ||
==Versagen der GNM in mehreren Hamer-Kliniken der 1980er Jahre== | ==Versagen der GNM in mehreren Hamer-Kliniken der 1980er Jahre== | ||
[[image:hamer72.jpg|Hamer in Katzenelnbogen|thumb]] | [[image:hamer72.jpg|Hamer in Katzenelnbogen|thumb]] | ||
− | Spektakulär versagte Hamers GNM in den 1980er Jahren bei ihrer Erprobung und praktischen Umsetzung in mehreren [[Hamer-Kliniken]], in denen der Wunderheiler in alleiniger Verantwortung ärztliche Entscheidungen treffen konnte. Zwei Journalisten der | + | Spektakulär versagte Hamers GNM in den 1980er Jahren bei ihrer Erprobung und praktischen Umsetzung in mehreren [[Hamer-Kliniken]], in denen der Wunderheiler in alleiniger Verantwortung ärztliche Entscheidungen treffen konnte. Zwei Journalisten der Wochenzeitschrift ''Stern'' ermittelten kurz nach der Schließung der Hamer-Klinik Rosenhof und erfuhren, dass von 50 namentlich ermittelten ehemaligen Hamer-Patienten nur noch 7 am Leben waren.<ref>Artikel in "Der Stern" vom 24. November 1983 Autoren: Teja Fiedler und Cordt Schnibben</ref> Siehe aus dieser "Schaffensperiode" von Hamer auch: [[Ryke Geerd Hamer#Der Fall des Hamer-Patienten Zemelka|Der Fall Zemelka]]. Über die skandalösen Zustände in einer anderen Hamerklinik in Katzenelnbogen berichten drei ehemalige Mitarbeiterinnen in einem Rundfunkinterview, nachzulesen in dieser [[GNM_Dokumentation|Abschrift]]. |
==1995: Olivia Pilhar (Österreich)== | ==1995: Olivia Pilhar (Österreich)== | ||
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[[image:olivia1.jpg|O. Pilhar vor der OP|left|thumb]] | [[image:olivia1.jpg|O. Pilhar vor der OP|left|thumb]] | ||
[[image:opilhar.jpg|O. Pilhar als Fotomodell im Jahr 2008|thumb]] | [[image:opilhar.jpg|O. Pilhar als Fotomodell im Jahr 2008|thumb]] | ||
− | Das österreichische Mädchen Olivia war sechs Jahre alt, als es im Mai 1995 an einem Nierentumor erkrankte, dem Wilms-Tumor (Nephroblastom). Eine sofortige Chemotherapie und Operation wurde angeraten, eine Behandlung, die bei dieser Erkrankung eine 90-prozentige Heilungschance bringt. Sie ist allerdings schmerzhaft. Die Niere muss mitoperiert werden, die Haare gehen für eine Zeit lang verloren. Die Eltern wandten sich an eine Wiener "Natur-Ärztin" (offenbar Elisabeth Rozkydal, gest. 2004). Diese vermittelte sie zu Ryke Geerd Hamer, dem bereits neun Jahre vorher die Approbation entzogen worden war. Er versprach, was sich die Eltern ersehnten: Zunächst vermutete Hamer Blähungen als Ursache für Olivias Bauchschmerzen und versuchte diese durch Reiben des Bauches zu beheben.<ref>Pilhar H: Olivia - Tagebuch eines Schicksals, Amici di Dirk Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926755-08-3</ref> | + | Das österreichische Mädchen Olivia war sechs Jahre alt, als es im Mai 1995 an einem Nierentumor erkrankte, dem Wilms-Tumor (Nephroblastom). Eine sofortige Chemotherapie und Operation wurde angeraten, eine Behandlung, die bei dieser Erkrankung eine 90-prozentige Heilungschance bringt. Sie ist allerdings schmerzhaft. Die Niere muss mitoperiert werden, die Haare gehen für eine Zeit lang verloren. Die Eltern wandten sich an eine Wiener "Natur-Ärztin" (offenbar Elisabeth Rozkydal, gest. 2004). Diese vermittelte sie zu Ryke Geerd Hamer, dem bereits neun Jahre vorher die Approbation entzogen worden war. Er versprach, was sich die Eltern ersehnten: Zunächst vermutete Hamer Blähungen als Ursache für Olivias Bauchschmerzen und versuchte diese durch Reiben des Bauches zu beheben.<ref>Pilhar H: Olivia - Tagebuch eines Schicksals, Amici di Dirk Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926755-08-3</ref> |
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− | Unter Mithilfe von vier Mitgliedern der religiösen Sekte [[Fiat Lux]]<ref>Der Spiegel Nr.32, 7. August 1995</ref><ref>http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=9208312&aref=image017/SP1995/032/SP199503201540162.pdf</ref><ref>http://66.39.15.117/News/Presse/1995/19950807_Spiegel_Kampf.htm</ref> verbrachten die Eltern ihre Tochter nach Kärnten, dann nach München und schließlich nach Malaga (Hotel Las Vegas), in die Nähe von Hamer. Dem Kind ging es jedoch in Spanien nicht besser, im Gegenteil. Der Tumor | + | Dann meinte er, das Kind könne geheilt werden, ohne bei einer Therapie leiden zu müssen. Er stellte seine eigene Diagnose: Olivia hätte einen "Verhungerungskonflikt" (weil ihr das Essen bei der Oma nicht schmeckte) und einen "Fluchtkonflikt", weil die Familie umgezogen sei. Hamer wörtlich: ''"Bei Olivia hatte sie Leberkrebs, weil sie einen Verhungerungskonflikt hatte, weil die Mutter nicht mehr gekocht hatte und in die Schule gegangen war, und die Oma nun kochen musste, die immer Schnitzel nur briet [...]"''.<ref>http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/021118/04/frames.html</ref> Hier ferndiagnostizierte Hamer also einen zusätzlichen Lebertumor und glaubt, dass ein kurz vorher stattgefundenes Ereignis innerhalb kürzester Zeit Krebs ausgelöst hätte. Aufgrund der Latenzzeiten bei Krebs ist dies unmöglich. Er riet der Mutter, ihren Beruf aufzugeben und beim Kind zu bleiben - das würde Olivia heilen. Den behandelnden Ärzten gegenüber erwähnten die Eltern zunächst nicht, dass sie Kontakt mit Hamer aufgenommen hatten. |
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+ | Unter Mithilfe von vier Mitgliedern der religiösen Sekte [[Fiat Lux]]<ref>Der Spiegel Nr.32, 7. August 1995</ref><ref>http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=9208312&aref=image017/SP1995/032/SP199503201540162.pdf</ref><ref>http://66.39.15.117/News/Presse/1995/19950807_Spiegel_Kampf.htm</ref> verbrachten die Eltern ihre Tochter nach Kärnten, dann nach München und schließlich nach Malaga (Hotel Las Vegas), in die Nähe von Hamer. Dem Kind ging es jedoch in Spanien nicht besser, im Gegenteil. Der Tumor wuchs und der Gesundheitszustand des Mädchens verschlechterte sich dramatisch. Von einem anfänglichen Volumen von 250 ml vergrößerte sich der Tumor auf 4,2 Liter (Größe eines Fußballs) und drückte bereits auf die verschleimte und entzündete Lunge, so dass Olivia hechelnd atmete. Später wuchs das Volumen sogar auf 6 Liter, die Beine waren geschwollen, das Blut konnte nicht mehr zum Herz zurück. Die Lunge war auf der rechten Seite zusammengefallen.<ref>TV-Talk-Show "Schmidbauers" aus dem Münchner Schlachthof, Zenettistraße 9, ausgestrahlt im Bayerischen Rundfunk, III. Programm, am Freitag, 7. Mai 1999 (22:30-23:30 Uhr). Zitate: Schmidbauer: Ist sie geheilt? (gemeint Olivia Pilhar) Dr. Zoubek: Naja, das ist jetzt genau 4 Jahre nach dem Ereignis und der Vater behauptet, dass es schwerst behindert wäre. Das Kind geht in die Schule, ich glaube in die 3. Volksschulklasse. Die Haare sind wieder alle nachgewachsen. Natürlich, wie es dem Kind psychisch geht, das kann niemand wirklich von außen beurteilen. Möglicherweise wird das alles erst später rauskommen. Vom Tumor ist nichts mehr nachzuweisen, und ich glaube und ich hoffe für uns alle, dass das letztendlich doch gut gehen wird für das Kind. Schmidbauer: Ist es klar, dass sie nicht letztlich doch dann schulmedizinisch betreut worden wäre, dass sie dann gestorben wäre? Dr. Zoubek: Der Tumor war zwei Monate, bevor diese Flucht passiert ist, 250 ml groß in der rechten Niere - ein Viertelliter. Und wie die dann zurückkamen, war er 6 Liter und hat im Grunde genommen das Leben dieses Kindes unterdrückt. Er hat dem Kind das Blut und die Luft abgedrückt. Ich habe das Kind gesehen, die Beine waren geschwollen, das Blut konnte nicht mehr zum Herz zurück, die Lunge war zusammengefallen auf der rechten Seite."</ref> Ihr Bauch sah aus wie "bei einer erwachsenen Frau, die Zwillinge erwartet", sagten die Ärzte. Ihre Blutwerte entsprachen denen von Hungerkindern der Dritten Welt, das Herz flatterte. Sie wimmerte vor Schmerzen. | ||
Von Spiegel-TV wurde die Familie in Spanien entdeckt. Hamer nutzte die Medienberichterstattung, um ins Bild und zu Wort zu kommen. Er drängte das kranke Mädchen zu einem Strandspaziergang vor laufender Kamera, um zu demonstrieren, wie "gut" es ihr gehe und dass seine Methode die bessere sei. Den Eltern wurde schließlich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen und das Kind nach Wien zurückgebracht, wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde. Während die Medien ein großes Interesse am "Fall Olivia" hatten und einen unerträglichen Rummel um das Leid des Kindes veranstalteten, verkaufte [[Helmut Pilhar]] Fotos seiner Tochter an Zeitungen und versuchte, die Berichterstattung zu beeinflussen. Für die Erteilung von Senderechten erhielt das Paar 500.000 Schilling. | Von Spiegel-TV wurde die Familie in Spanien entdeckt. Hamer nutzte die Medienberichterstattung, um ins Bild und zu Wort zu kommen. Er drängte das kranke Mädchen zu einem Strandspaziergang vor laufender Kamera, um zu demonstrieren, wie "gut" es ihr gehe und dass seine Methode die bessere sei. Den Eltern wurde schließlich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen und das Kind nach Wien zurückgebracht, wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde. Während die Medien ein großes Interesse am "Fall Olivia" hatten und einen unerträglichen Rummel um das Leid des Kindes veranstalteten, verkaufte [[Helmut Pilhar]] Fotos seiner Tochter an Zeitungen und versuchte, die Berichterstattung zu beeinflussen. Für die Erteilung von Senderechten erhielt das Paar 500.000 Schilling. | ||
Hamer versuchte in dieser Zeit, die Eltern enger an sich zu binden und versetzte sie in Dauerangst. So vermutete er öffentlich, dass die Tochter von den behandelnden Ärzten "exekutiert" werde und diagnostizierte schwere Krankheiten, die Olivia selbst nicht hatte: ein Lebertumor und ein Hirntumor (den es laut GNM aber gar nicht geben soll), "Herzbeutelkrebs" und ein "Sammelrohr-Karzinom" der Niere. Auch hätte das Kind eine große Nierenzyste<ref>Aussage am 10.7.95 [http://www.youtube.com/watch?v=-mmqpnCUp6w&feature=player_embedded]</ref>. Auch verwies er immer wieder darauf, dass eine Chemotherapie 95% der Patienten töte. Seine Einflussnahme widerspricht dabei der von der GNM propagierten "einfühlsamen", besonderen Beziehung zwischen Patient und Therapeut. | Hamer versuchte in dieser Zeit, die Eltern enger an sich zu binden und versetzte sie in Dauerangst. So vermutete er öffentlich, dass die Tochter von den behandelnden Ärzten "exekutiert" werde und diagnostizierte schwere Krankheiten, die Olivia selbst nicht hatte: ein Lebertumor und ein Hirntumor (den es laut GNM aber gar nicht geben soll), "Herzbeutelkrebs" und ein "Sammelrohr-Karzinom" der Niere. Auch hätte das Kind eine große Nierenzyste<ref>Aussage am 10.7.95 [http://www.youtube.com/watch?v=-mmqpnCUp6w&feature=player_embedded]</ref>. Auch verwies er immer wieder darauf, dass eine Chemotherapie 95% der Patienten töte. Seine Einflussnahme widerspricht dabei der von der GNM propagierten "einfühlsamen", besonderen Beziehung zwischen Patient und Therapeut. | ||
− | Das Elternpaar Pilhar wurde schließlich zu 8 Monaten auf Bewährung verurteilt (Entziehung aus der Macht des Erziehungsberechtigten und fahrlässige Körperverletzung)<ref>http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/533340/index.do</ref>. Der Vater, [[Helmut Pilhar]], lebt heute von Seminaren und Vorträgen über die GNM und gehört zum engsten Kreis der GNM-Befürworter. Seinen Beruf als Ingenieur gab er auf. Olivia überlebte die Krebserkrankung dank der effektiven Therapie und ist inzwischen eine erwachsene Frau | + | |
+ | Das Elternpaar Pilhar wurde schließlich zu 8 Monaten auf Bewährung verurteilt (Entziehung aus der Macht des Erziehungsberechtigten und fahrlässige Körperverletzung)<ref>http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/533340/index.do</ref>. Der Vater, [[Helmut Pilhar]], lebt heute von Seminaren und Vorträgen über die GNM und gehört zum engsten Kreis der GNM-Befürworter. Seinen Beruf als Ingenieur gab er auf. Olivia überlebte die Krebserkrankung dank der effektiven Therapie und ist inzwischen eine erwachsene Frau.<ref>Austrian cancer patient's parents sentenced, in: lancet, 1996 Nov 23;348(9039):1440</ref><ref>Martin Zimper "Das Mädchen Olivia" Verlag Herbig, 1996 ISBN 3-7766-1970-8</ref><ref>Der Spiegel Nr.32, 7. August 1995 http://66.39.15.117/News/Presse/1995/19950807_Spiegel_Kampf.htm</ref> | ||
2008 wurde bekannt, dass Olivia Pilhar sich bei einem Wettbewerb als Fotomodell bewarb und die als "bildhübsch" Bezeichnete dabei aufgrund ihres "Kate Moss-Supermodelblickes" in die engere Wahl von 3.000 Bewerberinnen geriet. In einem Interview mit der Zeitschrift Madonna äußerte sie sich zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand und sagte wörtlich: ''"[...] es geht mir sehr gut [...]"''.<ref>Zeitschrift Madonna, Ausgabe vom 5. Juli 2008, Seite 28</ref><ref>Bild vom 13. Juli 2008 [http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/07/13/krebs-kind-olivia/so-schoen-ist-sie-heute.html]</ref> | 2008 wurde bekannt, dass Olivia Pilhar sich bei einem Wettbewerb als Fotomodell bewarb und die als "bildhübsch" Bezeichnete dabei aufgrund ihres "Kate Moss-Supermodelblickes" in die engere Wahl von 3.000 Bewerberinnen geriet. In einem Interview mit der Zeitschrift Madonna äußerte sie sich zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand und sagte wörtlich: ''"[...] es geht mir sehr gut [...]"''.<ref>Zeitschrift Madonna, Ausgabe vom 5. Juli 2008, Seite 28</ref><ref>Bild vom 13. Juli 2008 [http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/07/13/krebs-kind-olivia/so-schoen-ist-sie-heute.html]</ref> | ||
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Nach Angaben aus dem Jahr 2010 des Chefredakteurs Pohl der österreichischen Zeitschrift "News" verlange der Vater Helmut Pilhar 800.000 bis 1 Million Euro für ein Interview mit seiner Tochter Olivia. Pohl: ''"ich bin auch schon 48 Jahre alt – würde wahnsinnig gern mit der Olivia Pilhar ein Interview machen. Jetzt weiß ich, der Herr Pilhar sagt. „Ja, das kostet 800.000 Euro oder eine Million Euro“, das zahlt mir natürlich in der Redaktion kein Mensch, ja?"''.<ref>http://dr-rykegeerdhamer.com/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=63</ref> | Nach Angaben aus dem Jahr 2010 des Chefredakteurs Pohl der österreichischen Zeitschrift "News" verlange der Vater Helmut Pilhar 800.000 bis 1 Million Euro für ein Interview mit seiner Tochter Olivia. Pohl: ''"ich bin auch schon 48 Jahre alt – würde wahnsinnig gern mit der Olivia Pilhar ein Interview machen. Jetzt weiß ich, der Herr Pilhar sagt. „Ja, das kostet 800.000 Euro oder eine Million Euro“, das zahlt mir natürlich in der Redaktion kein Mensch, ja?"''.<ref>http://dr-rykegeerdhamer.com/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=63</ref> | ||
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+ | Olivia Pilhar ist inzwischen verheiratet und Mutter eines Sohns, der im Mai 2020 geboren wurde. | ||
==1995: Helena Lumbreras (Spanien)== | ==1995: Helena Lumbreras (Spanien)== | ||
[[image:lumbreras.jpg|Helena Lumbreras|thumb]] | [[image:lumbreras.jpg|Helena Lumbreras|thumb]] | ||
− | [[image:Herrera.jpg|Vicenç Herrera aus Barcelona|thumb]] | + | [[image:Herrera.jpg|Vicenç Herrera (Vincente Herrera) aus Barcelona|thumb]] |
− | Helena (Elena) Lumbreras war 51 Jahre alt, als man 1987 einen Tumor in ihrer linken Brust entdeckte. Sie versuchte verschiedene [[Unkonventionelle Krebstherapien|alternative Behandlungsmethoden gegen ihre Krebserkrankung]] anzuwenden. Die Universitätsprofessorin und bekannte Francogegnerin (Regieassistentin von Fellini und Rosi) starb jedoch letztendlich unter entsetzlichen Schmerzen und hinterließ zwei Töchter von 20 und 22 Jahren und einen Ehemann. Helena Lumbreras begann mit Behandlungen durch einen [[Geistheilen|Geistheiler]] (curandero), der sie vor den Wasserleitungen der Stadt Barcelona warnte, therapeutischem Hören von Mozartmusik und Anwendungen von Fotos mit Bildern von Kathedralen, die auf die Brust gedrückt werden sollten. Nach den Misserfolgen alternativer Methoden | + | Helena (Elena) Lumbreras war 51 Jahre alt, als man 1987 einen Tumor in ihrer linken Brust entdeckte. Sie versuchte verschiedene [[Unkonventionelle Krebstherapien|alternative Behandlungsmethoden gegen ihre Krebserkrankung]] anzuwenden. Die Universitätsprofessorin und bekannte Francogegnerin (Regieassistentin von Fellini und Rosi) starb jedoch letztendlich unter entsetzlichen Schmerzen und hinterließ zwei Töchter von 20 und 22 Jahren und einen Ehemann. Helena Lumbreras begann mit Behandlungen durch einen [[Geistheilen|Geistheiler]] (curandero), der sie vor den Wasserleitungen der Stadt Barcelona warnte, mit therapeutischem Hören von Mozartmusik und Anwendungen von Fotos mit Bildern von Kathedralen, die auf die Brust gedrückt werden sollten. Nach den Misserfolgen alternativer Methoden, dem weiteren Wachstum ihres Tumors sowie dem Auftreten einer Metastase in der Wirbelsäule wandte sie sich sehr spät nach der Beobachtung der ersten Symptome der wissenschaftlichen Medizin zu und unterzog sich einer Chemotherapie und einer Bestrahlungstherapie. Sie wandte sich danach erneut enttäuscht den alternativen Methoden zu und versuchte eine Fiebertherapie ([[Hyperthermie]]), die sie aber nicht gut vertrug und die wirkungslos war. Dann stieß sie zuletzt auf Hamers GNM. Der Tipp kam von einem Bekannten, der bei einem Fernsehsender arbeitete. Ihre Tochter Valeria erzählte später, dass Helena ein Hamerzentrum in Malaga anrief, wo man ihr versprach: ''In drei Wochen bist Du geheilt, wenn Du die Methode des Dr. Hamer anwendest''. Helena folgte blind den telefonischen Anweisungen mit deutschem Akzent aus Malaga. Am 12. März zog sie sich in ihr Zimmer zurück, da sie nicht mehr aufstehen konnte. Die deutsche Stimme verbot ihr jegliches Schmerzmittel und sie solle keiner Chemotherapie zustimmen. Wegen der starken Schmerzen konnte sie jeweils nur eine Stunde am Tag schlafen und aß nichts mehr. |
− | Quellen: <ref>Xavier Margarit (Barcelona), El Mundo vom 13. August 1995</ref><ref>http://www.elmundo.es/papel/hemeroteca/1995/08/13/sociedad/59623.html</ref> | + | Nach zwei Monaten der telefonischen Geisterdiagnosen erschien ein GNM-Arzt auf der Bildfläche: Dr. Vicenç Herrera Adell aus Barcelona. Vincente Herrera Adell meinte, der Tumor in der linken Brust sei ein Hinweis auf einen ''Mutter-Kind-Konflikt''. Als die Schmerzen weiter zunahmen und unerträglich wurden, sagte ihr Herrera, dass dies ein ''proceso de recalcificación'' (Wiederverknöcherung) und als Zeichen der Heilung anzusehen sei. Im Juni verschlechterte sich der Zustand dennoch und sie musste am 20. Juni notfallmäßig in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Dort sah sie im Fernsehen einen Bericht über das Mädchen Olivia Pilhar, das sich in Spanien aufhielt und erfuhr so, dass Hamer in Deutschland die Approbation entzogen worden war. Zu ihrer Tochter Valeria sagte sie: «Ojalá lo hubiera sabido antes», (wenn ich das vorher gewusst hätte). Der letzte Arzt, der sie nach der Hamerdoktrin behandelte, war Vicenç Herrera Adell (43 Jahre alt im Jahre 1995), der nach 20 Jahren als Arzt 1992 auf die Hamer-Methode gestoßen war. Am 4. August 1995 starb Helena unter starken Schmerzen. Die behandelnden Juan Puget Valencia und Vicenç Herrera wurden von den Angehörigen angezeigt. Puget Valencia distanzierte sich von der GNM. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde jedoch eingestellt. Das ''Colegio de Médicos de Barcelona'' verbot Herrera für zwei Jahre Behandlungen nach Hamer bei Krebs durchzuführen und Werbung für die GNM zu machen. Herrera beschwerte sich beim übergeordneten ''Consejo del Colegio de Médicos de Catalunya'', das ihm 1996 die Approbation für drei Jahre entzog. 2019 wurde gegen ihn ein zweites Verfahren zum Entzug der Approbation eingeleitet. Auch diesmal mit der Begründung nach Prinzipien der GNM vorzugehen. Quellen: <ref>Xavier Margarit (Barcelona), El Mundo vom 13. August 1995</ref><ref>http://www.elmundo.es/papel/hemeroteca/1995/08/13/sociedad/59623.html</ref><ref>https://www.redaccionmedica.com/autonomias/cataluna/segunda-inhabilitacion-al-medico-pionero-de-la-medicina-germanica-en-espana-2680</ref> |
+ | ==1995: weitere verstorbene spanische Patientinnen== | ||
+ | Ohne genaue Datumsangabe und Nennung der Nachnahmen ist in der spanischen Presse für die Mitte der neunziger Jahre die Rede von mindestens drei weiteren weiblichen Opfern der GNM in Spanien. Genannt werden . Por María José H. (18 Jahre alt) und María del Carmen Expósito (40).<ref>https://elpais.com/diario/1995/09/13/sociedad/810943222_850215.html</ref> | ||
==1996: Angelo Amstutz (Schweiz)== | ==1996: Angelo Amstutz (Schweiz)== | ||
− | Angelo war der Sohn der GNM-Anhängerin [[Daniela Amstutz]]. Wie Olivia Pilhar litt er an einem Wilms-Tumor. Zum Zeitpunkt der Diagnose war Daniela Amstutz bereits Anhängerin von Hamer und lehnte Chemotherapie für ihren Sohn ab. | + | Angelo war der Sohn der GNM-Anhängerin [[Daniela Amstutz]]. Wie Olivia Pilhar litt er an einem Wilms-Tumor. Zum Zeitpunkt der Diagnose war Daniela Amstutz bereits Anhängerin von Hamer und lehnte Chemotherapie für ihren Sohn ab. Angelo starb am 3. Dezember 1996 im Alter von sechs Jahren an seiner Erkrankung. Daniela Amstutz machte den zuletzt behandelnden Arzt dafür verantwortlich.<ref>''Meines Erachtens musste er als Opfer herhalten - für den Altar der Schulmedizin.'' www.germanische-heilkunde.at/index.php/beitrag-anzeigen/items/angelo-amstutz-nachruf-der-eltern-zum-2-todestag.html (Die Seite wurde im Juli 2013 nach Erscheinen dieses Artikels vom Netz genommen)</ref><ref>http://web.archive.org/web/20121014164100/http://germanische-heilkunde.at/index.php/tags-artikelliste/tag/AMSTUTZ+Angelo.html</ref> |
==1997: Dunja Huszar (Österreich)== | ==1997: Dunja Huszar (Österreich)== | ||
[[image:Huszar.jpg|Mutter B. Huszar|thumb]] | [[image:Huszar.jpg|Mutter B. Huszar|thumb]] | ||
Die Grazerin Dunja Huszar war 17 Jahre alt, als sie 1993 an einer Leukämie erkrankte. Gleichzeitig war sie schwanger und lehnte daher eine Chemotherapie oder Stammzellentransplantation (Knochenmarkspende) ab. Ihr Bruder wäre als Spender in Frage gekommen. Sie gebar ein gesundes Kind. Anschließend kamen sie und ihre Familie über einen Vortrag in Kontakt mit Hamer und seiner GNM. Dunja wurde von Hamer überzeugt, keine Therapie der modernen Medizin durchführen zu lassen, sondern sich seiner Methode anzuvertrauen. Auch ihre Mutter war der GNM gegenüber positiv eingestellt. Ohne Medikamente zu nehmen oder sich medizinisch behandeln zu lassen, starb sie 21-jährig, kurze Zeit nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Ihre Milz war zuletzt grotesk groß angeschwollen.<ref>ORF-Sendung ''Zur Sache'' vom 14. September 1997 [http://home.arcor.de/paralexx/content/hamer2.htm]</ref> | Die Grazerin Dunja Huszar war 17 Jahre alt, als sie 1993 an einer Leukämie erkrankte. Gleichzeitig war sie schwanger und lehnte daher eine Chemotherapie oder Stammzellentransplantation (Knochenmarkspende) ab. Ihr Bruder wäre als Spender in Frage gekommen. Sie gebar ein gesundes Kind. Anschließend kamen sie und ihre Familie über einen Vortrag in Kontakt mit Hamer und seiner GNM. Dunja wurde von Hamer überzeugt, keine Therapie der modernen Medizin durchführen zu lassen, sondern sich seiner Methode anzuvertrauen. Auch ihre Mutter war der GNM gegenüber positiv eingestellt. Ohne Medikamente zu nehmen oder sich medizinisch behandeln zu lassen, starb sie 21-jährig, kurze Zeit nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Ihre Milz war zuletzt grotesk groß angeschwollen.<ref>ORF-Sendung ''Zur Sache'' vom 14. September 1997 [http://home.arcor.de/paralexx/content/hamer2.htm]</ref> | ||
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==1997: Ana Pena (Spanien)== | ==1997: Ana Pena (Spanien)== | ||
Am 16. Oktober 1997 starb die krebskranke spanische Hamer-Anhängerin und Journalistin Ana Pena an ihrer schweren Erkrankung.<ref>http://elpais.com/diario/1997/10/18/agenda/877125611_850215.html</ref> Ana Pena war 1993 an einem Lymphom erkrankt und zunächst am Krankenhaus "Gregorio Marañón" in Madrid in Behandlung. Ihr wurde Hamer und seine Therapie empfohlen und sie lehnte daraufhin Behandlungen ab, die sich an der wissenschaftlichen Medizin orientieren. Ana Pena war vor ihrem Tod in Spanien in der dortigen GNM-Szene als von Krebs geheilt bezeichnet worden, angeblich Dank einer Therapie, die sich an der GNM orientierte. Eine Sendung "Preguntas y respuestas" des spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanals TVE2 hatte im November 1994 und im Januar 1995 ebenfalls eine angebliche Wunderheilung von Ana Pena durch eine GNM-Behandlung verbreitet.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=5jHClRWBAc8</ref> | Am 16. Oktober 1997 starb die krebskranke spanische Hamer-Anhängerin und Journalistin Ana Pena an ihrer schweren Erkrankung.<ref>http://elpais.com/diario/1997/10/18/agenda/877125611_850215.html</ref> Ana Pena war 1993 an einem Lymphom erkrankt und zunächst am Krankenhaus "Gregorio Marañón" in Madrid in Behandlung. Ihr wurde Hamer und seine Therapie empfohlen und sie lehnte daraufhin Behandlungen ab, die sich an der wissenschaftlichen Medizin orientieren. Ana Pena war vor ihrem Tod in Spanien in der dortigen GNM-Szene als von Krebs geheilt bezeichnet worden, angeblich Dank einer Therapie, die sich an der GNM orientierte. Eine Sendung "Preguntas y respuestas" des spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanals TVE2 hatte im November 1994 und im Januar 1995 ebenfalls eine angebliche Wunderheilung von Ana Pena durch eine GNM-Behandlung verbreitet.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=5jHClRWBAc8</ref> | ||
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+ | (Siehe auch Todesmeldung zu Itziar Orube, 2016) | ||
==2000: Gaby J., die Tochter von Rose-Laure Huber (Schweiz)== | ==2000: Gaby J., die Tochter von Rose-Laure Huber (Schweiz)== | ||
[[image:tochterhuber.jpg|thumb]] | [[image:tochterhuber.jpg|thumb]] | ||
− | Im RBB von Berlin-Brandenburg wurde am 10. November 2005<ref>http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html</ref> über den Tod der jungen Schweizer Krankenschwester Gaby J. berichtet. Gaby J. wurde 1952 geboren. Sie erkrankte an Brustkrebs und verweigerte weitere medizinische Therapien nach einer operativen Entfernung der betroffenen Brust und vertraute sich der GNM nach Hamer an. Von Seiten der GNM wurde ihr eingeredet, dass ihre Symptome Zeichen einer Selbstheilung wären. Sie müsse nur durchhalten, wurde ihr geraten. Sie verstarb jedoch am 5. Juni 2000 unter entsetzlichen Schmerzen. Ihre Mutter Rose-Laure Huber beschrieb ihre Tochter in den letzten Tagen vor ihrem Tode so: ''Sie war nur noch ein Skelett mit Haut überzogen, ein paar Büscheln Haaren. Sie sah aus wie 90. Und die ganze Brust, es war offen, es hat geblutet, faulig, es hatte Eiter, die Brust, Rücken, eine faulige, eitrige offene Wunde. Man hätte fast die Knochen sehen können, es war einfach alles weg. Das muss entsetzlich geschmerzt haben.'' | + | Im RBB von Berlin-Brandenburg wurde am 10. November 2005<ref>http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html</ref> über den Tod der jungen Schweizer Krankenschwester Gaby J. berichtet. Gaby J. wurde 1952 geboren. Sie erkrankte an Brustkrebs und verweigerte weitere medizinische Therapien nach einer operativen Entfernung der betroffenen Brust und vertraute sich der GNM nach Hamer an. Von Seiten der GNM wurde ihr eingeredet, dass ihre Symptome Zeichen einer Selbstheilung wären. Sie müsse nur durchhalten, wurde ihr geraten. Sie verstarb jedoch am 5. Juni 2000 unter entsetzlichen Schmerzen. Ihre Mutter Rose-Laure Huber beschrieb ihre Tochter in den letzten Tagen vor ihrem Tode so: ''"Sie war nur noch ein Skelett mit Haut überzogen, ein paar Büscheln Haaren. Sie sah aus wie 90. Und die ganze Brust, es war offen, es hat geblutet, faulig, es hatte Eiter, die Brust, Rücken, eine faulige, eitrige offene Wunde. Man hätte fast die Knochen sehen können, es war einfach alles weg. Das muss entsetzlich geschmerzt haben."'' |
− | Rose-Laure Huber macht die GNM verantwortlich für den Tod ihrer Tochter: ''Ich werfe ihnen vor, dass sie akzeptieren, dass so und so viele Leute grauenvoll zugrunde gehen. Ohne ärztliche Hilfe. Es sind Lügner, es sind Menschenverächter. Ich weiß nicht, was ich denen noch sagen soll.'' | + | Rose-Laure Huber macht die GNM verantwortlich für den Tod ihrer Tochter: ''"Ich werfe ihnen vor, dass sie akzeptieren, dass so und so viele Leute grauenvoll zugrunde gehen. Ohne ärztliche Hilfe. Es sind Lügner, es sind Menschenverächter. Ich weiß nicht, was ich denen noch sagen soll."'' |
Ein ausführlicher Bericht von Frau Huber ist hier zu lesen: <ref>http://www.psiram.com/media/TG/hamer-gabyj.html</ref> | Ein ausführlicher Bericht von Frau Huber ist hier zu lesen: <ref>http://www.psiram.com/media/TG/hamer-gabyj.html</ref> | ||
− | (Psiram ist der vollständige Name von Gaby J. bekannt, ihre Familie wünscht jedoch nicht die Nennung des Nachnamens) | + | (Psiram ist der vollständige Name von Gaby J. bekannt, ihre Familie wünscht jedoch nicht die Nennung des Nachnamens.) |
==2000: Karin von Gunten (Schweiz)== | ==2000: Karin von Gunten (Schweiz)== | ||
− | Karin von Gunten hatte Gebärmutterhalskrebs und war von der GNM überzeugt, die davon ausgeht, dass jeder Krankheit ein Konflikt zugrunde | + | Karin von Gunten hatte Gebärmutterhalskrebs und war von der GNM überzeugt, die davon ausgeht, dass jeder Krankheit ein Konflikt zugrunde liege. Sie starb am 15. November 2000. Als sie davon ausging, einem Konflikt auf die Spur gekommen zu sein, der aus ihrer Sicht die Ursache ihres Krebsleidens war, glaubte sie, dass sie ohne medizinischen Eingriff wieder gesund werden könne. Erst nach einem Jahr voller intensiver Selbstheilungsversuche ohne Beeinflussung ihres Krankheitsgeschehens gelangte sie zur Auffassung, eine Operation könnte nun doch helfen. Karin wurde zunächst innerhalb der Familie gepflegt; sie grenzte sich in ihren letzten zwei Wochen von der Familie ab und verbrachte ihre letzten Tage vor ihrem Tod bei einer Freundin.<ref>http://www.gesundheitstipp.ch/themen/beitrag/1013476/Monika_von_Gunten_40_Tod_der_Zwillingsschwester</ref> |
==2000-2001: Unbekannte Frau (Schweiz)== | ==2000-2001: Unbekannte Frau (Schweiz)== | ||
Die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger berichtete im Jahr 2003 über den grausamen Tod einer Schweizer Frau mit Brustkrebs aus dem Kanton Zürich, die sich bis zum Tode der GNM anvertraute.<ref>Hugo Stamm: Tages-Anzeiger, Zürich 22. April 2003</ref> | Die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger berichtete im Jahr 2003 über den grausamen Tod einer Schweizer Frau mit Brustkrebs aus dem Kanton Zürich, die sich bis zum Tode der GNM anvertraute.<ref>Hugo Stamm: Tages-Anzeiger, Zürich 22. April 2003</ref> | ||
− | Ablauf der Ereignisse: Bei der 47-jährigen aus der Gegend von Mutschellen (Zürich) wurde am 4. August 2000 bei einer gynäkologischen Untersuchung ein kleiner Knoten in der linken Brust entdeckt. Die Punktion ergab, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Über Bekannte erfuhr die Patientin von der «Neuen Medizin» und | + | Ablauf der Ereignisse: Bei der 47-jährigen aus der Gegend von Mutschellen (Zürich) wurde am 4. August 2000 bei einer gynäkologischen Untersuchung ein kleiner Knoten in der linken Brust entdeckt. Die Punktion ergab, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Über Bekannte erfuhr die Patientin von der «Neuen Medizin» und entschloss sich daraufhin, eine medizinische Therapie abzulehnen. Zwei GNM-Therapeutinnen machten ihr weis, dass sie bald genesen werde. Fast ein Jahr lang blieb der Knoten symptomlos, bis es zu einem Aufbruch mit Blutung aus der Brust kam. Dies sei eine Folge der damaligen Punktierung durch den Arzt, behaupteten die beiden GNM-Frauen. Es kam zu einer Einweisung in ein Zürcher Spital, wo sich herausstellte, dass die ganze Brust vereitert war. |
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+ | Die späte Operation gestaltete sich daher schwierig und trotz der mittlerweile ungünstigen Prognose verweigerte Karin Roth sowohl Chemotherapie als auch Bestrahlung. Sie würde daran sterben, redeten ihr die beiden Vertreterinnen der «Neuen Medizin» ein. Die Wunde heilte aber nicht mehr zu und produzierte viel Eiter. Es stellte sich eine zunehmende Schwäche ein, und es kam zu einem körperlichen Verfall und sie benötigte einen Rollstuhl. Die Schmerzen brachten sie fast um den Verstand. Trotzdem nahm sie entsprechend der GNM-Regeln keine Schmerzmittel. Die beiden «Therapeutinnen» behaupteten weiterhin, sie sei auf dem Weg zur Genesung. In ihrer Verzweiflung flog die Frau mit ihrem Ehemann zu Hamer nach Spanien. Doch Hamer schien ratlos: ''"Er hat meine Frau in der Hotelhalle untersucht, aber auch nichts unternommen"'', erklärte der Ehemann später. ''"Die Beschwerden seien Ausdruck des Heilungsprozesses, hat er meiner Frau gesagt."'' Die Ursache des Brustkrebs liege in einem Partnerschafts- und Vaterkonflikt. ''"Wir haben eine gute Ehe geführt"'', beteuert der Ehemann, ''"und Konflikte mit ihrem Vater hatte meine Frau auch nicht."'' | ||
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+ | Obwohl ihn der Zustand seiner Frau immer mehr ängstigte, respektierte er ihren Wunsch, der «Neuen Medizin» zu vertrauen und ärztliche Hilfe abzulehnen. In den nächsten Monaten verschlimmerte sich der Zustand zusehends. Die Schmerzen griffen auf Arme und Schultern über. ''"Am rechten Oberarm fehlte ein großer Teil des Knochens, das Schulterblatt war durchlöchert."'' Trotzdem gaben die beiden Vertreterinnen der «Neuen Medizin» unbeirrt die Durchhalteparole aus: Sie sei in der Heilungsphase, die Knochen würden sich wieder aufbauen, sagten sie. Doch die Brustkrebspatientin starb schließlich unter Qualen. Wenige Tage vor ihrem Ableben war sie noch überzeugt, bald zu genesen. Ihr Ehemann sagte der einen «Therapeutin» nach dem Tod, er habe ein schlechtes Gewissen, weil er tatenlos zugeschaut habe. Ihre Antwort: ''"Aha, der Konflikt war also nicht gelöst. Deshalb ist deine Frau gestorben."'' Kurze Zeit später starb seine Schwägerin ebenfalls an Brustkrebs. Auch sie hatte sich nach den Methoden der «Neuen Medizin» «behandeln» lassen. | ||
==2002: Sören Wechselbaum (Deutschland)== | ==2002: Sören Wechselbaum (Deutschland)== | ||
[[image:soeren1.jpg|thumb|Sören Wechselbaum]] | [[image:soeren1.jpg|thumb|Sören Wechselbaum]] | ||
Sören Wechselbaum war im Jahr 2002 25 Jahre alt, als er an Hodenkrebs erkrankte. Nach Angaben seiner Mutter Christa war ihr Sohn bis zu seinem Tod Anhänger der GNM und verweigerte jegliche medizinische Therapie. Der Hodenkrebs gilt heute in der evidenzbasierten Medizin als gut behandelbar mit einer Prognose, die über 90% liegt. Hamer ließ seinen eigenen Hodenkrebs daher auch chirurgisch entfernen. | Sören Wechselbaum war im Jahr 2002 25 Jahre alt, als er an Hodenkrebs erkrankte. Nach Angaben seiner Mutter Christa war ihr Sohn bis zu seinem Tod Anhänger der GNM und verweigerte jegliche medizinische Therapie. Der Hodenkrebs gilt heute in der evidenzbasierten Medizin als gut behandelbar mit einer Prognose, die über 90% liegt. Hamer ließ seinen eigenen Hodenkrebs daher auch chirurgisch entfernen. | ||
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Sören Wechselbaum verstarb jedoch an seinem Tumor. Einen Tag vor seinem Tode vertraute er sich seinem Freund Stefan an und bereute seine Entscheidung. | Sören Wechselbaum verstarb jedoch an seinem Tumor. Einen Tag vor seinem Tode vertraute er sich seinem Freund Stefan an und bereute seine Entscheidung. | ||
Die Mutter Christa machte auch Jahre später (zumindest bis 2007) noch regelmäßig Demonstrationen gegen die GNM.<ref>Gutachten zum Fall Wechselbaum von Prof. Dr. med. hab. Jürgen Dietrich, Leipzig, vom 26. Juli 2004</ref> | Die Mutter Christa machte auch Jahre später (zumindest bis 2007) noch regelmäßig Demonstrationen gegen die GNM.<ref>Gutachten zum Fall Wechselbaum von Prof. Dr. med. hab. Jürgen Dietrich, Leipzig, vom 26. Juli 2004</ref> | ||
==2002: Eine Frau aus Belgien== | ==2002: Eine Frau aus Belgien== | ||
− | Eine Frau aus der Gemeinde Amel erhielt Anfang 2002 | + | Eine Frau aus der Gemeinde Amel erhielt Anfang 2002 die Diagnose “Magenkrebs”. Die Familie wandte sich daraufhin an einen aus St. Vith stammenden GNM-Therapeuten. Nach Angaben der Familie versprach dieser eine 80-prozentige Heilungschance. Der Therapeut deutete den Tumor als Ausdruck "eines inneren Konfliktes, der in der Beziehung zu ihrem Großvater in der Kindheit begründet" sei. Als sich der Zustand der Frau weiter verschlechterte, habe er das als Anzeichen dafür gedeutet, dass sich der Tumor auflöse. Der Heiler wurde 2011 vor das Strafgericht Lüttich gestellt. Die Anklage lautete „fahrlässige Körperverletzung“, weil das Gericht die Krebserkrankung der Frau auch mit angemessener medizinischer Behandlung als tödlich wertete. Ein Arzt, der die Frau kurz vor ihrem Tod untersucht hatte, sagte aus, er habe nie jemanden in einem so schlechten Zustand gesehen.<ref>http://brf.be/nachrichten/regional/223945/</ref> |
==2004: GNM-Anhängerin Carmen (Spanien)== | ==2004: GNM-Anhängerin Carmen (Spanien)== | ||
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==2005: Bruder von Wolfgang Adelheim (Deutschland)== | ==2005: Bruder von Wolfgang Adelheim (Deutschland)== | ||
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− | Der an einer behandelbaren Form der Leukämie erkrankte Mann glaubte an die GNM und wurde von Hamer selbst betreut. Sein behandelnder Arzt soll ein [[Anton Bader]] gewesen sein, der heute nach der [[Metamedizin]] behandelt. Auf Hamers Anraten hin | + | Der an einer behandelbaren Form der Leukämie erkrankte Mann glaubte an die GNM und wurde von Hamer selbst betreut. Sein behandelnder Arzt soll ein [[Anton Bader]] gewesen sein, der heute nach der [[Metamedizin]] behandelt. Auf Hamers Anraten hin soll er sich ausdrücklich nicht durch die wissenschaftliche Medizin behandelt haben lassen. Er verstarb jedoch an einer seit kurzem medikamentös gut behandelbaren Form von Leukämie. Einer Erkrankung, die Hamer selbst als etwas Positives bezeichnet. Vorher kam es zu inneren Blutungen und starken Schmerzen. |
