Metascan

Metascan (bzw. Meta Scan) ist ein pseudomedizinisches Gerät, das auf dem Alternativmedizinmarkt für diagnostische und therapeutische Handlungen auf Basis pseudowissenschaftlicher Argumente angeboten wird, auf dem Prinzip eines niederfrequenten Quantengenerators und der Bioenergetik beruhen soll und der Radionik oder Bioresonanz zuzuordnen ist. Ein wissenschaftlicher Beleg der Eignung zu medizinischen Zwecken existiert nicht.

Laut Werbung des Händlers Delta Tech  soll das Laptop-gestützte Gerät aus der Raumfahrt und Quantenwissenschaft in der Lage sein, lange bevor sich pathologisch eine Erkrankung entwickele auf präzise Weise und schmerzfrei Belastungen erkennen zu können, die zu einer Erkrankung führen könnten. Eine nicht näher erläuterte Ursache sei damit lokalisierbar und über eine Visualisierung gelänge es, mit Metascan Das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Eigentlicher Hersteller ist eine Firma Welle Medizintechnik GmbH aus Arolsen. Fast identische Systeme sind unter den Bezeichnungen Oberon - Metatron Diagnostik, Etascan und Vitascanning ebenfalls auf dem Markt.

Methode

Das Metascan-System besteht laut Herstellerangaben aus einem Laptop und angeschlossenem Sensor-Kopfhörer. Der Laptop vefügt über eine Software mit einer Datenbank in der 12 Millionen Messungen gespeichert sein sollen, die einen Begriff namens Gesund definieren sollen. Insgesamt handele es sich um ein kompliziertes System von Sensoren, Induktoren, Kaskadenverstärkern, galvanischen Elementen und Laserscannern, das dazu geeignet sei, feinste Schwingungen über den Sensor-Kopfhörer aufzunehmen, um den gesamten Köper abzutasten und Abweichungen von einem optimalen Zustand mittels farbiger Punkte in einer 6-teiligen Skala darzustellen.

Mittels Kopfhörer werden dem Probanden etwa eine halbe Stunde lang leise Töne verschiedener Frequenzen verabreicht.

Ein sogenannter Induktionstriggersensor, als besonders empfindliche elektromagnetische Spule mit Triggersensor soll dabei mit einem inneren Generator, der mit 1,9 GHz arbeiten soll, interagieren können, um Aussagen über den Organismus treffen zu können. Ein sogenannter Analogziffernformer soll dann Signale auf unbekannte Weise in Ziffernwerte umwandeln können, wobei als Maßeinheit Etalone-Maßeinheiten verwendet werden. Die Ziffernwerte werden dann mit der Datenbank verglichen und eine automatische farbige Bewertung auf dem Notebook-Display dargestellt.

Anschließend soll eine vollautomatische Medikamentenwahl erfolgen.

Postulierte wissenschaftliche Grundlage

Metascan-Vermarkter bemühen sich Begriffe aus der Physik und Chemie mit eigenen erfundenen Begriffen derart zu verbinden, dass sich für Laien daraus ein zwar kompliziert-unverständliches, dennoch beeindruckendes Konzept ergibt. So ist von einem atommolekularen Niveau lebenswichtiger Prozesse die Rede bzw. von Dielektrikern die Domänen bilden oder von Frequenzcharakteristiken von Elektronen oder von physischen Besonderheiten von Prozessen. Ein anschauliches Beispiel liefert ein weiter unten im Text angeführtes Zitat.

Letztendlich erweckt der Hersteller die Vorstellung, die Metascan-Vorrichtung wäre in der Lage, mit Hilfe des erfundenen Niederfrequenz Quantengenerators elektromagnetische Felder und Wellen zu detektieren, die einer Zelle, einem Organ oder einem Verbund mehrerer Organe zuzuordenbar wären. Das Gerät ermögliche damit laut Hersteller eine Art Funkpeilung von Erkrankungen. Ein dazugehöriger Frequenzbereich wird jedoch nicht angegeben. Somit entzieht sich dieses System jeglicher Nachprüfbarkeit und Aussagen zum Funktionsprinzip sind nicht falsifizierbar.

Hersteller-Zitate

• Die wissenschaftliche Grundlage: Alle lebenswichtigen Prozesse im Organismus - auf atommolekularen Niveau - werden von den Veränderungen der Größe der elektrischen Ladung auf Kosten dessen begleitet, dass die Makromoleküle die Halbleiter oder Dieelektriker sind d.h. sie enthalten positiv und negativ geladene Partikel, die es ermöglichen, die Domänen zu bilden und auch dass die Makromolekülstrukturen die Eigenschaften der flüssigen Kristalle besitzen..