− | Sein Bruder Wolfgang erinnert sich: ''Herr Hamer hat meinem Bruder ganz klar abgeraten, hat ihm gesagt, wenn er sich in die Hände der Schulmedizin begibt, wird das sein Untergang sein. Diesen Satz hat mein Bruder auch mehrmals wiederholt in Gesprächen dann mit uns. Herr Hamer hat ganz klar gesagt, er hat ein anderes Konzept von Krankheit und seine Leukämie, das ist ein Selbstheilungsprozess des Körpers. Und darauf hat er sich dann eingelassen mein Bruder.'' | + | Sein Bruder Wolfgang erinnert sich: ''"Herr Hamer hat meinem Bruder ganz klar abgeraten, hat ihm gesagt, wenn er sich in die Hände der Schulmedizin begibt, wird das sein Untergang sein. Diesen Satz hat mein Bruder auch mehrmals wiederholt in Gesprächen dann mit uns. Herr Hamer hat ganz klar gesagt, er hat ein anderes Konzept von Krankheit und seine Leukämie, das ist ein Selbstheilungsprozess des Körpers. Und darauf hat er sich dann eingelassen mein Bruder."'' |
Siehe dazu weitere Einzelheiten in einer Sendung von rbb-TV (Radio Berlin Brandenburg) [http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html] | Siehe dazu weitere Einzelheiten in einer Sendung von rbb-TV (Radio Berlin Brandenburg) [http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html] | ||
==2005: Ellen Pegoraro (Italien)== | ==2005: Ellen Pegoraro (Italien)== | ||
− | Im Jahr 2005 verstarb eine 27-jährige italienische Studentin namens Ellen Pegoraro an Krebs, die bei einem Arzt in Behandlung war, der nach der GNM behandelt: Roberto Zanella aus Arqua Petrarca (PV). Zanella wurde damals wegen Totschlag angezeigt | + | Im Jahr 2005 verstarb eine 27-jährige italienische Studentin namens Ellen Pegoraro an Krebs, die bei einem Arzt in Behandlung war, der nach der GNM behandelt: Roberto Zanella aus Arqua Petrarca (PV). Zanella wurde damals wegen Totschlag angezeigt; die Ermittlungen gegen ihn wurden jedoch eingestellt, da er selbst in der Zwischenzeit an Krebs verstorben war.<ref>Artikel in ''Giornale di Vicenza'' vom 19. Mai 2007</ref> |
==2005: Michaela Jakubczyk-Eckert (Deutschland)== | ==2005: Michaela Jakubczyk-Eckert (Deutschland)== | ||
Die Informationen und Fotos über die Krankengeschichte von Frau Jakubczyk-Eckert sind von ihrem Ehemann Gilbert und dem zu Anfang behandelnden Arzt bekannt geworden. | Die Informationen und Fotos über die Krankengeschichte von Frau Jakubczyk-Eckert sind von ihrem Ehemann Gilbert und dem zu Anfang behandelnden Arzt bekannt geworden. | ||
− | Die Künstlerin Michaela Jakubczyk-Eckert wurde am 14. November 1964 geboren und starb am 12. November 2005. Sie erkrankte Ende 2000 an Brustkrebs | + | Die Künstlerin Michaela Jakubczyk-Eckert wurde am 14. November 1964 geboren und starb am 12. November 2005. Sie erkrankte Ende 2000 an Brustkrebs, hatte zunächst große Angst und wandte sich erst spät (Ende 2001) an einen Arzt. Nach einer anfänglichen Therapie wandte sie sich der GNM zu, verzichtete bis zu ihrem Tod auf Therapien der wissenschaftlichen Medizin und verweigerte insbesondere potente Schmerzmittel. Auf die GNM stieß sie nach Recherchen im Internet<ref>http://futurezone.orf.at/stories/1646236/</ref>. |
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+ | Mit ihrer Mutter besuchte sie Hamer 2002 in Spanien. Laut Aussagen ihres Ehemannes (der ihr von Hamer abriet) soll Hamer ihr mitgeteilt haben, dass ihr Brustkrebs (rechte Brust einer angeblichen Rechtshänderin) das Resultat eines "Partnerkonfliktes" sei. Nach Aussagen ihres Ehemannes solle sie auch bisherige Therapien abbrechen und auf eine geplante Operation verzichten. Als Hamer gefragt wurde, was zu bezahlen sei, soll er sie aufgefordert haben, zwei seiner Bücher für 150 Euro zu kaufen, was auch geschah. Nach ihrer Rückkehr brach Frau Jakubczyk-Eckert ihre bisherige Therapie ab. Hamer wurde in der Folge verhaftet und Frau Jakubczyk-Eckert spendete Geld für seinen Prozess. Sie wurde von einem "Studienkreis der Germanischen Neuen Medizin" in Nordrhein-Westfalen in ihren Glauben in die Neue Medizin gestützt und regelrecht indoktriniert, bis sich ihr Gesundheitszustand so sehr verschlechterte, dass sie unter großen Schmerzen in ein Hospiz in Köln (Hospiz Lohmar) musste, wo das Pflegepersonal über ihren medizinisch unbehandelten Zustand entsetzt war. Frau Jakubczyk-Eckert starb unter entsetzlichen Schmerzen.<ref>[http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm Michaela Jacubzyk-Eckert bei Ariplex]</ref><ref>http://www.mopo.de/2006/20060207/hamburg/politik/hamer_hat_sie_auf_dem_gewissen.html</ref> | ||
Bilder von Michaela Jakubczyk-Eckert: [http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm] | Bilder von Michaela Jakubczyk-Eckert: [http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm] | ||
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[[image:Thos2.jpg|C. Thos|thumb]] | [[image:Thos2.jpg|C. Thos|thumb]] | ||
Am 23. November 2005 starb im Alter von 41 Jahren die französische Tänzerin und Tanzlehrerin Corinne Thos aus Rouen, Mutter zweier Kinder. | Am 23. November 2005 starb im Alter von 41 Jahren die französische Tänzerin und Tanzlehrerin Corinne Thos aus Rouen, Mutter zweier Kinder. | ||
− | Frau Thos war 2003 an Brustkrebs erkrankt. In ihrer Tanzschule lernte sie einen Therapeuten (von ihr als "Psychotherapeut" bezeichnet) kennen, dem sie vertraute. Dieser riet ihr, jegliche medizinische Therapie abzulehnen, was sie auch tat. Ihrer Familie gegenüber behauptete Corinne dann in Folge, dass sie nun "nichts mehr habe", de facto also gesund geworden sei. Sie wandte sich jedoch zunehmend von ihrer Familie ab. Dies, weil ihr NM-Therapeut dazu riet, sich zu isolieren, um, wie er sagte, mehr "Freiheit zu haben, um eigene Entscheidungen zu treffen". Zwei Jahre später begann Corinne jedoch, sich ihren Angehörigen gegenüber zu offenbaren: Ja, der Brustkrebs ist noch da, und er hat sich nun bis zu den Knochen ausgedehnt. Eine NM-Therapeutin (bereits zuvor in einem ähnlichen Fall verurteilt) teilte ihr jedoch mit, dass dieser Umstand des nunmehr Knochenkrebses "normal" sei und als simple "Löcher die sich wieder schließen" anzusehen sei. Corinne versuchte nun ihre Angehörigen auch von der NM zu überzeugen. Ihr Zustand verschlechterte sich, sie konnte schließlich nicht mehr laufen. Am 23. November 2005 starb sie bei sich zu Hause.<ref>http://anaximperator.wordpress.com/2009/11/12/video-of-hamer-victim-corinne-thos-removed/</ref><ref>http://seulomonde.canalblog.com/archives/2010/02/09/15761035.html</ref><ref>http://www.youtube.com/watch?v=IKVqgynE4sw</ref> | + | Frau Thos war 2003 an Brustkrebs erkrankt. In ihrer Tanzschule lernte sie einen Therapeuten (von ihr als "Psychotherapeut" bezeichnet) kennen, dem sie vertraute. Dieser riet ihr, jegliche medizinische Therapie abzulehnen, was sie auch tat. Ihrer Familie gegenüber behauptete Corinne dann in Folge, dass sie nun "nichts mehr habe", de facto also gesund geworden sei. Sie wandte sich jedoch zunehmend von ihrer Familie ab. Dies, weil ihr NM-Therapeut dazu riet, sich zu isolieren, um, wie er sagte, mehr "Freiheit zu haben, um eigene Entscheidungen zu treffen". |
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+ | Zwei Jahre später begann Corinne jedoch, sich ihren Angehörigen gegenüber zu offenbaren: Ja, der Brustkrebs ist noch da, und er hat sich nun bis zu den Knochen ausgedehnt. Eine NM-Therapeutin (bereits zuvor in einem ähnlichen Fall verurteilt) teilte ihr jedoch mit, dass dieser Umstand des nunmehr Knochenkrebses "normal" sei und als simple "Löcher die sich wieder schließen", anzusehen sei. Corinne versuchte nun, ihre Angehörigen auch von der NM zu überzeugen. Ihr Zustand verschlechterte sich, sie konnte schließlich nicht mehr laufen. Am 23. November 2005 starb sie bei sich zu Hause.<ref>http://anaximperator.wordpress.com/2009/11/12/video-of-hamer-victim-corinne-thos-removed/</ref><ref>http://seulomonde.canalblog.com/archives/2010/02/09/15761035.html</ref><ref>http://www.youtube.com/watch?v=IKVqgynE4sw</ref> | ||
Ein Video vom Bruder von Corinne: [http://www.youtube.com/watch?v=JoPQuv7GiHc&feature=player_embedded] | Ein Video vom Bruder von Corinne: [http://www.youtube.com/watch?v=JoPQuv7GiHc&feature=player_embedded] | ||
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[[image:Mannarino.jpg|Domenico Mannarino mit Ehefrau Cinzia|thumb]] | [[image:Mannarino.jpg|Domenico Mannarino mit Ehefrau Cinzia|thumb]] | ||
[[image:diario.jpg|thumb|Seite aus dem Tagebuch des GNM-Patienten Mannarino]] | [[image:diario.jpg|thumb|Seite aus dem Tagebuch des GNM-Patienten Mannarino]] | ||
− | Am 20. August 2006 starb unter starken Schmerzen und ohne, dass sein behandelnder Arzt zur Stelle war, der fünfzigjährige Polizist Domenico Mannarino aus der süditalienischen Stadt Crotone (Kalabrien) an den Folgen eines Lungenkrebses und aufgetretenen multiplen Metastasen. Er wusste seit November 2005 um seinen Lungenkrebs, der zu Beginn einen Durchmesser von 1 cm hatte. Er entschied sich für eine Behandlung nach der GNM, da ein mit ihm verwandter Arzt (B.L.) von dieser überzeugt war. Sein Arzt war eigentlich an einem römischen Krankenhaus (Sant'Andrea) beschäftigt, behandelte jedoch ebenfalls Patienten in seiner Heimatstadt Crotone. | + | Am 20. August 2006 starb unter starken Schmerzen und ohne, dass sein behandelnder Arzt zur Stelle war, der fünfzigjährige Polizist Domenico Mannarino aus der süditalienischen Stadt Crotone (Kalabrien) an den Folgen eines Lungenkrebses und aufgetretenen multiplen Metastasen. Er wusste seit November 2005 um seinen Lungenkrebs, der zu Beginn einen Durchmesser von 1 cm hatte. Er entschied sich für eine Behandlung nach der GNM, da ein mit ihm verwandter Arzt (B.L.) von dieser überzeugt war. Sein Arzt war eigentlich an einem römischen Krankenhaus (Sant'Andrea) beschäftigt, behandelte jedoch ebenfalls Patienten in seiner Heimatstadt Crotone. |
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+ | Mannarino begab sich in Begleitung seiner Frau Cinzia nach Aulla in Ligurien, wo er einen der bekanntesten GNM-Ärzte (dott Lupi) aufsuchte, der für ein Gespräch 150 Euro verlangte und zu verstehen gab, dass es opportun wäre, wenn sie noch GNM-Bücher kauften, was sie auch taten. Im Ort Aulla residiert eine GmbH, die als Verlagsvertretung für Hamers Bücher in Italien fungiert. Seine ihn begleitende Ehefrau Cinzia Alunni und er wunderten sich jedoch darüber, dass Lupi fast nur von sich selbst sprach und waren enttäuscht. Später behandelte ihn auch der Präsident des italienischen GNM-Vereins [[ALBA|A.L.B.A.]] und ehemalige Barbetreiber [[Marco Pfister]]. Sein behandelnder GNM-Arzt B.L. diagnostizierte nach Aussagen der Ehefrau Cinzia trotz anderslautender radiologischer Befunde ein "Bronchial-Ulkus" und schloss Krebs kategorisch aus. Der Begriff Ulkus (oder Ulcera/Ulzera) bezeichnet ungenau ein "Geschwür", das sich von Krebs unterscheidet, beispielsweise können Ulzera nach langanhaltendem mechanischen Druck als Dekubitalgeschwüre auftreten. Bekannt sind auch Magengeschwüre bei Alkoholikern oder Menschen unter Dauerstress. | ||
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+ | Dieser Arzt verbot dem Patienten jegliche Therapie der modernen wissenschaftlichen Medizin und riet auch von weiteren radiologischen Untersuchungen ab. Mannarino sollte vor allem mit niemandem über seine Entscheidung, sich nach der GNM behandeln zu lassen, sprechen und sollte auch den Namen seines Arztes nicht anderen Personen gegenüber erwähnen. B.L. versprach ihm dazu eine rasche Genesung von seinem "Ulkus". Der Gesundheitszustand von Mannarino, der sich in der Tat nicht medizinisch behandeln ließ, verschlechterte sich jedoch rapide. Sein Lungentumor vergrößerte sich und es stellte sich eine Metastase am Kinn ein. Sein behandelnder Arzt meinte jedoch, dass dies als Zeichen der baldigen Gesundung anzusehen sei. Später stellte sich jedoch eine krebsbedingte, halbseitige Lähmung ein und er starb zu Hause, umsorgt von seiner Frau und seinen drei Kindern. Währendessen war sein GNM-Arzt nicht zu erreichen: Er war im Urlaub in der Karibik. Nach seiner Rückkehr tröstete der Arzt nicht die Witwe, sondern warf ihr stattdessen vor, "skeptisch" gegenüber der GNM eingestellt gewesen zu sein und dadurch den Tod ihres Mannes mit verantwortet zu haben. Sie entgegnete ihm jedoch, dass sie noch am Sterbebett ihrem Mann aus dem Hamer-Buch ''Testamento di una nuova medicina'' vorgelesen hätte, als dieser kranheitsbedingt nicht mehr lesen konnte. | ||
Der sorgfältige, ehemalige Polizist Mannarino schrieb ein Tagebuch, in dem er die Phasen seiner Erkrankung und der GNM-Behandlung festhielt. Auch hob er alle Rechnungen und Rezepte auf. Seine Witwe ist nun im Besitz aller Unterlagen. Sie kennt den Arzt B.L. ebenfalls aus familiären Gründen gut und weiß zu berichten, dass dieser seine eigene Mutter nicht nach der GNM behandelte, als diese an Krebs erkrankte, sondern stattdessen lieber auf eine konventionelle Strahlentherapie setzte. In einem Zeitungsartikel äußerte sie den Verdacht, dass B.L. illegale Menschenversuche mit ihrem Mann angestellt hätte und zeigte ihn bei der Staatsanwaltschaft (vergeblich) an. Das Verfahren wurde eingestellt.<ref>http://www.transgallaxys.com/~italix/articoli/cdm13042007.pdf</ref> Als Frau Alunni mit dem italienischen Fernsehen Kontakt aufnahm, um über den Fall ihres Mannes zu berichten, wurde sie auf dem Heimweg von einer maskierten, bewaffneten Person mit einer Pistole bedroht. Zu einem Bericht im Fernsehen kam es dann nicht mehr. | Der sorgfältige, ehemalige Polizist Mannarino schrieb ein Tagebuch, in dem er die Phasen seiner Erkrankung und der GNM-Behandlung festhielt. Auch hob er alle Rechnungen und Rezepte auf. Seine Witwe ist nun im Besitz aller Unterlagen. Sie kennt den Arzt B.L. ebenfalls aus familiären Gründen gut und weiß zu berichten, dass dieser seine eigene Mutter nicht nach der GNM behandelte, als diese an Krebs erkrankte, sondern stattdessen lieber auf eine konventionelle Strahlentherapie setzte. In einem Zeitungsartikel äußerte sie den Verdacht, dass B.L. illegale Menschenversuche mit ihrem Mann angestellt hätte und zeigte ihn bei der Staatsanwaltschaft (vergeblich) an. Das Verfahren wurde eingestellt.<ref>http://www.transgallaxys.com/~italix/articoli/cdm13042007.pdf</ref> Als Frau Alunni mit dem italienischen Fernsehen Kontakt aufnahm, um über den Fall ihres Mannes zu berichten, wurde sie auf dem Heimweg von einer maskierten, bewaffneten Person mit einer Pistole bedroht. Zu einem Bericht im Fernsehen kam es dann nicht mehr. | ||
==2006: ''Aldo'' aus Bergamo (Italien)== | ==2006: ''Aldo'' aus Bergamo (Italien)== | ||
− | Im Dezember 2006 verstarb ein junger Hameranhänger aus Bergamo namens Aldo an Krebs. Aldo war als Hamerbefürworter in einem italienischen Internetforum als ''Ali Baba'' aktiv. Er zeigte ein geradezu blindes Vertrauen in Hamers GNM, an der ihn die Einfachheit faszinierte. Dies schockierte bereits im Herbst 2006 einige Mitlesende im Forum. Keiner riet ihm, zu einem Arzt zu gehen. Am 20. September 2006 berichtete er im Internet von einem Tumor, den er auch als Krebs bezeichnete und nicht ärztlich behandeln lassen wollte. Am 2. Oktober äußerte er vorübergehend Zweifel an Hamer, nachdem er einen Text des italienischen Arztes Simoncini gelesen hatte, der sich kritisch zur GNM äußerte und der Meinung war, dass Krebs stets die Folge einer Candida albicans (ein Sprosspilz) | + | Im Dezember 2006 verstarb ein junger Hameranhänger aus Bergamo namens Aldo an Krebs. Aldo war als Hamerbefürworter in einem italienischen Internetforum als ''Ali Baba'' aktiv. Er zeigte ein geradezu blindes Vertrauen in Hamers GNM, an der ihn die Einfachheit faszinierte. Dies schockierte bereits im Herbst 2006 einige Mitlesende im Forum. Keiner riet ihm, zu einem Arzt zu gehen. Am 20. September 2006 berichtete er im Internet von einem Tumor, den er auch als Krebs bezeichnete und nicht ärztlich behandeln lassen wollte. Am 2. Oktober äußerte er vorübergehend Zweifel an Hamer, nachdem er einen Text des italienischen Arztes Simoncini gelesen hatte, der sich kritisch zur GNM äußerte und der Meinung war, dass Krebs stets die Folge einer Infektion durch Candida albicans (ein Sprosspilz) und mit Bikarbonat behandelbar wäre. Simoncini soll ebenfalls in der Lage sein, aus CT-Aufnahmen Krebsdiagnosen im ganzen Körper ableiten zu können. |
− | Einer Freundin überließ Aldo kurz vor seinem Tode sämtliche Passwörter für den Internetzugang. Diese sollte nun seine Postings fortführen. Sie tat ihm nach dem Tode jedoch nicht den Gefallen. Ausdrücklich erwähnte sie eine erbliche Krebserkrankung in der Familie. Andere Familienmitglieder hätten nach einer Operation alle überlebt. Offenbar | + | |
+ | Aldo begann zu irritieren, dass Simoncini in Candida einen Feind sieht, während Hamer Mikroben (zu denen Aldo diesen Pilz zählt) als Helfer bei einer Erkrankung betrachtet. Als medizinischem Laien gelang es ihm nicht, diesen Widerspruch zu lösen bzw. einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden. Am 24. November berichtete er von einem sehr großen Tumor im Bereich des Bauches, der zu inneren Blutungen und einer Notaufnahme führte. Seine erfolgte ''Konfliktlösung'' sah er als erwiesen an. Er begann sich daran zu klammern, dass ein anderer Patient angeblich durch die GNM im Falle eines Hirntumors geheilt worden sei und fragte mehrmals vergeblich nach einer Bestätigung dafür im Forum, um Hoffnung zu schöpfen oder sich andernfalls doch operieren zu lassen. Er wandte sich auch an den GNM-Verein [[ALBA]], der die GNM in Italien vertritt und entsprechende Kurse und Publikationen gegen Bezahlung anbietet. Offenbar antwortete man ihm mit einer nichtssagenden E-Mail in der stand, dass ''"[...] der Patient die Entscheidungen über seine Therapien selbst treffen soll [...]"''. Er begriff, dass man ihn als Patienten entweder nicht ernst nahm, ihn nicht verstehen wollte oder inkompetent war. Sein letztes Posting war de facto ein Abschied und ein klare, energische pauschale Absage an die moderne Medizin. Er schrieb (wie er sagte auf Anfrage), dass angeblich kein GNM-Arzt ihn unterstützt habe, so als ob er sich klarmachen würde, welche Konsequenzen für die GNM eine gegenteilige Information hätte. Da er eine erfolgreiche Hamersche ''Konfliktlösung'' absolviert hätte und sich keinerlei aktueller ''Konflikte'' bewusst sei, verstand er nicht, warum die erwartete Heilung nicht eintrat. Sein letzter Satz sprach schließlich von Schicksal. | ||
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+ | Einer Freundin überließ Aldo kurz vor seinem Tode sämtliche Passwörter für den Internetzugang. Diese sollte nun seine Postings fortführen. Sie tat ihm nach dem Tode jedoch nicht den Gefallen. Ausdrücklich erwähnte sie eine erbliche Krebserkrankung in der Familie. Andere Familienmitglieder hätten nach einer Operation alle überlebt. Offenbar litten Aldo und andere Familienmitglieder an familiärer, adenomatöser Polyposis, die zu den erblichen Tumorerkrankungen zählt und aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte die Annahmen der GNM widerlegt. | ||
Quellen: <ref>http://www.transgallaxys.com/~italix/aldo_de.htm Fall Aldo aus Bergamo</ref> | Quellen: <ref>http://www.transgallaxys.com/~italix/aldo_de.htm Fall Aldo aus Bergamo</ref> | ||
==2006: Franco Longo aus Carugo (Italien)== | ==2006: Franco Longo aus Carugo (Italien)== | ||
− | Der 51-jährige italienische GNM-Anhänger Franco Longo aus Carugo (bei Como) erkrankte an Krebs und ließ sich von [[Samorindo Peci]] nach seiner Medicina Biologica behandeln, nachdem er von GNM-Therapeuten enttäuscht war, weil sich keine Besserung einstellte. Alles deutet darauf hin, dass er mittlerweile verstorben ist. Longo beschreibt in einem eigenen Blog<ref>http://grazieperche.blogspot.com/2006_09_01_archive.html</ref> ausführlich seine Therapie durch Peci. Laut Longo | + | Der 51-jährige italienische GNM-Anhänger Franco Longo aus Carugo (bei Como) erkrankte an Krebs und ließ sich von [[Samorindo Peci]] nach seiner Medicina Biologica behandeln, nachdem er von GNM-Therapeuten enttäuscht war, weil sich keine Besserung einstellte. Alles deutet darauf hin, dass er mittlerweile verstorben ist. Longo beschreibt in einem eigenen Blog<ref>http://grazieperche.blogspot.com/2006_09_01_archive.html</ref> ausführlich seine Therapie durch Peci. Laut Longo habe sich Peci vor allem für ein CT des Schädels interessiert. Laut Peci sei sein Tumor auf einen Konflikt zurückzuführen und Longo wäre längst von seinem Tumor geheilt, wenn er nicht so viel gearbeitet hätte (9 Monate Pause statt 4). Außerdem wäre ein Morphinpflaster bei der sich nun einstellenden Heilung hinderlich und sollte entfernt werden. Homöopathische Testosterongaben und ein Biphosphonat (Zometa) wären stattdessen angezeigt. Seine letzten Worte in seinem Blog sprechen von zunehmenden Schmerzen, die er auf das Zusammenschweißen von Knochen im Rahmen einer erwarteten Heilungsphase von vier Knochentumoren zurückführt (Morphin hatte er abgesetzt). Seit dem 21. Oktober 2006 findet sich kein Eintrag mehr. Anfragen in diversen GNM-Foren ergaben ausweichende Antworten bei Frage nach diesem Mann, der sich der GNM und Medicina Biologica anvertraute. Quelle: [http://www.dossierhamer.it/francolongo.html] |
==2007: Heinz-Dieter Schlömer (Deutschland)== | ==2007: Heinz-Dieter Schlömer (Deutschland)== | ||
− | Heinz-Dieter Schlömer (16. März 1946 - 10. März 2007) aus Bergheim bei Köln | + | Heinz-Dieter Schlömer (16. März 1946 - 10. März 2007) aus Bergheim bei Köln erkrankte 2001 an Darmkrebs (Sigmakarzinom). Ihm wurde im Krankenhaus empfohlen, sich operieren zu lassen. Heinz-Dieter Schlömer vertraute seinem nach der "Neuen Medizin" behandelnden Bergheimer Freund und Arzt "W", reiste zusammen mit ihm und weiteren Patienten des Allgemeinmediziners im März und im Juli 2003 zu Hamer in dessen spanisches Exil und ließ sich auf Anraten seines Arztes "W" nicht medizinisch behandeln. Der Arzt ließ später verlauten, sein Patient habe eine medizinische Behandlung "nicht gewollt". Der Darmkrebs schritt jedoch bei Herrn Schlömer ungehindert fort und die Beschwerden nahmen zu. Es entwickelte sich ein fortgeschrittenes Rektumkarzinom mit Beteiligung des ganzen kleinen Beckens, großer Teile des Darms und der Blase. Im Universitätsklinikum Aachen wurde 2004 der größte Teil des weit fortgeschrittenen Tumors entfernt und es folgten Operationen im Jahre 2005. Heinz-Dieter Schlömer starb nach drei Jahren einer GNM-Anwendung am 10. März 2007. Sein zunächst kleiner Tumor wog zuletzt 4 kg.<ref>http://www.br-online.de/das-erste/report-muenchen/report-germanische-medizin-ID1263811034754.xml</ref>. |
==2007: Die ''Rossaro-Todesfälle'' in Vicenza und Padova (Italien)== | ==2007: Die ''Rossaro-Todesfälle'' in Vicenza und Padova (Italien)== | ||
[[image:primumvitae.jpg|Paolo Rossaro|thumb]] | [[image:primumvitae.jpg|Paolo Rossaro|thumb]] | ||
− | Der italienische Arzt Paolo Rossaro aus Albignasego (bei Vicenza) ist als ein Arzt bekannt, der seine Diagnosen und Therapie nach der GNM ausrichtet. So betreibt er eine GNM-typische Diagnostik, die er von Hirn-CTs nach Hamer ableitet. Seine Krebspatienten berichten übereinstimmend, dass er sich auf Hamer beruft und beschrieben seine Methode als die ''Hamer-Methode''. Rossaro gründete auch einen privaten ''Primum-vitae'' Verein. Mehrere seiner Krebspatienten verstarben | + | Der italienische Arzt Paolo Rossaro aus Albignasego (bei Vicenza) ist als ein Arzt bekannt, der seine Diagnosen und Therapie nach der GNM ausrichtet. So betreibt er eine GNM-typische Diagnostik, die er von Hirn-CTs nach Hamer ableitet. Seine Krebspatienten berichten übereinstimmend, dass er sich auf Hamer beruft und beschrieben seine Methode als die ''Hamer-Methode''. Rossaro gründete auch einen privaten ''Primum-vitae'' Verein. Mehrere seiner Krebspatienten verstarben an der ''Hamer-Methode'', darunter alleine zwei Patienten mit Hodgkin-Lymphom, das heute gut therapierbar ist. Auch berichten die Patienten übereinstimmend, dass Rossaro ihnen GNM-typisch davon abgeraten habe, sich nach Regeln der wissenschaftlichen Medizin behandeln zu lassen. In einem Fall von Lungenkrebs soll er diese Krebsform als Folge des Todes des Vaters angesehen haben, ohne dies beweisen zu können. Durch seine Methode geheilte Krebspatienten sind unbekannt geblieben. Nach den Todesfällen kam es zu Anzeigen gegen ihn wegen Totschlags und schwerer Körperverletzung ("omicidio colposo" art 589 cp und "lesioni colpose"). 2012 wurde Rossaro zu drei Jahren Haft verurteilt.<ref>http://mattinopadova.gelocal.it/padova/cronaca/2012/04/13/news/il-medico-rossaro-condannato-a-tre-anni-1.4061532?refresh_ce</ref> Es folgte 2014 eine weitere Verurteilung wegen übler Nachrede (calunnia). Er hatte seinen früheren Patienten Trevisan fälschlich des Diebstahls bezichtigt. Trevisan hatte kurz vor seinem Tod Rossaro angezeigt, weil dieser ihm Blanko-Rezepte zum Selbstausfüllen gab. Die Tageszeitung ''Il Gazzettino di Padova'' berichtete am 8. Mai 2008 bezüglich eines Zivilprozesses um nicht erfolgte Unterhaltszahlungen von 34.000 Euro an seine Ehefrau und seine Tochter, dass seine Ehefrau zu Protokoll gab, Rossaro sei neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch als Zahnarzt und Schönheitschirurg tätig und ein ''geheimes'' Mitglied einer Organisation für Alternativmedizin. |
− | ''Il Gazzettino di Padova'' berichtete am 8. Mai 2008 bezüglich eines Zivilprozesses um nicht erfolgte Unterhaltszahlungen | ||
− | *'''Christan Trevisan'''. In der Nacht zu Weihnachten 2007 starb der LKW-Fahrer Christian Trevisan an einem Hodgkin-Lymphom in Vicenza im Alter von nur 35 Jahren<ref>Zeitungsartikel ''Giornale di Vicenza'' 29. Dezember 2007</ref> und | + | *'''Christan Trevisan'''. In der Nacht zu Weihnachten 2007 starb der LKW-Fahrer Christian Trevisan an einem Hodgkin-Lymphom in Vicenza im Alter von nur 35 Jahren<ref>Zeitungsartikel ''Giornale di Vicenza'' 29. Dezember 2007</ref> und hinterließ seine Frau und eine Tochter, mit denen er noch Weihnachten feiern wollte. Nach den Angaben von mehreren Zeitungsartikeln hatte er zunächst jegliche Hilfe der modernen Medizin abgelehnt und sich ganz der GNM und dem Wunderheiler Rossaro anvertraut. Rossaro behandelte ihn vergeblich mit ''Ozeanwasser'', Vitaminen und seiner Hamer-Methode. Als sein Gesundheitszustand sich aber verschlechterte, entschied Trevisan sehr spät, sich notfallmäßig in eine Klinik zu begeben, wo die dortigen Ärzte sich entschlossen, ihren Kollegen Rossaro anzuzeigen. ''"Er ist ein Anhänger der Hamer-Theorie [...]"'', meinte der LKW-Fahrer über seinen Arzt. Und weiter: ''"Ich habe mich auf die Hamer-Therapie versteift und glaubte, dass es die beste Lösung wäre, um gesund zu werden: Selbstwertgefühl und die Gewissheit, dass es mir gut ginge, als Antidot gegen den Schmerz. Aber das Lymphom wurde schlimmer [...]"''. Eine Rolle spielt hier eine private Organisation namens "Primum vitae" aus Polverara,<ref>http://www.transgallaxys.com/~italix/articoli/primumvitae.jpg</ref> deren Präsident Paolo Rossano ist. Er starb jedoch, sein Zustand war bereits zu weit fortgeschritten.<ref>Artikel in Tageszeitung Mattino aus Padova vom 19. Mai 2007</ref><ref>Artikel in Giornale di Vicenza vom 19. Mai 2007</ref> |
*2007 starb ein 21-jähriger Mann in Padua an einem Hodgkin-Lymphom. Auch er war vorher von Rossaro behandelt worden und hatte herkömmliche medizinische Hilfe abgelehnt. | *2007 starb ein 21-jähriger Mann in Padua an einem Hodgkin-Lymphom. Auch er war vorher von Rossaro behandelt worden und hatte herkömmliche medizinische Hilfe abgelehnt. | ||
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*'''Anna Tosin''' aus Vicenza starb im Alter von 60 Jahren an Brustkrebs. Sie war ebenfalls von Rossaro behandelt worden. Nach Angaben von verschiedenen Zeitungsartikel wurde ihr von Rossaro ebenfalls abgeraten, sich konventionell-medizinisch behandeln zu lassen, was sie auch nicht tat. | *'''Anna Tosin''' aus Vicenza starb im Alter von 60 Jahren an Brustkrebs. Sie war ebenfalls von Rossaro behandelt worden. Nach Angaben von verschiedenen Zeitungsartikel wurde ihr von Rossaro ebenfalls abgeraten, sich konventionell-medizinisch behandeln zu lassen, was sie auch nicht tat. | ||
− | '''Hodgkin-Lymphom:''' Das Hodgkin-Lymphom gilt als eine der Krebsarten mit der besten Prognose überhaupt bei rechtzeitiger und sachgerechter Therapie. Dies ist aus Studien an mehr als 14.000 Behandelten bekannt. Etwa 90% der behandelten Patienten überleben 5 Jahre, in den 1960er Jahren waren es noch lediglich etwa 30%. Mit Strahlentherapie und Chemotherapie überlebten 96% aller 920 deutschen Hodgkin-Patienten fünf Jahre und 95% von ihnen | + | '''Hodgkin-Lymphom:''' Das Hodgkin-Lymphom gilt als eine der Krebsarten mit der besten Prognose überhaupt bei rechtzeitiger und sachgerechter Therapie. Dies ist aus Studien an mehr als 14.000 Behandelten bekannt. Etwa 90% der behandelten Patienten überleben 5 Jahre, in den 1960er Jahren waren es noch lediglich etwa 30%. Mit Strahlentherapie und Chemotherapie überlebten 96% aller 920 deutschen Hodgkin-Patienten fünf Jahre und 95% von ihnen überlebten 10 Jahre (1994-2003).<ref>Jahresbericht 2004 des Deutschen Kinderkrebsregisters, Universität Mainz</ref> |
According to a study from the USA (2006), the prognosis was over 80%.<ref>Ansell SM, Armitage JO, Management of Hodgkin lymphoma, Mayo Clin Proc. 2006 Mar;81(3):419-26</ref> | According to a study from the USA (2006), the prognosis was over 80%.<ref>Ansell SM, Armitage JO, Management of Hodgkin lymphoma, Mayo Clin Proc. 2006 Mar;81(3):419-26</ref> | ||
==2007: Maresa T. L.* aus Bergamo (Italien)== | ==2007: Maresa T. L.* aus Bergamo (Italien)== | ||
[[image:Maresa.jpg|Maresa L. (Bergamo)|thumb]] | [[image:Maresa.jpg|Maresa L. (Bergamo)|thumb]] | ||
− | Die 48-jährige (geb. 1959) gelernte Chemikerin Maresa L. besuchte seit drei Jahren einen GNM-Kurs in Aulla (Ligurien). 2004 wurde ihr aufgrund eines histologischen Befundes nach einer Untersuchung mitgeteilt, dass sie an Brustkrebs erkrankt war. Man empfahl ihr eine Operation, die sie jedoch vehement ablehnte. Sie verweigerte auch weitere Untersuchungen. Sie lehnte jegliche Behandlung durch die wissenschaftliche Medizin ab und verließ sich ganz auf die GNM. Ihre Arbeit bei einer deutschen Pharmafirma gab sie auf und wurde [[Taijiquan|Tai-Chi-Lehrerin]]. Sie ließ sich von einem GNM-Physiotherapeuten (P. P.) in Bergamo und vom Präsidenten des GNM-Vereins [[ALBA]], [[Marco Pfister]], behandeln, mit dem sie, nach Auskunft von Verwandten, fast täglich telefonisch in Kontakt war. Im Juni 2007 verschlechterte sich ihr Zustand. Sie konnte nicht mehr gehen und im August 2007 verfärbte sich ihre Haut immer gelblicher (Ikterus). Pfister machte ihr weis, dass dies kein Grund zur Beunruhigung wäre. Sie wäre | + | Die 48-jährige (geb. 1959) gelernte Chemikerin Maresa L. besuchte seit drei Jahren einen GNM-Kurs in Aulla (Ligurien). 2004 wurde ihr aufgrund eines histologischen Befundes nach einer Untersuchung mitgeteilt, dass sie an Brustkrebs erkrankt war. Man empfahl ihr eine Operation, die sie jedoch vehement ablehnte. Sie verweigerte auch weitere Untersuchungen. Sie lehnte jegliche Behandlung durch die wissenschaftliche Medizin ab und verließ sich ganz auf die GNM. Ihre Arbeit bei einer deutschen Pharmafirma gab sie auf und wurde [[Taijiquan|Tai-Chi-Lehrerin]]. |
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+ | Sie ließ sich von einem GNM-Physiotherapeuten (P. P.) in Bergamo und vom Präsidenten des GNM-Vereins [[ALBA]], [[Marco Pfister]], behandeln, mit dem sie, nach Auskunft von Verwandten, fast täglich telefonisch in Kontakt war. Im Juni 2007 verschlechterte sich ihr Zustand. Sie konnte nicht mehr gehen und im August 2007 verfärbte sich ihre Haut immer gelblicher (Ikterus). Pfister machte ihr weis, dass dies kein Grund zur Beunruhigung wäre. Sie wäre aus Wut über einen entgangenen Urlaub in Ischia gelb geworden, wo sie bereits ein Ferienhaus gemietet hatte. Eine Operation wäre lediglich aus ''ästhetischen Gründen'' zu erwägen. Im Juni 2007 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand dramatisch. Die linke Brust war von großen Tumoren durchsetzt, die Brustwarze tief eingezogen. Am 27. August 2007 wurde sie notfallmäßig in ein Krankenhaus (Ospedali Riuniti di Bergamo) eingeliefert, wo man sie mit Blutkonserven versorgte. Metastasen hatten sich an mehreren Orten ihres Körpers gebildet. Am Nachmittag des 28. August 2007 fiel sie ins Leberkoma und starb am gleichen Tag nach entsetzlichen Schmerzen. Eine Untersuchung einen Tag vor ihrem Tode zeigte, dass ihre Leber von einem Tumor fast völlig zerstört war, was auch die Ursache für die Hautverfärbung war. | ||
Quelle: <ref>Tageszeitung 'Libero' vom 25. September 2007</ref><ref>http://www.libero-news.it/libero/LF_showArticle.jsp?edition=&topic=4921&idarticle=87528124</ref> | Quelle: <ref>Tageszeitung 'Libero' vom 25. September 2007</ref><ref>http://www.libero-news.it/libero/LF_showArticle.jsp?edition=&topic=4921&idarticle=87528124</ref> | ||
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==2007: Jacqueline Starck (Belgien)== | ==2007: Jacqueline Starck (Belgien)== | ||
[[image:Zeitung-Starck.jpg|300px|thumb]] | [[image:Zeitung-Starck.jpg|300px|thumb]] | ||
− | [[image:DeReuckBuch.jpg| | + | [[image:DeReuckBuch.jpg|Buchcover Nathalie De Reuck|left|thumb]] |
− | Eine Belgierin namens Nathalie de Reuck berichtet in einem Buch vom Tode ihrer Mutter Jacqueline Starck, Opfer des GNM-Ablegers [[Biologie totale nach Sabbah|" | + | Eine Belgierin namens Nathalie de Reuck berichtet in einem Buch vom Tode ihrer Mutter Jacqueline Starck, Opfer des GNM-Ablegers [[Biologie totale nach Sabbah|"Biologie Totale"]] von Claude Sabbah.<ref>http://www.dhnet.be/infos/societe/article/291166/morte-a-cause-d-un-marabout-sa-fille-temoigne.html</ref><ref>http://seulomonde.canalblog.com/archives/2010/01/15/16210339.html</ref><ref>http://www.elle.fr/elle/Societe/News/Nathalie-de-Reuck-Des-charlatans-de-la-sante-ont-tue-ma-mere/(gid)/1119026</ref><ref>http://www.dhnet.be/infos/societe/article/291167/ils-promettaient-de-la-guerir.html</ref><ref>http://www.dhnet.be/infos/societe/article/291166/morte-a-cause-d-un-marabout-sa-fille-temoigne.html</ref><ref>http://blogs.rtlinfo.be/faceaface/2010/02/05/nathalie-de-reuck-on-a-tue-ma-mere</ref><ref>http://seulomonde.canalblog.com/archives/2010/01/15/16210339.html</ref> Der Titel des Buches der Tochter lautet "DES CHARLATANS DE LA SANTÉ ONT TUÉ MA MÈRE" (Gesundheits-Scharlatane haben meine Mutter umgebracht)<ref>NATHALIE DE REUCK : "DES CHARLATANS DE LA SANTÉ ONT TUÉ MA MÈRE" Verlag éditions Buchet-Chastel</ref> Auch führten das belgische Fernsehen RTBF und der Journalist Philippe Dutilleul dazu Ermittlungen durch. Dem Journalisten gelang es auch, in die belgische BT-Szene einzudringen.<ref>Titel des RTBF-Berichts: "Mort biologique sur ordonnance téléphonique. (RTBF) (Biologischer Tod auf telefonische Anweisung)"</ref> Die Tochter berichtet in ihrem Buch von drei Tätern, darunter ein Brüssler [[Osteopathie|Osteopath]] (Zitat vom Tonband: ''"Wenn es nach mir ginge, Chemotherapie oder Radiotherapie würde ich nicht machen. Du weißt, Du kannst Deinen Tumor Dir selbst wegnehmen [...] pffft [...] wenn Du Deinen Konflikt nicht löst, dann geht das so weiter"'').<ref>“Moi, ce qui est certain, c’est que chimio ou radio, je ne le ferais pas. Tu sais, tu peux enlever la tumeur [...] pfffft [...] si tu n’as pas résolu le conflit, ça continue…”</ref> |
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+ | Die 60-jährige Jaqueline Starck war an Brustkrebs erkrankt und starb 2007. Ihr Tumor wurde nicht medizinisch behandelt, weil "Therapeuten" sie davon überzeugt hatten, dass sie "nichts" hätte und stattdessen "nur Symptome" habe, die einen "inneren Konflikt" bewiesen, dessen Ursache man finden müsse. Alles Mögliche wurde veranstaltet, von einer Pseudofamilientherapie über [[Radiästhesie]], [[Schwarze Magie|Schwarzer Magie]], [[Kinesiologie]], [[Pendel]]n etc. Alles war gut, wenn es bloß nicht Medizin war. Selbst Aspirin war nicht erlaubt. Ein Therapeut behandelt aus der Ferne über das Telefon von einem französischen Zentrum aus und ließ sich über gestückelte Postanweisungen bezahlen. Zwei Monate vor ihrem Tod begriff Jaqueline Starck, wie sie betrogen worden war, und bat ihre Tochter, den Betrug aufzudecken und die Scharlatane anzugehen. Sie übergab dazu ihrer Tochter alle ihre Aufzeichnungen sowie Tonbandmitschnitte mit ihrem "Guru". | ||
==2007: Claude Saksik (Frankreich)== | ==2007: Claude Saksik (Frankreich)== | ||
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Die Schwester des Franzosen Serge Bidart berichtet: | Die Schwester des Franzosen Serge Bidart berichtet: | ||
− | August 2006, mein Bruder meldet sich von seinem Handy: ''Kuckuck kleine Schwester hier Dein "Frero"'' (großer Bruder) ''eure Ferien im Baskenland laufen gut?'' Nichts als Positives am Telefon, mit sanfter, aber zitternder Stimme erzählt er, dass eine Biopsie (Gewebeentnahme) positiv gewesen sei... Sein kleines Hautknötchen im Gesicht war also Krebs... Ein starker, unbeschreiblicher Schmerz für meinen Bruder erfasst meinen Körper. Die Familie weiß ebenfalls Bescheid und die Unterstützung ist da. | + | "August 2006, mein Bruder meldet sich von seinem Handy: ''Kuckuck kleine Schwester hier Dein "Frero"'' (großer Bruder) ''eure Ferien im Baskenland laufen gut?'' Nichts als Positives am Telefon, mit sanfter, aber zitternder Stimme erzählt er, dass eine Biopsie (Gewebeentnahme) positiv gewesen sei... Sein kleines Hautknötchen im Gesicht war also Krebs... Ein starker, unbeschreiblicher Schmerz für meinen Bruder erfasst meinen Körper. Die Familie weiß ebenfalls Bescheid und die Unterstützung ist da. |
Serge beginnt recht zügig eine Chemotherapie und Bestrahlungstherapie. Er erträgt die beiden tief eingreifenden Behandlungen... Der Mut, um sein Leben zu kämpfen, hält zwei bis drei Monate an. Ich begleitete ihn zur Chemotherapie und eines Tages erzählt er mir von einer Dame, die er öfter sehe, einer [[Kinesiologie|Kinesiologin]], die ihm enorm viel Gutes zu bieten hätte, um seinen Krebs besser zu ertragen... Ich habe ihm geraten, seine Therapien fortzusetzen, aber er lehnte ab, er wollte auch von mir keine Ratschläge mehr, da es nur ihn etwas anginge. | Serge beginnt recht zügig eine Chemotherapie und Bestrahlungstherapie. Er erträgt die beiden tief eingreifenden Behandlungen... Der Mut, um sein Leben zu kämpfen, hält zwei bis drei Monate an. Ich begleitete ihn zur Chemotherapie und eines Tages erzählt er mir von einer Dame, die er öfter sehe, einer [[Kinesiologie|Kinesiologin]], die ihm enorm viel Gutes zu bieten hätte, um seinen Krebs besser zu ertragen... Ich habe ihm geraten, seine Therapien fortzusetzen, aber er lehnte ab, er wollte auch von mir keine Ratschläge mehr, da es nur ihn etwas anginge. | ||
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Im April 2008 akzeptiert Serge widerwillig einen Krankenhausaufenthalt, obwohl ihn seine Beine nicht mehr trugen, hätte er das Krankenhaus auch verlassen können. Mein Bruder beendete das Leben als Blinder unter schrecklichen Schmerzen, sein Tumor breitete sich im Inneren des Kopfes über das ganze Gesicht aus. Das Schrecklichste war, dass während der letzten 15 Tage mein Bruder nicht mehr zu uns sprechen konnte. Der Kehlkopf war auch betroffen. Wir sahen sein Gesicht nicht mehr, es war vollkommen verhüllt von den Verbänden über dem Tumor und den blutenden Stellen, nur sein Mund war sichtbar. Seine Schmerzen beschreiben zu wollen, tut mir selbst weh. Ab dem ersten Tag im Krankenhaus lassen sich die Scharlatane nicht mehr sehen, sie lassen ihn fallen. Es sind fünf. Einem [[Iridologie|Iridologenpaar]] und einem Arzt namens T.J. gelang es, ihn zu indoktrinieren und ihn auf diese Straße des Todes mit unbeschreiblichen Schmerzen zu bringen. Zahlreich sind sie, diejenigen, die verantwortlich für das Abbringen von einer konventionellen Therapie sind. | Im April 2008 akzeptiert Serge widerwillig einen Krankenhausaufenthalt, obwohl ihn seine Beine nicht mehr trugen, hätte er das Krankenhaus auch verlassen können. Mein Bruder beendete das Leben als Blinder unter schrecklichen Schmerzen, sein Tumor breitete sich im Inneren des Kopfes über das ganze Gesicht aus. Das Schrecklichste war, dass während der letzten 15 Tage mein Bruder nicht mehr zu uns sprechen konnte. Der Kehlkopf war auch betroffen. Wir sahen sein Gesicht nicht mehr, es war vollkommen verhüllt von den Verbänden über dem Tumor und den blutenden Stellen, nur sein Mund war sichtbar. Seine Schmerzen beschreiben zu wollen, tut mir selbst weh. Ab dem ersten Tag im Krankenhaus lassen sich die Scharlatane nicht mehr sehen, sie lassen ihn fallen. Es sind fünf. Einem [[Iridologie|Iridologenpaar]] und einem Arzt namens T.J. gelang es, ihn zu indoktrinieren und ihn auf diese Straße des Todes mit unbeschreiblichen Schmerzen zu bringen. Zahlreich sind sie, diejenigen, die verantwortlich für das Abbringen von einer konventionellen Therapie sind. | ||
− | Mein Bruder starb im Mai 2008 im Alter von 42 Jahren.<ref>http://seulomonde.canalblog.com/archives/2010/08/02/18728277.html</ref> | + | Mein Bruder starb im Mai 2008 im Alter von 42 Jahren."<ref>http://seulomonde.canalblog.com/archives/2010/08/02/18728277.html</ref> |
Die Methode "décodage biologique" (auch ''biodécodage'') ist in Frankreich populär. Der Begriff wurde von dem französischen Krankenpfleger und Buchautor Christian Flèche erfunden. Die aktuellen Anbieter dieser Methode (Marc Fréchet, Philippe Lévy, Christian Flèche usw.) berufen sich ausdrücklich auf Hamer und seine Lehre. | Die Methode "décodage biologique" (auch ''biodécodage'') ist in Frankreich populär. Der Begriff wurde von dem französischen Krankenpfleger und Buchautor Christian Flèche erfunden. Die aktuellen Anbieter dieser Methode (Marc Fréchet, Philippe Lévy, Christian Flèche usw.) berufen sich ausdrücklich auf Hamer und seine Lehre. | ||
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[[image:Danilo_Toneguzzi2.jpg|Danilo Toneguzzi|left|thumb]] | [[image:Danilo_Toneguzzi2.jpg|Danilo Toneguzzi|left|thumb]] | ||
[[image:Manuela_Trevisan.jpg|Bericht vom Prozess gegen Psychiater Danilo Toneguzzi|300px|thumb]] | [[image:Manuela_Trevisan.jpg|Bericht vom Prozess gegen Psychiater Danilo Toneguzzi|300px|thumb]] | ||
− | Manuela Trevisan aus der italienischen Ortschaft Casarsa della Delizia (Provinz Pordenone) verstarb am 10. Juni 2008 im Alter von 45 Jahren an einem Hirntumor. Einzelheiten zu ihrem Tode werden von ihrer Schwester berichtet und waren Thema in einigen Zeitungsartikeln. Im Februar 2007 stellte sie einen Tumor an der Unterseite ihres rechten Armes fest. Man stellt die Diagnose Hodgkin-Lymphom. Das Hodgkin-Lymphon ist eine Tumorart, die relativ gut und dauerhaft behandelbar ist. Manuela | + | Manuela Trevisan aus der italienischen Ortschaft Casarsa della Delizia (Provinz Pordenone) verstarb am 10. Juni 2008 im Alter von 45 Jahren an einem Hirntumor. Einzelheiten zu ihrem Tode werden von ihrer Schwester berichtet und waren Thema in einigen Zeitungsartikeln. Im Februar 2007 stellte sie einen Tumor an der Unterseite ihres rechten Armes fest. Man stellt die Diagnose Hodgkin-Lymphom. Das Hodgkin-Lymphon ist eine Tumorart, die relativ gut und dauerhaft behandelbar ist. Manuela lehnte aber die angebotete Chemotherapie ab, schottete sich von der Familie ab und wendete sich der GNM zu. Zu dieser hatte sie Informationen im Internet gefunden. Sie kontaktierte den Psychiater Danilo Toneguzzi und wurde dessen Patientin. Toneguzzi ist in der italienischen GNM-Szene gut bekannt: er ist Vorsitzender eines "wissenschaftlichen Komitees" des GNM-Vereins [[ALBA]] aus Genua. Nach dem Bericht der Schwester von Manuela Trevisan habe Toneguzzi seine Patientin aufgefordert, eine Tumor-Therapie abzubrechen, und zwar mit der Begründung ''Hirntumoren gibt es nicht'' (dies ist eine bekannte Theorie von Hamer); laut eines Artikels im "Il Messaggero Veneto" habe er versucht, die "Ursache" des Lymphoms zu finden. Nach Ansicht des Psychiaters sei die Ursache eine Krankheit des Vaters von Manuela. Ihre Sorgen um die Erkrankung des Vaters hätten das Lymphom ausgelöst. |
− | ==2002 - 2009: | + | Ein Jahr lang wird nun Manuela von ihrem Psychiater in die Irre geführt. Toneguzzi überzeugte sie beispielsweise, dass Süßigkeiten im Falle der Krankheit hilfreich seien.<ref>''Muore di tumore, medico nei guai'', Artikel in "il Messaggero Veneto" vom 14.6.2009, Seite 5. [http://www.dossierhamer.it/articoli/mes14062009.pdf]. ''Tumori, medico a giudizio per omicidio.'', Artikel in "il Messaggero Veneto" vom 15.10.2009, Seite 5. [http://www.dossierhamer.it/articoli/mes15102009.pdf]</ref> In einem anderen Zeitungsartikel, der sich dem Todesfall widmete, wird Toneguzzi mit weiteren absurden Ansichten und Therapieempfehlungen zitiert. So helfe es Patienten im Endstadium schwerster Krankheiten auch, wenn sie einen Pudding äßen und zwar im Rahmen einer Therapie, die sich an die Germanische Neue Medizin anlehnt.<ref>''Uccisa dal cancro, accuse allo psichiatra. Lo specialista avrebbe indotto in errore la vittima con la “Nuova medicina germanica'', Artikel in "Il Gazzettino di Padova" vom 7.6.2009, Seite 3 [http://www.dossierhamer.it/articoli/gdp07062009.pdf]</ref>. Die Schwester der Verstorbenen zeigte den Psychiater an, und gegen diesen wurde Anklage wegen Totschlag erhoben.<ref>''Psichiatra accusato di omicidio colposo per aver curato con “medicine alternative”.'', Artikel in "il Messaggero Veneto" vom 25.1.2010, Seite 1.</ref><ref>http://www.dossierhamer.it/toneguzzi.html</ref> |
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+ | ==2002 - 2009: Fünf Todesfälle bei Metamedizin / GNM-Anwendung in Norwegen== | ||
[[image:metamedizinopfer norwegen.jpg|300px|thumb]] | [[image:metamedizinopfer norwegen.jpg|300px|thumb]] | ||
[[image:elsemarit1.jpg|Elsemarit Fjeldheim|left|thumb]] | [[image:elsemarit1.jpg|Elsemarit Fjeldheim|left|thumb]] | ||
[[image:birkeland2.jpg|Tore Birkeland|thumb]] | [[image:birkeland2.jpg|Tore Birkeland|thumb]] | ||
[[image:vossgard.jpg|Agnete Vossgård|thumb]] | [[image:vossgard.jpg|Agnete Vossgård|thumb]] | ||
− | In Norwegen sind seit Jahren Aktivitäten bekannt geworden, [[Metamedizin|metamedizinische Behandlungsweisen]] bei Krebskranken einzusetzen. Norwegen ist auch das Land, in dem sich GNM-Erfinder Hamer | + | In Norwegen sind seit Jahren Aktivitäten bekannt geworden, [[Metamedizin|metamedizinische Behandlungsweisen]] bei Krebskranken einzusetzen. Norwegen ist auch das Land, in dem sich GNM-Erfinder Hamer zu dieser Zeit (2009) aufhielt (Sandefjord). Die Behandlungsideologie der Metamedizin orientiert sich nach eigenen Aussagen bekanntlich an der GNM. Wie das norwegische Fernsehen im April 2009 berichtete, wurden diese Aktivitäten insbesondere durch die Personen Bent Madsen und Dagfrid Kolås vorangetrieben. Auch ist bekannt geworden, dass der deutsche Metamediziner [[Anton Bader]] in Norwegen Vorträge gehalten hat. |
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+ | Nach den insgesamt acht Fernsehberichten des norwegischen Fernsehens (drei davon online zugänglich, fünf weitere im Pay TV) sollen mehrere Patienten mit Krebserkrankungen von Metamedizin-Therapeuten überzeugt worden sein, eine etablierte medizinische Therapie entweder nicht zu beginnen oder nicht fortzusetzen. Die Folge waren mindestens fünf Krebs-Todesfälle, bei denen laut Angaben der Journalisten der Verdacht besteht, dass die Unterlassung einer validierten und effektiven Therapie Mit-Todesursache war.<ref>http://www.tv2nyhetene.no/innenriks/helse/46aaring-doede-av-kreft-etter-behandlingsnekt-2691934.html</ref><ref>http://www.tv2nyhetene.no/innenriks/-har-aldri-fraraadet-kreftmedisin-2697643.html</ref> Über der Metamedizin zuzuordnende Heilerfolge bei Krebs ist indes nichts bekannt. | ||
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+ | Die Norwegerin Elsemarit Fjeldheim starb im Jahr 2006 im Alter von 52 Jahren an Brustkrebs. Bei ihr war ursprünglich die Erkrankung in einem sehr frühen Stadium erkannt worden und man hatte ihr eine gute Prognose bei rechtzeitiger Therapie gegeben. Frau Fjeldheim lehnte jedoch jegliche Behandlung der wissenschaftlichen Medizin ab, insbesondere eine Operation. Frau Fjeldheim schrieb während ihrer Krankheit ein ausführliches Tagebuch, aus dem sich der Verlauf der Krankeit wie folgt zeigt: Sie lernte die GNM kennen und schlug ihrem behandelnden Arzt vor, sich von zwei Therapeuten in Norwegen behandeln zu lassen, die nach der Metamedizin vorgehen, die auf Prinzipien der GNM beruht, nämlich Bent Madsen und Dagfrid Kolas. Überraschenderweise war ihr Arzt damit einverstanden. Später wurde jedoch gegen diesen Arzt eine Ermittlung in diesem Zusammenhang geführt. Frau Fjeldheim wurde zunächst von den Therapeuten als ein lebendes Beispiel für die therapeutische Wirksamkeit der GNM vorgestellt. Obwohl es ihr zunehmend schlechter ging, wurde ihr eingeredet, dass sie baldigst genesen würde. Etwa ein Jahr nach dem Beginn der GNM-Therapie starb sie jedoch.<ref>Zeitungsartikel in VG (Verdens Gang) am 25. und 26. März 2007</ref> | ||
==2009: Alain Piat (Kanada)== | ==2009: Alain Piat (Kanada)== | ||
[[image:Alain_Piat.jpg|Alain Piat|thumb]] | [[image:Alain_Piat.jpg|Alain Piat|thumb]] | ||
− | Über den Tod ihres Vaters Alain, der an einem Prostatatumor starb, berichtete am 17. Februar 2010 eine junge Frau namens Marion Piat im Internet. Die Übersetzung ist etwas gekürzt | + | Über den Tod ihres Vaters Alain, der an einem Prostatatumor starb, berichtete am 17. Februar 2010 eine junge Frau namens Marion Piat im Internet. Die Übersetzung ist etwas gekürzt und an manchen Stellen umformuliert, damit es verständlicher wird: <ref>http://seulomonde.canalblog.com/archives/2010/02/17/16949528.html</ref><ref>http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/showtopic.php?threadid=6076</ref> |
La jeune Marion témoigne aprés la mort de son père | La jeune Marion témoigne aprés la mort de son père | ||
− | Alles fing im Oktober 2007 damit an, dass mein Vater bei einem Berufsaufenthalt in Guatemala nicht mehr normal urinieren konnte. Er wurde notfallmäßig operiert, wobei der Urologe eine Veränderung an der Prostata feststellte. Die Gewebeprobe ergab ein Prostatakarzinom. Mein Vater hatte aber bereits eine Entscheidung getroffen: Er wollte sich nicht medizinisch überbehandeln lassen, wollte sich nicht amputieren lassen, wie er sich ausdrückte und er bezog sich dabei auf die konventionelle Medizin. Er hatte kurze Zeit zuvor einen Therapeuten der Neuen Medizin kennengelernt, und wandte sich nun diesem zu, um sich beraten zu lassen. "Man muss den Konflikt finden", erklärte der Therapeut. Dann würde alles sich bessern. Und er wolle helfen, "den Konflikt" zu finden. Mein Vater begann dann, über das Telefon seinem Therapeuten alles Mögliche zu erzählen. Einem Mann, den er ansonsten wenig kannte. Der Therapeut kam bald zum Punkt, die Tochter - ich - der Typ mit dem sie jetzt zusammen ist [...] (gekürzt). | + | "Alles fing im Oktober 2007 damit an, dass mein Vater bei einem Berufsaufenthalt in Guatemala nicht mehr normal urinieren konnte. Er wurde notfallmäßig operiert, wobei der Urologe eine Veränderung an der Prostata feststellte. Die Gewebeprobe ergab ein Prostatakarzinom. Mein Vater hatte aber bereits eine Entscheidung getroffen: Er wollte sich nicht medizinisch überbehandeln lassen, wollte sich nicht amputieren lassen, wie er sich ausdrückte und er bezog sich dabei auf die konventionelle Medizin. Er hatte kurze Zeit zuvor einen Therapeuten der Neuen Medizin kennengelernt, und wandte sich nun diesem zu, um sich beraten zu lassen. "Man muss den Konflikt finden", erklärte der Therapeut. Dann würde alles sich bessern. Und er wolle helfen, "den Konflikt" zu finden. Mein Vater begann dann, über das Telefon seinem Therapeuten alles Mögliche zu erzählen. Einem Mann, den er ansonsten wenig kannte. Der Therapeut kam bald zum Punkt, die Tochter - ich - der Typ mit dem sie jetzt zusammen ist [...] (gekürzt). |
− | Zuerst blieb sein Gesundheitszustand in etwa gleich und er arbeitete bis zum Ende des Arbeitsvertrages im Juni 2008. Dann kamen Rückenschmerzen und Schmerzen in den Hüften. Wir fuhren nach Frankreich zur Hochzeit seiner Schwester, aber es ging ihm zunehmend schlechter. Als wir zurückkehrten, schlief er viel, er hatte Schwierigkeiten mit den Schmerzen umzugehen. Ein Krankenhausbesuch wurde erwogen, um wenigstens zu wissen, was los ist. Er stimmte zu unter der Bedingung: Keine Medikamente, keine Chirurgie, rein gar nichts. Die Doktoren machen Untersuchungen und sprachen von Knochenmetastasen und Krebs. Von da an ging es ihm noch schlechter und er wurde unruhiger. Er konnte auch kaum noch aufstehen. Mama und ich, wir mussten ihm den ganzen Tag über helfen. Schließlich stand er gar nicht mehr auf, er konnte es nicht mehr. Er litt wie ein Märtyrer, aber dies wäre normal, meinte der (NM-)Therapeut. Der Schmerz sei Zeichen einer Heilung. Als Medikament hatte er nur Aspirin, wie man es für Kopfschmerzen nimmt, außerdem pflanzliche Mittel, die ihm der Therapeut verkaufte, sowie Öle, die auf die Zunge geträufelt werden. Im Oktober 2008 schrie er vor Schmerz, er weinte fast ohne Unterlass. Schließlich war es soweit, dass wir ihm rieten, ins Krankenhaus zu gehen. Überraschenderweise stimmte er zu. Es war wegen der Schmerzen schwer, ihn auf die Trage des Krankenwagens zu hieven. Im Krankenwagen erklärte er, dass er Schmerzen habe, weil er sich "in Heilung befinde". Und er erklärte den Pflegern, was die Germanische Neue Medizin ist. Die im Krankenhaus angebotenen Medikamente wollte er nicht. Er wollte auch nicht therapiert werden, so dass die Ärzte ihn wieder nach Hause entließen. Der Zustand verschlechterte sich weiter, er konnte nicht mehr auf die Toilette, er machte nun in einen Topf, verlor aber auch unkontrolliert Urin. Er litt fürchterlich, aß wenig, beschimpfte uns laufend wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Mein so lieber Vater, der immer so lieb und gutmütig war, veränderte sich völlig. Er wollte sich schließlich von uns trennen, er wollte weg, um zu gesunden, da es mit uns zusammen nicht ginge. In Wirklichkeit waren dies jedoch die Worte des Therapeuten. Im Dezember 2008 stand er nicht mehr auf, rauchte und das in seinem Zimmer. Wir konnten nichts machen, wir hatten alles probiert. Jedes Mal, wenn Mama versuchte ihn zu überzeugen ins Krankenhaus zu gehen, wurde sie angebrüllt. Es war schrecklich. Da Mama arbeiten musste und meine Schule erst gegen 13 Uhr losging, war ich morgens bei Papa, der mich immer früh weckte, weil er Hilfe brauchte. Für Papa hätte ich alles gemacht. Eines Morgens brüllte er meinen Namen, er rief, "Marion hilf mir". Ich sprang auf und er hatte derartige Schmerzen, dass er ganz weiß im Gesicht war. Die wenigen Muskeln, die ihm geblieben waren, völlig verkrampft. Ich wollte ihm sagen, dass er einen Krankenwagen braucht, aber auch ich wurde zusammengebrüllt: "Glaubst Du, dass das der Moment ist, von eurer Hurenmedizin zu reden, ihr wollt mich wirklich aufregen, du und deine Mutter, ist es das, was ihr wollt? Ich habe Schmerzen, Schmerzen, aber ihr hört nicht auf, von eurer Scheißmedizin zu reden, ich werde gesund ohne sie, ihr werdet schon sehen ..." Dann bekam er eine Phlebitis (Venenentzündung), dagegen aß er Knoblauch. Dann bekam er ein Dekubitalgeschwür von 15 cm Durchmesser und dagegen sollte Spitzwegerich helfen. Gegen ein richtiges Loch am unteren Ende vom Rücken. Januar 2009 wollte er ausziehen, in ein Palliativzentrum gehen, weil er mit uns nicht gesund werden würde. Dabei haben Mama und ich uns jeden Tag um ihn gekümmert, ihm Eis gegen Kopfschmerzen gegeben, das er gegen seine Stirn drückte. Warum er Kopfschmerzen hatte, wusste keiner. Er ließ sich nicht untersuchen. Im Juli 2009 wurde er mit dem Krankenwagen in die Palliativeinrichtung abgeholt. Einen Monat lang wollte er dort nicht von uns besucht werden. Er wollte dort allein sein. Nach nur einem Tag rief uns eine Schwester von dort an und teilte uns mit, dass sein Zustand sich stark verschlechtert habe. Er bewege sich nicht, habe die Augen geöffnet, erkenne aber niemanden mehr, esse und spreche nicht. Ich ging hin, er musste mich erkannt haben, ich habe es gemerkt. Aber er hatte keine Kraft mehr, sein Körper war erschöpft von den Schmerzen. Am nächsten Tag war er immer noch nicht zu einer Reaktion fähig. Wir hatten den Bruder aus Quebec nach Montreal hergebeten, da wir von einem Ende seines Lebens ausgingen. Am Abend sagten wir ihm reihum immer wieder, dass wir ihn liebhaben, dass wir ihn nie vergessen werden. Und jeden von uns hat er angeguckt und angelächelt. Am nächsten Morgen um 6 Uhr tat er seinen letzten Atemzug. | + | Zuerst blieb sein Gesundheitszustand in etwa gleich und er arbeitete bis zum Ende des Arbeitsvertrages im Juni 2008. Dann kamen Rückenschmerzen und Schmerzen in den Hüften. Wir fuhren nach Frankreich zur Hochzeit seiner Schwester, aber es ging ihm zunehmend schlechter. Als wir zurückkehrten, schlief er viel, er hatte Schwierigkeiten mit den Schmerzen umzugehen. Ein Krankenhausbesuch wurde erwogen, um wenigstens zu wissen, was los ist. Er stimmte zu unter der Bedingung: Keine Medikamente, keine Chirurgie, rein gar nichts. Die Doktoren machen Untersuchungen und sprachen von Knochenmetastasen und Krebs. Von da an ging es ihm noch schlechter und er wurde unruhiger. Er konnte auch kaum noch aufstehen. Mama und ich, wir mussten ihm den ganzen Tag über helfen. Schließlich stand er gar nicht mehr auf, er konnte es nicht mehr. Er litt wie ein Märtyrer, aber dies wäre normal, meinte der (NM-)Therapeut. Der Schmerz sei Zeichen einer Heilung. Als Medikament hatte er nur Aspirin, wie man es für Kopfschmerzen nimmt, außerdem pflanzliche Mittel, die ihm der Therapeut verkaufte, sowie Öle, die auf die Zunge geträufelt werden. Im Oktober 2008 schrie er vor Schmerz, er weinte fast ohne Unterlass. Schließlich war es soweit, dass wir ihm rieten, ins Krankenhaus zu gehen. Überraschenderweise stimmte er zu. Es war wegen der Schmerzen schwer, ihn auf die Trage des Krankenwagens zu hieven. Im Krankenwagen erklärte er, dass er Schmerzen habe, weil er sich "in Heilung befinde". Und er erklärte den Pflegern, was die Germanische Neue Medizin ist. Die im Krankenhaus angebotenen Medikamente wollte er nicht. Er wollte auch nicht therapiert werden, so dass die Ärzte ihn wieder nach Hause entließen. Der Zustand verschlechterte sich weiter, er konnte nicht mehr auf die Toilette, er machte nun in einen Topf, verlor aber auch unkontrolliert Urin. Er litt fürchterlich, aß wenig, beschimpfte uns laufend wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Mein so lieber Vater, der immer so lieb und gutmütig war, veränderte sich völlig. Er wollte sich schließlich von uns trennen, er wollte weg, um zu gesunden, da es mit uns zusammen nicht ginge. In Wirklichkeit waren dies jedoch die Worte des Therapeuten. Im Dezember 2008 stand er nicht mehr auf, rauchte und das in seinem Zimmer. Wir konnten nichts machen, wir hatten alles probiert. Jedes Mal, wenn Mama versuchte ihn zu überzeugen ins Krankenhaus zu gehen, wurde sie angebrüllt. Es war schrecklich. Da Mama arbeiten musste und meine Schule erst gegen 13 Uhr losging, war ich morgens bei Papa, der mich immer früh weckte, weil er Hilfe brauchte. Für Papa hätte ich alles gemacht. Eines Morgens brüllte er meinen Namen, er rief, "Marion hilf mir". Ich sprang auf und er hatte derartige Schmerzen, dass er ganz weiß im Gesicht war. Die wenigen Muskeln, die ihm geblieben waren, völlig verkrampft. Ich wollte ihm sagen, dass er einen Krankenwagen braucht, aber auch ich wurde zusammengebrüllt: "Glaubst Du, dass das der Moment ist, von eurer Hurenmedizin zu reden, ihr wollt mich wirklich aufregen, du und deine Mutter, ist es das, was ihr wollt? Ich habe Schmerzen, Schmerzen, aber ihr hört nicht auf, von eurer Scheißmedizin zu reden, ich werde gesund ohne sie, ihr werdet schon sehen ..." Dann bekam er eine Phlebitis (Venenentzündung), dagegen aß er Knoblauch. Dann bekam er ein Dekubitalgeschwür von 15 cm Durchmesser und dagegen sollte Spitzwegerich helfen. Gegen ein richtiges Loch am unteren Ende vom Rücken. Januar 2009 wollte er ausziehen, in ein Palliativzentrum gehen, weil er mit uns nicht gesund werden würde. Dabei haben Mama und ich uns jeden Tag um ihn gekümmert, ihm Eis gegen Kopfschmerzen gegeben, das er gegen seine Stirn drückte. Warum er Kopfschmerzen hatte, wusste keiner. Er ließ sich nicht untersuchen. Im Juli 2009 wurde er mit dem Krankenwagen in die Palliativeinrichtung abgeholt. Einen Monat lang wollte er dort nicht von uns besucht werden. Er wollte dort allein sein. Nach nur einem Tag rief uns eine Schwester von dort an und teilte uns mit, dass sein Zustand sich stark verschlechtert habe. Er bewege sich nicht, habe die Augen geöffnet, erkenne aber niemanden mehr, esse und spreche nicht. Ich ging hin, er musste mich erkannt haben, ich habe es gemerkt. Aber er hatte keine Kraft mehr, sein Körper war erschöpft von den Schmerzen. Am nächsten Tag war er immer noch nicht zu einer Reaktion fähig. Wir hatten den Bruder aus Quebec nach Montreal hergebeten, da wir von einem Ende seines Lebens ausgingen. Am Abend sagten wir ihm reihum immer wieder, dass wir ihn liebhaben, dass wir ihn nie vergessen werden. Und jeden von uns hat er angeguckt und angelächelt. Am nächsten Morgen um 6 Uhr tat er seinen letzten Atemzug." |
[http://medecinedangereuse.unblog.fr Der Blog von Marion] | [http://medecinedangereuse.unblog.fr Der Blog von Marion] | ||
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[[image:ErikaRehklau.jpg|"Nachwort" der Mutter auf der eigenen Webseite|450px|thumb]] | [[image:ErikaRehklau.jpg|"Nachwort" der Mutter auf der eigenen Webseite|450px|thumb]] | ||
Am Weihnachtstag 2009 starb die zwölfjährige Susanne Rehklau aus Altusried (Oberallgäu) an Krebs. Zum Todeszeitpunkt befand sich das zunehmend abgemagerte Kind zu Hause. Die Erkrankung begann im Juli 2009, es handelte sich um ein [http://de.wikipedia.org/wiki/Chorionepitheliom Chorion-Karzinom] des Ovars (Eierstock). Die Eltern des kranken Mädchens hatten nach einer anfänglichen Therapie jede weitere medizinisch wirksame Behandlung mit der Begründung abgelehnt, sie seien Anhänger der Germanischen Neuen Medizin (GNM). Den Eltern wurde vom Oberlandesgericht München das Sorgerecht entzogen (Bestätigung eines Urteils des Familiengerichts Kempten von Oktober 2009), da das ''Wohl des Kindes gefährdet'' sei und die Eltern ''telefonischen Diagnosen'' vertrauten. Die Betreuung wurde dem Jugendamt Oberallgäu übertragen. Anlass war die Weigerung der Eltern, ihre Tochter einer Chemotherapie zu unterziehen. Zu dieser Behandlung hatten Ärzte der Universitätsklinik Tübingen geraten.<ref>''Eltern von krebskrankem Mädchen bleibt Sorgerecht weiter entzogen'', Artikel in "Allgäuer Rundschau", 3. Dezember 2009</ref> | Am Weihnachtstag 2009 starb die zwölfjährige Susanne Rehklau aus Altusried (Oberallgäu) an Krebs. Zum Todeszeitpunkt befand sich das zunehmend abgemagerte Kind zu Hause. Die Erkrankung begann im Juli 2009, es handelte sich um ein [http://de.wikipedia.org/wiki/Chorionepitheliom Chorion-Karzinom] des Ovars (Eierstock). Die Eltern des kranken Mädchens hatten nach einer anfänglichen Therapie jede weitere medizinisch wirksame Behandlung mit der Begründung abgelehnt, sie seien Anhänger der Germanischen Neuen Medizin (GNM). Den Eltern wurde vom Oberlandesgericht München das Sorgerecht entzogen (Bestätigung eines Urteils des Familiengerichts Kempten von Oktober 2009), da das ''Wohl des Kindes gefährdet'' sei und die Eltern ''telefonischen Diagnosen'' vertrauten. Die Betreuung wurde dem Jugendamt Oberallgäu übertragen. Anlass war die Weigerung der Eltern, ihre Tochter einer Chemotherapie zu unterziehen. Zu dieser Behandlung hatten Ärzte der Universitätsklinik Tübingen geraten.<ref>''Eltern von krebskrankem Mädchen bleibt Sorgerecht weiter entzogen'', Artikel in "Allgäuer Rundschau", 3. Dezember 2009</ref> | ||
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− | Nach Ansichten der Mutter sei ihre Tochter nicht an Krebs gestorben: ''Es war ihr Auftrag. Es war der Weg, den sie gehen wollte. Und er ist nun zu Ende [...] Vielleicht würde ich den Tod nicht mehr so ausgrenzen [...] Ich habe aber nicht das Gefühl, dass ich etwas besser oder anders hätte machen können. Ob Susanne mit Chemotherapie noch leben würde, daran denke ich nicht. Es war das Richtige. Es war ihr Weg, den sie gegangen ist.''<ref>http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-An-der-Kreuzung-des-Lebens-_arid,2050249_regid,2_puid,2_pageid,4289.html</ref> | + | Das Kind erhielt zunächst eine Chemotherapie in der Universitätsklinik Tübingen. Wenig später bekam das Mädchen eine auf das befallene Organ beschränkte, so genannte regionale Chemotherapie in der Privatklinik [[Medias Klinikum Burghausen]] in Burghausen ([http://medias-klinikum.com Medias-Klinik Burghausen]). Nach der Therapie verweigerten die Eltern eine weiterführende Behandlung in der Universitätsklinik Tübingen, obwohl die behandelnden Ärzte dort zum damaligen Zeitpunkt von einer Heilungschance von 70% bis 80% ausgingen. Die Eltern wollten ihr Kind lieber nach den Richtlinien der GNM behandeln lassen und eine [[Krebsdiät|Ernährungsumstellung]] ([[Öl-Eiweißkost]] nach [[Johanna Budwig]]) und eine [[Misteltherapie]] anwenden; eine Fortsetzung der Chemotherapie lehnten sie ab. |
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+ | Auf die GNM waren die Eltern über das Internet gestoßen. Mit Hamer nahmen sie telefonisch Kontakt auf. Nach dem Gerichtsbeschluss wurde Susanne Rehklau Anfang November am Universitätsklinikum Ulm untersucht. Der Zustand hatte sich erheblich verschlechtert. In seinem Gutachten schreibt der behandelnde Arzt Prof. Steinbach: ''"Durch die erhebliche Therapieverzögerung ist es nun zu einer Erholung des Tumors und zu einem erneuten Wachstum gekommen."'' Es hatten sich Metastasen gebildet und die Überlebenschancen wurden nun nur noch auf 20% bis 30% geschätzt. Nach Angaben von Steinbach hätte Susanne ''"bei durchgehender Chemotherapie mit großer Wahrscheinlichkeit gerettet werden können"''. | ||
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+ | Susanne Rehklau wird im Internet mit den Worten zitiert: ''"Ich nehme im Moment keine Medizin [...] Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen worden bin, war ich bei keinem Arzt, auch nicht bei Frau Dr. U. [...] Mich würde interessieren, ob die Germanische Neue Medizin stimmt, weil nach der werde ich gerade behandelt. Das ist eine Sache, die mich beschäftigt. [...] Ich habe zwei Mal mit Herrn Dr. Hamer telefoniert, meine Eltern haben schon oft mit Dr. Hamer telefoniert. Wir haben dem Dr. Hamer Bilder und Unterlagen gefaxt. Der Dr. Hamer hat zu mir etwas von einer Nierenzyste gesagt. Er hat mich gefragt, ob ich einen Badeunfall gehabt habe. Dr. Hamer hat mich auch noch gefragt, ob ich in der letzten Zeit einmal auf den Bauch gefallen bin. Es war so, dass ich im Juni 2009 auf den Bauch gefallen bin. Herr Dr. Hamer hat gesagt, dass sich durch den Badeunfall eine Zyste gebildet hat. Ich war einmal im März 2009 im Kristallbad. Nach Dr. Hamer sollte sich dann der Konflikt gelöst haben, weil ich mich nämlich wieder getraut habe, unter das Wasser zu tauchen, was ich mich früher nicht getraut habe. Dr. Hamer meint, dass durch den Sturz auf den Bauch die Zyste aufgeplatzt sei. Dr. Hamer hat dann auch noch gesagt, dass die Flüssigkeit aus der Zyste in den Bauch gelaufen ist [...] Ich möchte keine Chemo machen, weil der Dr. Hamer sagt, es geht mit seiner Medizin anders [...] In der [http://www.gisunt.de/ Gisunt-Klinik] war ich nur einmal zur Kontrolle. Die Gisunt-Klinik hat gesagt, dass sie keine Hyperthermie macht, wenn die Klinik in Tübingen eine Chemotherapie macht. Deswegen konnten wir dort nicht behandelt werden. Jedenfalls habe ich das so verstanden."'' | ||
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+ | Nach Ansichten der Mutter sei ihre Tochter nicht an Krebs gestorben: ''"Es war ihr Auftrag. Es war der Weg, den sie gehen wollte. Und er ist nun zu Ende [...] Vielleicht würde ich den Tod nicht mehr so ausgrenzen [...] Ich habe aber nicht das Gefühl, dass ich etwas besser oder anders hätte machen können. Ob Susanne mit Chemotherapie noch leben würde, daran denke ich nicht. Es war das Richtige. Es war ihr Weg, den sie gegangen ist."''<ref>http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-An-der-Kreuzung-des-Lebens-_arid,2050249_regid,2_puid,2_pageid,4289.html</ref> | ||
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Die Eltern legten auch eine eigene Webseite im Internet an [http://www.f-rehklau.de]. Dort verlinken sie derzeit (Stand: Januar 2010) auf Webseiten der GNM, [[Karl Probst]], [[Electro Cancer Therapy|Elektro-Krebs-Therapie (ECT)]], [[Amygdalin]], [[Matthias Rath]], [[Johann Georg Schnitzer]] und den Verein [[Menschen gegen Krebs]] von [[Lothar Hirneise]]. | Die Eltern legten auch eine eigene Webseite im Internet an [http://www.f-rehklau.de]. Dort verlinken sie derzeit (Stand: Januar 2010) auf Webseiten der GNM, [[Karl Probst]], [[Electro Cancer Therapy|Elektro-Krebs-Therapie (ECT)]], [[Amygdalin]], [[Matthias Rath]], [[Johann Georg Schnitzer]] und den Verein [[Menschen gegen Krebs]] von [[Lothar Hirneise]]. | ||
Weil der behandelnde Arzt von der Tübinger Klinik um das Leben des Kindes fürchtete, schaltete er Ende September 2009 das Jugendamt Oberallgäu ein und der Fall kam vor das Familiengericht in Kempten. Bei einer späteren Untersuchung an der Uniklinik Ulm stellte sich heraus, dass das Kind Metastasen hatte, und die Heilungschancen wurden dann nur noch auf 20% bis 30% geschätzt. | Weil der behandelnde Arzt von der Tübinger Klinik um das Leben des Kindes fürchtete, schaltete er Ende September 2009 das Jugendamt Oberallgäu ein und der Fall kam vor das Familiengericht in Kempten. Bei einer späteren Untersuchung an der Uniklinik Ulm stellte sich heraus, dass das Kind Metastasen hatte, und die Heilungschancen wurden dann nur noch auf 20% bis 30% geschätzt. | ||
− | Hamer schaltete sich aus seinem Asyl in Norwegen aus ein, gab Ferndiagnosen und fragwürdige Ratschläge per Telefon und fertigte unaufgeforderte "Gutachten", die er an Beteiligte verschickte und mit seinen Verschwörungstheorien ergänzte. Eine baldige "Heilung" träte ein, verhieß Hamer aus Norwegen. Das Kind habe auch keine Metastasen, lediglich Zysten. ''Es besteht überhaupt keine Lebensgefahr. Ein ernsthaftes gesundheitliches Problem gibt es ohnehin nicht.'' Nach Hamer waren alle Konflikte gelöst, und an einer ungünstigen "Konfliktkonstellation" (laut GNM-Wortwahl) hätte Susanne Rehklau laut Hamer nicht sterben können. Das von Hamer gegebene Heilungsversprechen führte letztendlich zum Abbruch der Therapie und zum Tod des Kindes. | + | Hamer schaltete sich aus seinem Asyl in Norwegen aus ein, gab Ferndiagnosen und fragwürdige Ratschläge per Telefon und fertigte unaufgeforderte "Gutachten", die er an Beteiligte verschickte und mit seinen Verschwörungstheorien ergänzte. Eine baldige "Heilung" träte ein, verhieß Hamer aus Norwegen. Das Kind habe auch keine Metastasen, lediglich Zysten. ''"Es besteht überhaupt keine Lebensgefahr. Ein ernsthaftes gesundheitliches Problem gibt es ohnehin nicht."'' Nach Hamer waren alle Konflikte gelöst, und an einer ungünstigen "Konfliktkonstellation" (laut GNM-Wortwahl) hätte Susanne Rehklau laut Hamer nicht sterben können. Das von Hamer gegebene Heilungsversprechen führte letztendlich zum Abbruch der Therapie und zum Tod des Kindes. |
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+ | Am 8. November 2009 sprach Hamer in einem "Gutachten" von einem Tumor am rechten Ovar (Eierstock). Hamer: ''"Bei dem Kind Susanne hat man einen Tumor am Ovar festgestellt. Das Sinnvolle Biologische Sonderprogramm begann mit einem Verlustkonflikt eines Elternteils durch Weggehen. [...] Von dort an wuchs im rechten Ovar ein Eierstocks-Karzinom oder Terato-Karzinom. Das bedeutet eine vom Stammhirn gesteuerte Keimzellvermehrung, die die archaische Art der Fortpflanzung beinhaltet."'' Hamer identifizierte auch einen zu seiner Ferndiagnose passenden so genannten [[Hamerscher Herd|Hamerschen Herd]]: ''"Deshalb sehen wir bei einem Eierstockskarzinom, die ja beim schweren Verlustkonflikt die Art der zusätzlichen Fortpflanzung darstellt einen großen HH im (hier: rechten) Stammhirn (Pons) [...] Wäre das linke Ovar betroffen, dann hieße es: "ein gleiches Exemplar dieser Art auf den Weg schicken wollen"."'' | ||
− | + | In Hamers "Abschlußgutachen" vom 24. Dezember 2009 (nach Susannes Tod) heißt es dann jedoch völlig widersprechend: ''"Und obwohl das Ovarial-Ca links (nicht rechts, wie früher angenommen)..."''. Hamers "Gutachten" und Vermutungen basierten also auf einem Irrtum, da das Ovarial-Karzinom in Wirklichkeit auf der linken Seite war. Hamer hatte also alle seine vorherigen Diagnosen von der falschen Annahme abgeleitet, der Tumor sei auf der rechten Seite. Die entsprechende "Konflikt"-Findung (das "Vater zurückhaben wollen") und der angeblich zu seiner Diagnose passende Hamersche Herd passten in Wirklichkeit nicht zum Konstrukt der GNM.<ref>http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/showtopic.php?threadid=5857</ref> | |
− | In Hamers "Abschlußgutachen" vom 24. Dezember 2009 (nach Susannes Tod) heißt es dann jedoch völlig widersprechend: ''Und obwohl das Ovarial-Ca links (nicht rechts, wie früher angenommen)''. Hamers "Gutachten" und Vermutungen basierten also auf einem Irrtum, da das Ovarial-Karzinom in Wirklichkeit auf der linken Seite war. Hamer hatte also alle seine vorherigen Diagnosen von der falschen Annahme abgeleitet, der Tumor sei auf der rechten Seite. Die entsprechende "Konflikt"-Findung (das "Vater zurückhaben wollen") und der angeblich zu seiner Diagnose passende Hamersche Herd passten in Wirklichkeit nicht zum Konstrukt der GNM.<ref>http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/showtopic.php?threadid=5857</ref> | ||
− | Als bekannt wurde, dass das Mädchen verstorben war, erklärte Hamer in Deutschen Fernsehen<ref>ARD-Politmagazin report MÜNCHEN (18. Januar 2010 21:45, ARD) [http://www.br-online.de/das-erste/report-muenchen/report-germanische-medizin-ID1263811034754.xml]</ref>, es lägen ''mysteriöse Umstände'' vor und Susanne sei im Krankenhaus heimlich ein so genannter Todeschip implantiert worden: ''Diese Chips werden eingesetzt und haben Giftkammern und sie können per Satellit ausgelöst werden.'' Das Mädchen sei demnach gezielt umgebracht (''ausgeknipst'') worden, weil ein angeblicher Erfolg der GNM vertuscht werden sollte. Als "Beweis" für eine angebliche Chipimplantation wird von seinem Anhänger Helmut Pilhar die Internetseite "i-chip.de" genannt. In kürzester Zeit lässt sich jedoch feststellen, dass es sich dabei um eine Fake-Seite der Künstlerin Birte Kleine-Benne handelt. | + | Als bekannt wurde, dass das Mädchen verstorben war, erklärte Hamer in Deutschen Fernsehen<ref>ARD-Politmagazin report MÜNCHEN (18. Januar 2010 21:45, ARD) [http://www.br-online.de/das-erste/report-muenchen/report-germanische-medizin-ID1263811034754.xml]</ref>, es lägen ''mysteriöse Umstände'' vor und Susanne sei im Krankenhaus heimlich ein so genannter Todeschip implantiert worden: ''"Diese Chips werden eingesetzt und haben Giftkammern und sie können per Satellit ausgelöst werden."'' Das Mädchen sei demnach gezielt umgebracht (''ausgeknipst'') worden, weil ein angeblicher Erfolg der GNM vertuscht werden sollte. Als "Beweis" für eine angebliche Chipimplantation wird von seinem Anhänger Helmut Pilhar die Internetseite "i-chip.de" genannt. In kürzester Zeit lässt sich jedoch feststellen, dass es sich dabei um eine Fake-Seite der Künstlerin Birte Kleine-Benne handelt. |
− | Unterstützt wurde die Familie Rehklau durch die Rechtsanwältin Birgit Steinacker, die die Familie Rehklau beim familiengerichtlichen Verfahren vertrat. Eine Rolle spielte auch der kroatische Arzt und [[Hulda Clark]]-Anwender<ref>http://www.drclark.net/de/therapists/professionals.php</ref> Sasha (Sascha) Tesic<ref>Praxis Tesic, Dragutina Domjanica 32, 33405 Pitomaca, Kroatien</ref>, der das Kind am 31. Oktober 2009 untersuchte | + | Unterstützt wurde die Familie Rehklau durch die Rechtsanwältin Birgit Steinacker, die die Familie Rehklau beim familiengerichtlichen Verfahren vertrat. Eine Rolle spielte auch der kroatische Arzt und [[Hulda Clark]]-Anwender<ref>http://www.drclark.net/de/therapists/professionals.php</ref> Sasha (Sascha) Tesic<ref>Praxis Tesic, Dragutina Domjanica 32, 33405 Pitomaca, Kroatien</ref>, der das Kind am 31. Oktober 2009 untersuchte und ein Gutachten im Sinn der GNM erstellte. Er sah keine Notwendigkeit einer "schulmedizinischen onkologischen Therapie" und stellte vage Vermutungen über "Existenz-Konflike" sowie über angebliche Morphium-Anwendungen an.<ref>Zitat Sascha Tesic: "Ergänzend zum Gutachten von Dr. Hamer meine ich, dass kein Handlungsbedarf im Sinne einer schulmedizinisch onkologischen Therapie besteht, sehr wohl aber weiterhin schulmedizinische Kontrollen erforderlich sind, sowie Therapiebedarf nach den Kriterien der Germanischen Neuen Medizin bestehen insofern, als dass das Kind sofort in eine für sie (subjektiv) sichere Umgebung verschafft werden sollte und zwar aus folgenden medizinischen Gründen: |
− | Das Kind lagert Wasser ein, was nach der Germanischen Neuen Medizin auf einen Existenz-Konflikt (Nierensammelrohre) schließen lässt, wahrscheinlich aufgrund einer Traumatisierung der bisher erfolgten schulmedizinischen sowie juristischen Vorgehensweise. Diese Situation ist für das Wohl des Kindes schnell zu lösen.</ref> | + | Das Kind lagert Wasser ein, was nach der Germanischen Neuen Medizin auf einen Existenz-Konflikt (Nierensammelrohre) schließen lässt, wahrscheinlich aufgrund einer Traumatisierung der bisher erfolgten schulmedizinischen sowie juristischen Vorgehensweise. Diese Situation ist für das Wohl des Kindes schnell zu lösen."</ref> |
Sowohl gegen Hamer als auch gegen die Mutter leitete die Staatsanwaltschaft Kempten inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht ein. Der Mutter drohen bis zu fünf Jahre Haft.<ref>Jörg Völkerling: ''Krebstod einer Zwölfjährigen - Für Vertrauen in Wunderheiler droht Gefängnis''. Welt online, 29. März 2010 [http://www.welt.de/vermischtes/article6973356/Fuer-Vertrauen-in-Wunderheiler-droht-Gefaengnis.html]</ref> | Sowohl gegen Hamer als auch gegen die Mutter leitete die Staatsanwaltschaft Kempten inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht ein. Der Mutter drohen bis zu fünf Jahre Haft.<ref>Jörg Völkerling: ''Krebstod einer Zwölfjährigen - Für Vertrauen in Wunderheiler droht Gefängnis''. Welt online, 29. März 2010 [http://www.welt.de/vermischtes/article6973356/Fuer-Vertrauen-in-Wunderheiler-droht-Gefaengnis.html]</ref> | ||
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Beide Kindeseltern entstammen Familien, die fest in rechtsextreme Strukturen eingebunden sind: Die österreichische Familie von Baldur B. übersiedelte nach Sachsen in ein Schloss, das rasch zum Szenetreffpunkt wurde; Baldur B. war Mitglied der 1994 verbotenen Wiking-Jugend, später in der 2009 verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) und hatte Kontakte zum "Sturmvogel". Die Mutter Antje B. wuchs in einer Familie auf, die der "[[Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung|Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft]]" angehört, in der sie selbst bis zur Eheschließung aktiv war; ihr Vater soll zum Vorstand der Organisation gehören. Ihr verstorbenes Kind ließen die Eltern auf einem Friedhof des "[[Bund für Gotterkenntnis]] - Ludendorffer" beisetzen. Die Eltern leben inzwischen mit ihren derzeit fünf Kindern in einem [[Neo-Artamanen|rechtsextremen Siedlungsprojekt]] in Sachsen-Anhalt.<ref>http://www.publikative.org/2015/02/12/tod-eines-siedlerkindes/ </ref><ref>http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/vierjaehrige-stirbt-eltern-reduzierten-insulin-4720329.html </ref> | Beide Kindeseltern entstammen Familien, die fest in rechtsextreme Strukturen eingebunden sind: Die österreichische Familie von Baldur B. übersiedelte nach Sachsen in ein Schloss, das rasch zum Szenetreffpunkt wurde; Baldur B. war Mitglied der 1994 verbotenen Wiking-Jugend, später in der 2009 verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) und hatte Kontakte zum "Sturmvogel". Die Mutter Antje B. wuchs in einer Familie auf, die der "[[Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung|Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft]]" angehört, in der sie selbst bis zur Eheschließung aktiv war; ihr Vater soll zum Vorstand der Organisation gehören. Ihr verstorbenes Kind ließen die Eltern auf einem Friedhof des "[[Bund für Gotterkenntnis]] - Ludendorffer" beisetzen. Die Eltern leben inzwischen mit ihren derzeit fünf Kindern in einem [[Neo-Artamanen|rechtsextremen Siedlungsprojekt]] in Sachsen-Anhalt.<ref>http://www.publikative.org/2015/02/12/tod-eines-siedlerkindes/ </ref><ref>http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/vierjaehrige-stirbt-eltern-reduzierten-insulin-4720329.html </ref> | ||
− | Eine Ärztin sagte ferner aus, die Eltern hätten bereits 2007 Routineuntersuchungen sowie Insulingabe abgelehnt, weshalb sie das Jugendamt informiert habe.<ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Tochter-stirbt-an-Insulinmangel-Eltern-weisen-Schuld-vor-Gericht-von-sich</ref> Laut der Hannoverschen Allgemeinen seien die Eltern gegen eine medikamentöse Behandlung ihrer Tochter gewesen, weil ihrer Ansicht nach ein Leben nicht lebenswert sei, wenn sich der Mensch nicht eigenständig von einer Krankheit wie Diabetes erholen könne. Dies gehe aus einem Brief der Mutter hervor, den ein Bruder des Kindesvaters gefunden habe. Demnach wollten die Eltern den Gesundheitszustand ihrer zuckerkranken Tochter dadurch verbessern, indem sie mit ihr schwimmen gingen. Die Tochter habe schwache Abwehrkräfte wegen eines sogenannten Hamerschen "Wasserkonflikts" gehabt, dem die Eltern durch regelmäßiges Schwimmen entgegenwirken wollten. Laut Bruder der Angeklagten sei diese regelmäßig zu Treffen von GNM-Anhängern gegangen | + | Eine Ärztin sagte ferner aus, die Eltern hätten bereits 2007 Routineuntersuchungen sowie Insulingabe abgelehnt, weshalb sie das Jugendamt informiert habe.<ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Tochter-stirbt-an-Insulinmangel-Eltern-weisen-Schuld-vor-Gericht-von-sich</ref> Laut der Hannoverschen Allgemeinen seien die Eltern gegen eine medikamentöse Behandlung ihrer Tochter gewesen, weil ihrer Ansicht nach ein Leben nicht lebenswert sei, wenn sich der Mensch nicht eigenständig von einer Krankheit wie Diabetes erholen könne. Dies gehe aus einem Brief der Mutter hervor, den ein Bruder des Kindesvaters gefunden habe. Demnach wollten die Eltern den Gesundheitszustand ihrer zuckerkranken Tochter dadurch verbessern, indem sie mit ihr schwimmen gingen. Die Tochter habe schwache Abwehrkräfte wegen eines sogenannten Hamerschen "Wasserkonflikts" gehabt, dem die Eltern durch regelmäßiges Schwimmen entgegenwirken wollten. Laut Bruder der Angeklagten sei diese regelmäßig zu Treffen von GNM-Anhängern gegangen und "eine fast sektenmäßige Anhängerin der Theorien Hamers" gewesen. Das Kind wurde offenbar in den zwei Jahren zwischen Diagnosestellung und Tod keinem Arzt mehr vorgestellt; alle Kinder der Familie sollen ferner nicht geimpft sein.<ref>http://www.publikative.org/2015/02/12/tod-eines-siedlerkindes/ </ref> |
==2009/2010/2015: Familie Seebald (Österreich)== | ==2009/2010/2015: Familie Seebald (Österreich)== | ||
[[image:Barbara Seebald Tod.jpg|Todesmeldung von Barbara Seebald bei facebook (eingesehen 16. Juni 2015)|300px|thumb]] | [[image:Barbara Seebald Tod.jpg|Todesmeldung von Barbara Seebald bei facebook (eingesehen 16. Juni 2015)|300px|thumb]] | ||
− | Die Familie Seebald hatte drei gemeinsame Kinder und eines, welches die Mutter mit in die Beziehung brachte. Beide Eltern waren HIV-positiv, verweigerten aber eine Therapie. Beide waren AIDS-Leugner, Anhänger der GNM und Impfgegner. Entgegen ärztlicher Auflagen wurde die jüngste Tochter Muriel 2009 zu [[Hausgeburt|Hause geboren]] und trotz HIV-Infektion der Mutter und des damit verbundenen Infektionsrisikos voll gestillt. Auch die die Geburt betreuende Hebamme wurde nicht über die HIV-Infektion der Mutter informiert. Das Mädchen wurde von der Mutter Barbara Seebald infiziert und mit der Diagnose AIDS gegen den Willen der Eltern an der Kinderklinik Uni Graz behandelt. Alle drei älteren Kinder der Mutter sind HIV-negativ. Impfungen wurden den Kindern zusätzlich verweigert. Diese Situation führte dazu, dass alle Kinder bei Pflegeeltern untergebracht wurden. Muriel erhielt eine antiretrovirale Behandlung. Die Eltern versuchten, gegen die Entscheidung der Behörden anzugehen. Dabei erhielten sie Unterstützung von [[Stefan Lanka]] als auch von [[Helmut Pilhar]] und [[Ryke Geerd Hamer]], die verschiedene Schreiben an die Behörden verfassten und sich öffentlich positionierten. | + | Die Familie Seebald hatte drei gemeinsame Kinder und eines, welches die Mutter mit in die Beziehung brachte. Beide Eltern waren HIV-positiv, verweigerten aber eine Therapie. Beide waren [[HIV/AIDS-Leugnung|AIDS-Leugner]], Anhänger der GNM und [[Impfgegner]]. Entgegen ärztlicher Auflagen wurde die jüngste Tochter Muriel 2009 zu [[Hausgeburt|Hause geboren]] und trotz HIV-Infektion der Mutter und des damit verbundenen Infektionsrisikos voll gestillt. Auch die die Geburt betreuende Hebamme wurde nicht über die HIV-Infektion der Mutter informiert. Das Mädchen wurde von der Mutter Barbara Seebald infiziert und mit der Diagnose AIDS gegen den Willen der Eltern an der Kinderklinik Uni Graz behandelt. Alle drei älteren Kinder der Mutter sind HIV-negativ. Impfungen wurden den Kindern zusätzlich verweigert. Diese Situation führte dazu, dass alle Kinder bei Pflegeeltern untergebracht wurden. Muriel erhielt eine antiretrovirale Behandlung. Die Eltern versuchten, gegen die Entscheidung der Behörden anzugehen. Dabei erhielten sie Unterstützung sowohl von [[Stefan Lanka]] als auch von [[Helmut Pilhar]] und [[Ryke Geerd Hamer]], die verschiedene Schreiben an die Behörden verfassten und sich öffentlich positionierten. |
Gegen die Mutter Barbara Seebald wurde ein Verfahren wegen Körperverletzung mit Dauerfolge, vorsätzlicher Gefährdung anderer Menschen mit übertragbaren Krankheiten sowie Verleumdung eingeleitet. Die Verhandlung begann am 8. Juni 2010 in Graz.<ref>http://derstandard.at/1271378386227/Gericht-Mutter-von-HIV-infiziertem-Kind-in-Graz-angeklagt</ref> Die HIV-infizierte Mutter wurde am 6. Juli 2010 vom Grazer Straflandesgericht wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung (Österreich: "bedingte Haft") verurteilt, sie legte Berufung ein.<ref>http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/579159/index.do?_vl_backlink=/home/panorama/index.do</ref> Dieses Urteil wurde im März 2012 durch das Oberlandesgericht Graz wieder aufgehoben. Das neue Urteil lautete 14 Monate bedingte Haft wegen schwerer Körperverletzung, Verbreitung einer übertragbaren Krankheit und Verleumdung. Das Kind muss mit schweren Dauerschäden leben, die möglicherweise mit einer adäquaten Behandlung vermeidbar gewesen wären.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2523297/</ref> Nachdem sich der Prozess über mehrere Instanzen hinzog, wurde Barbara Seebald am 5. Juli 2013 freigesprochen.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2591750/</ref> Im Juli 2013 brachte sie eine weitere Tochter zur Welt, diesmal im Krankenhaus und per Kaiserschnitt. Über das Sorgerecht für dieses Kind wird noch entschieden.<ref>http://wearechangeaustria.wordpress.com/2013/07/21/jugendamt-unrecht-im-namen-des-volkes/</ref> | Gegen die Mutter Barbara Seebald wurde ein Verfahren wegen Körperverletzung mit Dauerfolge, vorsätzlicher Gefährdung anderer Menschen mit übertragbaren Krankheiten sowie Verleumdung eingeleitet. Die Verhandlung begann am 8. Juni 2010 in Graz.<ref>http://derstandard.at/1271378386227/Gericht-Mutter-von-HIV-infiziertem-Kind-in-Graz-angeklagt</ref> Die HIV-infizierte Mutter wurde am 6. Juli 2010 vom Grazer Straflandesgericht wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung (Österreich: "bedingte Haft") verurteilt, sie legte Berufung ein.<ref>http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/579159/index.do?_vl_backlink=/home/panorama/index.do</ref> Dieses Urteil wurde im März 2012 durch das Oberlandesgericht Graz wieder aufgehoben. Das neue Urteil lautete 14 Monate bedingte Haft wegen schwerer Körperverletzung, Verbreitung einer übertragbaren Krankheit und Verleumdung. Das Kind muss mit schweren Dauerschäden leben, die möglicherweise mit einer adäquaten Behandlung vermeidbar gewesen wären.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2523297/</ref> Nachdem sich der Prozess über mehrere Instanzen hinzog, wurde Barbara Seebald am 5. Juli 2013 freigesprochen.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2591750/</ref> Im Juli 2013 brachte sie eine weitere Tochter zur Welt, diesmal im Krankenhaus und per Kaiserschnitt. Über das Sorgerecht für dieses Kind wird noch entschieden.<ref>http://wearechangeaustria.wordpress.com/2013/07/21/jugendamt-unrecht-im-namen-des-volkes/</ref> | ||
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Der Ehemann Leonhard Seebald verstarb am 11. Mai 2010; Todesursache war letztlich ein Lungenödem.<ref>http://www.zeit.de/2013/28/hiv-mutter-kind-oesterreich/komplettansicht</ref> Seine Witwe sah aber nicht die Folgen der HIV-Infektion für den Tod verantwortlich, sondern gab an, dass ihr Mann "an der Folter der Pharmagesteuerten Schulmedizin und deren Handlanger, die [sic] Behörden und Gerichte" verstarb.<ref>https://www.facebook.com/leonhard.seebald</ref><ref>http://www.zeit.de/2013/28/hiv-mutter-kind-oesterreich/komplettansicht</ref> Die Mutter (inzwischen mit Franz Tabei, einem Wiener Masseur, GNM-Anhänger und Vater ihres jüngsten Kindes, liiert) verstarb in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 2015 in einem Zustand, der von ihrer aus GNM-Anhängern bestehenden Gefolgschaft als "Mitte der Regenerationsphase" bezeichnet wurde.<ref>https://www.facebook.com/pages/Schlu%C3%9F-mit-der-hexenjagd-Muriel-WILL-ZU-IHRER-MAMA/460444554072674?fref=ts</ref> Stefan Lanka behauptete, Barbara Seebalds Tod sei durch die "Wegnahme" ihrer Kinder und die Berichterstattung darüber verursacht worden.<ref>[[media:Lanka-Urteil-Seebald.jpg|Vorwort von Lanka zu Ausgabe 4/2015 seines WissenschafftPlus-Magazis]]</ref> | Der Ehemann Leonhard Seebald verstarb am 11. Mai 2010; Todesursache war letztlich ein Lungenödem.<ref>http://www.zeit.de/2013/28/hiv-mutter-kind-oesterreich/komplettansicht</ref> Seine Witwe sah aber nicht die Folgen der HIV-Infektion für den Tod verantwortlich, sondern gab an, dass ihr Mann "an der Folter der Pharmagesteuerten Schulmedizin und deren Handlanger, die [sic] Behörden und Gerichte" verstarb.<ref>https://www.facebook.com/leonhard.seebald</ref><ref>http://www.zeit.de/2013/28/hiv-mutter-kind-oesterreich/komplettansicht</ref> Die Mutter (inzwischen mit Franz Tabei, einem Wiener Masseur, GNM-Anhänger und Vater ihres jüngsten Kindes, liiert) verstarb in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 2015 in einem Zustand, der von ihrer aus GNM-Anhängern bestehenden Gefolgschaft als "Mitte der Regenerationsphase" bezeichnet wurde.<ref>https://www.facebook.com/pages/Schlu%C3%9F-mit-der-hexenjagd-Muriel-WILL-ZU-IHRER-MAMA/460444554072674?fref=ts</ref> Stefan Lanka behauptete, Barbara Seebalds Tod sei durch die "Wegnahme" ihrer Kinder und die Berichterstattung darüber verursacht worden.<ref>[[media:Lanka-Urteil-Seebald.jpg|Vorwort von Lanka zu Ausgabe 4/2015 seines WissenschafftPlus-Magazis]]</ref> | ||
− | ==2010: | + | ==2010: „Monika“ (Name geändert) (Deutschland)== |
− | + | Monika aus Schleswig-Holstein (Name Psiram bekannt) hatte offenbar ein Ewing-Sarkom im linken Oberschenkel, einen hochmalignen Knochenkrebs. Um eine angezeigte Probepunktion zu verhindern, reisten die Eltern offenbar von Hamburg nach Sandefjord in Norwegen. Hamer spricht in diesem Zusammenhang von „Flucht“ und auch davon, dass die Familie „politisches Asyl“ in Norwegen suche.<ref>http://transgallaxys.com/~aktenschrank/gestorben_durch_Ryke_Geerd_Hamer_und_seine_Mordshelfer/Anlage_2.indd.pdf</ref> Ein Sorgerechtsverfahren vor dem Amtsgericht Bad Segeberg (Az.: 13 bS 374/10) wurde im Sinne der Eltern entschieden. Die Mutter brach jedoch die "Behandlung" bei Hamer ab und verließ bereits Ende September gegen den ausdrücklichen Rat Hamers Norwegen. | |
+ | |||
+ | In einer Email von Juli 2020 wurde Psiram darüber informiert dass es Monika gut geht. Die Familie distanziert sich demnach von Hamer und der Germanischen Neuen Medizin. | ||
− | Mehr dazu: | + | Mehr dazu: https://blog.psiram.com/2010/09/hamers-neues-opfer-monika-12-jahre/ |
==2011: Krebstod des spanischen GNM-Arztes Fermin Moriano und weitere Opfer== | ==2011: Krebstod des spanischen GNM-Arztes Fermin Moriano und weitere Opfer== | ||
− | [[image:Fermin_Moriano.jpg|Fermin Moriano | + | [[image:Fermin_Moriano.jpg|Fermin Moriano|300px|thumb]] |
− | Am 1. Dezember 2011 starb der spanische Arzt Fermin Moriano (Fermín Moriano Marcos) im Alter von 54 Jahren an Lungenkrebs. Moriano war als Arzt gleichzeitig Anhänger, Verbreiter und Anwender der Germanischen Neuen Medizin. Moriano führte die Privatklinik "Virgen de la Salud" in Malaga, besaß eine Praxis in Madrid und hielt in Spanien und südamerikanischen Ländern GNM-Promotionvorträge. Der GNM-"Experte" Moriano arbeitete in Malaga zwei Jahre mit Hamer zusammen und soll sich mit Hamer (der damals keine Approbation mehr besaß und auch keine Zulassung zur Ausübung der Heilkunde in Spanien hatte) die Behandlungspraxis geteilt haben.<ref>http://sobremoriano.blogspot.com/</ref> Berichten zufolge sollen mindestens zwei seiner Patienten ebenfalls an Krebs gestorben sein, weil er ihnen eine effektive Therapie ausredete. Genannt werden die 18jährige María José H. und die 40jährige María del Carmen Expósito. María José wurde in Malaga auch von einer deutschen Therapeutin mit Namen Ilsen behandelt, die ihr von Schmerzmitteln und medizinisch zu nennenden Therapien strikt abriet.<ref>http://elpais.com/diario/1995/09/13/sociedad/810943222_850215.html</ref> Laut Berichten der spanischen Tageszeitung El Pais beschied er | + | Am 1. Dezember 2011 starb der spanische Arzt Fermin Moriano (Fermín Moriano Marcos) im Alter von 54 Jahren an Lungenkrebs. Moriano war als Arzt gleichzeitig Anhänger, Verbreiter und Anwender der Germanischen Neuen Medizin. Moriano führte die Privatklinik "Virgen de la Salud" in Malaga, besaß eine Praxis in Madrid und hielt in Spanien und südamerikanischen Ländern GNM-Promotionvorträge. Der GNM-"Experte" Moriano arbeitete in Malaga zwei Jahre mit Hamer zusammen und soll sich mit Hamer (der damals keine Approbation mehr besaß und auch keine Zulassung zur Ausübung der Heilkunde in Spanien hatte) die Behandlungspraxis geteilt haben.<ref>http://sobremoriano.blogspot.com/</ref> Berichten zufolge sollen mindestens zwei seiner Patienten ebenfalls an Krebs gestorben sein, weil er ihnen eine effektive Therapie ausredete. Genannt werden die 18jährige María José H. und die 40jährige María del Carmen Expósito. María José wurde in Malaga auch von einer deutschen Therapeutin mit Namen Ilsen behandelt, die ihr von Schmerzmitteln und medizinisch zu nennenden Therapien strikt abriet.<ref>http://elpais.com/diario/1995/09/13/sociedad/810943222_850215.html</ref> Laut Berichten der spanischen Tageszeitung El Pais beschied er zynischerweise eine Patientin mit Brustkrebs und starken Schmerzen, dass eine Zunahme der Tumorschmerzen ein Zeichen der Heilung sei und überzeugte die Patientin Concepción C., eine konventionelle Therapie in einem Krankenhaus abzubrechen. Moriano arbeitete mit dem kolumbianischen Arzt Jorge Ivan Carvajal Posada zusammen, dem Erfinder einer "Sintergética". |
Im Internet kursiert ein Vortrag<ref>http://www.aamepsi.com.ar/index.cgi?wid_seccion=5&wid_item=37</ref>, in dem Moriano fälschlich behauptet, dass Rauchen keinen Krebs verursacht und er deshalb nicht aufgegeben habe zu rauchen. Tatsächlich verstarb Moriano an einer typischen Erkrankungen, die auf Rauchen zurückzuführen ist. Die Diagnose des Lungenkrebs überlebte Moriano nicht einmal ein Jahr, weniger als bei effektiver Therapie zu erwarten ist. Er starb nach mindestens einer Woche der qualvollen Agonie in seinem Haus. Dies wird aus Angaben einer spanischen GNM-Unterstützerseite ersichtlich.<ref>https://nuevamedicinagermanica.wordpress.com/2011/12/25/muerte-fermin-moriano/</ref> Auch dort wird der vorzeitige Tod und sein Leiden angesprochen. In der spanischen GNM-Szene wird sein Tod aber auch romantisiert: so sei er friedlich gestorben.<ref>http://www.dsalud.com/index.php?pagina=articulo&c=1677</ref> Aber auch auf dieser Unterstützerseite kommen Zweifel und Fragen auf, weshalb ein erfahrerer GNM-Kenner derart stark leiden musste. | Im Internet kursiert ein Vortrag<ref>http://www.aamepsi.com.ar/index.cgi?wid_seccion=5&wid_item=37</ref>, in dem Moriano fälschlich behauptet, dass Rauchen keinen Krebs verursacht und er deshalb nicht aufgegeben habe zu rauchen. Tatsächlich verstarb Moriano an einer typischen Erkrankungen, die auf Rauchen zurückzuführen ist. Die Diagnose des Lungenkrebs überlebte Moriano nicht einmal ein Jahr, weniger als bei effektiver Therapie zu erwarten ist. Er starb nach mindestens einer Woche der qualvollen Agonie in seinem Haus. Dies wird aus Angaben einer spanischen GNM-Unterstützerseite ersichtlich.<ref>https://nuevamedicinagermanica.wordpress.com/2011/12/25/muerte-fermin-moriano/</ref> Auch dort wird der vorzeitige Tod und sein Leiden angesprochen. In der spanischen GNM-Szene wird sein Tod aber auch romantisiert: so sei er friedlich gestorben.<ref>http://www.dsalud.com/index.php?pagina=articulo&c=1677</ref> Aber auch auf dieser Unterstützerseite kommen Zweifel und Fragen auf, weshalb ein erfahrerer GNM-Kenner derart stark leiden musste. | ||
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[[image:Hamerbrief100513.jpg|Offener Brief der Freundin eines Hamer-Opfers|300 px|thumb]] | [[image:Hamerbrief100513.jpg|Offener Brief der Freundin eines Hamer-Opfers|300 px|thumb]] | ||
Aus einem offenen Brief der Freundin eines GNM-Opfers an Hamer vom 10. Mai 2013 (siehe Bild rechts) geht der Todesfall einer 72-Jährigen Frau hervor, die seit 25 Jahren Anhängerin der GNM gewesen sein soll. 2009 erkrankte sie an Krebs und ließ sich von einem Arzt sowie von einem Heilpraktiker und einer anderen Person mit der GNM behandeln. Der Arzt überzeugte sie, trotz starker Schmerzen keine Schmerzmedikamente zu nehmen. Erst gegen Ende der Krankheit nahm sie Schmerztabletten. Zweieinhalb Monate vor ihrem Tod ging die stark abgemagerte Frau in ein Hospiz, wo sie Morphium bekam. Sie starb im Jahr 2013. | Aus einem offenen Brief der Freundin eines GNM-Opfers an Hamer vom 10. Mai 2013 (siehe Bild rechts) geht der Todesfall einer 72-Jährigen Frau hervor, die seit 25 Jahren Anhängerin der GNM gewesen sein soll. 2009 erkrankte sie an Krebs und ließ sich von einem Arzt sowie von einem Heilpraktiker und einer anderen Person mit der GNM behandeln. Der Arzt überzeugte sie, trotz starker Schmerzen keine Schmerzmedikamente zu nehmen. Erst gegen Ende der Krankheit nahm sie Schmerztabletten. Zweieinhalb Monate vor ihrem Tod ging die stark abgemagerte Frau in ein Hospiz, wo sie Morphium bekam. Sie starb im Jahr 2013. | ||
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− | Es stellte sich auch heraus, dass die Krankenakte verschwunden war. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft den umfangreichen Emailaustausch sichern. Jedesmal, wenn die Patientin Zweifel an der GNM zeigte, wurde sie aufgefordert, keine wissenschaftsmedizinische Behandlung durchzuführen. Stattdessen solle sie ihre "Konflikte lösen" und das homöopathische Mittel 35K und "Sulphur" nehmen, riet ihre Ärztin. "Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen und Du wirst Deinen Krebs besiegen," soll sie ihrer Patientin gesagt haben. Der vom Gericht beauftragte Rechtsmediziner Roberto Testi, der den Fall begutachtete, zeigte auf, dass die Patientin bei rechtzeitiger effektiver Behandlung nicht hätte sterben müssen. Nach Angaben des Präsidenten der Turiner Ärztekammer, Guido Giustetto, ist der Todesfall von Marina | + | ==2013: Domizzio Danieli aus Belgien== |
+ | [[image:Domizzio Danieli.jpg|Domizzio Danieli|300px|thumb]] | ||
+ | Der 52jährige Domizzio Danieli aus Charleroi (Belgien) starb am 16. April 2013 an einem Hirntumor. Er wurde nach der GNM-Variante [[Biologie totale nach Sabbah|Biologie Totale]] von dem Medizinlaien Didier Frère aus Nivelles behandelt.<ref>https://www.sciencesetavenir.fr/sante/tele-adepte-de-la-biologie-totale-il-refusait-de-soigner-son-cancer_123396</ref> Frère ist Mitglied eines Vereins (Absl) "Pour Aller Plus Loin" (dt: ''um weiterzukommen''), der Anhänger von [[Claude Sabbah]] vereinigt. Didier Frère wurde 2018 wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde angeklagt und 2019 aus Mangel an Beweisen (''acquittement au bénéfice du doute'') freigesprochen.<ref>https://www.dhnet.be/regions/charleroi/charleroi-soupconne-d-avoir-influence-le-traitement-d-un-malade-5d14d1569978e215c704baf4</ref> | ||
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+ | ==2014: Marina Lallo (Italien)== | ||
+ | [[image:Germana Durando.jpg|Verurteilte Hamer-Ärztin Germana Durando (Bild: La Reppublica/Turin)|320px|left|thumb]] | ||
+ | Die italienische Tageszeitung La Reppubblica (und andere Medien und Blogger<ref>http://www.butac.it/un-tumore-curata-la-psicologia/</ref>) berichtete über den Tod der 53jährigen Italienerin Marina Lallo aus Turin, die an einem malignen Melanom erkrankte und mehrere Jahre lang vergeblich nach den Regeln der GNM behandelt wurde.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/03/19/news/torino_muore_per_un_melanoma_curato_con_la_piscoterapia_il_medico_a_processo-135830114/</ref> Die Erkrankung zeigte sich zunächst als kleine Hautveränderung an der linken Schulter, die hätte operiert werden können. Die Hautveränderung vergrößerte sich, um am Ende einen Durchmesser von 11 cm zu erreichen (Stadium T4) und starke Schmerzen zu verursachen. Lokale Lymphknoten vergrößerten sich. Marina L. verdeckte den Tumor mit einem Verband, da ständig Blut und Sekrete austraten. Erst kurz vor ihrem Tod entschloss sich die Patientin zu einem Eingriff in einer Klinik. Aber es war zu spät: sie starb an den Metastasen ihrer Krebserkrankung. Im Hirn fanden sich 13 Metastasen. Ihre behandelnde Ärztin, Germana Durando, ist zugleich [[Homöopathie|Homöopathin]]. Durando wurde wegen Totschlags (''omicidio aggravato dalla colpa con previsione'') angeklagt<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/07/14/news/aveva_convinto_una_donna_a_curarsi_il_cancro_con_l_omeopatia_medico_rinviata_a_giudizio_per_omicidio_colposo-144047963/?ref=HREC1-7</ref> und 2017 von einem Turiner Gericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten sowie 20.000 € Schmerzensgeld verurteilt. In der letzten Instanz wurde Durando schliesslich zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt sowie zu einer Schadenersatzleistung an die Familie des Opfers in Höhe von nunmehr 400.000 €.<ref>https://torino.repubblica.it/cronaca/2018/10/26/news/torino_condanna_inasprita_in_appello_per_la_dottoressa_che_curo_un_melanoma_con_l_omeopatia-210064916/</ref> | ||
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+ | Es stellte sich auch heraus, dass die Krankenakte verschwunden war. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft den umfangreichen Emailaustausch sichern. Jedesmal, wenn die Patientin Zweifel an der GNM zeigte, wurde sie aufgefordert, keine wissenschaftsmedizinische Behandlung durchzuführen. Stattdessen solle sie ihre "Konflikte lösen" und das homöopathische Mittel 35K und "Sulphur" nehmen, riet ihre Ärztin. ''"Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen und Du wirst Deinen Krebs besiegen,"'' soll sie ihrer Patientin gesagt haben. Der vom Gericht beauftragte Rechtsmediziner Roberto Testi, der den Fall begutachtete, zeigte auf, dass die Patientin bei rechtzeitiger effektiver Behandlung nicht hätte sterben müssen. Nach Angaben des Präsidenten der Turiner Ärztekammer, Guido Giustetto, ist der Todesfall von Marina Lallo bereits der dritte in drei Jahren in der Stadt Turin, für den Hamer-Anhänger verantwortlich seien. So sei auch eine andere Patientin mit Brustkrebs (Name unbekannt) verstorben, die sich weigerte, eine andere Therapie als die der GNM anzuwenden.<ref>http://www.sardegnareporter.it/metodo-hamer-altri-due-morti-cancro-torino/</ref> | ||
Durando war bereits 13 Jahre zuvor angeklagt worden, als sie bei einem 14 Monate alten Kleinkind zu homöopathischen Tropfen riet, als das kleine Mädchen auf Grund einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) hohes Fieber entwickelte. Das Kind starb daraufhin.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/04/07/news/torino_cura-beffa_cotro_il_cancro_la_morte_di_una_bimba_di_14_mesi_nel_passato_dell_omeopata_indagata-137090365/</ref> Der Prozess konnte damals nicht stattfinden, da es jahrelange Kompetenzstreitigkeiten seitens zweier Staatsanwaltschaften (Turin und Sassari in Sardinien) gab. Daher trat die Verjährung ein. | Durando war bereits 13 Jahre zuvor angeklagt worden, als sie bei einem 14 Monate alten Kleinkind zu homöopathischen Tropfen riet, als das kleine Mädchen auf Grund einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) hohes Fieber entwickelte. Das Kind starb daraufhin.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/04/07/news/torino_cura-beffa_cotro_il_cancro_la_morte_di_una_bimba_di_14_mesi_nel_passato_dell_omeopata_indagata-137090365/</ref> Der Prozess konnte damals nicht stattfinden, da es jahrelange Kompetenzstreitigkeiten seitens zweier Staatsanwaltschaften (Turin und Sassari in Sardinien) gab. Daher trat die Verjährung ein. | ||
+ | Ihre Komplizin Maria Gloria Alcover Lillo wurde vom Berufungsgericht in Torino zu drei Jahren Haft verurteilt. | ||
==2015: Hans-Ullrich Leupold (Deutschland)== | ==2015: Hans-Ullrich Leupold (Deutschland)== | ||
[[image:Benno Quix HU Leupold Ryke Geerd Hamer.jpg|Von links nach rechts: [[Benno Quix]], Hans Ulrich Leupold und [[Ryke Geerd Hamer]]|250px|thumb]] | [[image:Benno Quix HU Leupold Ryke Geerd Hamer.jpg|Von links nach rechts: [[Benno Quix]], Hans Ulrich Leupold und [[Ryke Geerd Hamer]]|250px|thumb]] | ||
[[image:Hamer Mein Studentenmaedchen.jpg|Pseudo-musiktherapeutisches Angebot zum Download eines von Hamer komponierten Musikstücks mit dem Titel "[[Mein Studentenmädchen]]". Das alleinige, unablässig wiederholte Anhören soll eine Wunderheilung bewirken.|250px|thumb]] | [[image:Hamer Mein Studentenmaedchen.jpg|Pseudo-musiktherapeutisches Angebot zum Download eines von Hamer komponierten Musikstücks mit dem Titel "[[Mein Studentenmädchen]]". Das alleinige, unablässig wiederholte Anhören soll eine Wunderheilung bewirken.|250px|thumb]] | ||
− | Im März 2015 starb Hans-Ullrich Leupold (geb. 1948), ein Patient des ehemaligen NVA-Offiziers, Medizinlaien und GNM-Therapeuten [[Benno Quix]], an Krebs. Leupold, der ebenfalls pensionierter NVA-Offizier war, vertraute seinem vormaligen Kameraden Quix und ließ sich nach der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer behandeln. Leupold hatte ein kleines malignes Lymphom im linken Halsbereich, das chirurgisch entfernt worden war. Geplant war eine Strahlentherapie der Region und die Heilungschancen standen gut. Leupold vertraute sich jedoch den Methoden seines Kameraden Quix an. Dieser fand auch einen scheinbaren Grund für den Tumor: Leupold soll demnach einen so genannten "Konfliktschock" erlitten haben, als es zur Trennung von seiner Ehefrau kam. Dieser "Konfliktschock" sei die Ursache der Krebserkrankung. Der Patient wurde von Quix mit GNM-Literatur und medizinkritischer Literatur ("Krebslüge") versorgt. Im Februar 2009 reiste Leupold mit Quix und dessen Ehefrau nach Norwegen zu Ryke Geerd Hamer. 2012 machte sich der Tumor deutlich bemerkbar, es | + | Im März 2015 starb Hans-Ullrich Leupold (geb. 1948), ein Patient des ehemaligen NVA-Offiziers, Medizinlaien und GNM-Therapeuten [[Benno Quix]], an Krebs. Leupold, der ebenfalls pensionierter NVA-Offizier war, vertraute seinem vormaligen Kameraden Quix und ließ sich nach der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer behandeln. Leupold hatte ein kleines malignes Lymphom im linken Halsbereich, das chirurgisch entfernt worden war. Geplant war eine Strahlentherapie der Region und die Heilungschancen standen gut. Leupold vertraute sich jedoch den Methoden seines Kameraden Quix an. Dieser fand auch einen scheinbaren Grund für den Tumor: Leupold soll demnach einen so genannten "Konfliktschock" erlitten haben, als es zur Trennung von seiner Ehefrau kam. Dieser "Konfliktschock" sei die Ursache der Krebserkrankung. Der Patient wurde von Quix mit GNM-Literatur und medizinkritischer Literatur ("Krebslüge") versorgt. Im Februar 2009 reiste Leupold mit Quix und dessen Ehefrau nach Norwegen zu Ryke Geerd Hamer. 2012 machte sich der Tumor deutlich bemerkbar, es kam zu einer sichtbaren Schwellung, die Leupold mit seinen Haaren zu verdecken suchte. Gegen austretende Sekrete benutzte er nun Taschentücher. 2014 verschlechterte sich sein Zustand weiter stark, trotz der GNM-Behandlung und "bioenergetischer" Behandlungen. Er konnte kaum noch laufen, offenbar kam es zur Streuung von Metastasen im ganzen Körper. Quix sah darin aber keinen Anlass zur Besorgnis, da die Symptome im Einklang mit den Heilungsphasen der Germanischen Neuen Medizin stünden. Tag und Nacht musste sich der Patient Leupold nun ein von Hamer selbst komponiertes und gesungenes Lied "[[Mein Studentenmädchen]]" anhören, da das Anhören dieses Liedes im Rahmen der Hamer-Lehre zur Heilung führe. Im Dezember 2014 war Leupold endgültig bettlägrig. Quix blieb bei seiner Methode. Leupold erlitt einen Krampfanfall. Der Medizinlaie Quix erschien auf der Palliativstation und versuchte in aggressiver Weise den Schwestern Anweisungen zu geben: So sollte kein Morphin gegen die Schmerzen gegeben und das Lied ''Mein Studentenmädchen'' weiter endlos abgespielt werden. Die Schwestern verwiesen ihn schließlich des Hauses; Quix hinterließ einen Zettel mit seinen absurden Anweisungen. Am 20. März 2015 verstarb Hans-Ullrich Leupold an seiner Krebserkrankung.<ref>[http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/todesfalle_gnm.pdf Jacqueline Klaus: Mein Vater ein Opfer der “Germanischen Neuen Medizin” - Ein Erlebnisbericht]</ref><ref>Bernd Harder: Mit leichter Muse gegen Krebs: Die tödliche Scharlatanerie der Germanischen neuen Medizin. Skeptiker 28 3/15, 133-138</ref> Gegen Quix erließ die Staatsanwaltschaft Görlitz im November 2016 einen Strafbefehl. |
==2015: Lars Hildebrandt (Deutschland)== | ==2015: Lars Hildebrandt (Deutschland)== | ||
− | Der bekennenden Neonazi und rechte Liedermacher (Künstlername “RaunijaR”) verstarb Mitte September 2015 an Krebs. In einem antifaschistischen Blog wurde nach seinem Tod bekannt gegeben, dass auch er sich offenbar mit Germanischer Neuer Medizin behandeln ließ.<ref>http://quimera.noblogs.org/2015/der-tod-des-neonazis-lars-hildebrandt-kein-nachruf/</ref> | + | Der bekennenden Neonazi und rechte Liedermacher Lars Hildebrandt (Künstlername “RaunijaR”) verstarb Mitte September 2015 an Krebs. In einem antifaschistischen Blog wurde nach seinem Tod bekannt gegeben, dass auch er sich offenbar mit Germanischer Neuer Medizin behandeln ließ.<ref>http://quimera.noblogs.org/2015/der-tod-des-neonazis-lars-hildebrandt-kein-nachruf/</ref> |
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==2016: Eleonora Bottaro (Padua, Italien)== | ==2016: Eleonora Bottaro (Padua, Italien)== | ||
[[image:Eleonora.jpg|Die 18-jährige Eleonora Bottaro aus Padua|300px|left|thumb]] | [[image:Eleonora.jpg|Die 18-jährige Eleonora Bottaro aus Padua|300px|left|thumb]] | ||
[[image:Lino Bottaro.jpg|Vater von Eleonora: Lino Bottaro|300px|left|thumb]] | [[image:Lino Bottaro.jpg|Vater von Eleonora: Lino Bottaro|300px|left|thumb]] | ||
− | Am 29. August 2016 verstarb in der Schweiz die | + | Am 29. August 2016 verstarb in der Schweiz die 18jährige Eleonora Bottaro aus dem italienischen Bagnoli bei Padua an einer [https://de.wikipedia.org/wiki/Akute_lymphatische_Leuk%C3%A4mie akuten lymphatischen Leukämie (ALL)]. Zwischen Diagnose im Dezember 2015 und Tod im August 2016 vergingen nur neun Monate. Die akute lymphatische Leukämie verläuft unbehandelt tödlich. Nach Einführung effektiver Therapieprotokolle auf Basis einer Chemotherapie hatten betroffene Patienten erst eine reelle Chance, diese Krankheit zu überleben. Insgesamt liegt das Gesamtüberleben bei ALL-Patienten zurzeit bei ca. 80% bei Kindern und ca. 40–45% bei Erwachsenen. Diese Zahlen variieren, da sie vom jeweiligen Subtyp und der Therapie abhängen. Weitere Verbesserungen sind in der Zukunft zu erwarten. Die ALL ist eine der Krebserkrankungen, die am besten einer Chemotherapie zugänglich sind. |
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+ | Eleonoras Eltern Lino und Rita Bottaro sind allerdings überzeugte Anhänger der GNM von Hamer und [[Impfgegner]]. Sie veranlassten ihre (zu Beginn noch minderjährige) Tochter, sich nicht mit einer effektiven Methode behandeln zu lassen und setzten dagegen auf eine GNM-Behandlung. Demnach sei Eleonoras Tumorerkrankung die Folge eines "Traumas", das sie nach dem Tod ihres Bruders erlebt habe. Eleonora übernahm die Ansicht ihrer Eltern und lehnte wissenschaftsmedizinische Behandlungen ab. Eine Rolle soll dabei auch der Tod ihres 22-jährigen Bruders Luca im Jahre 2013 gespielt haben, der während eines Urlaubs an einem [https://de.wikipedia.org/wiki/Aneurysma Aneurysma] verstarb (keine Tumorerkrankung). Gegen die Entscheidung der Eltern versuchte das zuständige Krankenhaus eine Behandlung der zu Beginn minderjährigen Eleonora gerichtlich durchzusetzen, um ihr Leben zu retten. Die Eltern reagierten nach ihrem Tod mit Pressemeldungen (der Vater Lino Bottaro ist Journalist, Fotograf und Betreiber von ''Stampa Libera'', wo er Nachrichten und Verschwörungstheorien verbreitet). So äußerten sie über die Presse ihre Ansicht, dass ''"Tumoren von alleine abheilen"'', die Leukämie "neues Leben" sei (Zitat: ''Leucemia è nuova vita'')<ref>http://www.zazoom.it/2016-09-01/lino-bottaro-leucemia-e-nuova-vita-eleonora-uccisa-da-giudici-e-medici/1839595/</ref> und ihre Tochter durch die italienische Justiz und "Stress" ermordet worden sei (Zitat: ''«Il tumore si cura da sé, l’hanno uccisa giudici e stress»''). Eine Kritik an erfolglosen Behandlungen in der Schweiz wurde durch die Eltern hingegen nie geäußert. Nach Ansicht des Chefarztes der kinderonkologischen Abteilung des Krankenhauses, Prof. Giuseppe Basso, hätte Eleonora eine Überlebenschance von 80%, falls sie behandelt worden wäre. Aber die Ärzte erhielten keine Behandlungserlaubnis der Minderjährigen durch ihre Eltern. | ||
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+ | Im Januar 2016 verklagte das Krankenhaus die Eltern und ein Gericht entzog den Eltern ihr Sorgerecht. Eleonora wurde am 14. August 2016, kurz vor ihrem Tod, 18 Jahre alt. Aber das Urteil kam zu spät für eine Behandlung, die Eltern und Eleonora gingen in die Schweiz, wo sie in zwei Kliniken behandelt wurde. Zuerst war sie in der Klinik in der Klinik Ospedale San Giovanni in Bellinzona (vom 7. bis 24. März)<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref>, wo sie rein symptomatisch mit Kortison und [[Vitamin-C-Infusion|hochdosiertem|Vitamin C]] behandelt wurde.<ref>http://www.20min.ch/schweiz/tessin/story/Eleonora--18--stirbt--weil-Eltern-Therapie-verweigern-19856842</ref><ref>http://www.lastampa.it/2016/09/02/italia/cronache/il-padre-di-eleonora-diserta-il-funerale-il-parroco-lo-difende-basta-dicerie-lVipO9Lje7L5ReAGjqab9K/pagina.html</ref><ref>http://www.corriere.it/cronache/16_settembre_01/i-genitori-negano-chemioterapia-6e1511c8-7009-11e6-acff-0ba0a2f56bad.shtml?refresh_ce-cp</ref> Danach war sie in einer Klinik Paracelsus Clinica al Ronc (27. März 2016), die heutige Swiss Mountain Clinic AG, an der der deutsche Arzt [[Joachim Mutter]] tätig ist. | ||
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+ | Auch in der Schweiz versuchte die kantonale Gesundheitsaufsicht Eleonora davon zu überzeugen, sich effektiv behandeln zu lassen (Zitat Schweizer EOC): ''"Questo triste episodio ci ha profondamente toccati .. Malgrado tutti i nostri tentativi, non siamo riusciti a far capire alla paziente e ai suoi genitori il nostro impegno per riuscire a guarirla. La giovane paziente è rimasta vittima di credenze che ancora oggi purtroppo riescono a mietere vittime quando invece esistono cure riconosciute internazionalmente e applicate sia in Italia che in Svizzera"..''<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> [Dieser traurige Ablauf hat uns tief berührt .. Trotz unserer Bemühungen waren wir nicht in der Lage, der Patientin und ihren Eltern unseren Einsatz zur Heilung klar zu machen. Die junge Patientin ist ein '''Opfer eines Glaubens, der leider auch noch heute Opfer dahinrafft''', während es international anerkannte Behandlungmethoden gibt, die sowohl in Italien als auch in der Schweiz angewendet werden." Hervorhebung in fett: Psiram] | ||
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+ | Lino Bottaro, der Vater von Eleonora, ist ein in Italien bekannter Anhänger der GNM von Hamer, vergleichbar mit dem Österreicher [[Helmut Pilhar]]. Auf seiner Webseite www.stampalibera.com verbreitete der überzeugte Vegetarier Bottaro Propaganda für die GNM sowie Ansichten zu angeblich staatlich unterdrückten [[Perpetuum Mobile|Perpetuum Mobile-Erfindungen]], [[Wassermotor]]en und [[Kalte Fusion|Kalter Fusion]] sowie [[Verschwörungstheorie]]n über so genannte [[Chemtrail]]s und angebliche Machenschaften von [[Freimaurer]]n. Auch versuchte er seine Leser zu überzeugen, dass Impfungen zu Autismus führen (siehe dazu: [[Andrew Wakefield]]) oder die Pharmafirma Merck bei Impfstoffen Viren ([https://de.wikipedia.org/wiki/Simian-Virus_40 SV40]) beigemengt habe, die Krebs auslösen.<ref>http://scienceblogs.com/insolence/2013/09/11/a-zombie-meme-rises-from-the-grave-maurice-hilleman-the-polio-vaccine-sv40-and-cancer/</ref> Unter Verweis auf YouTube-Videos ist er auch der Meinung, dass die gleiche Firma in der Vergangenheit AIDS und Leukämien verbreitet habe sowie ein Hormon, das in der dritten Welt geimpfte Frauen steril machen solle (siehe dazu: [[Bevölkerungsreduktionsprogramm]]).<ref>lolandesevolante.net/blog/2012/08/</ref> Quellenangaben finden sich selten und stammen dann beispielsweise von russischen Staatsmedien wie [[Russia Today]]. Seit dem Tod seiner Tochter sind auf dieser Webseite keine Inhalte mehr zu finden (''sito offline''), alle alten Artikel lassen sich jedoch bei archive.org noch auffinden. In der Vergangenheit ging er vehement gegen Kritiker der GNM vor.<ref>https://ilariodamato.wordpress.com/tag/lino-bottaro/</ref> 2019 sind die Eltern von Eleonora Bottaro zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihre Tochter beeinflusst haben, die empfohlene Chemotherapie abzulehnen.<ref>Quelle: https://www.20min.ch/panorama/news/story/Tochter--18--stirbt-an-Krebs---Eltern-verurteilt-29759379</ref><ref>https://www.elmundo.es/ciencia-y-salud/salud/2019/06/20/5d0bc1c621efa0e50b8b4654.html</ref> Zitat 20min.ch: ''..2015 starb die 18-jährige Eleonora in Padua an akuter lymphatischer Leukämie. Nun wurden ihre Eltern wegen der Tötung ihrer Tochter zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, wie «El Mundo» berichtet. Dies, weil sie Eleonora nicht medizinisch behandeln liessen, sondern auf alternative Therapiemethoden zurückgriffen. Bei ihrer Diagnose war Eleonora 17 Jahre alt. Die Ärzte prognostizierten der Italienerin damals ausgezeichnete Heilungschancen, falls sie frühzeitig mit der Chemotherapie beginne. Die Eltern und das Mädchen entschieden sich allerdings dagegen und suchten die Hilfe des «Krebsheilers» Ryke Geerd Hamer auf. Ihm war die Zulassung als Arzt bereits im Jahr 1986 entzogen worden. Neun Monate nach der Diagnose – am 29. August 2015 – verstarb Eleonora nur zwei Wochen nach ihrem 18. Geburtstag. Im Nachhinein wurden Ärzte, Freunde und Familie eingehend von den Behörden befragt. Schliesslich kamen sie zum Schluss, dass die Eltern ihre Tochter bei ihrer Entscheidung, medizinische Hilfe abzulehnen, stark beeinflusst hatten. Deshalb kam es zur Verurteilung..'' | ||
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+ | ==2016: 34-jährige Alessandra Tosi aus Rimini (Italien)== | ||
+ | [[image:34 Rimini.jpg|Die 34-jährige Krebspatientin und Hamer-Anhängerin Alessandra Tosi (1982-2016) aus der Gegend von Rimini/Italien (Bild La Repubblica).|300px|thumb]] | ||
+ | Wie die Zeitungen Il Resto del Carlino<ref>http://www.ilrestodelcarlino.it/rimini/cronaca/tumore-morta-mamma-hamer-1.2478452</ref> und La Repubblica (Ausgabe Bologna) berichteten, verstarb am 1. September 2016 in Rimini die 34-jährige verheiratete Unternehmerin (Brauerei Galleria Giulio Cesare, Rimini) Alessandra Tosi, die zwei Kinder und ihren Mann hinterließ. Sie war vier Jahre zuvor (2012) an Brustkrebs erkrankt und operiert worden. Als überzeugte Hamer-Anhängerin verweigerte sie jedoch eine Chemotherapie, die ihre Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht hätte. Stattdessen setzte sie vergeblich auf eine Hamersche "Konfliktlösung" sowie Quarkwickel und machte Experimente mit der [[DiBella-Methode]]. Ärzte und Familienmitglieder konnten sie nicht umstimmen. | ||
+ | |||
+ | Tosi erschien erst wieder im Krankenhaus, als sich Metastasen im ganzen Körper verteilt hatten und es ihr sehr schlecht ging. Offenbar kam es auch zu einer pathologischen Fraktur; die Patientin konnte zuletzt kaum noch laufen. Sie verweigerte wieder eine Chemotherapie. Eine bislang unbekannte Person, die sie die gesamte Zeit über außerhalb der Klinik beriet, schmuggelte ihr weiterhin unbekannt gebliebene Mittel ins Krankenhaus, wo sie dann verstarb. Sie war bis zuletzt der Überzeugung, dass Pharmafirmen ihre Kunden vergiften wollten und kein Interesse an ihrer Heilung hätten. Bei facebook war sie in einer Gruppe "Mamme di Rimini" (Mütter von Rimini) aktiv. Ihre Ärzte waren verzweifelt und wandten sich mit energischen Worten an die Öffentlichkeit, um vor der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer zu warnen. Einer der Ärzte, Domenico Samorani, sagte zur Presse: | ||
+ | :''"Quello era un tipo di tumore guaribile. Voglio lanciare un allarme che non è solo locale, ma è nazionale. Cosa possiamo fare noi chirurghi, Ordini dei medici, Aziende sanitarie, noi come persone per fermare questa follia? ...I casi di persone che rifiutano le cure tradizionali per affidarsi a strane persone e a pericolose teorie di guarigione sono in aumento ... Sono almeno dieci le donne che in questi ultimi tre anni hanno rifiutato radio e chemio pur essendo ammalate di tumore: sono tutte morte".''<br>[Dies war ein heilbarer Tumor. Ich möchte Alarm schlagen, nicht nur national, sondern auch international. Was können wir Chirurgen, Ärzteverbände, Gesundheitseinrichtungen und wir als Enzelpersonen tun, um diesen Wahnsinn zu stoppen? Die Zahl der Fälle nimmt zu, bei denen Patienten anerkannte Behandlungen ablehnen, um sich merkwürdigen Personen und gefährlichen Heil-Theorien zuzuwenden .. Mindestens zehn Frauen mit Tumoren haben in den letzten drei Jahren eine Chemotherapie oder Bestrahlung abgelehnt: sie sind alle gestorben.]<ref>http://bologna.repubblica.it/cronaca/2016/09/03/news/rimini_rifiuta_la_chemioterapia_muore_giovane_madre-147097518/?ref=HREC1-5</ref> | ||
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+ | Auch die italienische Krebsforschungsgemeinschaft Associazione italiana per la ricerca sul cancro (Airc) wandte sich zum gleichen Thema an die Öffentlichkeit. | ||
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+ | ==2016: Itziar Orube Bona und Francisca Molina (Spanien)== | ||
+ | [[image:Itziar Orube EDDBO.jpg|Nachricht über den Tod von Itziar Orube auf den Webseiten ihrer Schule Escuela De Decodificacion Biologica Original (EDBO) vom 9.9.2016. Im Text heißt es, dass sie sich "am letzten Donnerstag verabschiedet" habe|300px|thumb]] | ||
+ | [[image:Itziar Orube Hamer.jpg|Itziar Orube mit Ryke Geerd Hamer|left|thumb]] | ||
+ | [[image:Itziar Orube TVE.jpg|Itziar Orube im spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal TVE. Eingeblendet ist der Satz "geheilt durch die Methode Hamer"|300px|thumb]] | ||
+ | Wie die spanische sektenkritische Organisation RedUNE<ref>http://www.redune.org.es/</ref> mit zwei Emails an den Blog transgallaxys meldete<ref>Zitat:<br>Spanish victims of the New Germanic Medicine and [[Bioneuroemotion]]<br> | ||
+ | « on: June 13, 2016, 09:36:39 AM »<br>Hi all.<br>I'm Emilio Molina, member of RedUNE (Spanish non-gubernamental organization for cult prevention). From three years now, RedUNE is following the worrying rise of "bioneuroemotion", a version of the "biodescodification", that is at its same time a version of the New Germanic Medicine. You can check a very extense (in Spanish, sorry) dossier about this movement: https://docs.google.com/document/d/1if3tkKoSJaoCUoESn20EA0mqABlASoe-olLqFJxj_Qw/edit?usp=sharing | ||
+ | <br>By following this movement, we have seen tons of pro-hamer websites and even associations in Spain, as "Plural21" (formerly "Asociación COBRA"), some doctors that keep spreading the word, and other people that is achieving to get Hamer's lethal tesis inside Universities and other places. We have also seen that there were (and keep being) victims of the NMG. The most recent we had notice, Francisca Molina, one month ago, as we found in this youtube comment of his brother: https://www.youtube.com/watch?v=PtXSuSPyIyI&lc=z13sd5jq2nznh1l3r23pd3loln25zn2qr04 | ||
+ | <br>He says:<br>Juan Molina<br> | ||
+ | a mi hermana francisca molina la iva a curar en cuatro semanas y la a matado en tres por mentalizarla a no tomar la medecina general<br> | ||
+ | |||
+ | (With some typos: "He told my brother Francisca Molina he was going to heal her in four weeks, and he killed her in three by persuading her not to take her medicines").<br> | ||
+ | |||
+ | The video itself is from a pro-Hamer populator...<br>maria.fernandez<br>Newbie<br>Posts: 1<br>Spanish victims of the New Germanic Medicine and Bioneuroemotion (with updates)<br> | ||
+ | « Reply #1 on: September 10, 2016, 12:23:07 PM »<br>Good afternoon everyone,<br>My name is Maria Fernandez, I'm also a member of RedUNE Spain, and I collaborate with Mr. Molina. I'm writing this message because yesterday we've been informed that Itziar Orube passed away. The cause of the death was complications of breast cancer at an advanced stage. She went to hospital due to severe pain and problems in the lungs, according to what her son and members from hospital staff have told us privately.<br>As Mrs. Orube was one of GNM's main figures here in Spain, we'd be grateful to share any related information with you. You can email either Mr. Molina or myself (maria.fernandez.redune@gmail.com). Thanks in advance,<br>Maria Fernandez Muñoz<br> | ||
+ | RedUNE Spain<br>http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=8934.0</ref>, verstarb am 8. September 2016 die Spanierin Itziar Orube Bona an fortgeschrittenem Brustkrebs. Erst kurz vor ihrem Tod ging sie wegen schwerer Schmerzen und wassergefüllter Lungen in ein Krankenhaus. Bis kurz vor ihrem Tod glaubte sie noch, sich mit der GNM selbst heilen zu können.<ref>Zitat:<br>The Death of Itziar Orube<br> | ||
+ | SEPTEMBER 14, 2016<br> | ||
+ | Leading Germanic New Medicine proponent Itziar Orube has reportedly died<br> | ||
+ | Earlier this year I blogged about the notorious Ryke Geerd Hamer, a German physician who lost his medical license in 1986 after a number of patients in his care died.<br> | ||
+ | Now come reports of another Hamer-related death. Itziar Orube, a leading proponent of Hamer’s widely discredited theory of disease, the “Germanic New Medicine” (GNM), has reportedly died due to complications from breast cancer.<br> | ||
+ | Proponents of GNM believe that the onset of disease occurs when a person suffers sudden or prolonged emotional trauma, and that conventional medicine should be rejected in favour of natural methods, including talking therapy.<br> | ||
+ | According to Emilio Molina of RedUNE, a Spanish cult awareness network, Orube believed she was in the process of healing herself naturally, even as she lay on her deathbed.<br> | ||
+ | “Although she used to refuse even analgesics [GNM asserts that painkillers compromise a patient’s recovery], at the very last moments she went to a ‘pain unit,’” said Molina. “Until the last moments she thought she was healing herself of her waterlogged lungs.”<br> | ||
+ | Orube joins the growing list of people who have fallen victim to Hamer’s “death sect,” the youngest being 12-year-old German cancer patient Susanne Rehklau, who “died a painful death” in 2010 after Hamer gave her the all-clear.<br>Via my June 30, 2016 blog post, Hamer’s followers have set-up shop in the US, under the name the International Meta-Medicine Association (IMMA).<br> | ||
+ | Quelle: https://shootingthemessenger.wordpress.com/tag/redune/</ref> RedUNE erfuhr Einzelheiten von ihrem Sohn und von Seiten des Klinikpersonals. Zuvor hatte sich Itziar Orube als eine von der GNM "Geheilte" bezeichnet. Die Nachricht über ihren Tod wurde auch über facebook verbreitet, der Text wurde aber später gelöscht.<ref>https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1179786898745701&id=100001432057211</ref> Auf den Webseiten ihrer Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (EDBO) in Barcelona<ref>ESCUELA DE DESCODIFICACIÓN BIOLÓGICA ORIGINAL, Ronda Universidad 3 1º 1ª, E-08007-Barcelona</ref> heißt es am 9. September 2016, dass sie sich am letzten Donnerstag "verabschiedet" habe. | ||
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+ | Itziar Orube war viele Jahre lang eine der aktivsten Verbreiterinnen der GNM im spanischsprachigen und amerikanischen Raum und betrieb mehrere facebook-Seiten zu diesen Zwecken. Sie bezeichnete sich selbst als "Therapeutin" und "Musiktherapeutin". Sie behauptete seit 1990, neun Jahre lang GNM bei Hamer "studiert" zu haben. Als Medizinlaie unterrichtete sie dann in Kursen die Germanische Neue Medizin, übersetzte Texte und agierte gleichzeitig als Kritikerin der wissenschaftlichen Medizin.<ref>https://www.facebook.com/itziar.orube.1/posts/10201553781402876</ref> Kurse veranstaltete sie ab 1996 in Spanien, Chile, Argentinien, Venezuela, Mexiko, Kolumbien (Bogota Universidad de Sucre), Brasilien, Nicaragua, Costa Rica (San José), Miami (USA), Guatemala, Indonesien, Italien und Kuba. Auf Kuba gelang es ihr sogar, einen Kurs in GNM an der Fakultät für Biologie der Universität von Havanna abzuhalten. Dort will sie 2001 auch ein Jahr lang Kurse an einer Clínica Oncológica Internacional de Cuba gegeben haben. Sie gibt auch an, eine "Professorin für GNM" gewesen zu sein: ''"Profesora de la Nueva Medicina en la Escuela Itinerante Consuelo Ruiz"''. | ||
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+ | Sie gründete 1995 in Madrid die Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (siehe dazu Artikel [[Biologie totale nach Sabbah]]), die ursprünglich von Ana Pena geleitet wurde. Wie auf dieser Webseite von Psiram ersichtlich ist, verstarb Ana Pena 1997 an Krebs. Auch sie war eine überzeugte Anhängerin der GNM (siehe weiter oben, 1997). Hamer bat Itzia Orube per Brief, die Leitung dieser "Schule" zu übernehmen. | ||
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+ | Aus gleicher Quelle (Organisation RedUNE) wurde bekannt, dass in Spanien (offenbar bereits im Mai 2016 oder früher) eine Krebspatientin mit Namen Francisca Molina verstorben sei, der zuvor von Seiten von GNM-Anhängern (möglicherweise der spanische Arzt Javier Herráez) eingeredet worden sei, jede wissenschaftsmedizinische Behandlung abzulehnen. Einzelheiten dazu wurden von ihrem Bruder Juan Molina genannt, der im Mai 2016 einen Kommentar zu einem Video bei YouTube über Javier Herráez hinterließ. | ||
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+ | ==2016: Sizililianische Brustkrebspatientin== | ||
+ | Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA am 13. März 2018 meldete, verstarb 2016 eine 46- oder 47-jährige Sizilianerin an Brustkrebs, an der zuvor die Germanische Neue Medizin praktiziert wurde. Erst kurz vor ihrem Tod, im Herbst 2016, wandte sie sich an Onkologen, um medizinische Hilfe zu erhalten. Aber es war bereits zu spät. Der Arzt Massimiliano Beretta aus der Gegend von Pordenone, der mit der Patientin in Kontakt stand, informierte die Öffentlichkeit über diesen Fall. Ein nicht genannter Heiler setzte nicht nur die Hamer-Methode bei der Patientin ein, sondern auch [[Bachblüten]]. Die Patientin verlor rasch an Gewicht und ihr Zustand verschlechterte sich. Sie verstarb nach wenigen Monaten der alternativmedizinischen Therapie. Über diese tragische Krankengeschichte berichteten auch mehrere Tageszeitungen in Italien.<ref>http://www.ilgiornale.it/news/cronache/cura-cancro-seno-naturopata-muore-46-anni-1504768.html</ref> Zwei Zeitungen geben das Alter der Patientin zum Todeszeitpunkt mit 47 an.<ref>https://www.ilgazzettino.it/nordest/pordenone/cura_cancro_naturopata_guru_morta_paziente_pordenone-3601958.html</ref><ref>http://www.corriere.it/salute/sportello_cancro/18_marzo_13/per-combattere-tumore-seno-chiede-aiuto-un-naturopata-muore-fdfc11fa-26c5-11e8-bdf0-6ff1434ceecd.shtml</ref> Der Bericht der ANSA thematisiert insbesondere auch eine Umfrage (Medipragma), nach der 81% aller Italiener bei Beschwerden sich zunächst über Suchmaschinen erkundigen und dabei auf Webseiten von Scharlatanen geraten können. Nur 9% gingen zuerst zu einem Arzt.<ref>http://www.ansa.it/canale_saluteebenessere/notizie/medicina/2018/03/13/cura-il-tumore-al-seno-dal-guru-muore-a-46-anni_0f1897ac-f8c0-47c4-8145-5373ea0b1fa6.html</ref> | ||
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+ | ==2017: Kind stirbt nach Behandlung durch GNM-Arzt an eitriger Otitis== | ||
+ | [[image:Francesco Bonifazi.jpg|Das Opfer Francesco Bonifazi (7 Jahre alt)|320px|thumb]] | ||
+ | Am 27. Mai 2017 starb in Italien ein siebenjähriges Kind namens Francesco Bonifazi in der Stadt Cagli (Pesaro Urbino) an einer eitrigen Mittelohrentzündung. Das Kind wurde von einem Arzt behandelt, der Anhänger der Germanischen Neuen Medizin sowie [[Impfgegner]] ist: Massimiliano Mecozzi. Mecozzi vertritt die Ansicht, dass Krebs durch Arzneimittel verursacht werde. Er stellte bei dem Kind zwar die richtige Diagnose, setzte jedoch ausschließlich homöopathische Präparate ein. Er verbot Antibiotika, da diese laut seiner (falschen) Ansicht beim Kind zur Taubheit führen würden. Das Kind bekam einen Abzess, starkes Fieber und Erbrechen und verstarb, nachdem der Abzess sich ungehindert in das Hirn ausbreitete. | ||
− | + | Dem Arzt wurde die Ausübung der Heilkunde für ein Jahr verboten. Außerdem muss er sich wegen Totschlag vor Gericht verantworten. Mecozzi versuchte, aus seinem Handy hunderte Einträge von Anrufen der Mutter zu löschen. Angeklagt sind ebenfalls die Eltern, da sie es unterließen, einen Kinderarzt oder HNO-Arzt zu konsultieren.<ref>https://www.corriereadriatico.it/pesaro/cagli_bimbo_morto_otite_niente_arhiviazione_omeopata_genitori-3612473.html</ref><ref>http://www.repubblica.it/cronaca/2017/06/02/news/i_pazienti_dell_omeopata_ci_diceva_niente_chemio_il_tumore_e_causato_dall_abuso_di_farmaci_-167014442/</ref><ref>https://www.ilrestodelcarlino.it/pesaro/cronaca/bimbo-morto-per-otite-1.3789774</ref> | |
+ | ==2019: Marta Roncaglia== | ||
+ | 2019 starb in Italien die Psychotherapeutin Marta Roncaglia aus Cinto Caomaggiore im Alter von 43 an Brustkrebs. Sie vertraute der GNM nach Hamer und lehnte eine herkömmliche medizinische Behandlung ab.<ref>https://corrieredelveneto.corriere.it/venezia-mestre/cronaca/19_maggio_02/udine-muore-un-tumore-psicoterapeuta-marta-roncaglia-311ba1aa-6cba-11e9-a548-57b194e64474.shtml?refresh_ce-cp</ref> Sie war zuvor Gründerin des Vereins «L’Abbraccio», welcher Menschen vor ihrem Tode begleitete. | ||
+ | ==2023 Tanja Ortner, Österreich== | ||
+ | Ende Juli 2023 berichteten mehrere österreichische Medien über den Tod einer Frau, die an einer unbehandelten Krebserkrankung verstarb.<ref>https://www.derstandard.de/story/3000000180480/frauenleiche-im-kofferraum-der-weg-eines-bio-koches-an-den-rechten-rand</ref><ref>https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/6309689/Leiche-der-Frau-im-Kofferraum_Der-Fall-Florian-O_Die-Geschichte</ref><ref>https://www.tt.com/artikel/30860617/corona-leugner-mit-leiche-seiner-frau-im-kofferraum-angehalten-der-fall-florian-o</ref> Die Verstorbene 38 jährige Tanja Ortner war die Ehefrau des Linzer Bio-Kochs Florian Ortner ("Genussgarten Linz"), in Österreich bekannt als der "Pestokönig". Ortner war ebenso als "Querdenker" und Ablehner von Schutzmassnahmen gegen das neue Coronavirus SARS CoV-2 bekannt geworden. "Der Standard" schreibt über ihn: | ||
+ | :''..Naturverbunden, durchaus esoterisch angehaucht. "Sortenreine" Pflanzen, die Saat nach den Mondphasen ausgebracht, das Einkochen muss im "Kreislauf der Jahreszeiten" geschehen. Gemeinsam mit seiner Frau Tanja bietet Florian O. spezielle Heilkräutergartenwanderungen an. Von einer Radikalisierung ist zu diesem Zeitpunkt nichts zu bemerken..<br>..Mehr und mehr driftet Florian O. zunächst in die Staatsverweigererszene ab – und wird zum Hauptorganisator und -redner bei den Demos gegen die Corona-Maßnahmen in Linz. "Naturferne und verirrte Forschung hat die Herrschaft über die edle Wissenschaft der Heilkunde gewonnen. Wir werden die Deutungshoheit zurückerobern." Oder: "Impfungen und Chips sind nur ein Teil der Matrix der dunklen Mächte. Wir müssen auch die anderen aufdecken", tönt es nun aus dem Mund des jungen Mannes. Manchmal ist der Grat zwischen Einkocher und Einpeitscher eben ein schmaler..<br>..Doch der heile Ökoboden beginnt mit März 2020 massiv zu bröckeln. Die Corona-Welle hat das Land fest im Griff. Und die Ansichten von Florian O. werden zunehmend radikaler. Die Weigerung, Masken zu tragen, hat die Folge, dass O. seine Standplätze auf den Märkten verliert. Doch der Fokus des jungen Mannes liegt ohnehin längst woanders..<br>..Immer öfter gerät Florian O. mit dem Gesetz in Konflikt. Es hagelt Anzeigen nach dem Covid-Maßnahmengesetz. Etwa als der gestrauchelte Koch im Lockdown zur großen Gartenparty lädt. Und mit unangenehmer Regelmäßigkeit positioniert sich der 39-Jährige am rechten Rand, vergleicht die Corona-Maßnahmen öffentlich mit dem Holocaust..<br>..Am 16. März 2022 wird Florian O. wegen Verleumdung, falscher Beweisaussage, übler Nachrede, Beleidigung und Fälschung eines Beweismittels zu zwölf Monaten Haft, davon vier unbedingt, verurteilt. Nach drei Monaten folgt die Entlassung. Florian O. taucht unter – und erscheint am 31. August 2022 auch nicht zu einem Verfahren gegen ihn nach dem Verbotsgesetz..''<ref>https://www.derstandard.de/story/3000000180480/frauenleiche-im-kofferraum-der-weg-eines-bio-koches-an-den-rechten-rand</ref> | ||
− | + | In der Familie (''"Florian Familie Ortner"'') entschied man sich gegen eine medizinische Behandlung und setzte auf die "Germanische Neue Medizin" nach Hamer. Der Krebskranken geht es jedoch zunehmend schlechter und sie verstarb im Garten der Familie, auf Wunsch unter freiem Himmel. Ihr Mann legte sie in den Kofferraum des Autos und beginnt zusammen mit den Kindern eine Autofahrt, auf der Flucht vor der Polizei und ohne im Besitz eines Führerscheins zu sein. Der Polizei gegenüber wollte oder konnte er sich nicht ausweisen. Nach typischer Reichsbürger-Redewendung bezeichnete er sich lediglich als "Mensch". | |
− | + | Anlässlich einer Routine-Strassenkontrolle im Gemeindegebiet Ansfelden im Bezirk Linz-Land entdeckte die Polizei im Kofferraum des Autos der Familie die Leiche der verstorbenen Frau. Bei ihr wurde im April 2023 eine Brustkrebserkrankung festgestellt (Stadium unbekannt). Die Oduktion ergab dass die Frau an einer unbehandelten Krebserkrankung verstarb. Florian Ortner wird verhaftet und gelangt in die Untersuchungshaft. Dem mehrfach vorbestraften Mann werden Störung der Totenruhe und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Gegen ihn war bereits ein Verfahren wegen Holocaustleugnung (§3h, Verbotsgesetz) anhängig. | |
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− | + | Bei frühzeitig erkranntem Brustkrebs und medizinischer Behandlung liegt die 10 Jahresprognose bei rund 80%. | |
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==Kritische Forumseinträge bei ALBA== | ==Kritische Forumseinträge bei ALBA== | ||
− | 2007 tauchte | + | 2007 tauchte in einem nicht öffentlich einsehbaren, internen Forum ein Beitrag von italienischen Hamer-Anhängern auf, der von einem angehenden Onkologen aus Rimini mit Namen E. T. (Name und Anschrift sind bekannt) geschrieben war. In diesem Beitrag zeigte sich der Onkologe nach anfänglicher Neugierde und Interesse für die GNM skeptisch, da ihm bekannt sei, dass bei nicht öffentlich bekannt gemachten GNM-Therapieversuchen an acht Krebskranken kein einziger überlebt habe. Einzelheiten wisse ein Dr. Trupiano des ''wissenschaftlichen Komitees'' des Vereins [[ALBA]], fügte er hinzu. Nachdem dieser Beitrag in anderen Foren und in einem Zeitungsartikel öffentlich eingestellt wurde, verschwanden über Nacht viele Beiträge im für Nichtmitglieder nicht einsehbaren Forum des GNM-Vereins ALBA. Im Juni 2007 wurde das Forum endgültig geschlossen und dies damit begründet, dass ''Außenstehende'' die Kontrolle über das Forum übernommen hätten. Einen Bericht über die Therapieversuche gibt es von Seiten des Vereins ALBA nicht. |
==Berichte über weitere Todesfälle== | ==Berichte über weitere Todesfälle== | ||
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==Zitate== | ==Zitate== | ||
− | *''"Wenn da wirklich 100 bei mir gestorben wären, die vorher schulmedizinisch vorbehandelt waren, das wäre gar nix."'' (Ryke Geerd Hamer im Interview BR | + | *''"Wenn da wirklich 100 bei mir gestorben wären, die vorher schulmedizinisch vorbehandelt waren, das wäre gar nix."'' (Ryke Geerd Hamer im Interview BR [ARD] 2010) |
− | {{OtherLang | + | {{OtherLang|it=Vittime della Nuova Medicina|en=Victims of New Medicine|fr=Victimes de la Médecine Nouvelle Germanique}} |
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
*http://www.watson.ch/Blogs/Sektenblog/795977556-Germanische-neue-Medizin--Die-t%C3%B6dlichen-Krebstherapien-des-verurteilten-Arztes-Ryke-Geerd-Hamer?utm_source=feedly | *http://www.watson.ch/Blogs/Sektenblog/795977556-Germanische-neue-Medizin--Die-t%C3%B6dlichen-Krebstherapien-des-verurteilten-Arztes-Ryke-Geerd-Hamer?utm_source=feedly | ||
+ | *https://pseudociencia.miraheze.org/wiki/Categor%C3%ADa:Fallecidos_por_la_Nueva_Medicina_Germ%C3%A1nica (spanisch) | ||
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==Quellennachweise== | ==Quellennachweise== | ||
<references/> | <references/> |
Aktuelle Version vom 30. Juli 2023, 21:11 Uhr
Die pseudomedizinische Außenseiterlehre der Germanischen Neuen Medizin® (GNM) wurde seit 1981 vom deutschen ehemaligen Arzt Ryke Geerd Hamer eingeführt. Sie postuliert bis dahin nie erreichte Erfolgsraten von über 90% bei der Behandlung schwerer lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Krebs. Die von Befürwortern versprochenen Heilungsaussichten haben in der Vergangenheit viele Schwerkranke und deren Angehörige trotz fehlender Wirksamkeitsnachweise dazu bewogen, sich nach dieser Methode behandeln zu lassen. Die bekannt gewordenen tatsächlichen Krankheitsverläufe von GNM-Patienten zeigen jedoch, dass die propagierten Prognosen nichts mit der Realität zu tun haben.
Krebspatienten, die sich nach heutigen Leitlinien der wissenschaftlichen Medizin behandeln lassen, überleben ihre schwere Krankheit aktuell (2016) mit einer durchschnittlichen Wahrscheinlichkeit von über 50%. Dies belegen die ständig aktualisierten Daten des deutschen Krebsregisters (GEKID/Robert Koch-Institut), des statistischen Bundesamtes sowie die Krebsregister weiterer Industriestaaten.
Insgesamt sind mehr als 140 Tote nach GNM-Behandlungen bekannt,[1] wobei von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen ist (Hamer gibt in einer Korrespondenz an das oberste Französische Gericht an, dass alleine von 1991-1995 etwa 500 Menschen trotz seiner "Behandlung" an Krebs verstarben).[2] Andererseits konnten Hamer und seine Anhänger keine einzige dauerhafte Heilung einer schweren Erkrankung nachweisen. Einige Opfer (z.B. Sören Wechselbaum) könnten heute mit hoher Wahrscheinlichkeit noch leben, hätten sie nicht auf Hamer gehört. Einige Schicksale werden im Folgenden beispielhaft dargestellt. Weitere Krankengeschichten von GNM-Therapierten, die Psiram bekannt wurden, sind hier wegen unzureichender Dokumentation nicht aufgeführt. Nach der GNM-Methode behandelte Patienten mussten oftmals unter unvorstellbaren, vermeidbaren Schmerzen sterben. Ein Beispiel dafür ist das Martyrium von Michaela Jakubczyk-Eckert.
Die Berichte über Schicksale verstorbener Patienten stammen jeweils aus dem sich mit der Zeit verändernden Verbreitungsgebiet der Germanischen Neuen Medizin (GNM). Die ersten Meldungen kamen aus dem deutschsprachigen Raum und Frankreich. Später verlagerte sich das Interesse in Richtung Spanien und Italien. Die Germanische Neue Medizin hat sich dagegen so gut wie nicht in amerikanischen Ländern, Asien, Australien oder Afrika ausdehnen können.
Insgesamt zeigt sich, dass Interesse an der GNM vor allem in Industriestaaten mit hohem Lebensstandard aufkam. Eine große Rolle spielten dabei Einzelpersonen und Gruppen, welche die GNM im jeweiligen Gebiet populär zu machen versuchten und dabei zumeist auch wirtschaftliche Interessen verfolgten. Dazu trugen anfangs auch Medien bei (Beispiele: BILD-Zeitung, deutsches sowie spanisches Fernsehen), die mangels Recherchearbeit der neu aufkommenden Methode gegenüber aufgeschlossen oder nur an Sensationen interessiert waren. Ein Rückgang des Interesses in bestimmten Gegenden (Deutschland und Österreich) ist darauf zurückzuführen, dass in den Medien und im Internet neutrale Informationen auftauchten, die nicht von Hamer und seinen Anhängern manipuliert werden konnten. Hinzu kommt das völlige Versagen dieser Methode bei schweren Krankheiten, das sich nach einigen Jahren auch in Anhängerkreisen nicht mehr verbergen ließ.
Versagen der GNM in mehreren Hamer-Kliniken der 1980er Jahre
Spektakulär versagte Hamers GNM in den 1980er Jahren bei ihrer Erprobung und praktischen Umsetzung in mehreren Hamer-Kliniken, in denen der Wunderheiler in alleiniger Verantwortung ärztliche Entscheidungen treffen konnte. Zwei Journalisten der Wochenzeitschrift Stern ermittelten kurz nach der Schließung der Hamer-Klinik Rosenhof und erfuhren, dass von 50 namentlich ermittelten ehemaligen Hamer-Patienten nur noch 7 am Leben waren.[3] Siehe aus dieser "Schaffensperiode" von Hamer auch: Der Fall Zemelka. Über die skandalösen Zustände in einer anderen Hamerklinik in Katzenelnbogen berichten drei ehemalige Mitarbeiterinnen in einem Rundfunkinterview, nachzulesen in dieser Abschrift.
1995: Olivia Pilhar (Österreich)
Das österreichische Mädchen Olivia war sechs Jahre alt, als es im Mai 1995 an einem Nierentumor erkrankte, dem Wilms-Tumor (Nephroblastom). Eine sofortige Chemotherapie und Operation wurde angeraten, eine Behandlung, die bei dieser Erkrankung eine 90-prozentige Heilungschance bringt. Sie ist allerdings schmerzhaft. Die Niere muss mitoperiert werden, die Haare gehen für eine Zeit lang verloren. Die Eltern wandten sich an eine Wiener "Natur-Ärztin" (offenbar Elisabeth Rozkydal, gest. 2004). Diese vermittelte sie zu Ryke Geerd Hamer, dem bereits neun Jahre vorher die Approbation entzogen worden war. Er versprach, was sich die Eltern ersehnten: Zunächst vermutete Hamer Blähungen als Ursache für Olivias Bauchschmerzen und versuchte diese durch Reiben des Bauches zu beheben.[4]
Dann meinte er, das Kind könne geheilt werden, ohne bei einer Therapie leiden zu müssen. Er stellte seine eigene Diagnose: Olivia hätte einen "Verhungerungskonflikt" (weil ihr das Essen bei der Oma nicht schmeckte) und einen "Fluchtkonflikt", weil die Familie umgezogen sei. Hamer wörtlich: "Bei Olivia hatte sie Leberkrebs, weil sie einen Verhungerungskonflikt hatte, weil die Mutter nicht mehr gekocht hatte und in die Schule gegangen war, und die Oma nun kochen musste, die immer Schnitzel nur briet [...]".[5] Hier ferndiagnostizierte Hamer also einen zusätzlichen Lebertumor und glaubt, dass ein kurz vorher stattgefundenes Ereignis innerhalb kürzester Zeit Krebs ausgelöst hätte. Aufgrund der Latenzzeiten bei Krebs ist dies unmöglich. Er riet der Mutter, ihren Beruf aufzugeben und beim Kind zu bleiben - das würde Olivia heilen. Den behandelnden Ärzten gegenüber erwähnten die Eltern zunächst nicht, dass sie Kontakt mit Hamer aufgenommen hatten.
Unter Mithilfe von vier Mitgliedern der religiösen Sekte Fiat Lux[6][7][8] verbrachten die Eltern ihre Tochter nach Kärnten, dann nach München und schließlich nach Malaga (Hotel Las Vegas), in die Nähe von Hamer. Dem Kind ging es jedoch in Spanien nicht besser, im Gegenteil. Der Tumor wuchs und der Gesundheitszustand des Mädchens verschlechterte sich dramatisch. Von einem anfänglichen Volumen von 250 ml vergrößerte sich der Tumor auf 4,2 Liter (Größe eines Fußballs) und drückte bereits auf die verschleimte und entzündete Lunge, so dass Olivia hechelnd atmete. Später wuchs das Volumen sogar auf 6 Liter, die Beine waren geschwollen, das Blut konnte nicht mehr zum Herz zurück. Die Lunge war auf der rechten Seite zusammengefallen.[9] Ihr Bauch sah aus wie "bei einer erwachsenen Frau, die Zwillinge erwartet", sagten die Ärzte. Ihre Blutwerte entsprachen denen von Hungerkindern der Dritten Welt, das Herz flatterte. Sie wimmerte vor Schmerzen.
Von Spiegel-TV wurde die Familie in Spanien entdeckt. Hamer nutzte die Medienberichterstattung, um ins Bild und zu Wort zu kommen. Er drängte das kranke Mädchen zu einem Strandspaziergang vor laufender Kamera, um zu demonstrieren, wie "gut" es ihr gehe und dass seine Methode die bessere sei. Den Eltern wurde schließlich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen und das Kind nach Wien zurückgebracht, wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde. Während die Medien ein großes Interesse am "Fall Olivia" hatten und einen unerträglichen Rummel um das Leid des Kindes veranstalteten, verkaufte Helmut Pilhar Fotos seiner Tochter an Zeitungen und versuchte, die Berichterstattung zu beeinflussen. Für die Erteilung von Senderechten erhielt das Paar 500.000 Schilling.
Hamer versuchte in dieser Zeit, die Eltern enger an sich zu binden und versetzte sie in Dauerangst. So vermutete er öffentlich, dass die Tochter von den behandelnden Ärzten "exekutiert" werde und diagnostizierte schwere Krankheiten, die Olivia selbst nicht hatte: ein Lebertumor und ein Hirntumor (den es laut GNM aber gar nicht geben soll), "Herzbeutelkrebs" und ein "Sammelrohr-Karzinom" der Niere. Auch hätte das Kind eine große Nierenzyste[10]. Auch verwies er immer wieder darauf, dass eine Chemotherapie 95% der Patienten töte. Seine Einflussnahme widerspricht dabei der von der GNM propagierten "einfühlsamen", besonderen Beziehung zwischen Patient und Therapeut.
Das Elternpaar Pilhar wurde schließlich zu 8 Monaten auf Bewährung verurteilt (Entziehung aus der Macht des Erziehungsberechtigten und fahrlässige Körperverletzung)[11]. Der Vater, Helmut Pilhar, lebt heute von Seminaren und Vorträgen über die GNM und gehört zum engsten Kreis der GNM-Befürworter. Seinen Beruf als Ingenieur gab er auf. Olivia überlebte die Krebserkrankung dank der effektiven Therapie und ist inzwischen eine erwachsene Frau.[12][13][14]
2008 wurde bekannt, dass Olivia Pilhar sich bei einem Wettbewerb als Fotomodell bewarb und die als "bildhübsch" Bezeichnete dabei aufgrund ihres "Kate Moss-Supermodelblickes" in die engere Wahl von 3.000 Bewerberinnen geriet. In einem Interview mit der Zeitschrift Madonna äußerte sie sich zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand und sagte wörtlich: "[...] es geht mir sehr gut [...]".[15][16]
Nach Angaben aus dem Jahr 2010 des Chefredakteurs Pohl der österreichischen Zeitschrift "News" verlange der Vater Helmut Pilhar 800.000 bis 1 Million Euro für ein Interview mit seiner Tochter Olivia. Pohl: "ich bin auch schon 48 Jahre alt – würde wahnsinnig gern mit der Olivia Pilhar ein Interview machen. Jetzt weiß ich, der Herr Pilhar sagt. „Ja, das kostet 800.000 Euro oder eine Million Euro“, das zahlt mir natürlich in der Redaktion kein Mensch, ja?".[17]
Olivia Pilhar ist inzwischen verheiratet und Mutter eines Sohns, der im Mai 2020 geboren wurde.
1995: Helena Lumbreras (Spanien)
Helena (Elena) Lumbreras war 51 Jahre alt, als man 1987 einen Tumor in ihrer linken Brust entdeckte. Sie versuchte verschiedene alternative Behandlungsmethoden gegen ihre Krebserkrankung anzuwenden. Die Universitätsprofessorin und bekannte Francogegnerin (Regieassistentin von Fellini und Rosi) starb jedoch letztendlich unter entsetzlichen Schmerzen und hinterließ zwei Töchter von 20 und 22 Jahren und einen Ehemann. Helena Lumbreras begann mit Behandlungen durch einen Geistheiler (curandero), der sie vor den Wasserleitungen der Stadt Barcelona warnte, mit therapeutischem Hören von Mozartmusik und Anwendungen von Fotos mit Bildern von Kathedralen, die auf die Brust gedrückt werden sollten. Nach den Misserfolgen alternativer Methoden, dem weiteren Wachstum ihres Tumors sowie dem Auftreten einer Metastase in der Wirbelsäule wandte sie sich sehr spät nach der Beobachtung der ersten Symptome der wissenschaftlichen Medizin zu und unterzog sich einer Chemotherapie und einer Bestrahlungstherapie. Sie wandte sich danach erneut enttäuscht den alternativen Methoden zu und versuchte eine Fiebertherapie (Hyperthermie), die sie aber nicht gut vertrug und die wirkungslos war. Dann stieß sie zuletzt auf Hamers GNM. Der Tipp kam von einem Bekannten, der bei einem Fernsehsender arbeitete. Ihre Tochter Valeria erzählte später, dass Helena ein Hamerzentrum in Malaga anrief, wo man ihr versprach: In drei Wochen bist Du geheilt, wenn Du die Methode des Dr. Hamer anwendest. Helena folgte blind den telefonischen Anweisungen mit deutschem Akzent aus Malaga. Am 12. März zog sie sich in ihr Zimmer zurück, da sie nicht mehr aufstehen konnte. Die deutsche Stimme verbot ihr jegliches Schmerzmittel und sie solle keiner Chemotherapie zustimmen. Wegen der starken Schmerzen konnte sie jeweils nur eine Stunde am Tag schlafen und aß nichts mehr.
Nach zwei Monaten der telefonischen Geisterdiagnosen erschien ein GNM-Arzt auf der Bildfläche: Dr. Vicenç Herrera Adell aus Barcelona. Vincente Herrera Adell meinte, der Tumor in der linken Brust sei ein Hinweis auf einen Mutter-Kind-Konflikt. Als die Schmerzen weiter zunahmen und unerträglich wurden, sagte ihr Herrera, dass dies ein proceso de recalcificación (Wiederverknöcherung) und als Zeichen der Heilung anzusehen sei. Im Juni verschlechterte sich der Zustand dennoch und sie musste am 20. Juni notfallmäßig in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Dort sah sie im Fernsehen einen Bericht über das Mädchen Olivia Pilhar, das sich in Spanien aufhielt und erfuhr so, dass Hamer in Deutschland die Approbation entzogen worden war. Zu ihrer Tochter Valeria sagte sie: «Ojalá lo hubiera sabido antes», (wenn ich das vorher gewusst hätte). Der letzte Arzt, der sie nach der Hamerdoktrin behandelte, war Vicenç Herrera Adell (43 Jahre alt im Jahre 1995), der nach 20 Jahren als Arzt 1992 auf die Hamer-Methode gestoßen war. Am 4. August 1995 starb Helena unter starken Schmerzen. Die behandelnden Juan Puget Valencia und Vicenç Herrera wurden von den Angehörigen angezeigt. Puget Valencia distanzierte sich von der GNM. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde jedoch eingestellt. Das Colegio de Médicos de Barcelona verbot Herrera für zwei Jahre Behandlungen nach Hamer bei Krebs durchzuführen und Werbung für die GNM zu machen. Herrera beschwerte sich beim übergeordneten Consejo del Colegio de Médicos de Catalunya, das ihm 1996 die Approbation für drei Jahre entzog. 2019 wurde gegen ihn ein zweites Verfahren zum Entzug der Approbation eingeleitet. Auch diesmal mit der Begründung nach Prinzipien der GNM vorzugehen. Quellen: [18][19][20]
1995: weitere verstorbene spanische Patientinnen
Ohne genaue Datumsangabe und Nennung der Nachnahmen ist in der spanischen Presse für die Mitte der neunziger Jahre die Rede von mindestens drei weiteren weiblichen Opfern der GNM in Spanien. Genannt werden . Por María José H. (18 Jahre alt) und María del Carmen Expósito (40).[21]
1996: Angelo Amstutz (Schweiz)
Angelo war der Sohn der GNM-Anhängerin Daniela Amstutz. Wie Olivia Pilhar litt er an einem Wilms-Tumor. Zum Zeitpunkt der Diagnose war Daniela Amstutz bereits Anhängerin von Hamer und lehnte Chemotherapie für ihren Sohn ab. Angelo starb am 3. Dezember 1996 im Alter von sechs Jahren an seiner Erkrankung. Daniela Amstutz machte den zuletzt behandelnden Arzt dafür verantwortlich.[22][23]
1997: Dunja Huszar (Österreich)
Die Grazerin Dunja Huszar war 17 Jahre alt, als sie 1993 an einer Leukämie erkrankte. Gleichzeitig war sie schwanger und lehnte daher eine Chemotherapie oder Stammzellentransplantation (Knochenmarkspende) ab. Ihr Bruder wäre als Spender in Frage gekommen. Sie gebar ein gesundes Kind. Anschließend kamen sie und ihre Familie über einen Vortrag in Kontakt mit Hamer und seiner GNM. Dunja wurde von Hamer überzeugt, keine Therapie der modernen Medizin durchführen zu lassen, sondern sich seiner Methode anzuvertrauen. Auch ihre Mutter war der GNM gegenüber positiv eingestellt. Ohne Medikamente zu nehmen oder sich medizinisch behandeln zu lassen, starb sie 21-jährig, kurze Zeit nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Ihre Milz war zuletzt grotesk groß angeschwollen.[24]
1997: Ana Pena (Spanien)
Am 16. Oktober 1997 starb die krebskranke spanische Hamer-Anhängerin und Journalistin Ana Pena an ihrer schweren Erkrankung.[25] Ana Pena war 1993 an einem Lymphom erkrankt und zunächst am Krankenhaus "Gregorio Marañón" in Madrid in Behandlung. Ihr wurde Hamer und seine Therapie empfohlen und sie lehnte daraufhin Behandlungen ab, die sich an der wissenschaftlichen Medizin orientieren. Ana Pena war vor ihrem Tod in Spanien in der dortigen GNM-Szene als von Krebs geheilt bezeichnet worden, angeblich Dank einer Therapie, die sich an der GNM orientierte. Eine Sendung "Preguntas y respuestas" des spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanals TVE2 hatte im November 1994 und im Januar 1995 ebenfalls eine angebliche Wunderheilung von Ana Pena durch eine GNM-Behandlung verbreitet.[26]
(Siehe auch Todesmeldung zu Itziar Orube, 2016)
2000: Gaby J., die Tochter von Rose-Laure Huber (Schweiz)
Im RBB von Berlin-Brandenburg wurde am 10. November 2005[27] über den Tod der jungen Schweizer Krankenschwester Gaby J. berichtet. Gaby J. wurde 1952 geboren. Sie erkrankte an Brustkrebs und verweigerte weitere medizinische Therapien nach einer operativen Entfernung der betroffenen Brust und vertraute sich der GNM nach Hamer an. Von Seiten der GNM wurde ihr eingeredet, dass ihre Symptome Zeichen einer Selbstheilung wären. Sie müsse nur durchhalten, wurde ihr geraten. Sie verstarb jedoch am 5. Juni 2000 unter entsetzlichen Schmerzen. Ihre Mutter Rose-Laure Huber beschrieb ihre Tochter in den letzten Tagen vor ihrem Tode so: "Sie war nur noch ein Skelett mit Haut überzogen, ein paar Büscheln Haaren. Sie sah aus wie 90. Und die ganze Brust, es war offen, es hat geblutet, faulig, es hatte Eiter, die Brust, Rücken, eine faulige, eitrige offene Wunde. Man hätte fast die Knochen sehen können, es war einfach alles weg. Das muss entsetzlich geschmerzt haben."
Rose-Laure Huber macht die GNM verantwortlich für den Tod ihrer Tochter: "Ich werfe ihnen vor, dass sie akzeptieren, dass so und so viele Leute grauenvoll zugrunde gehen. Ohne ärztliche Hilfe. Es sind Lügner, es sind Menschenverächter. Ich weiß nicht, was ich denen noch sagen soll."
Ein ausführlicher Bericht von Frau Huber ist hier zu lesen: [28]
(Psiram ist der vollständige Name von Gaby J. bekannt, ihre Familie wünscht jedoch nicht die Nennung des Nachnamens.)
2000: Karin von Gunten (Schweiz)
Karin von Gunten hatte Gebärmutterhalskrebs und war von der GNM überzeugt, die davon ausgeht, dass jeder Krankheit ein Konflikt zugrunde liege. Sie starb am 15. November 2000. Als sie davon ausging, einem Konflikt auf die Spur gekommen zu sein, der aus ihrer Sicht die Ursache ihres Krebsleidens war, glaubte sie, dass sie ohne medizinischen Eingriff wieder gesund werden könne. Erst nach einem Jahr voller intensiver Selbstheilungsversuche ohne Beeinflussung ihres Krankheitsgeschehens gelangte sie zur Auffassung, eine Operation könnte nun doch helfen. Karin wurde zunächst innerhalb der Familie gepflegt; sie grenzte sich in ihren letzten zwei Wochen von der Familie ab und verbrachte ihre letzten Tage vor ihrem Tod bei einer Freundin.[29]
2000-2001: Unbekannte Frau (Schweiz)
Die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger berichtete im Jahr 2003 über den grausamen Tod einer Schweizer Frau mit Brustkrebs aus dem Kanton Zürich, die sich bis zum Tode der GNM anvertraute.[30]
Ablauf der Ereignisse: Bei der 47-jährigen aus der Gegend von Mutschellen (Zürich) wurde am 4. August 2000 bei einer gynäkologischen Untersuchung ein kleiner Knoten in der linken Brust entdeckt. Die Punktion ergab, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Über Bekannte erfuhr die Patientin von der «Neuen Medizin» und entschloss sich daraufhin, eine medizinische Therapie abzulehnen. Zwei GNM-Therapeutinnen machten ihr weis, dass sie bald genesen werde. Fast ein Jahr lang blieb der Knoten symptomlos, bis es zu einem Aufbruch mit Blutung aus der Brust kam. Dies sei eine Folge der damaligen Punktierung durch den Arzt, behaupteten die beiden GNM-Frauen. Es kam zu einer Einweisung in ein Zürcher Spital, wo sich herausstellte, dass die ganze Brust vereitert war.
Die späte Operation gestaltete sich daher schwierig und trotz der mittlerweile ungünstigen Prognose verweigerte Karin Roth sowohl Chemotherapie als auch Bestrahlung. Sie würde daran sterben, redeten ihr die beiden Vertreterinnen der «Neuen Medizin» ein. Die Wunde heilte aber nicht mehr zu und produzierte viel Eiter. Es stellte sich eine zunehmende Schwäche ein, und es kam zu einem körperlichen Verfall und sie benötigte einen Rollstuhl. Die Schmerzen brachten sie fast um den Verstand. Trotzdem nahm sie entsprechend der GNM-Regeln keine Schmerzmittel. Die beiden «Therapeutinnen» behaupteten weiterhin, sie sei auf dem Weg zur Genesung. In ihrer Verzweiflung flog die Frau mit ihrem Ehemann zu Hamer nach Spanien. Doch Hamer schien ratlos: "Er hat meine Frau in der Hotelhalle untersucht, aber auch nichts unternommen", erklärte der Ehemann später. "Die Beschwerden seien Ausdruck des Heilungsprozesses, hat er meiner Frau gesagt." Die Ursache des Brustkrebs liege in einem Partnerschafts- und Vaterkonflikt. "Wir haben eine gute Ehe geführt", beteuert der Ehemann, "und Konflikte mit ihrem Vater hatte meine Frau auch nicht."
Obwohl ihn der Zustand seiner Frau immer mehr ängstigte, respektierte er ihren Wunsch, der «Neuen Medizin» zu vertrauen und ärztliche Hilfe abzulehnen. In den nächsten Monaten verschlimmerte sich der Zustand zusehends. Die Schmerzen griffen auf Arme und Schultern über. "Am rechten Oberarm fehlte ein großer Teil des Knochens, das Schulterblatt war durchlöchert." Trotzdem gaben die beiden Vertreterinnen der «Neuen Medizin» unbeirrt die Durchhalteparole aus: Sie sei in der Heilungsphase, die Knochen würden sich wieder aufbauen, sagten sie. Doch die Brustkrebspatientin starb schließlich unter Qualen. Wenige Tage vor ihrem Ableben war sie noch überzeugt, bald zu genesen. Ihr Ehemann sagte der einen «Therapeutin» nach dem Tod, er habe ein schlechtes Gewissen, weil er tatenlos zugeschaut habe. Ihre Antwort: "Aha, der Konflikt war also nicht gelöst. Deshalb ist deine Frau gestorben." Kurze Zeit später starb seine Schwägerin ebenfalls an Brustkrebs. Auch sie hatte sich nach den Methoden der «Neuen Medizin» «behandeln» lassen.
2002: Sören Wechselbaum (Deutschland)
Sören Wechselbaum war im Jahr 2002 25 Jahre alt, als er an Hodenkrebs erkrankte. Nach Angaben seiner Mutter Christa war ihr Sohn bis zu seinem Tod Anhänger der GNM und verweigerte jegliche medizinische Therapie. Der Hodenkrebs gilt heute in der evidenzbasierten Medizin als gut behandelbar mit einer Prognose, die über 90% liegt. Hamer ließ seinen eigenen Hodenkrebs daher auch chirurgisch entfernen.
Sören Wechselbaum verstarb jedoch an seinem Tumor. Einen Tag vor seinem Tode vertraute er sich seinem Freund Stefan an und bereute seine Entscheidung. Die Mutter Christa machte auch Jahre später (zumindest bis 2007) noch regelmäßig Demonstrationen gegen die GNM.[31]
2002: Eine Frau aus Belgien
Eine Frau aus der Gemeinde Amel erhielt Anfang 2002 die Diagnose “Magenkrebs”. Die Familie wandte sich daraufhin an einen aus St. Vith stammenden GNM-Therapeuten. Nach Angaben der Familie versprach dieser eine 80-prozentige Heilungschance. Der Therapeut deutete den Tumor als Ausdruck "eines inneren Konfliktes, der in der Beziehung zu ihrem Großvater in der Kindheit begründet" sei. Als sich der Zustand der Frau weiter verschlechterte, habe er das als Anzeichen dafür gedeutet, dass sich der Tumor auflöse. Der Heiler wurde 2011 vor das Strafgericht Lüttich gestellt. Die Anklage lautete „fahrlässige Körperverletzung“, weil das Gericht die Krebserkrankung der Frau auch mit angemessener medizinischer Behandlung als tödlich wertete. Ein Arzt, der die Frau kurz vor ihrem Tod untersucht hatte, sagte aus, er habe nie jemanden in einem so schlechten Zustand gesehen.[32]
2004: GNM-Anhängerin Carmen (Spanien)
Carmen erkrankte 2003 an Brustkrebs, einem intraductalen Karzinom, an dem sie im Alter von 33 Jahren verstarb. Sie verweigerte kompetente, medizinische Hilfe durch Ärzte und wandte sich stattdessen an einen Heilpraktiker und an Ryke Geerd Hamer, der zu dieser Zeit in Spanien lebte. Hamer empfing Carmen und nach Angaben ihres Freundes Erik Stolz kam es zu einer erfolgreichen Konfliktolyse nach der GNM. Der Heilpraktiker versprach ihr Heilung ohne Chemotherapie, ohne Strahlen, ohne Operation. Stattdessen solle sie ihre psychischen Konflikte lösen, dann verschwinde der Krebs von selbst, meinte er. Carmen erlitt dennoch einen Schlaganfall (hier GNM-typisch als epileptoide Krise bezeichnet), der dilettantisch durch Kühlung des Kopfes und Trinken von zuckerhaltigen Getränken angegangen wurde. Der Tumor der Brust blieb jedoch davon unbeeinflusst und es stellte sich Übelkeit ein. Mehrere Metastasen und der bis zum Rücken voranschreitende Tumor verursachten starke Schmerzen. Einzelheiten zum Krankheitsverlauf sind durch einen inzwischen veröffentlichten E-Mail-Austausch mit Erik Stolz bekannt geworden. In einem Beitrag der rbb-Sendung Kontraste[33] wurden weitere Einzelheiten durch ihre Schwester bekannt.
Anfang Februar 2005 wurde durch einen Beitrag in einem GNM-Forum bekannt, dass Carmen inzwischen an ihrem Brustkrebs gestorben war. Wahrscheinlich starb sie bereits im Sommer 2004. Mehrere weitere Beiträge, die sich mit Einzelheiten des Todes von Carmen beschäftigten, wurden von den Administratoren umgehend gelöscht. Eine Diskussion war offenbar unerwünscht.
Für den behandelnden Heilpraktiker hatte der Fall keine Konsequenzen.
E-Mails von Erik Stolz: [34]
2005: Bruder von Wolfgang Adelheim (Deutschland)
Der an einer behandelbaren Form der Leukämie erkrankte Mann glaubte an die GNM und wurde von Hamer selbst betreut. Sein behandelnder Arzt soll ein Anton Bader gewesen sein, der heute nach der Metamedizin behandelt. Auf Hamers Anraten hin soll er sich ausdrücklich nicht durch die wissenschaftliche Medizin behandelt haben lassen. Er verstarb jedoch an einer seit kurzem medikamentös gut behandelbaren Form von Leukämie. Einer Erkrankung, die Hamer selbst als etwas Positives bezeichnet. Vorher kam es zu inneren Blutungen und starken Schmerzen.
Sein Bruder Wolfgang erinnert sich: "Herr Hamer hat meinem Bruder ganz klar abgeraten, hat ihm gesagt, wenn er sich in die Hände der Schulmedizin begibt, wird das sein Untergang sein. Diesen Satz hat mein Bruder auch mehrmals wiederholt in Gesprächen dann mit uns. Herr Hamer hat ganz klar gesagt, er hat ein anderes Konzept von Krankheit und seine Leukämie, das ist ein Selbstheilungsprozess des Körpers. Und darauf hat er sich dann eingelassen mein Bruder."
Siehe dazu weitere Einzelheiten in einer Sendung von rbb-TV (Radio Berlin Brandenburg) [9]
2005: Ellen Pegoraro (Italien)
Im Jahr 2005 verstarb eine 27-jährige italienische Studentin namens Ellen Pegoraro an Krebs, die bei einem Arzt in Behandlung war, der nach der GNM behandelt: Roberto Zanella aus Arqua Petrarca (PV). Zanella wurde damals wegen Totschlag angezeigt; die Ermittlungen gegen ihn wurden jedoch eingestellt, da er selbst in der Zwischenzeit an Krebs verstorben war.[35]
2005: Michaela Jakubczyk-Eckert (Deutschland)
Die Informationen und Fotos über die Krankengeschichte von Frau Jakubczyk-Eckert sind von ihrem Ehemann Gilbert und dem zu Anfang behandelnden Arzt bekannt geworden. Die Künstlerin Michaela Jakubczyk-Eckert wurde am 14. November 1964 geboren und starb am 12. November 2005. Sie erkrankte Ende 2000 an Brustkrebs, hatte zunächst große Angst und wandte sich erst spät (Ende 2001) an einen Arzt. Nach einer anfänglichen Therapie wandte sie sich der GNM zu, verzichtete bis zu ihrem Tod auf Therapien der wissenschaftlichen Medizin und verweigerte insbesondere potente Schmerzmittel. Auf die GNM stieß sie nach Recherchen im Internet[36].
Mit ihrer Mutter besuchte sie Hamer 2002 in Spanien. Laut Aussagen ihres Ehemannes (der ihr von Hamer abriet) soll Hamer ihr mitgeteilt haben, dass ihr Brustkrebs (rechte Brust einer angeblichen Rechtshänderin) das Resultat eines "Partnerkonfliktes" sei. Nach Aussagen ihres Ehemannes solle sie auch bisherige Therapien abbrechen und auf eine geplante Operation verzichten. Als Hamer gefragt wurde, was zu bezahlen sei, soll er sie aufgefordert haben, zwei seiner Bücher für 150 Euro zu kaufen, was auch geschah. Nach ihrer Rückkehr brach Frau Jakubczyk-Eckert ihre bisherige Therapie ab. Hamer wurde in der Folge verhaftet und Frau Jakubczyk-Eckert spendete Geld für seinen Prozess. Sie wurde von einem "Studienkreis der Germanischen Neuen Medizin" in Nordrhein-Westfalen in ihren Glauben in die Neue Medizin gestützt und regelrecht indoktriniert, bis sich ihr Gesundheitszustand so sehr verschlechterte, dass sie unter großen Schmerzen in ein Hospiz in Köln (Hospiz Lohmar) musste, wo das Pflegepersonal über ihren medizinisch unbehandelten Zustand entsetzt war. Frau Jakubczyk-Eckert starb unter entsetzlichen Schmerzen.[37][38]
Bilder von Michaela Jakubczyk-Eckert: [10]
2005: Corinne Thos (Frankreich)
Am 23. November 2005 starb im Alter von 41 Jahren die französische Tänzerin und Tanzlehrerin Corinne Thos aus Rouen, Mutter zweier Kinder. Frau Thos war 2003 an Brustkrebs erkrankt. In ihrer Tanzschule lernte sie einen Therapeuten (von ihr als "Psychotherapeut" bezeichnet) kennen, dem sie vertraute. Dieser riet ihr, jegliche medizinische Therapie abzulehnen, was sie auch tat. Ihrer Familie gegenüber behauptete Corinne dann in Folge, dass sie nun "nichts mehr habe", de facto also gesund geworden sei. Sie wandte sich jedoch zunehmend von ihrer Familie ab. Dies, weil ihr NM-Therapeut dazu riet, sich zu isolieren, um, wie er sagte, mehr "Freiheit zu haben, um eigene Entscheidungen zu treffen".
Zwei Jahre später begann Corinne jedoch, sich ihren Angehörigen gegenüber zu offenbaren: Ja, der Brustkrebs ist noch da, und er hat sich nun bis zu den Knochen ausgedehnt. Eine NM-Therapeutin (bereits zuvor in einem ähnlichen Fall verurteilt) teilte ihr jedoch mit, dass dieser Umstand des nunmehr Knochenkrebses "normal" sei und als simple "Löcher die sich wieder schließen", anzusehen sei. Corinne versuchte nun, ihre Angehörigen auch von der NM zu überzeugen. Ihr Zustand verschlechterte sich, sie konnte schließlich nicht mehr laufen. Am 23. November 2005 starb sie bei sich zu Hause.[39][40][41]
Ein Video vom Bruder von Corinne: [11]
2006: Domenico Mannarino aus Crotone (Süditalien)
Am 20. August 2006 starb unter starken Schmerzen und ohne, dass sein behandelnder Arzt zur Stelle war, der fünfzigjährige Polizist Domenico Mannarino aus der süditalienischen Stadt Crotone (Kalabrien) an den Folgen eines Lungenkrebses und aufgetretenen multiplen Metastasen. Er wusste seit November 2005 um seinen Lungenkrebs, der zu Beginn einen Durchmesser von 1 cm hatte. Er entschied sich für eine Behandlung nach der GNM, da ein mit ihm verwandter Arzt (B.L.) von dieser überzeugt war. Sein Arzt war eigentlich an einem römischen Krankenhaus (Sant'Andrea) beschäftigt, behandelte jedoch ebenfalls Patienten in seiner Heimatstadt Crotone.
Mannarino begab sich in Begleitung seiner Frau Cinzia nach Aulla in Ligurien, wo er einen der bekanntesten GNM-Ärzte (dott Lupi) aufsuchte, der für ein Gespräch 150 Euro verlangte und zu verstehen gab, dass es opportun wäre, wenn sie noch GNM-Bücher kauften, was sie auch taten. Im Ort Aulla residiert eine GmbH, die als Verlagsvertretung für Hamers Bücher in Italien fungiert. Seine ihn begleitende Ehefrau Cinzia Alunni und er wunderten sich jedoch darüber, dass Lupi fast nur von sich selbst sprach und waren enttäuscht. Später behandelte ihn auch der Präsident des italienischen GNM-Vereins A.L.B.A. und ehemalige Barbetreiber Marco Pfister. Sein behandelnder GNM-Arzt B.L. diagnostizierte nach Aussagen der Ehefrau Cinzia trotz anderslautender radiologischer Befunde ein "Bronchial-Ulkus" und schloss Krebs kategorisch aus. Der Begriff Ulkus (oder Ulcera/Ulzera) bezeichnet ungenau ein "Geschwür", das sich von Krebs unterscheidet, beispielsweise können Ulzera nach langanhaltendem mechanischen Druck als Dekubitalgeschwüre auftreten. Bekannt sind auch Magengeschwüre bei Alkoholikern oder Menschen unter Dauerstress.
Dieser Arzt verbot dem Patienten jegliche Therapie der modernen wissenschaftlichen Medizin und riet auch von weiteren radiologischen Untersuchungen ab. Mannarino sollte vor allem mit niemandem über seine Entscheidung, sich nach der GNM behandeln zu lassen, sprechen und sollte auch den Namen seines Arztes nicht anderen Personen gegenüber erwähnen. B.L. versprach ihm dazu eine rasche Genesung von seinem "Ulkus". Der Gesundheitszustand von Mannarino, der sich in der Tat nicht medizinisch behandeln ließ, verschlechterte sich jedoch rapide. Sein Lungentumor vergrößerte sich und es stellte sich eine Metastase am Kinn ein. Sein behandelnder Arzt meinte jedoch, dass dies als Zeichen der baldigen Gesundung anzusehen sei. Später stellte sich jedoch eine krebsbedingte, halbseitige Lähmung ein und er starb zu Hause, umsorgt von seiner Frau und seinen drei Kindern. Währendessen war sein GNM-Arzt nicht zu erreichen: Er war im Urlaub in der Karibik. Nach seiner Rückkehr tröstete der Arzt nicht die Witwe, sondern warf ihr stattdessen vor, "skeptisch" gegenüber der GNM eingestellt gewesen zu sein und dadurch den Tod ihres Mannes mit verantwortet zu haben. Sie entgegnete ihm jedoch, dass sie noch am Sterbebett ihrem Mann aus dem Hamer-Buch Testamento di una nuova medicina vorgelesen hätte, als dieser kranheitsbedingt nicht mehr lesen konnte.
Der sorgfältige, ehemalige Polizist Mannarino schrieb ein Tagebuch, in dem er die Phasen seiner Erkrankung und der GNM-Behandlung festhielt. Auch hob er alle Rechnungen und Rezepte auf. Seine Witwe ist nun im Besitz aller Unterlagen. Sie kennt den Arzt B.L. ebenfalls aus familiären Gründen gut und weiß zu berichten, dass dieser seine eigene Mutter nicht nach der GNM behandelte, als diese an Krebs erkrankte, sondern stattdessen lieber auf eine konventionelle Strahlentherapie setzte. In einem Zeitungsartikel äußerte sie den Verdacht, dass B.L. illegale Menschenversuche mit ihrem Mann angestellt hätte und zeigte ihn bei der Staatsanwaltschaft (vergeblich) an. Das Verfahren wurde eingestellt.[42] Als Frau Alunni mit dem italienischen Fernsehen Kontakt aufnahm, um über den Fall ihres Mannes zu berichten, wurde sie auf dem Heimweg von einer maskierten, bewaffneten Person mit einer Pistole bedroht. Zu einem Bericht im Fernsehen kam es dann nicht mehr.
2006: Aldo aus Bergamo (Italien)
Im Dezember 2006 verstarb ein junger Hameranhänger aus Bergamo namens Aldo an Krebs. Aldo war als Hamerbefürworter in einem italienischen Internetforum als Ali Baba aktiv. Er zeigte ein geradezu blindes Vertrauen in Hamers GNM, an der ihn die Einfachheit faszinierte. Dies schockierte bereits im Herbst 2006 einige Mitlesende im Forum. Keiner riet ihm, zu einem Arzt zu gehen. Am 20. September 2006 berichtete er im Internet von einem Tumor, den er auch als Krebs bezeichnete und nicht ärztlich behandeln lassen wollte. Am 2. Oktober äußerte er vorübergehend Zweifel an Hamer, nachdem er einen Text des italienischen Arztes Simoncini gelesen hatte, der sich kritisch zur GNM äußerte und der Meinung war, dass Krebs stets die Folge einer Infektion durch Candida albicans (ein Sprosspilz) und mit Bikarbonat behandelbar wäre. Simoncini soll ebenfalls in der Lage sein, aus CT-Aufnahmen Krebsdiagnosen im ganzen Körper ableiten zu können.
Aldo begann zu irritieren, dass Simoncini in Candida einen Feind sieht, während Hamer Mikroben (zu denen Aldo diesen Pilz zählt) als Helfer bei einer Erkrankung betrachtet. Als medizinischem Laien gelang es ihm nicht, diesen Widerspruch zu lösen bzw. einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden. Am 24. November berichtete er von einem sehr großen Tumor im Bereich des Bauches, der zu inneren Blutungen und einer Notaufnahme führte. Seine erfolgte Konfliktlösung sah er als erwiesen an. Er begann sich daran zu klammern, dass ein anderer Patient angeblich durch die GNM im Falle eines Hirntumors geheilt worden sei und fragte mehrmals vergeblich nach einer Bestätigung dafür im Forum, um Hoffnung zu schöpfen oder sich andernfalls doch operieren zu lassen. Er wandte sich auch an den GNM-Verein ALBA, der die GNM in Italien vertritt und entsprechende Kurse und Publikationen gegen Bezahlung anbietet. Offenbar antwortete man ihm mit einer nichtssagenden E-Mail in der stand, dass "[...] der Patient die Entscheidungen über seine Therapien selbst treffen soll [...]". Er begriff, dass man ihn als Patienten entweder nicht ernst nahm, ihn nicht verstehen wollte oder inkompetent war. Sein letztes Posting war de facto ein Abschied und ein klare, energische pauschale Absage an die moderne Medizin. Er schrieb (wie er sagte auf Anfrage), dass angeblich kein GNM-Arzt ihn unterstützt habe, so als ob er sich klarmachen würde, welche Konsequenzen für die GNM eine gegenteilige Information hätte. Da er eine erfolgreiche Hamersche Konfliktlösung absolviert hätte und sich keinerlei aktueller Konflikte bewusst sei, verstand er nicht, warum die erwartete Heilung nicht eintrat. Sein letzter Satz sprach schließlich von Schicksal.
Einer Freundin überließ Aldo kurz vor seinem Tode sämtliche Passwörter für den Internetzugang. Diese sollte nun seine Postings fortführen. Sie tat ihm nach dem Tode jedoch nicht den Gefallen. Ausdrücklich erwähnte sie eine erbliche Krebserkrankung in der Familie. Andere Familienmitglieder hätten nach einer Operation alle überlebt. Offenbar litten Aldo und andere Familienmitglieder an familiärer, adenomatöser Polyposis, die zu den erblichen Tumorerkrankungen zählt und aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte die Annahmen der GNM widerlegt. Quellen: [43]
2006: Franco Longo aus Carugo (Italien)
Der 51-jährige italienische GNM-Anhänger Franco Longo aus Carugo (bei Como) erkrankte an Krebs und ließ sich von Samorindo Peci nach seiner Medicina Biologica behandeln, nachdem er von GNM-Therapeuten enttäuscht war, weil sich keine Besserung einstellte. Alles deutet darauf hin, dass er mittlerweile verstorben ist. Longo beschreibt in einem eigenen Blog[44] ausführlich seine Therapie durch Peci. Laut Longo habe sich Peci vor allem für ein CT des Schädels interessiert. Laut Peci sei sein Tumor auf einen Konflikt zurückzuführen und Longo wäre längst von seinem Tumor geheilt, wenn er nicht so viel gearbeitet hätte (9 Monate Pause statt 4). Außerdem wäre ein Morphinpflaster bei der sich nun einstellenden Heilung hinderlich und sollte entfernt werden. Homöopathische Testosterongaben und ein Biphosphonat (Zometa) wären stattdessen angezeigt. Seine letzten Worte in seinem Blog sprechen von zunehmenden Schmerzen, die er auf das Zusammenschweißen von Knochen im Rahmen einer erwarteten Heilungsphase von vier Knochentumoren zurückführt (Morphin hatte er abgesetzt). Seit dem 21. Oktober 2006 findet sich kein Eintrag mehr. Anfragen in diversen GNM-Foren ergaben ausweichende Antworten bei Frage nach diesem Mann, der sich der GNM und Medicina Biologica anvertraute. Quelle: [12]
2007: Heinz-Dieter Schlömer (Deutschland)
Heinz-Dieter Schlömer (16. März 1946 - 10. März 2007) aus Bergheim bei Köln erkrankte 2001 an Darmkrebs (Sigmakarzinom). Ihm wurde im Krankenhaus empfohlen, sich operieren zu lassen. Heinz-Dieter Schlömer vertraute seinem nach der "Neuen Medizin" behandelnden Bergheimer Freund und Arzt "W", reiste zusammen mit ihm und weiteren Patienten des Allgemeinmediziners im März und im Juli 2003 zu Hamer in dessen spanisches Exil und ließ sich auf Anraten seines Arztes "W" nicht medizinisch behandeln. Der Arzt ließ später verlauten, sein Patient habe eine medizinische Behandlung "nicht gewollt". Der Darmkrebs schritt jedoch bei Herrn Schlömer ungehindert fort und die Beschwerden nahmen zu. Es entwickelte sich ein fortgeschrittenes Rektumkarzinom mit Beteiligung des ganzen kleinen Beckens, großer Teile des Darms und der Blase. Im Universitätsklinikum Aachen wurde 2004 der größte Teil des weit fortgeschrittenen Tumors entfernt und es folgten Operationen im Jahre 2005. Heinz-Dieter Schlömer starb nach drei Jahren einer GNM-Anwendung am 10. März 2007. Sein zunächst kleiner Tumor wog zuletzt 4 kg.[45].
2007: Die Rossaro-Todesfälle in Vicenza und Padova (Italien)
Der italienische Arzt Paolo Rossaro aus Albignasego (bei Vicenza) ist als ein Arzt bekannt, der seine Diagnosen und Therapie nach der GNM ausrichtet. So betreibt er eine GNM-typische Diagnostik, die er von Hirn-CTs nach Hamer ableitet. Seine Krebspatienten berichten übereinstimmend, dass er sich auf Hamer beruft und beschrieben seine Methode als die Hamer-Methode. Rossaro gründete auch einen privaten Primum-vitae Verein. Mehrere seiner Krebspatienten verstarben an der Hamer-Methode, darunter alleine zwei Patienten mit Hodgkin-Lymphom, das heute gut therapierbar ist. Auch berichten die Patienten übereinstimmend, dass Rossaro ihnen GNM-typisch davon abgeraten habe, sich nach Regeln der wissenschaftlichen Medizin behandeln zu lassen. In einem Fall von Lungenkrebs soll er diese Krebsform als Folge des Todes des Vaters angesehen haben, ohne dies beweisen zu können. Durch seine Methode geheilte Krebspatienten sind unbekannt geblieben. Nach den Todesfällen kam es zu Anzeigen gegen ihn wegen Totschlags und schwerer Körperverletzung ("omicidio colposo" art 589 cp und "lesioni colpose"). 2012 wurde Rossaro zu drei Jahren Haft verurteilt.[46] Es folgte 2014 eine weitere Verurteilung wegen übler Nachrede (calunnia). Er hatte seinen früheren Patienten Trevisan fälschlich des Diebstahls bezichtigt. Trevisan hatte kurz vor seinem Tod Rossaro angezeigt, weil dieser ihm Blanko-Rezepte zum Selbstausfüllen gab. Die Tageszeitung Il Gazzettino di Padova berichtete am 8. Mai 2008 bezüglich eines Zivilprozesses um nicht erfolgte Unterhaltszahlungen von 34.000 Euro an seine Ehefrau und seine Tochter, dass seine Ehefrau zu Protokoll gab, Rossaro sei neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch als Zahnarzt und Schönheitschirurg tätig und ein geheimes Mitglied einer Organisation für Alternativmedizin.
- Christan Trevisan. In der Nacht zu Weihnachten 2007 starb der LKW-Fahrer Christian Trevisan an einem Hodgkin-Lymphom in Vicenza im Alter von nur 35 Jahren[47] und hinterließ seine Frau und eine Tochter, mit denen er noch Weihnachten feiern wollte. Nach den Angaben von mehreren Zeitungsartikeln hatte er zunächst jegliche Hilfe der modernen Medizin abgelehnt und sich ganz der GNM und dem Wunderheiler Rossaro anvertraut. Rossaro behandelte ihn vergeblich mit Ozeanwasser, Vitaminen und seiner Hamer-Methode. Als sein Gesundheitszustand sich aber verschlechterte, entschied Trevisan sehr spät, sich notfallmäßig in eine Klinik zu begeben, wo die dortigen Ärzte sich entschlossen, ihren Kollegen Rossaro anzuzeigen. "Er ist ein Anhänger der Hamer-Theorie [...]", meinte der LKW-Fahrer über seinen Arzt. Und weiter: "Ich habe mich auf die Hamer-Therapie versteift und glaubte, dass es die beste Lösung wäre, um gesund zu werden: Selbstwertgefühl und die Gewissheit, dass es mir gut ginge, als Antidot gegen den Schmerz. Aber das Lymphom wurde schlimmer [...]". Eine Rolle spielt hier eine private Organisation namens "Primum vitae" aus Polverara,[48] deren Präsident Paolo Rossano ist. Er starb jedoch, sein Zustand war bereits zu weit fortgeschritten.[49][50]
- 2007 starb ein 21-jähriger Mann in Padua an einem Hodgkin-Lymphom. Auch er war vorher von Rossaro behandelt worden und hatte herkömmliche medizinische Hilfe abgelehnt.
- Anna Tosin aus Vicenza starb im Alter von 60 Jahren an Brustkrebs. Sie war ebenfalls von Rossaro behandelt worden. Nach Angaben von verschiedenen Zeitungsartikel wurde ihr von Rossaro ebenfalls abgeraten, sich konventionell-medizinisch behandeln zu lassen, was sie auch nicht tat.
Hodgkin-Lymphom: Das Hodgkin-Lymphom gilt als eine der Krebsarten mit der besten Prognose überhaupt bei rechtzeitiger und sachgerechter Therapie. Dies ist aus Studien an mehr als 14.000 Behandelten bekannt. Etwa 90% der behandelten Patienten überleben 5 Jahre, in den 1960er Jahren waren es noch lediglich etwa 30%. Mit Strahlentherapie und Chemotherapie überlebten 96% aller 920 deutschen Hodgkin-Patienten fünf Jahre und 95% von ihnen überlebten 10 Jahre (1994-2003).[51] According to a study from the USA (2006), the prognosis was over 80%.[52]
2007: Maresa T. L.* aus Bergamo (Italien)
Die 48-jährige (geb. 1959) gelernte Chemikerin Maresa L. besuchte seit drei Jahren einen GNM-Kurs in Aulla (Ligurien). 2004 wurde ihr aufgrund eines histologischen Befundes nach einer Untersuchung mitgeteilt, dass sie an Brustkrebs erkrankt war. Man empfahl ihr eine Operation, die sie jedoch vehement ablehnte. Sie verweigerte auch weitere Untersuchungen. Sie lehnte jegliche Behandlung durch die wissenschaftliche Medizin ab und verließ sich ganz auf die GNM. Ihre Arbeit bei einer deutschen Pharmafirma gab sie auf und wurde Tai-Chi-Lehrerin.
Sie ließ sich von einem GNM-Physiotherapeuten (P. P.) in Bergamo und vom Präsidenten des GNM-Vereins ALBA, Marco Pfister, behandeln, mit dem sie, nach Auskunft von Verwandten, fast täglich telefonisch in Kontakt war. Im Juni 2007 verschlechterte sich ihr Zustand. Sie konnte nicht mehr gehen und im August 2007 verfärbte sich ihre Haut immer gelblicher (Ikterus). Pfister machte ihr weis, dass dies kein Grund zur Beunruhigung wäre. Sie wäre aus Wut über einen entgangenen Urlaub in Ischia gelb geworden, wo sie bereits ein Ferienhaus gemietet hatte. Eine Operation wäre lediglich aus ästhetischen Gründen zu erwägen. Im Juni 2007 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand dramatisch. Die linke Brust war von großen Tumoren durchsetzt, die Brustwarze tief eingezogen. Am 27. August 2007 wurde sie notfallmäßig in ein Krankenhaus (Ospedali Riuniti di Bergamo) eingeliefert, wo man sie mit Blutkonserven versorgte. Metastasen hatten sich an mehreren Orten ihres Körpers gebildet. Am Nachmittag des 28. August 2007 fiel sie ins Leberkoma und starb am gleichen Tag nach entsetzlichen Schmerzen. Eine Untersuchung einen Tag vor ihrem Tode zeigte, dass ihre Leber von einem Tumor fast völlig zerstört war, was auch die Ursache für die Hautverfärbung war. Quelle: [53][54]
(* Die Identität ist Psiram bekannt, die Familie bat jedoch darum, den Familiennamen nicht öffentlich zu nennen)
2007: Jacqueline Starck (Belgien)
Eine Belgierin namens Nathalie de Reuck berichtet in einem Buch vom Tode ihrer Mutter Jacqueline Starck, Opfer des GNM-Ablegers "Biologie Totale" von Claude Sabbah.[55][56][57][58][59][60][61] Der Titel des Buches der Tochter lautet "DES CHARLATANS DE LA SANTÉ ONT TUÉ MA MÈRE" (Gesundheits-Scharlatane haben meine Mutter umgebracht)[62] Auch führten das belgische Fernsehen RTBF und der Journalist Philippe Dutilleul dazu Ermittlungen durch. Dem Journalisten gelang es auch, in die belgische BT-Szene einzudringen.[63] Die Tochter berichtet in ihrem Buch von drei Tätern, darunter ein Brüssler Osteopath (Zitat vom Tonband: "Wenn es nach mir ginge, Chemotherapie oder Radiotherapie würde ich nicht machen. Du weißt, Du kannst Deinen Tumor Dir selbst wegnehmen [...] pffft [...] wenn Du Deinen Konflikt nicht löst, dann geht das so weiter").[64]
Die 60-jährige Jaqueline Starck war an Brustkrebs erkrankt und starb 2007. Ihr Tumor wurde nicht medizinisch behandelt, weil "Therapeuten" sie davon überzeugt hatten, dass sie "nichts" hätte und stattdessen "nur Symptome" habe, die einen "inneren Konflikt" bewiesen, dessen Ursache man finden müsse. Alles Mögliche wurde veranstaltet, von einer Pseudofamilientherapie über Radiästhesie, Schwarzer Magie, Kinesiologie, Pendeln etc. Alles war gut, wenn es bloß nicht Medizin war. Selbst Aspirin war nicht erlaubt. Ein Therapeut behandelt aus der Ferne über das Telefon von einem französischen Zentrum aus und ließ sich über gestückelte Postanweisungen bezahlen. Zwei Monate vor ihrem Tod begriff Jaqueline Starck, wie sie betrogen worden war, und bat ihre Tochter, den Betrug aufzudecken und die Scharlatane anzugehen. Sie übergab dazu ihrer Tochter alle ihre Aufzeichnungen sowie Tonbandmitschnitte mit ihrem "Guru".
2007: Claude Saksik (Frankreich)
Ein weiteres Opfer der „Biologie Totale“ war der 2007 im Alter von 68 Jahren verstorbene Claude Saksik, der an einem Prostatatumor litt, eine medizinische Behandlung jedoch zugunsten der Anwendung der Biologie Totale ablehnte. Statt dessen ließ er sich drei Jahre lang nach der BT behandeln. Saksik war ursprünglich Kinesiotherapeut und hatte später Medizinprodukte verkauft. Bereits 2004 hatte die Ehefrau Maryse Saksik Klage erhoben wegen des Ausnutzens körperlicher bzw. geistiger Schwäche und fahrlässiger Tötung. Sie sagte aus, ihr Ehemann sei völlig indoktriniert gewesen, habe tagelang Kassetten von Claude Sabbah angehört, dessen Konferenzen besucht und viel Geld aufgewendet. Kritik habe Saksik jedoch in Wut versetzt. Als seine Ehefrau ihn schließlich doch überzeugte, einen Arzt aufzusuchen, war es zu spät, da die Erkrankung weit fortgeschritten war. Trotzdem habe Saksik bis zum Ende geglaubt, er werde danke der BT geheilt werden.[65]
Die „Mission Interministèrielle de vigilance et de lutte contre les dérives sectaires“ (Miviludes, Interministerieller Ausschuss) betrachtet Sabbah als bekanntesten französischen Anhänger von Ryke Geerd Hamer. Sabbah wurde letztlich wegen irreführender Werbung der Prozess gemacht. Trotz des Umstands, dass der Verstorbene den Theorien der Biologie Totale Glauben geschenkt hatte, hielt die Justiz Sabbah verantwortlich und verurteilte Sabbah am 4. November 2015 in erster Instanz zu zwei Jahren Gefängnis ohne Bewährung; zusätzlich wurde eine Geldstrafe in Höhe von € 30.000 wegen „irreführender Werbung“ verhängt.[66]
2008: Serge Bidart (Frankreich)
Die Schwester des Franzosen Serge Bidart berichtet:
"August 2006, mein Bruder meldet sich von seinem Handy: Kuckuck kleine Schwester hier Dein "Frero" (großer Bruder) eure Ferien im Baskenland laufen gut? Nichts als Positives am Telefon, mit sanfter, aber zitternder Stimme erzählt er, dass eine Biopsie (Gewebeentnahme) positiv gewesen sei... Sein kleines Hautknötchen im Gesicht war also Krebs... Ein starker, unbeschreiblicher Schmerz für meinen Bruder erfasst meinen Körper. Die Familie weiß ebenfalls Bescheid und die Unterstützung ist da. Serge beginnt recht zügig eine Chemotherapie und Bestrahlungstherapie. Er erträgt die beiden tief eingreifenden Behandlungen... Der Mut, um sein Leben zu kämpfen, hält zwei bis drei Monate an. Ich begleitete ihn zur Chemotherapie und eines Tages erzählt er mir von einer Dame, die er öfter sehe, einer Kinesiologin, die ihm enorm viel Gutes zu bieten hätte, um seinen Krebs besser zu ertragen... Ich habe ihm geraten, seine Therapien fortzusetzen, aber er lehnte ab, er wollte auch von mir keine Ratschläge mehr, da es nur ihn etwas anginge.
Ein Jahr lang war unsere Beziehung nun angespannt. Er erzählte, dass alles gut ginge, aber das war falsch. Serge erzählte uns nicht, warum er sich von uns abwandte. Erst sechs Monate vor seinem Tod haben wir verstanden, was geschehen war... Aber da war es bereits zu spät!!!
Mein Bruder hatte beschlossen, seine beiden Therapien im Krankenhaus abzubrechen und wandte sich Scharlatanen in der Gegend Rhône Alpes zu. Darunter eine Kinesiologin, er sieht die Frau des öfteren und fühlte sich nach jedem Besuch leichter und glücklich, sie gesehen zu haben. Er müsse nun an sich und seiner Familie "arbeiten", um zu verstehen, warum er krank wurde. Ein "Doktor" der Methode "Decodage biologique" (deutsch: "biologische Decodierung") gab ihm die gleichen Empfehlungen wie die Kinesiologin. Dieser Mann behauptet nun, er hätte meinem Bruder nie empfohlen, seine Behandlungen aufzugeben. Serge bat mich schließlich, ihn zu besuchen, da sein Krebs fortschritt. Wegen des Tumors begann sein rechtes Auge, aus der Augenhöhle herauszutreten. Mein Bruder sprach von seinem Tumor und nannte ihn Tuvie... (in der französischen Sprache bedeutet Tumor tumeur, tumeur erinnert an die Worte "Du stirbst", Tuvie ist hingegen ein Kunstwort mit der Bedeutung "Du lebst").
Von einem bestimmten Zeitpunkt an glaubte er an eine durch mich ausgelöste Leukämie, gleichzeitig sei ich jedoch nicht für seinen Tumor im Sinus maxillaris verantwortlich, vielmehr würde er in die Gironde reisen, um der Familie bestimmte Fragen zu stellen, um zu erkunden, warum der Tumor entstanden sei. Ich war wie am Boden zerstört, wie konnte mein Bruder mir einen derartigen Horror erzählen, ich erkannte meinen Bruder nicht wieder. Weinend und mit angehaltener Luft sagte ich ihm, dass er mich entsetzlich verletzt und erschüttert hatte. Zwei Tage später brachte mir ein Blumenhändler einen wunderschönen Blumenstrauß von meinem Bruder. Mein Bruder hatte begriffen, dass sein Vorhaben, mich zu zerstören, erreicht war!!! Und nun bereute er dies.
Ein Heilpraktiker (naturopathe) schickte ihm per Email Links zu AMESSI VIA HAMER sowie Links zu einer Klinik mit dem Namen ProLeben in Igls, die eine biologische Medizin betreibe und Serge hatte vor, dahin zu gehen!!!! Mit Hilfe dieses Heilpraktikers machte er eine Breuß-Kur (eine Krebsdiät des Landwirts und Heilpraktikers Rudolf Breuß), bei der Gemüsesäfte 42 Tage lang eingenommen werden. Dieser Heilpraktiker und ein Zahnarzt überzeugen ihn schließlich, sich Zähne ziehen zu lassen, die "tot" seien und seine Heilung erschweren würden. Ende Februar 2008 wurden ihm diese Zähne tatsächlich in einer Klink gezogen.
Wir waren hilflos gegen diese Behandlung, er glaubte daran. Indoktriniert, blind geworden durch die Einredungen, magerte er ab, aber für ihn war das normal... Für ihn schwand sein "Tuvie" genauso wie sein Körpergewicht. Auf gleiche Weise interpretierte er seine Blutungen als Zeichen des nun für immer schwindenden Krebses!!! Stark abgemagert, begannen seine Energien zu schwinden, einen Krankenhausaufenthalt lehnte er ab. Seine Augenhöhle schwoll weiter an, Mama versorgte seine Blutungen, denn eine Krankenschwester lehnte er ab. Unsere Mutter, eine starke und mutige Mama, konnte nur durch ihre Duldsamkeit und Pflege seine Schmerzensschreie beruhigen und die Blutungen pflegen... Sein Tumor wurde sichtbarer, er kam über das rechte Auge heraus.
Im April 2008 akzeptiert Serge widerwillig einen Krankenhausaufenthalt, obwohl ihn seine Beine nicht mehr trugen, hätte er das Krankenhaus auch verlassen können. Mein Bruder beendete das Leben als Blinder unter schrecklichen Schmerzen, sein Tumor breitete sich im Inneren des Kopfes über das ganze Gesicht aus. Das Schrecklichste war, dass während der letzten 15 Tage mein Bruder nicht mehr zu uns sprechen konnte. Der Kehlkopf war auch betroffen. Wir sahen sein Gesicht nicht mehr, es war vollkommen verhüllt von den Verbänden über dem Tumor und den blutenden Stellen, nur sein Mund war sichtbar. Seine Schmerzen beschreiben zu wollen, tut mir selbst weh. Ab dem ersten Tag im Krankenhaus lassen sich die Scharlatane nicht mehr sehen, sie lassen ihn fallen. Es sind fünf. Einem Iridologenpaar und einem Arzt namens T.J. gelang es, ihn zu indoktrinieren und ihn auf diese Straße des Todes mit unbeschreiblichen Schmerzen zu bringen. Zahlreich sind sie, diejenigen, die verantwortlich für das Abbringen von einer konventionellen Therapie sind.
Mein Bruder starb im Mai 2008 im Alter von 42 Jahren."[67]
Die Methode "décodage biologique" (auch biodécodage) ist in Frankreich populär. Der Begriff wurde von dem französischen Krankenpfleger und Buchautor Christian Flèche erfunden. Die aktuellen Anbieter dieser Methode (Marc Fréchet, Philippe Lévy, Christian Flèche usw.) berufen sich ausdrücklich auf Hamer und seine Lehre.
2008: Manuela Trevisan (Norditalien)
Manuela Trevisan aus der italienischen Ortschaft Casarsa della Delizia (Provinz Pordenone) verstarb am 10. Juni 2008 im Alter von 45 Jahren an einem Hirntumor. Einzelheiten zu ihrem Tode werden von ihrer Schwester berichtet und waren Thema in einigen Zeitungsartikeln. Im Februar 2007 stellte sie einen Tumor an der Unterseite ihres rechten Armes fest. Man stellt die Diagnose Hodgkin-Lymphom. Das Hodgkin-Lymphon ist eine Tumorart, die relativ gut und dauerhaft behandelbar ist. Manuela lehnte aber die angebotete Chemotherapie ab, schottete sich von der Familie ab und wendete sich der GNM zu. Zu dieser hatte sie Informationen im Internet gefunden. Sie kontaktierte den Psychiater Danilo Toneguzzi und wurde dessen Patientin. Toneguzzi ist in der italienischen GNM-Szene gut bekannt: er ist Vorsitzender eines "wissenschaftlichen Komitees" des GNM-Vereins ALBA aus Genua. Nach dem Bericht der Schwester von Manuela Trevisan habe Toneguzzi seine Patientin aufgefordert, eine Tumor-Therapie abzubrechen, und zwar mit der Begründung Hirntumoren gibt es nicht (dies ist eine bekannte Theorie von Hamer); laut eines Artikels im "Il Messaggero Veneto" habe er versucht, die "Ursache" des Lymphoms zu finden. Nach Ansicht des Psychiaters sei die Ursache eine Krankheit des Vaters von Manuela. Ihre Sorgen um die Erkrankung des Vaters hätten das Lymphom ausgelöst.
Ein Jahr lang wird nun Manuela von ihrem Psychiater in die Irre geführt. Toneguzzi überzeugte sie beispielsweise, dass Süßigkeiten im Falle der Krankheit hilfreich seien.[68] In einem anderen Zeitungsartikel, der sich dem Todesfall widmete, wird Toneguzzi mit weiteren absurden Ansichten und Therapieempfehlungen zitiert. So helfe es Patienten im Endstadium schwerster Krankheiten auch, wenn sie einen Pudding äßen und zwar im Rahmen einer Therapie, die sich an die Germanische Neue Medizin anlehnt.[69]. Die Schwester der Verstorbenen zeigte den Psychiater an, und gegen diesen wurde Anklage wegen Totschlag erhoben.[70][71]
2002 - 2009: Fünf Todesfälle bei Metamedizin / GNM-Anwendung in Norwegen
In Norwegen sind seit Jahren Aktivitäten bekannt geworden, metamedizinische Behandlungsweisen bei Krebskranken einzusetzen. Norwegen ist auch das Land, in dem sich GNM-Erfinder Hamer zu dieser Zeit (2009) aufhielt (Sandefjord). Die Behandlungsideologie der Metamedizin orientiert sich nach eigenen Aussagen bekanntlich an der GNM. Wie das norwegische Fernsehen im April 2009 berichtete, wurden diese Aktivitäten insbesondere durch die Personen Bent Madsen und Dagfrid Kolås vorangetrieben. Auch ist bekannt geworden, dass der deutsche Metamediziner Anton Bader in Norwegen Vorträge gehalten hat.
Nach den insgesamt acht Fernsehberichten des norwegischen Fernsehens (drei davon online zugänglich, fünf weitere im Pay TV) sollen mehrere Patienten mit Krebserkrankungen von Metamedizin-Therapeuten überzeugt worden sein, eine etablierte medizinische Therapie entweder nicht zu beginnen oder nicht fortzusetzen. Die Folge waren mindestens fünf Krebs-Todesfälle, bei denen laut Angaben der Journalisten der Verdacht besteht, dass die Unterlassung einer validierten und effektiven Therapie Mit-Todesursache war.[72][73] Über der Metamedizin zuzuordnende Heilerfolge bei Krebs ist indes nichts bekannt.
Die Norwegerin Elsemarit Fjeldheim starb im Jahr 2006 im Alter von 52 Jahren an Brustkrebs. Bei ihr war ursprünglich die Erkrankung in einem sehr frühen Stadium erkannt worden und man hatte ihr eine gute Prognose bei rechtzeitiger Therapie gegeben. Frau Fjeldheim lehnte jedoch jegliche Behandlung der wissenschaftlichen Medizin ab, insbesondere eine Operation. Frau Fjeldheim schrieb während ihrer Krankheit ein ausführliches Tagebuch, aus dem sich der Verlauf der Krankeit wie folgt zeigt: Sie lernte die GNM kennen und schlug ihrem behandelnden Arzt vor, sich von zwei Therapeuten in Norwegen behandeln zu lassen, die nach der Metamedizin vorgehen, die auf Prinzipien der GNM beruht, nämlich Bent Madsen und Dagfrid Kolas. Überraschenderweise war ihr Arzt damit einverstanden. Später wurde jedoch gegen diesen Arzt eine Ermittlung in diesem Zusammenhang geführt. Frau Fjeldheim wurde zunächst von den Therapeuten als ein lebendes Beispiel für die therapeutische Wirksamkeit der GNM vorgestellt. Obwohl es ihr zunehmend schlechter ging, wurde ihr eingeredet, dass sie baldigst genesen würde. Etwa ein Jahr nach dem Beginn der GNM-Therapie starb sie jedoch.[74]
2009: Alain Piat (Kanada)
Über den Tod ihres Vaters Alain, der an einem Prostatatumor starb, berichtete am 17. Februar 2010 eine junge Frau namens Marion Piat im Internet. Die Übersetzung ist etwas gekürzt und an manchen Stellen umformuliert, damit es verständlicher wird: [75][76]
La jeune Marion témoigne aprés la mort de son père
"Alles fing im Oktober 2007 damit an, dass mein Vater bei einem Berufsaufenthalt in Guatemala nicht mehr normal urinieren konnte. Er wurde notfallmäßig operiert, wobei der Urologe eine Veränderung an der Prostata feststellte. Die Gewebeprobe ergab ein Prostatakarzinom. Mein Vater hatte aber bereits eine Entscheidung getroffen: Er wollte sich nicht medizinisch überbehandeln lassen, wollte sich nicht amputieren lassen, wie er sich ausdrückte und er bezog sich dabei auf die konventionelle Medizin. Er hatte kurze Zeit zuvor einen Therapeuten der Neuen Medizin kennengelernt, und wandte sich nun diesem zu, um sich beraten zu lassen. "Man muss den Konflikt finden", erklärte der Therapeut. Dann würde alles sich bessern. Und er wolle helfen, "den Konflikt" zu finden. Mein Vater begann dann, über das Telefon seinem Therapeuten alles Mögliche zu erzählen. Einem Mann, den er ansonsten wenig kannte. Der Therapeut kam bald zum Punkt, die Tochter - ich - der Typ mit dem sie jetzt zusammen ist [...] (gekürzt).
Zuerst blieb sein Gesundheitszustand in etwa gleich und er arbeitete bis zum Ende des Arbeitsvertrages im Juni 2008. Dann kamen Rückenschmerzen und Schmerzen in den Hüften. Wir fuhren nach Frankreich zur Hochzeit seiner Schwester, aber es ging ihm zunehmend schlechter. Als wir zurückkehrten, schlief er viel, er hatte Schwierigkeiten mit den Schmerzen umzugehen. Ein Krankenhausbesuch wurde erwogen, um wenigstens zu wissen, was los ist. Er stimmte zu unter der Bedingung: Keine Medikamente, keine Chirurgie, rein gar nichts. Die Doktoren machen Untersuchungen und sprachen von Knochenmetastasen und Krebs. Von da an ging es ihm noch schlechter und er wurde unruhiger. Er konnte auch kaum noch aufstehen. Mama und ich, wir mussten ihm den ganzen Tag über helfen. Schließlich stand er gar nicht mehr auf, er konnte es nicht mehr. Er litt wie ein Märtyrer, aber dies wäre normal, meinte der (NM-)Therapeut. Der Schmerz sei Zeichen einer Heilung. Als Medikament hatte er nur Aspirin, wie man es für Kopfschmerzen nimmt, außerdem pflanzliche Mittel, die ihm der Therapeut verkaufte, sowie Öle, die auf die Zunge geträufelt werden. Im Oktober 2008 schrie er vor Schmerz, er weinte fast ohne Unterlass. Schließlich war es soweit, dass wir ihm rieten, ins Krankenhaus zu gehen. Überraschenderweise stimmte er zu. Es war wegen der Schmerzen schwer, ihn auf die Trage des Krankenwagens zu hieven. Im Krankenwagen erklärte er, dass er Schmerzen habe, weil er sich "in Heilung befinde". Und er erklärte den Pflegern, was die Germanische Neue Medizin ist. Die im Krankenhaus angebotenen Medikamente wollte er nicht. Er wollte auch nicht therapiert werden, so dass die Ärzte ihn wieder nach Hause entließen. Der Zustand verschlechterte sich weiter, er konnte nicht mehr auf die Toilette, er machte nun in einen Topf, verlor aber auch unkontrolliert Urin. Er litt fürchterlich, aß wenig, beschimpfte uns laufend wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Mein so lieber Vater, der immer so lieb und gutmütig war, veränderte sich völlig. Er wollte sich schließlich von uns trennen, er wollte weg, um zu gesunden, da es mit uns zusammen nicht ginge. In Wirklichkeit waren dies jedoch die Worte des Therapeuten. Im Dezember 2008 stand er nicht mehr auf, rauchte und das in seinem Zimmer. Wir konnten nichts machen, wir hatten alles probiert. Jedes Mal, wenn Mama versuchte ihn zu überzeugen ins Krankenhaus zu gehen, wurde sie angebrüllt. Es war schrecklich. Da Mama arbeiten musste und meine Schule erst gegen 13 Uhr losging, war ich morgens bei Papa, der mich immer früh weckte, weil er Hilfe brauchte. Für Papa hätte ich alles gemacht. Eines Morgens brüllte er meinen Namen, er rief, "Marion hilf mir". Ich sprang auf und er hatte derartige Schmerzen, dass er ganz weiß im Gesicht war. Die wenigen Muskeln, die ihm geblieben waren, völlig verkrampft. Ich wollte ihm sagen, dass er einen Krankenwagen braucht, aber auch ich wurde zusammengebrüllt: "Glaubst Du, dass das der Moment ist, von eurer Hurenmedizin zu reden, ihr wollt mich wirklich aufregen, du und deine Mutter, ist es das, was ihr wollt? Ich habe Schmerzen, Schmerzen, aber ihr hört nicht auf, von eurer Scheißmedizin zu reden, ich werde gesund ohne sie, ihr werdet schon sehen ..." Dann bekam er eine Phlebitis (Venenentzündung), dagegen aß er Knoblauch. Dann bekam er ein Dekubitalgeschwür von 15 cm Durchmesser und dagegen sollte Spitzwegerich helfen. Gegen ein richtiges Loch am unteren Ende vom Rücken. Januar 2009 wollte er ausziehen, in ein Palliativzentrum gehen, weil er mit uns nicht gesund werden würde. Dabei haben Mama und ich uns jeden Tag um ihn gekümmert, ihm Eis gegen Kopfschmerzen gegeben, das er gegen seine Stirn drückte. Warum er Kopfschmerzen hatte, wusste keiner. Er ließ sich nicht untersuchen. Im Juli 2009 wurde er mit dem Krankenwagen in die Palliativeinrichtung abgeholt. Einen Monat lang wollte er dort nicht von uns besucht werden. Er wollte dort allein sein. Nach nur einem Tag rief uns eine Schwester von dort an und teilte uns mit, dass sein Zustand sich stark verschlechtert habe. Er bewege sich nicht, habe die Augen geöffnet, erkenne aber niemanden mehr, esse und spreche nicht. Ich ging hin, er musste mich erkannt haben, ich habe es gemerkt. Aber er hatte keine Kraft mehr, sein Körper war erschöpft von den Schmerzen. Am nächsten Tag war er immer noch nicht zu einer Reaktion fähig. Wir hatten den Bruder aus Quebec nach Montreal hergebeten, da wir von einem Ende seines Lebens ausgingen. Am Abend sagten wir ihm reihum immer wieder, dass wir ihn liebhaben, dass wir ihn nie vergessen werden. Und jeden von uns hat er angeguckt und angelächelt. Am nächsten Morgen um 6 Uhr tat er seinen letzten Atemzug."
Weitere Informationen auf Französisch, mit Hinweisen zu den beiden GNM-Behandlern Louise-Marie Bédard und François Leduc: [13]
2009: Susanne Rehklau (Deutschland)
Am Weihnachtstag 2009 starb die zwölfjährige Susanne Rehklau aus Altusried (Oberallgäu) an Krebs. Zum Todeszeitpunkt befand sich das zunehmend abgemagerte Kind zu Hause. Die Erkrankung begann im Juli 2009, es handelte sich um ein Chorion-Karzinom des Ovars (Eierstock). Die Eltern des kranken Mädchens hatten nach einer anfänglichen Therapie jede weitere medizinisch wirksame Behandlung mit der Begründung abgelehnt, sie seien Anhänger der Germanischen Neuen Medizin (GNM). Den Eltern wurde vom Oberlandesgericht München das Sorgerecht entzogen (Bestätigung eines Urteils des Familiengerichts Kempten von Oktober 2009), da das Wohl des Kindes gefährdet sei und die Eltern telefonischen Diagnosen vertrauten. Die Betreuung wurde dem Jugendamt Oberallgäu übertragen. Anlass war die Weigerung der Eltern, ihre Tochter einer Chemotherapie zu unterziehen. Zu dieser Behandlung hatten Ärzte der Universitätsklinik Tübingen geraten.[78]
Das Kind erhielt zunächst eine Chemotherapie in der Universitätsklinik Tübingen. Wenig später bekam das Mädchen eine auf das befallene Organ beschränkte, so genannte regionale Chemotherapie in der Privatklinik Medias Klinikum Burghausen in Burghausen (Medias-Klinik Burghausen). Nach der Therapie verweigerten die Eltern eine weiterführende Behandlung in der Universitätsklinik Tübingen, obwohl die behandelnden Ärzte dort zum damaligen Zeitpunkt von einer Heilungschance von 70% bis 80% ausgingen. Die Eltern wollten ihr Kind lieber nach den Richtlinien der GNM behandeln lassen und eine Ernährungsumstellung (Öl-Eiweißkost nach Johanna Budwig) und eine Misteltherapie anwenden; eine Fortsetzung der Chemotherapie lehnten sie ab.
Auf die GNM waren die Eltern über das Internet gestoßen. Mit Hamer nahmen sie telefonisch Kontakt auf. Nach dem Gerichtsbeschluss wurde Susanne Rehklau Anfang November am Universitätsklinikum Ulm untersucht. Der Zustand hatte sich erheblich verschlechtert. In seinem Gutachten schreibt der behandelnde Arzt Prof. Steinbach: "Durch die erhebliche Therapieverzögerung ist es nun zu einer Erholung des Tumors und zu einem erneuten Wachstum gekommen." Es hatten sich Metastasen gebildet und die Überlebenschancen wurden nun nur noch auf 20% bis 30% geschätzt. Nach Angaben von Steinbach hätte Susanne "bei durchgehender Chemotherapie mit großer Wahrscheinlichkeit gerettet werden können".
Susanne Rehklau wird im Internet mit den Worten zitiert: "Ich nehme im Moment keine Medizin [...] Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen worden bin, war ich bei keinem Arzt, auch nicht bei Frau Dr. U. [...] Mich würde interessieren, ob die Germanische Neue Medizin stimmt, weil nach der werde ich gerade behandelt. Das ist eine Sache, die mich beschäftigt. [...] Ich habe zwei Mal mit Herrn Dr. Hamer telefoniert, meine Eltern haben schon oft mit Dr. Hamer telefoniert. Wir haben dem Dr. Hamer Bilder und Unterlagen gefaxt. Der Dr. Hamer hat zu mir etwas von einer Nierenzyste gesagt. Er hat mich gefragt, ob ich einen Badeunfall gehabt habe. Dr. Hamer hat mich auch noch gefragt, ob ich in der letzten Zeit einmal auf den Bauch gefallen bin. Es war so, dass ich im Juni 2009 auf den Bauch gefallen bin. Herr Dr. Hamer hat gesagt, dass sich durch den Badeunfall eine Zyste gebildet hat. Ich war einmal im März 2009 im Kristallbad. Nach Dr. Hamer sollte sich dann der Konflikt gelöst haben, weil ich mich nämlich wieder getraut habe, unter das Wasser zu tauchen, was ich mich früher nicht getraut habe. Dr. Hamer meint, dass durch den Sturz auf den Bauch die Zyste aufgeplatzt sei. Dr. Hamer hat dann auch noch gesagt, dass die Flüssigkeit aus der Zyste in den Bauch gelaufen ist [...] Ich möchte keine Chemo machen, weil der Dr. Hamer sagt, es geht mit seiner Medizin anders [...] In der Gisunt-Klinik war ich nur einmal zur Kontrolle. Die Gisunt-Klinik hat gesagt, dass sie keine Hyperthermie macht, wenn die Klinik in Tübingen eine Chemotherapie macht. Deswegen konnten wir dort nicht behandelt werden. Jedenfalls habe ich das so verstanden."
Nach Ansichten der Mutter sei ihre Tochter nicht an Krebs gestorben: "Es war ihr Auftrag. Es war der Weg, den sie gehen wollte. Und er ist nun zu Ende [...] Vielleicht würde ich den Tod nicht mehr so ausgrenzen [...] Ich habe aber nicht das Gefühl, dass ich etwas besser oder anders hätte machen können. Ob Susanne mit Chemotherapie noch leben würde, daran denke ich nicht. Es war das Richtige. Es war ihr Weg, den sie gegangen ist."[79]
Die Eltern legten auch eine eigene Webseite im Internet an [14]. Dort verlinken sie derzeit (Stand: Januar 2010) auf Webseiten der GNM, Karl Probst, Elektro-Krebs-Therapie (ECT), Amygdalin, Matthias Rath, Johann Georg Schnitzer und den Verein Menschen gegen Krebs von Lothar Hirneise.
Weil der behandelnde Arzt von der Tübinger Klinik um das Leben des Kindes fürchtete, schaltete er Ende September 2009 das Jugendamt Oberallgäu ein und der Fall kam vor das Familiengericht in Kempten. Bei einer späteren Untersuchung an der Uniklinik Ulm stellte sich heraus, dass das Kind Metastasen hatte, und die Heilungschancen wurden dann nur noch auf 20% bis 30% geschätzt.
Hamer schaltete sich aus seinem Asyl in Norwegen aus ein, gab Ferndiagnosen und fragwürdige Ratschläge per Telefon und fertigte unaufgeforderte "Gutachten", die er an Beteiligte verschickte und mit seinen Verschwörungstheorien ergänzte. Eine baldige "Heilung" träte ein, verhieß Hamer aus Norwegen. Das Kind habe auch keine Metastasen, lediglich Zysten. "Es besteht überhaupt keine Lebensgefahr. Ein ernsthaftes gesundheitliches Problem gibt es ohnehin nicht." Nach Hamer waren alle Konflikte gelöst, und an einer ungünstigen "Konfliktkonstellation" (laut GNM-Wortwahl) hätte Susanne Rehklau laut Hamer nicht sterben können. Das von Hamer gegebene Heilungsversprechen führte letztendlich zum Abbruch der Therapie und zum Tod des Kindes.
Am 8. November 2009 sprach Hamer in einem "Gutachten" von einem Tumor am rechten Ovar (Eierstock). Hamer: "Bei dem Kind Susanne hat man einen Tumor am Ovar festgestellt. Das Sinnvolle Biologische Sonderprogramm begann mit einem Verlustkonflikt eines Elternteils durch Weggehen. [...] Von dort an wuchs im rechten Ovar ein Eierstocks-Karzinom oder Terato-Karzinom. Das bedeutet eine vom Stammhirn gesteuerte Keimzellvermehrung, die die archaische Art der Fortpflanzung beinhaltet." Hamer identifizierte auch einen zu seiner Ferndiagnose passenden so genannten Hamerschen Herd: "Deshalb sehen wir bei einem Eierstockskarzinom, die ja beim schweren Verlustkonflikt die Art der zusätzlichen Fortpflanzung darstellt einen großen HH im (hier: rechten) Stammhirn (Pons) [...] Wäre das linke Ovar betroffen, dann hieße es: "ein gleiches Exemplar dieser Art auf den Weg schicken wollen"."
In Hamers "Abschlußgutachen" vom 24. Dezember 2009 (nach Susannes Tod) heißt es dann jedoch völlig widersprechend: "Und obwohl das Ovarial-Ca links (nicht rechts, wie früher angenommen)...". Hamers "Gutachten" und Vermutungen basierten also auf einem Irrtum, da das Ovarial-Karzinom in Wirklichkeit auf der linken Seite war. Hamer hatte also alle seine vorherigen Diagnosen von der falschen Annahme abgeleitet, der Tumor sei auf der rechten Seite. Die entsprechende "Konflikt"-Findung (das "Vater zurückhaben wollen") und der angeblich zu seiner Diagnose passende Hamersche Herd passten in Wirklichkeit nicht zum Konstrukt der GNM.[80]
Als bekannt wurde, dass das Mädchen verstorben war, erklärte Hamer in Deutschen Fernsehen[81], es lägen mysteriöse Umstände vor und Susanne sei im Krankenhaus heimlich ein so genannter Todeschip implantiert worden: "Diese Chips werden eingesetzt und haben Giftkammern und sie können per Satellit ausgelöst werden." Das Mädchen sei demnach gezielt umgebracht (ausgeknipst) worden, weil ein angeblicher Erfolg der GNM vertuscht werden sollte. Als "Beweis" für eine angebliche Chipimplantation wird von seinem Anhänger Helmut Pilhar die Internetseite "i-chip.de" genannt. In kürzester Zeit lässt sich jedoch feststellen, dass es sich dabei um eine Fake-Seite der Künstlerin Birte Kleine-Benne handelt.
Unterstützt wurde die Familie Rehklau durch die Rechtsanwältin Birgit Steinacker, die die Familie Rehklau beim familiengerichtlichen Verfahren vertrat. Eine Rolle spielte auch der kroatische Arzt und Hulda Clark-Anwender[82] Sasha (Sascha) Tesic[83], der das Kind am 31. Oktober 2009 untersuchte und ein Gutachten im Sinn der GNM erstellte. Er sah keine Notwendigkeit einer "schulmedizinischen onkologischen Therapie" und stellte vage Vermutungen über "Existenz-Konflike" sowie über angebliche Morphium-Anwendungen an.[84]
Sowohl gegen Hamer als auch gegen die Mutter leitete die Staatsanwaltschaft Kempten inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht ein. Der Mutter drohen bis zu fünf Jahre Haft.[85]
2013 wurde bekannt, dass gegen Hamer wegen "versuchten Totschlags" ermittelt wird.
2009: 4-jähriges Mädchen (Deutschland)
Ein an Diabetes (insulinpflichtiger Diabetes Typ I) erkranktes 4-jähriges Mädchen namens Sieghild (teilweise in der Presse und im Internet auch Sighild geschrieben) aus Uelzen wollten die Eltern, die laut Medienberichten Anhänger der Germanischen Heilkunde von Ryke Geerd Hamer sind, von Insulin "entwöhnen", indem sie ihm stattdessen Rohkost gaben. Das Kind starb im Dezember 2009 in der Medizinischen Hochschule Hannover an multiplem Organversagen als Folge von Überzuckerung.[86] Tage vor dem Tod litt das Kleinkind, ein Arzt wurde nicht konsultiert. Erst nachdem das Kind Blut spuckte und ein Atemstillstand eingetreten war, wurde der Notarzt alarmiert. In den zwei Jahren nach der Diagnose wurden keine Kontrolluntersuchungen von einem Facharzt durchgeführt.
Die Eltern, die inzwischen in Altmärkische Wische (Sachsen-Anhalt) wohnen, wurden im Februar 2015 vom Landgericht Hannover wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe von 8 Monaten auf Bewährung verurteilt.[87][88] Laut Medienberichten räumten die Eltern vor Gericht nur ein, sich über die GNM informiert zu haben, eine Nähe zur "NS-Ideologie oder völkischem Gedankengut" bestreiten beide jedoch.[89]
Beide Kindeseltern entstammen Familien, die fest in rechtsextreme Strukturen eingebunden sind: Die österreichische Familie von Baldur B. übersiedelte nach Sachsen in ein Schloss, das rasch zum Szenetreffpunkt wurde; Baldur B. war Mitglied der 1994 verbotenen Wiking-Jugend, später in der 2009 verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) und hatte Kontakte zum "Sturmvogel". Die Mutter Antje B. wuchs in einer Familie auf, die der "Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft" angehört, in der sie selbst bis zur Eheschließung aktiv war; ihr Vater soll zum Vorstand der Organisation gehören. Ihr verstorbenes Kind ließen die Eltern auf einem Friedhof des "Bund für Gotterkenntnis - Ludendorffer" beisetzen. Die Eltern leben inzwischen mit ihren derzeit fünf Kindern in einem rechtsextremen Siedlungsprojekt in Sachsen-Anhalt.[90][91]
Eine Ärztin sagte ferner aus, die Eltern hätten bereits 2007 Routineuntersuchungen sowie Insulingabe abgelehnt, weshalb sie das Jugendamt informiert habe.[92] Laut der Hannoverschen Allgemeinen seien die Eltern gegen eine medikamentöse Behandlung ihrer Tochter gewesen, weil ihrer Ansicht nach ein Leben nicht lebenswert sei, wenn sich der Mensch nicht eigenständig von einer Krankheit wie Diabetes erholen könne. Dies gehe aus einem Brief der Mutter hervor, den ein Bruder des Kindesvaters gefunden habe. Demnach wollten die Eltern den Gesundheitszustand ihrer zuckerkranken Tochter dadurch verbessern, indem sie mit ihr schwimmen gingen. Die Tochter habe schwache Abwehrkräfte wegen eines sogenannten Hamerschen "Wasserkonflikts" gehabt, dem die Eltern durch regelmäßiges Schwimmen entgegenwirken wollten. Laut Bruder der Angeklagten sei diese regelmäßig zu Treffen von GNM-Anhängern gegangen und "eine fast sektenmäßige Anhängerin der Theorien Hamers" gewesen. Das Kind wurde offenbar in den zwei Jahren zwischen Diagnosestellung und Tod keinem Arzt mehr vorgestellt; alle Kinder der Familie sollen ferner nicht geimpft sein.[93]
2009/2010/2015: Familie Seebald (Österreich)
Die Familie Seebald hatte drei gemeinsame Kinder und eines, welches die Mutter mit in die Beziehung brachte. Beide Eltern waren HIV-positiv, verweigerten aber eine Therapie. Beide waren AIDS-Leugner, Anhänger der GNM und Impfgegner. Entgegen ärztlicher Auflagen wurde die jüngste Tochter Muriel 2009 zu Hause geboren und trotz HIV-Infektion der Mutter und des damit verbundenen Infektionsrisikos voll gestillt. Auch die die Geburt betreuende Hebamme wurde nicht über die HIV-Infektion der Mutter informiert. Das Mädchen wurde von der Mutter Barbara Seebald infiziert und mit der Diagnose AIDS gegen den Willen der Eltern an der Kinderklinik Uni Graz behandelt. Alle drei älteren Kinder der Mutter sind HIV-negativ. Impfungen wurden den Kindern zusätzlich verweigert. Diese Situation führte dazu, dass alle Kinder bei Pflegeeltern untergebracht wurden. Muriel erhielt eine antiretrovirale Behandlung. Die Eltern versuchten, gegen die Entscheidung der Behörden anzugehen. Dabei erhielten sie Unterstützung sowohl von Stefan Lanka als auch von Helmut Pilhar und Ryke Geerd Hamer, die verschiedene Schreiben an die Behörden verfassten und sich öffentlich positionierten.
Gegen die Mutter Barbara Seebald wurde ein Verfahren wegen Körperverletzung mit Dauerfolge, vorsätzlicher Gefährdung anderer Menschen mit übertragbaren Krankheiten sowie Verleumdung eingeleitet. Die Verhandlung begann am 8. Juni 2010 in Graz.[94] Die HIV-infizierte Mutter wurde am 6. Juli 2010 vom Grazer Straflandesgericht wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung (Österreich: "bedingte Haft") verurteilt, sie legte Berufung ein.[95] Dieses Urteil wurde im März 2012 durch das Oberlandesgericht Graz wieder aufgehoben. Das neue Urteil lautete 14 Monate bedingte Haft wegen schwerer Körperverletzung, Verbreitung einer übertragbaren Krankheit und Verleumdung. Das Kind muss mit schweren Dauerschäden leben, die möglicherweise mit einer adäquaten Behandlung vermeidbar gewesen wären.[96] Nachdem sich der Prozess über mehrere Instanzen hinzog, wurde Barbara Seebald am 5. Juli 2013 freigesprochen.[97] Im Juli 2013 brachte sie eine weitere Tochter zur Welt, diesmal im Krankenhaus und per Kaiserschnitt. Über das Sorgerecht für dieses Kind wird noch entschieden.[98]
Der Ehemann Leonhard Seebald verstarb am 11. Mai 2010; Todesursache war letztlich ein Lungenödem.[99] Seine Witwe sah aber nicht die Folgen der HIV-Infektion für den Tod verantwortlich, sondern gab an, dass ihr Mann "an der Folter der Pharmagesteuerten Schulmedizin und deren Handlanger, die [sic] Behörden und Gerichte" verstarb.[100][101] Die Mutter (inzwischen mit Franz Tabei, einem Wiener Masseur, GNM-Anhänger und Vater ihres jüngsten Kindes, liiert) verstarb in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 2015 in einem Zustand, der von ihrer aus GNM-Anhängern bestehenden Gefolgschaft als "Mitte der Regenerationsphase" bezeichnet wurde.[102] Stefan Lanka behauptete, Barbara Seebalds Tod sei durch die "Wegnahme" ihrer Kinder und die Berichterstattung darüber verursacht worden.[103]
2010: „Monika“ (Name geändert) (Deutschland)
Monika aus Schleswig-Holstein (Name Psiram bekannt) hatte offenbar ein Ewing-Sarkom im linken Oberschenkel, einen hochmalignen Knochenkrebs. Um eine angezeigte Probepunktion zu verhindern, reisten die Eltern offenbar von Hamburg nach Sandefjord in Norwegen. Hamer spricht in diesem Zusammenhang von „Flucht“ und auch davon, dass die Familie „politisches Asyl“ in Norwegen suche.[104] Ein Sorgerechtsverfahren vor dem Amtsgericht Bad Segeberg (Az.: 13 bS 374/10) wurde im Sinne der Eltern entschieden. Die Mutter brach jedoch die "Behandlung" bei Hamer ab und verließ bereits Ende September gegen den ausdrücklichen Rat Hamers Norwegen.
In einer Email von Juli 2020 wurde Psiram darüber informiert dass es Monika gut geht. Die Familie distanziert sich demnach von Hamer und der Germanischen Neuen Medizin.
Mehr dazu: https://blog.psiram.com/2010/09/hamers-neues-opfer-monika-12-jahre/
2011: Krebstod des spanischen GNM-Arztes Fermin Moriano und weitere Opfer
Am 1. Dezember 2011 starb der spanische Arzt Fermin Moriano (Fermín Moriano Marcos) im Alter von 54 Jahren an Lungenkrebs. Moriano war als Arzt gleichzeitig Anhänger, Verbreiter und Anwender der Germanischen Neuen Medizin. Moriano führte die Privatklinik "Virgen de la Salud" in Malaga, besaß eine Praxis in Madrid und hielt in Spanien und südamerikanischen Ländern GNM-Promotionvorträge. Der GNM-"Experte" Moriano arbeitete in Malaga zwei Jahre mit Hamer zusammen und soll sich mit Hamer (der damals keine Approbation mehr besaß und auch keine Zulassung zur Ausübung der Heilkunde in Spanien hatte) die Behandlungspraxis geteilt haben.[105] Berichten zufolge sollen mindestens zwei seiner Patienten ebenfalls an Krebs gestorben sein, weil er ihnen eine effektive Therapie ausredete. Genannt werden die 18jährige María José H. und die 40jährige María del Carmen Expósito. María José wurde in Malaga auch von einer deutschen Therapeutin mit Namen Ilsen behandelt, die ihr von Schmerzmitteln und medizinisch zu nennenden Therapien strikt abriet.[106] Laut Berichten der spanischen Tageszeitung El Pais beschied er zynischerweise eine Patientin mit Brustkrebs und starken Schmerzen, dass eine Zunahme der Tumorschmerzen ein Zeichen der Heilung sei und überzeugte die Patientin Concepción C., eine konventionelle Therapie in einem Krankenhaus abzubrechen. Moriano arbeitete mit dem kolumbianischen Arzt Jorge Ivan Carvajal Posada zusammen, dem Erfinder einer "Sintergética".
Im Internet kursiert ein Vortrag[107], in dem Moriano fälschlich behauptet, dass Rauchen keinen Krebs verursacht und er deshalb nicht aufgegeben habe zu rauchen. Tatsächlich verstarb Moriano an einer typischen Erkrankungen, die auf Rauchen zurückzuführen ist. Die Diagnose des Lungenkrebs überlebte Moriano nicht einmal ein Jahr, weniger als bei effektiver Therapie zu erwarten ist. Er starb nach mindestens einer Woche der qualvollen Agonie in seinem Haus. Dies wird aus Angaben einer spanischen GNM-Unterstützerseite ersichtlich.[108] Auch dort wird der vorzeitige Tod und sein Leiden angesprochen. In der spanischen GNM-Szene wird sein Tod aber auch romantisiert: so sei er friedlich gestorben.[109] Aber auch auf dieser Unterstützerseite kommen Zweifel und Fragen auf, weshalb ein erfahrerer GNM-Kenner derart stark leiden musste.
2013: Unbekannte Frau (Deutschland)
Aus einem offenen Brief der Freundin eines GNM-Opfers an Hamer vom 10. Mai 2013 (siehe Bild rechts) geht der Todesfall einer 72-Jährigen Frau hervor, die seit 25 Jahren Anhängerin der GNM gewesen sein soll. 2009 erkrankte sie an Krebs und ließ sich von einem Arzt sowie von einem Heilpraktiker und einer anderen Person mit der GNM behandeln. Der Arzt überzeugte sie, trotz starker Schmerzen keine Schmerzmedikamente zu nehmen. Erst gegen Ende der Krankheit nahm sie Schmerztabletten. Zweieinhalb Monate vor ihrem Tod ging die stark abgemagerte Frau in ein Hospiz, wo sie Morphium bekam. Sie starb im Jahr 2013.
2013: Domizzio Danieli aus Belgien
Der 52jährige Domizzio Danieli aus Charleroi (Belgien) starb am 16. April 2013 an einem Hirntumor. Er wurde nach der GNM-Variante Biologie Totale von dem Medizinlaien Didier Frère aus Nivelles behandelt.[110] Frère ist Mitglied eines Vereins (Absl) "Pour Aller Plus Loin" (dt: um weiterzukommen), der Anhänger von Claude Sabbah vereinigt. Didier Frère wurde 2018 wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde angeklagt und 2019 aus Mangel an Beweisen (acquittement au bénéfice du doute) freigesprochen.[111]
2014: Marina Lallo (Italien)
Die italienische Tageszeitung La Reppubblica (und andere Medien und Blogger[112]) berichtete über den Tod der 53jährigen Italienerin Marina Lallo aus Turin, die an einem malignen Melanom erkrankte und mehrere Jahre lang vergeblich nach den Regeln der GNM behandelt wurde.[113] Die Erkrankung zeigte sich zunächst als kleine Hautveränderung an der linken Schulter, die hätte operiert werden können. Die Hautveränderung vergrößerte sich, um am Ende einen Durchmesser von 11 cm zu erreichen (Stadium T4) und starke Schmerzen zu verursachen. Lokale Lymphknoten vergrößerten sich. Marina L. verdeckte den Tumor mit einem Verband, da ständig Blut und Sekrete austraten. Erst kurz vor ihrem Tod entschloss sich die Patientin zu einem Eingriff in einer Klinik. Aber es war zu spät: sie starb an den Metastasen ihrer Krebserkrankung. Im Hirn fanden sich 13 Metastasen. Ihre behandelnde Ärztin, Germana Durando, ist zugleich Homöopathin. Durando wurde wegen Totschlags (omicidio aggravato dalla colpa con previsione) angeklagt[114] und 2017 von einem Turiner Gericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten sowie 20.000 € Schmerzensgeld verurteilt. In der letzten Instanz wurde Durando schliesslich zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt sowie zu einer Schadenersatzleistung an die Familie des Opfers in Höhe von nunmehr 400.000 €.[115]
Es stellte sich auch heraus, dass die Krankenakte verschwunden war. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft den umfangreichen Emailaustausch sichern. Jedesmal, wenn die Patientin Zweifel an der GNM zeigte, wurde sie aufgefordert, keine wissenschaftsmedizinische Behandlung durchzuführen. Stattdessen solle sie ihre "Konflikte lösen" und das homöopathische Mittel 35K und "Sulphur" nehmen, riet ihre Ärztin. "Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen und Du wirst Deinen Krebs besiegen," soll sie ihrer Patientin gesagt haben. Der vom Gericht beauftragte Rechtsmediziner Roberto Testi, der den Fall begutachtete, zeigte auf, dass die Patientin bei rechtzeitiger effektiver Behandlung nicht hätte sterben müssen. Nach Angaben des Präsidenten der Turiner Ärztekammer, Guido Giustetto, ist der Todesfall von Marina Lallo bereits der dritte in drei Jahren in der Stadt Turin, für den Hamer-Anhänger verantwortlich seien. So sei auch eine andere Patientin mit Brustkrebs (Name unbekannt) verstorben, die sich weigerte, eine andere Therapie als die der GNM anzuwenden.[116]
Durando war bereits 13 Jahre zuvor angeklagt worden, als sie bei einem 14 Monate alten Kleinkind zu homöopathischen Tropfen riet, als das kleine Mädchen auf Grund einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) hohes Fieber entwickelte. Das Kind starb daraufhin.[117] Der Prozess konnte damals nicht stattfinden, da es jahrelange Kompetenzstreitigkeiten seitens zweier Staatsanwaltschaften (Turin und Sassari in Sardinien) gab. Daher trat die Verjährung ein.
Ihre Komplizin Maria Gloria Alcover Lillo wurde vom Berufungsgericht in Torino zu drei Jahren Haft verurteilt.
2015: Hans-Ullrich Leupold (Deutschland)
Im März 2015 starb Hans-Ullrich Leupold (geb. 1948), ein Patient des ehemaligen NVA-Offiziers, Medizinlaien und GNM-Therapeuten Benno Quix, an Krebs. Leupold, der ebenfalls pensionierter NVA-Offizier war, vertraute seinem vormaligen Kameraden Quix und ließ sich nach der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer behandeln. Leupold hatte ein kleines malignes Lymphom im linken Halsbereich, das chirurgisch entfernt worden war. Geplant war eine Strahlentherapie der Region und die Heilungschancen standen gut. Leupold vertraute sich jedoch den Methoden seines Kameraden Quix an. Dieser fand auch einen scheinbaren Grund für den Tumor: Leupold soll demnach einen so genannten "Konfliktschock" erlitten haben, als es zur Trennung von seiner Ehefrau kam. Dieser "Konfliktschock" sei die Ursache der Krebserkrankung. Der Patient wurde von Quix mit GNM-Literatur und medizinkritischer Literatur ("Krebslüge") versorgt. Im Februar 2009 reiste Leupold mit Quix und dessen Ehefrau nach Norwegen zu Ryke Geerd Hamer. 2012 machte sich der Tumor deutlich bemerkbar, es kam zu einer sichtbaren Schwellung, die Leupold mit seinen Haaren zu verdecken suchte. Gegen austretende Sekrete benutzte er nun Taschentücher. 2014 verschlechterte sich sein Zustand weiter stark, trotz der GNM-Behandlung und "bioenergetischer" Behandlungen. Er konnte kaum noch laufen, offenbar kam es zur Streuung von Metastasen im ganzen Körper. Quix sah darin aber keinen Anlass zur Besorgnis, da die Symptome im Einklang mit den Heilungsphasen der Germanischen Neuen Medizin stünden. Tag und Nacht musste sich der Patient Leupold nun ein von Hamer selbst komponiertes und gesungenes Lied "Mein Studentenmädchen" anhören, da das Anhören dieses Liedes im Rahmen der Hamer-Lehre zur Heilung führe. Im Dezember 2014 war Leupold endgültig bettlägrig. Quix blieb bei seiner Methode. Leupold erlitt einen Krampfanfall. Der Medizinlaie Quix erschien auf der Palliativstation und versuchte in aggressiver Weise den Schwestern Anweisungen zu geben: So sollte kein Morphin gegen die Schmerzen gegeben und das Lied Mein Studentenmädchen weiter endlos abgespielt werden. Die Schwestern verwiesen ihn schließlich des Hauses; Quix hinterließ einen Zettel mit seinen absurden Anweisungen. Am 20. März 2015 verstarb Hans-Ullrich Leupold an seiner Krebserkrankung.[118][119] Gegen Quix erließ die Staatsanwaltschaft Görlitz im November 2016 einen Strafbefehl.
2015: Lars Hildebrandt (Deutschland)
Der bekennenden Neonazi und rechte Liedermacher Lars Hildebrandt (Künstlername “RaunijaR”) verstarb Mitte September 2015 an Krebs. In einem antifaschistischen Blog wurde nach seinem Tod bekannt gegeben, dass auch er sich offenbar mit Germanischer Neuer Medizin behandeln ließ.[120]
2016: Eleonora Bottaro (Padua, Italien)
Am 29. August 2016 verstarb in der Schweiz die 18jährige Eleonora Bottaro aus dem italienischen Bagnoli bei Padua an einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL). Zwischen Diagnose im Dezember 2015 und Tod im August 2016 vergingen nur neun Monate. Die akute lymphatische Leukämie verläuft unbehandelt tödlich. Nach Einführung effektiver Therapieprotokolle auf Basis einer Chemotherapie hatten betroffene Patienten erst eine reelle Chance, diese Krankheit zu überleben. Insgesamt liegt das Gesamtüberleben bei ALL-Patienten zurzeit bei ca. 80% bei Kindern und ca. 40–45% bei Erwachsenen. Diese Zahlen variieren, da sie vom jeweiligen Subtyp und der Therapie abhängen. Weitere Verbesserungen sind in der Zukunft zu erwarten. Die ALL ist eine der Krebserkrankungen, die am besten einer Chemotherapie zugänglich sind.
Eleonoras Eltern Lino und Rita Bottaro sind allerdings überzeugte Anhänger der GNM von Hamer und Impfgegner. Sie veranlassten ihre (zu Beginn noch minderjährige) Tochter, sich nicht mit einer effektiven Methode behandeln zu lassen und setzten dagegen auf eine GNM-Behandlung. Demnach sei Eleonoras Tumorerkrankung die Folge eines "Traumas", das sie nach dem Tod ihres Bruders erlebt habe. Eleonora übernahm die Ansicht ihrer Eltern und lehnte wissenschaftsmedizinische Behandlungen ab. Eine Rolle soll dabei auch der Tod ihres 22-jährigen Bruders Luca im Jahre 2013 gespielt haben, der während eines Urlaubs an einem Aneurysma verstarb (keine Tumorerkrankung). Gegen die Entscheidung der Eltern versuchte das zuständige Krankenhaus eine Behandlung der zu Beginn minderjährigen Eleonora gerichtlich durchzusetzen, um ihr Leben zu retten. Die Eltern reagierten nach ihrem Tod mit Pressemeldungen (der Vater Lino Bottaro ist Journalist, Fotograf und Betreiber von Stampa Libera, wo er Nachrichten und Verschwörungstheorien verbreitet). So äußerten sie über die Presse ihre Ansicht, dass "Tumoren von alleine abheilen", die Leukämie "neues Leben" sei (Zitat: Leucemia è nuova vita)[121] und ihre Tochter durch die italienische Justiz und "Stress" ermordet worden sei (Zitat: «Il tumore si cura da sé, l’hanno uccisa giudici e stress»). Eine Kritik an erfolglosen Behandlungen in der Schweiz wurde durch die Eltern hingegen nie geäußert. Nach Ansicht des Chefarztes der kinderonkologischen Abteilung des Krankenhauses, Prof. Giuseppe Basso, hätte Eleonora eine Überlebenschance von 80%, falls sie behandelt worden wäre. Aber die Ärzte erhielten keine Behandlungserlaubnis der Minderjährigen durch ihre Eltern.
Im Januar 2016 verklagte das Krankenhaus die Eltern und ein Gericht entzog den Eltern ihr Sorgerecht. Eleonora wurde am 14. August 2016, kurz vor ihrem Tod, 18 Jahre alt. Aber das Urteil kam zu spät für eine Behandlung, die Eltern und Eleonora gingen in die Schweiz, wo sie in zwei Kliniken behandelt wurde. Zuerst war sie in der Klinik in der Klinik Ospedale San Giovanni in Bellinzona (vom 7. bis 24. März)[122], wo sie rein symptomatisch mit Kortison und hochdosiertem|Vitamin C behandelt wurde.[123][124][125] Danach war sie in einer Klinik Paracelsus Clinica al Ronc (27. März 2016), die heutige Swiss Mountain Clinic AG, an der der deutsche Arzt Joachim Mutter tätig ist.
Auch in der Schweiz versuchte die kantonale Gesundheitsaufsicht Eleonora davon zu überzeugen, sich effektiv behandeln zu lassen (Zitat Schweizer EOC): "Questo triste episodio ci ha profondamente toccati .. Malgrado tutti i nostri tentativi, non siamo riusciti a far capire alla paziente e ai suoi genitori il nostro impegno per riuscire a guarirla. La giovane paziente è rimasta vittima di credenze che ancora oggi purtroppo riescono a mietere vittime quando invece esistono cure riconosciute internazionalmente e applicate sia in Italia che in Svizzera"..[126] [Dieser traurige Ablauf hat uns tief berührt .. Trotz unserer Bemühungen waren wir nicht in der Lage, der Patientin und ihren Eltern unseren Einsatz zur Heilung klar zu machen. Die junge Patientin ist ein Opfer eines Glaubens, der leider auch noch heute Opfer dahinrafft, während es international anerkannte Behandlungmethoden gibt, die sowohl in Italien als auch in der Schweiz angewendet werden." Hervorhebung in fett: Psiram]
Lino Bottaro, der Vater von Eleonora, ist ein in Italien bekannter Anhänger der GNM von Hamer, vergleichbar mit dem Österreicher Helmut Pilhar. Auf seiner Webseite www.stampalibera.com verbreitete der überzeugte Vegetarier Bottaro Propaganda für die GNM sowie Ansichten zu angeblich staatlich unterdrückten Perpetuum Mobile-Erfindungen, Wassermotoren und Kalter Fusion sowie Verschwörungstheorien über so genannte Chemtrails und angebliche Machenschaften von Freimaurern. Auch versuchte er seine Leser zu überzeugen, dass Impfungen zu Autismus führen (siehe dazu: Andrew Wakefield) oder die Pharmafirma Merck bei Impfstoffen Viren (SV40) beigemengt habe, die Krebs auslösen.[127] Unter Verweis auf YouTube-Videos ist er auch der Meinung, dass die gleiche Firma in der Vergangenheit AIDS und Leukämien verbreitet habe sowie ein Hormon, das in der dritten Welt geimpfte Frauen steril machen solle (siehe dazu: Bevölkerungsreduktionsprogramm).[128] Quellenangaben finden sich selten und stammen dann beispielsweise von russischen Staatsmedien wie Russia Today. Seit dem Tod seiner Tochter sind auf dieser Webseite keine Inhalte mehr zu finden (sito offline), alle alten Artikel lassen sich jedoch bei archive.org noch auffinden. In der Vergangenheit ging er vehement gegen Kritiker der GNM vor.[129] 2019 sind die Eltern von Eleonora Bottaro zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihre Tochter beeinflusst haben, die empfohlene Chemotherapie abzulehnen.[130][131] Zitat 20min.ch: ..2015 starb die 18-jährige Eleonora in Padua an akuter lymphatischer Leukämie. Nun wurden ihre Eltern wegen der Tötung ihrer Tochter zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, wie «El Mundo» berichtet. Dies, weil sie Eleonora nicht medizinisch behandeln liessen, sondern auf alternative Therapiemethoden zurückgriffen. Bei ihrer Diagnose war Eleonora 17 Jahre alt. Die Ärzte prognostizierten der Italienerin damals ausgezeichnete Heilungschancen, falls sie frühzeitig mit der Chemotherapie beginne. Die Eltern und das Mädchen entschieden sich allerdings dagegen und suchten die Hilfe des «Krebsheilers» Ryke Geerd Hamer auf. Ihm war die Zulassung als Arzt bereits im Jahr 1986 entzogen worden. Neun Monate nach der Diagnose – am 29. August 2015 – verstarb Eleonora nur zwei Wochen nach ihrem 18. Geburtstag. Im Nachhinein wurden Ärzte, Freunde und Familie eingehend von den Behörden befragt. Schliesslich kamen sie zum Schluss, dass die Eltern ihre Tochter bei ihrer Entscheidung, medizinische Hilfe abzulehnen, stark beeinflusst hatten. Deshalb kam es zur Verurteilung..
2016: 34-jährige Alessandra Tosi aus Rimini (Italien)
Wie die Zeitungen Il Resto del Carlino[132] und La Repubblica (Ausgabe Bologna) berichteten, verstarb am 1. September 2016 in Rimini die 34-jährige verheiratete Unternehmerin (Brauerei Galleria Giulio Cesare, Rimini) Alessandra Tosi, die zwei Kinder und ihren Mann hinterließ. Sie war vier Jahre zuvor (2012) an Brustkrebs erkrankt und operiert worden. Als überzeugte Hamer-Anhängerin verweigerte sie jedoch eine Chemotherapie, die ihre Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht hätte. Stattdessen setzte sie vergeblich auf eine Hamersche "Konfliktlösung" sowie Quarkwickel und machte Experimente mit der DiBella-Methode. Ärzte und Familienmitglieder konnten sie nicht umstimmen.
Tosi erschien erst wieder im Krankenhaus, als sich Metastasen im ganzen Körper verteilt hatten und es ihr sehr schlecht ging. Offenbar kam es auch zu einer pathologischen Fraktur; die Patientin konnte zuletzt kaum noch laufen. Sie verweigerte wieder eine Chemotherapie. Eine bislang unbekannte Person, die sie die gesamte Zeit über außerhalb der Klinik beriet, schmuggelte ihr weiterhin unbekannt gebliebene Mittel ins Krankenhaus, wo sie dann verstarb. Sie war bis zuletzt der Überzeugung, dass Pharmafirmen ihre Kunden vergiften wollten und kein Interesse an ihrer Heilung hätten. Bei facebook war sie in einer Gruppe "Mamme di Rimini" (Mütter von Rimini) aktiv. Ihre Ärzte waren verzweifelt und wandten sich mit energischen Worten an die Öffentlichkeit, um vor der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer zu warnen. Einer der Ärzte, Domenico Samorani, sagte zur Presse:
- "Quello era un tipo di tumore guaribile. Voglio lanciare un allarme che non è solo locale, ma è nazionale. Cosa possiamo fare noi chirurghi, Ordini dei medici, Aziende sanitarie, noi come persone per fermare questa follia? ...I casi di persone che rifiutano le cure tradizionali per affidarsi a strane persone e a pericolose teorie di guarigione sono in aumento ... Sono almeno dieci le donne che in questi ultimi tre anni hanno rifiutato radio e chemio pur essendo ammalate di tumore: sono tutte morte".
[Dies war ein heilbarer Tumor. Ich möchte Alarm schlagen, nicht nur national, sondern auch international. Was können wir Chirurgen, Ärzteverbände, Gesundheitseinrichtungen und wir als Enzelpersonen tun, um diesen Wahnsinn zu stoppen? Die Zahl der Fälle nimmt zu, bei denen Patienten anerkannte Behandlungen ablehnen, um sich merkwürdigen Personen und gefährlichen Heil-Theorien zuzuwenden .. Mindestens zehn Frauen mit Tumoren haben in den letzten drei Jahren eine Chemotherapie oder Bestrahlung abgelehnt: sie sind alle gestorben.][133]
Auch die italienische Krebsforschungsgemeinschaft Associazione italiana per la ricerca sul cancro (Airc) wandte sich zum gleichen Thema an die Öffentlichkeit.
2016: Itziar Orube Bona und Francisca Molina (Spanien)
Wie die spanische sektenkritische Organisation RedUNE[134] mit zwei Emails an den Blog transgallaxys meldete[135], verstarb am 8. September 2016 die Spanierin Itziar Orube Bona an fortgeschrittenem Brustkrebs. Erst kurz vor ihrem Tod ging sie wegen schwerer Schmerzen und wassergefüllter Lungen in ein Krankenhaus. Bis kurz vor ihrem Tod glaubte sie noch, sich mit der GNM selbst heilen zu können.[136] RedUNE erfuhr Einzelheiten von ihrem Sohn und von Seiten des Klinikpersonals. Zuvor hatte sich Itziar Orube als eine von der GNM "Geheilte" bezeichnet. Die Nachricht über ihren Tod wurde auch über facebook verbreitet, der Text wurde aber später gelöscht.[137] Auf den Webseiten ihrer Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (EDBO) in Barcelona[138] heißt es am 9. September 2016, dass sie sich am letzten Donnerstag "verabschiedet" habe.
Itziar Orube war viele Jahre lang eine der aktivsten Verbreiterinnen der GNM im spanischsprachigen und amerikanischen Raum und betrieb mehrere facebook-Seiten zu diesen Zwecken. Sie bezeichnete sich selbst als "Therapeutin" und "Musiktherapeutin". Sie behauptete seit 1990, neun Jahre lang GNM bei Hamer "studiert" zu haben. Als Medizinlaie unterrichtete sie dann in Kursen die Germanische Neue Medizin, übersetzte Texte und agierte gleichzeitig als Kritikerin der wissenschaftlichen Medizin.[139] Kurse veranstaltete sie ab 1996 in Spanien, Chile, Argentinien, Venezuela, Mexiko, Kolumbien (Bogota Universidad de Sucre), Brasilien, Nicaragua, Costa Rica (San José), Miami (USA), Guatemala, Indonesien, Italien und Kuba. Auf Kuba gelang es ihr sogar, einen Kurs in GNM an der Fakultät für Biologie der Universität von Havanna abzuhalten. Dort will sie 2001 auch ein Jahr lang Kurse an einer Clínica Oncológica Internacional de Cuba gegeben haben. Sie gibt auch an, eine "Professorin für GNM" gewesen zu sein: "Profesora de la Nueva Medicina en la Escuela Itinerante Consuelo Ruiz".
Sie gründete 1995 in Madrid die Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (siehe dazu Artikel Biologie totale nach Sabbah), die ursprünglich von Ana Pena geleitet wurde. Wie auf dieser Webseite von Psiram ersichtlich ist, verstarb Ana Pena 1997 an Krebs. Auch sie war eine überzeugte Anhängerin der GNM (siehe weiter oben, 1997). Hamer bat Itzia Orube per Brief, die Leitung dieser "Schule" zu übernehmen.
Aus gleicher Quelle (Organisation RedUNE) wurde bekannt, dass in Spanien (offenbar bereits im Mai 2016 oder früher) eine Krebspatientin mit Namen Francisca Molina verstorben sei, der zuvor von Seiten von GNM-Anhängern (möglicherweise der spanische Arzt Javier Herráez) eingeredet worden sei, jede wissenschaftsmedizinische Behandlung abzulehnen. Einzelheiten dazu wurden von ihrem Bruder Juan Molina genannt, der im Mai 2016 einen Kommentar zu einem Video bei YouTube über Javier Herráez hinterließ.
2016: Sizililianische Brustkrebspatientin
Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA am 13. März 2018 meldete, verstarb 2016 eine 46- oder 47-jährige Sizilianerin an Brustkrebs, an der zuvor die Germanische Neue Medizin praktiziert wurde. Erst kurz vor ihrem Tod, im Herbst 2016, wandte sie sich an Onkologen, um medizinische Hilfe zu erhalten. Aber es war bereits zu spät. Der Arzt Massimiliano Beretta aus der Gegend von Pordenone, der mit der Patientin in Kontakt stand, informierte die Öffentlichkeit über diesen Fall. Ein nicht genannter Heiler setzte nicht nur die Hamer-Methode bei der Patientin ein, sondern auch Bachblüten. Die Patientin verlor rasch an Gewicht und ihr Zustand verschlechterte sich. Sie verstarb nach wenigen Monaten der alternativmedizinischen Therapie. Über diese tragische Krankengeschichte berichteten auch mehrere Tageszeitungen in Italien.[140] Zwei Zeitungen geben das Alter der Patientin zum Todeszeitpunkt mit 47 an.[141][142] Der Bericht der ANSA thematisiert insbesondere auch eine Umfrage (Medipragma), nach der 81% aller Italiener bei Beschwerden sich zunächst über Suchmaschinen erkundigen und dabei auf Webseiten von Scharlatanen geraten können. Nur 9% gingen zuerst zu einem Arzt.[143]
2017: Kind stirbt nach Behandlung durch GNM-Arzt an eitriger Otitis
Am 27. Mai 2017 starb in Italien ein siebenjähriges Kind namens Francesco Bonifazi in der Stadt Cagli (Pesaro Urbino) an einer eitrigen Mittelohrentzündung. Das Kind wurde von einem Arzt behandelt, der Anhänger der Germanischen Neuen Medizin sowie Impfgegner ist: Massimiliano Mecozzi. Mecozzi vertritt die Ansicht, dass Krebs durch Arzneimittel verursacht werde. Er stellte bei dem Kind zwar die richtige Diagnose, setzte jedoch ausschließlich homöopathische Präparate ein. Er verbot Antibiotika, da diese laut seiner (falschen) Ansicht beim Kind zur Taubheit führen würden. Das Kind bekam einen Abzess, starkes Fieber und Erbrechen und verstarb, nachdem der Abzess sich ungehindert in das Hirn ausbreitete.
Dem Arzt wurde die Ausübung der Heilkunde für ein Jahr verboten. Außerdem muss er sich wegen Totschlag vor Gericht verantworten. Mecozzi versuchte, aus seinem Handy hunderte Einträge von Anrufen der Mutter zu löschen. Angeklagt sind ebenfalls die Eltern, da sie es unterließen, einen Kinderarzt oder HNO-Arzt zu konsultieren.[144][145][146]
2019: Marta Roncaglia
2019 starb in Italien die Psychotherapeutin Marta Roncaglia aus Cinto Caomaggiore im Alter von 43 an Brustkrebs. Sie vertraute der GNM nach Hamer und lehnte eine herkömmliche medizinische Behandlung ab.[147] Sie war zuvor Gründerin des Vereins «L’Abbraccio», welcher Menschen vor ihrem Tode begleitete.
2023 Tanja Ortner, Österreich
Ende Juli 2023 berichteten mehrere österreichische Medien über den Tod einer Frau, die an einer unbehandelten Krebserkrankung verstarb.[148][149][150] Die Verstorbene 38 jährige Tanja Ortner war die Ehefrau des Linzer Bio-Kochs Florian Ortner ("Genussgarten Linz"), in Österreich bekannt als der "Pestokönig". Ortner war ebenso als "Querdenker" und Ablehner von Schutzmassnahmen gegen das neue Coronavirus SARS CoV-2 bekannt geworden. "Der Standard" schreibt über ihn:
- ..Naturverbunden, durchaus esoterisch angehaucht. "Sortenreine" Pflanzen, die Saat nach den Mondphasen ausgebracht, das Einkochen muss im "Kreislauf der Jahreszeiten" geschehen. Gemeinsam mit seiner Frau Tanja bietet Florian O. spezielle Heilkräutergartenwanderungen an. Von einer Radikalisierung ist zu diesem Zeitpunkt nichts zu bemerken..
..Mehr und mehr driftet Florian O. zunächst in die Staatsverweigererszene ab – und wird zum Hauptorganisator und -redner bei den Demos gegen die Corona-Maßnahmen in Linz. "Naturferne und verirrte Forschung hat die Herrschaft über die edle Wissenschaft der Heilkunde gewonnen. Wir werden die Deutungshoheit zurückerobern." Oder: "Impfungen und Chips sind nur ein Teil der Matrix der dunklen Mächte. Wir müssen auch die anderen aufdecken", tönt es nun aus dem Mund des jungen Mannes. Manchmal ist der Grat zwischen Einkocher und Einpeitscher eben ein schmaler..
..Doch der heile Ökoboden beginnt mit März 2020 massiv zu bröckeln. Die Corona-Welle hat das Land fest im Griff. Und die Ansichten von Florian O. werden zunehmend radikaler. Die Weigerung, Masken zu tragen, hat die Folge, dass O. seine Standplätze auf den Märkten verliert. Doch der Fokus des jungen Mannes liegt ohnehin längst woanders..
..Immer öfter gerät Florian O. mit dem Gesetz in Konflikt. Es hagelt Anzeigen nach dem Covid-Maßnahmengesetz. Etwa als der gestrauchelte Koch im Lockdown zur großen Gartenparty lädt. Und mit unangenehmer Regelmäßigkeit positioniert sich der 39-Jährige am rechten Rand, vergleicht die Corona-Maßnahmen öffentlich mit dem Holocaust..
..Am 16. März 2022 wird Florian O. wegen Verleumdung, falscher Beweisaussage, übler Nachrede, Beleidigung und Fälschung eines Beweismittels zu zwölf Monaten Haft, davon vier unbedingt, verurteilt. Nach drei Monaten folgt die Entlassung. Florian O. taucht unter – und erscheint am 31. August 2022 auch nicht zu einem Verfahren gegen ihn nach dem Verbotsgesetz..[151]
In der Familie ("Florian Familie Ortner") entschied man sich gegen eine medizinische Behandlung und setzte auf die "Germanische Neue Medizin" nach Hamer. Der Krebskranken geht es jedoch zunehmend schlechter und sie verstarb im Garten der Familie, auf Wunsch unter freiem Himmel. Ihr Mann legte sie in den Kofferraum des Autos und beginnt zusammen mit den Kindern eine Autofahrt, auf der Flucht vor der Polizei und ohne im Besitz eines Führerscheins zu sein. Der Polizei gegenüber wollte oder konnte er sich nicht ausweisen. Nach typischer Reichsbürger-Redewendung bezeichnete er sich lediglich als "Mensch".
Anlässlich einer Routine-Strassenkontrolle im Gemeindegebiet Ansfelden im Bezirk Linz-Land entdeckte die Polizei im Kofferraum des Autos der Familie die Leiche der verstorbenen Frau. Bei ihr wurde im April 2023 eine Brustkrebserkrankung festgestellt (Stadium unbekannt). Die Oduktion ergab dass die Frau an einer unbehandelten Krebserkrankung verstarb. Florian Ortner wird verhaftet und gelangt in die Untersuchungshaft. Dem mehrfach vorbestraften Mann werden Störung der Totenruhe und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Gegen ihn war bereits ein Verfahren wegen Holocaustleugnung (§3h, Verbotsgesetz) anhängig.
Bei frühzeitig erkranntem Brustkrebs und medizinischer Behandlung liegt die 10 Jahresprognose bei rund 80%.
Kritische Forumseinträge bei ALBA
2007 tauchte in einem nicht öffentlich einsehbaren, internen Forum ein Beitrag von italienischen Hamer-Anhängern auf, der von einem angehenden Onkologen aus Rimini mit Namen E. T. (Name und Anschrift sind bekannt) geschrieben war. In diesem Beitrag zeigte sich der Onkologe nach anfänglicher Neugierde und Interesse für die GNM skeptisch, da ihm bekannt sei, dass bei nicht öffentlich bekannt gemachten GNM-Therapieversuchen an acht Krebskranken kein einziger überlebt habe. Einzelheiten wisse ein Dr. Trupiano des wissenschaftlichen Komitees des Vereins ALBA, fügte er hinzu. Nachdem dieser Beitrag in anderen Foren und in einem Zeitungsartikel öffentlich eingestellt wurde, verschwanden über Nacht viele Beiträge im für Nichtmitglieder nicht einsehbaren Forum des GNM-Vereins ALBA. Im Juni 2007 wurde das Forum endgültig geschlossen und dies damit begründet, dass Außenstehende die Kontrolle über das Forum übernommen hätten. Einen Bericht über die Therapieversuche gibt es von Seiten des Vereins ALBA nicht.
Berichte über weitere Todesfälle
Zitate
- "Wenn da wirklich 100 bei mir gestorben wären, die vorher schulmedizinisch vorbehandelt waren, das wäre gar nix." (Ryke Geerd Hamer im Interview BR [ARD] 2010)
Anderssprachige Psiram-Artikel
- English: Victims of New Medicine
- Français: Victimes de la Médecine Nouvelle Germanique
- Italiano: Vittime della Nuova Medicina
Weblinks
- http://www.watson.ch/Blogs/Sektenblog/795977556-Germanische-neue-Medizin--Die-t%C3%B6dlichen-Krebstherapien-des-verurteilten-Arztes-Ryke-Geerd-Hamer?utm_source=feedly
- https://pseudociencia.miraheze.org/wiki/Categor%C3%ADa:Fallecidos_por_la_Nueva_Medicina_Germ%C3%A1nica (spanisch)
Quellennachweise
- ↑ http://www.ariplex.com/ama/ama_ham2.htm
- ↑ http://web.archive.org/web/20090715100751/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2004/20041202_Hamer_an_CourDeCassation.htm
- ↑ Artikel in "Der Stern" vom 24. November 1983 Autoren: Teja Fiedler und Cordt Schnibben
- ↑ Pilhar H: Olivia - Tagebuch eines Schicksals, Amici di Dirk Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926755-08-3
- ↑ http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/021118/04/frames.html
- ↑ Der Spiegel Nr.32, 7. August 1995
- ↑ http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=9208312&aref=image017/SP1995/032/SP199503201540162.pdf
- ↑ http://66.39.15.117/News/Presse/1995/19950807_Spiegel_Kampf.htm
- ↑ TV-Talk-Show "Schmidbauers" aus dem Münchner Schlachthof, Zenettistraße 9, ausgestrahlt im Bayerischen Rundfunk, III. Programm, am Freitag, 7. Mai 1999 (22:30-23:30 Uhr). Zitate: Schmidbauer: Ist sie geheilt? (gemeint Olivia Pilhar) Dr. Zoubek: Naja, das ist jetzt genau 4 Jahre nach dem Ereignis und der Vater behauptet, dass es schwerst behindert wäre. Das Kind geht in die Schule, ich glaube in die 3. Volksschulklasse. Die Haare sind wieder alle nachgewachsen. Natürlich, wie es dem Kind psychisch geht, das kann niemand wirklich von außen beurteilen. Möglicherweise wird das alles erst später rauskommen. Vom Tumor ist nichts mehr nachzuweisen, und ich glaube und ich hoffe für uns alle, dass das letztendlich doch gut gehen wird für das Kind. Schmidbauer: Ist es klar, dass sie nicht letztlich doch dann schulmedizinisch betreut worden wäre, dass sie dann gestorben wäre? Dr. Zoubek: Der Tumor war zwei Monate, bevor diese Flucht passiert ist, 250 ml groß in der rechten Niere - ein Viertelliter. Und wie die dann zurückkamen, war er 6 Liter und hat im Grunde genommen das Leben dieses Kindes unterdrückt. Er hat dem Kind das Blut und die Luft abgedrückt. Ich habe das Kind gesehen, die Beine waren geschwollen, das Blut konnte nicht mehr zum Herz zurück, die Lunge war zusammengefallen auf der rechten Seite."
- ↑ Aussage am 10.7.95 [1]
- ↑ http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/533340/index.do
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- ↑ Titel des RTBF-Berichts: "Mort biologique sur ordonnance téléphonique. (RTBF) (Biologischer Tod auf telefonische Anweisung)"
- ↑ “Moi, ce qui est certain, c’est que chimio ou radio, je ne le ferais pas. Tu sais, tu peux enlever la tumeur [...] pfffft [...] si tu n’as pas résolu le conflit, ça continue…”
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- ↑ Psichiatra accusato di omicidio colposo per aver curato con “medicine alternative”., Artikel in "il Messaggero Veneto" vom 25.1.2010, Seite 1.
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- ↑ Zeitungsartikel in VG (Verdens Gang) am 25. und 26. März 2007
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- ↑ Praxis Tesic, Dragutina Domjanica 32, 33405 Pitomaca, Kroatien
- ↑ Zitat Sascha Tesic: "Ergänzend zum Gutachten von Dr. Hamer meine ich, dass kein Handlungsbedarf im Sinne einer schulmedizinisch onkologischen Therapie besteht, sehr wohl aber weiterhin schulmedizinische Kontrollen erforderlich sind, sowie Therapiebedarf nach den Kriterien der Germanischen Neuen Medizin bestehen insofern, als dass das Kind sofort in eine für sie (subjektiv) sichere Umgebung verschafft werden sollte und zwar aus folgenden medizinischen Gründen: Das Kind lagert Wasser ein, was nach der Germanischen Neuen Medizin auf einen Existenz-Konflikt (Nierensammelrohre) schließen lässt, wahrscheinlich aufgrund einer Traumatisierung der bisher erfolgten schulmedizinischen sowie juristischen Vorgehensweise. Diese Situation ist für das Wohl des Kindes schnell zu lösen."
- ↑ Jörg Völkerling: Krebstod einer Zwölfjährigen - Für Vertrauen in Wunderheiler droht Gefängnis. Welt online, 29. März 2010 [8]
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- ↑ Insulin-Prozess: Bewährungsstrafe für Eltern NDR 1 Niedersachsen, 11. Februar 2015
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- ↑ http://www.redune.org.es/
- ↑ Zitat:
Spanish victims of the New Germanic Medicine and Bioneuroemotion
« on: June 13, 2016, 09:36:39 AM »
Hi all.
I'm Emilio Molina, member of RedUNE (Spanish non-gubernamental organization for cult prevention). From three years now, RedUNE is following the worrying rise of "bioneuroemotion", a version of the "biodescodification", that is at its same time a version of the New Germanic Medicine. You can check a very extense (in Spanish, sorry) dossier about this movement: https://docs.google.com/document/d/1if3tkKoSJaoCUoESn20EA0mqABlASoe-olLqFJxj_Qw/edit?usp=sharing
By following this movement, we have seen tons of pro-hamer websites and even associations in Spain, as "Plural21" (formerly "Asociación COBRA"), some doctors that keep spreading the word, and other people that is achieving to get Hamer's lethal tesis inside Universities and other places. We have also seen that there were (and keep being) victims of the NMG. The most recent we had notice, Francisca Molina, one month ago, as we found in this youtube comment of his brother: https://www.youtube.com/watch?v=PtXSuSPyIyI&lc=z13sd5jq2nznh1l3r23pd3loln25zn2qr04
He says:
Juan Molina
a mi hermana francisca molina la iva a curar en cuatro semanas y la a matado en tres por mentalizarla a no tomar la medecina general
(With some typos: "He told my brother Francisca Molina he was going to heal her in four weeks, and he killed her in three by persuading her not to take her medicines").
The video itself is from a pro-Hamer populator...
maria.fernandez
Newbie
Posts: 1
Spanish victims of the New Germanic Medicine and Bioneuroemotion (with updates)
« Reply #1 on: September 10, 2016, 12:23:07 PM »
Good afternoon everyone,
My name is Maria Fernandez, I'm also a member of RedUNE Spain, and I collaborate with Mr. Molina. I'm writing this message because yesterday we've been informed that Itziar Orube passed away. The cause of the death was complications of breast cancer at an advanced stage. She went to hospital due to severe pain and problems in the lungs, according to what her son and members from hospital staff have told us privately.
As Mrs. Orube was one of GNM's main figures here in Spain, we'd be grateful to share any related information with you. You can email either Mr. Molina or myself (maria.fernandez.redune@gmail.com). Thanks in advance,
Maria Fernandez Muñoz
RedUNE Spain
http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=8934.0 - ↑ Zitat:
The Death of Itziar Orube
SEPTEMBER 14, 2016
Leading Germanic New Medicine proponent Itziar Orube has reportedly died
Earlier this year I blogged about the notorious Ryke Geerd Hamer, a German physician who lost his medical license in 1986 after a number of patients in his care died.
Now come reports of another Hamer-related death. Itziar Orube, a leading proponent of Hamer’s widely discredited theory of disease, the “Germanic New Medicine” (GNM), has reportedly died due to complications from breast cancer.
Proponents of GNM believe that the onset of disease occurs when a person suffers sudden or prolonged emotional trauma, and that conventional medicine should be rejected in favour of natural methods, including talking therapy.
According to Emilio Molina of RedUNE, a Spanish cult awareness network, Orube believed she was in the process of healing herself naturally, even as she lay on her deathbed.
“Although she used to refuse even analgesics [GNM asserts that painkillers compromise a patient’s recovery], at the very last moments she went to a ‘pain unit,’” said Molina. “Until the last moments she thought she was healing herself of her waterlogged lungs.”
Orube joins the growing list of people who have fallen victim to Hamer’s “death sect,” the youngest being 12-year-old German cancer patient Susanne Rehklau, who “died a painful death” in 2010 after Hamer gave her the all-clear.
Via my June 30, 2016 blog post, Hamer’s followers have set-up shop in the US, under the name the International Meta-Medicine Association (IMMA).
Quelle: https://shootingthemessenger.wordpress.com/tag/redune/ - ↑ https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1179786898745701&id=100001432057211
- ↑ ESCUELA DE DESCODIFICACIÓN BIOLÓGICA ORIGINAL, Ronda Universidad 3 1º 1ª, E-08007-Barcelona
- ↑ https://www.facebook.com/itziar.orube.1/posts/10201553781402876
- ↑ http://www.ilgiornale.it/news/cronache/cura-cancro-seno-naturopata-muore-46-anni-1504768.html
- ↑ https://www.ilgazzettino.it/nordest/pordenone/cura_cancro_naturopata_guru_morta_paziente_pordenone-3601958.html
- ↑ http://www.corriere.it/salute/sportello_cancro/18_marzo_13/per-combattere-tumore-seno-chiede-aiuto-un-naturopata-muore-fdfc11fa-26c5-11e8-bdf0-6ff1434ceecd.shtml
- ↑ http://www.ansa.it/canale_saluteebenessere/notizie/medicina/2018/03/13/cura-il-tumore-al-seno-dal-guru-muore-a-46-anni_0f1897ac-f8c0-47c4-8145-5373ea0b1fa6.html
- ↑ https://www.corriereadriatico.it/pesaro/cagli_bimbo_morto_otite_niente_arhiviazione_omeopata_genitori-3612473.html
- ↑ http://www.repubblica.it/cronaca/2017/06/02/news/i_pazienti_dell_omeopata_ci_diceva_niente_chemio_il_tumore_e_causato_dall_abuso_di_farmaci_-167014442/
- ↑ https://www.ilrestodelcarlino.it/pesaro/cronaca/bimbo-morto-per-otite-1.3789774
- ↑ https://corrieredelveneto.corriere.it/venezia-mestre/cronaca/19_maggio_02/udine-muore-un-tumore-psicoterapeuta-marta-roncaglia-311ba1aa-6cba-11e9-a548-57b194e64474.shtml?refresh_ce-cp
- ↑ https://www.derstandard.de/story/3000000180480/frauenleiche-im-kofferraum-der-weg-eines-bio-koches-an-den-rechten-rand
- ↑ https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/6309689/Leiche-der-Frau-im-Kofferraum_Der-Fall-Florian-O_Die-Geschichte
- ↑ https://www.tt.com/artikel/30860617/corona-leugner-mit-leiche-seiner-frau-im-kofferraum-angehalten-der-fall-florian-o
- ↑ https://www.derstandard.de/story/3000000180480/frauenleiche-im-kofferraum-der-weg-eines-bio-koches-an-den-rechten-rand
- http://www.transgallaxys.com/~italix/articoli/ Sammlung von Zeitungsartikeln über italienische Opfer (auf italienisch)
- http://www.healthwatcher.net/Quackerywatch/New-Medicine/index.html
- Sendung "Kontraste" des rbb vom 10. November 2005 und 9. August 2007