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| ==Billy Six und die Wagnerleaks== | | ==Billy Six und die Wagnerleaks== |
− | 2022 erhielt die deutsche Tageszeitung "Die Welt" interne Dokumente von Server(n) des russischen Unternehmers Jewgenij Prigoschin (''Putins Koch'') zugespielt<ref>https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100131050/wagner-gruppe-das-geheime-imperium-von-putins-soeldner-boss.html</ref><ref>https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/medienbericht-enth%C3%BCllt-mit-konferenz-im-berliner-hilton-hotel-wollte-der-kreml-seinen-einfluss-ausbauen/ar-AA17EoFK</ref>. Es handelt sich dabei um 2.561 Dokumente aus den Jahren 2014 bis 2021, die von einer Hackergruppe Bogatyri ("Held") von Firmenservers von Prigoschin erbeutet worden waren. Die Welt bildete nach Erhalt der Dokumente auf Grund der Fülle von Daten ein gemeinsames Recherchekollektiv mit Medien aus Deutschland, Frankreich und den USA. Dazu gehören "Welt am Sonntag", das US-Magazin "Insider", "Paris Match", das Londoner Recherchebüro "Dossier Center" und der Fernsehsender Arte. Die Recherchegruppe ermittelte fünf Monate lang und versuchte die Daten zu verifizieren, mit anderen Daten abzugleichen und beteiligte Personen zu befragen, bevor es am 20. Februar 2023 zur Veröffentlichung der Daten kam. Die Welt: | + | 2022 erhielt die deutsche Tageszeitung "Die Welt" interne Dokumente von Server(n) des russischen Unternehmers Jewgenij Prigoschin (''Putins Koch'') zugespielt<ref>https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100131050/wagner-gruppe-das-geheime-imperium-von-putins-soeldner-boss.html</ref><ref>https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/medienbericht-enth%C3%BCllt-mit-konferenz-im-berliner-hilton-hotel-wollte-der-kreml-seinen-einfluss-ausbauen/ar-AA17EoFK</ref>. Es handelt sich dabei um 2.561 Dokumente aus den Jahren 2014 bis 2021, die von einer Hackergruppe Bogatyri ("Held") von Firmenservers von Prigoschin erbeutet worden waren. Die Welt bildete nach Erhalt der Dokumente auf Grund der Fülle von Daten ein gemeinsames Recherchekollektiv mit Medien aus Deutschland, Frankreich und den USA. Dazu gehören "Welt am Sonntag", das US-Magazin "Insider", "Paris Match", das Londoner Recherchebüro "Dossier Center", die russische Expertengruppe „Conflict Intelligence Team“ und der Fernsehsender Arte. Die Recherchegruppe ermittelte fünf Monate lang und versuchte die Daten zu verifizieren, mit anderen Daten abzugleichen und beteiligte Personen zu befragen, bevor es am 20. Februar 2023 zur Veröffentlichung der Daten kam. Die Welt: |
| :''Deutschland – Drei Lautsprecher für Putin - Ein Zentrum des Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin in Moskau rekrutierte ausländische Propagandisten, auch hierzulande. Dokumente, die WELT AM SONNTAG vorliegen, zeigen: Eine Konferenz in Berlin war Teil einer russischen Einflussoperation.''<ref>https://www.welt.de/politik/deutschland/plus243825539/wagnerleaks-Deutschland-Drei-Lautsprecher-fuer-Putin.html</ref> | | :''Deutschland – Drei Lautsprecher für Putin - Ein Zentrum des Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin in Moskau rekrutierte ausländische Propagandisten, auch hierzulande. Dokumente, die WELT AM SONNTAG vorliegen, zeigen: Eine Konferenz in Berlin war Teil einer russischen Einflussoperation.''<ref>https://www.welt.de/politik/deutschland/plus243825539/wagnerleaks-Deutschland-Drei-Lautsprecher-fuer-Putin.html</ref> |
| Es gebe "kaum Zweifel an der Echtheit der Dokumente", schreibt die "Welt am Sonntag". Die Dokumente zeigen unter anderem auch den Einfluss des Wagner-Eigners Prigoschins und seiner Projekte auf Propagandaaktionen in Deutschland. Explizit werden dabei drei Deutsche genannt, Billy Six, der AfD - Bundestagsabgeordnete Stefan Keuter und [[Wilhelm Domke-Schulz]], die laut Presse inzwischen zu "Putins Einflusspersonen" gehören sollen. | | Es gebe "kaum Zweifel an der Echtheit der Dokumente", schreibt die "Welt am Sonntag". Die Dokumente zeigen unter anderem auch den Einfluss des Wagner-Eigners Prigoschins und seiner Projekte auf Propagandaaktionen in Deutschland. Explizit werden dabei drei Deutsche genannt, Billy Six, der AfD - Bundestagsabgeordnete Stefan Keuter und [[Wilhelm Domke-Schulz]], die laut Presse inzwischen zu "Putins Einflusspersonen" gehören sollen. |
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| Die Dokumente sollen auch zeigen, dass die Organisation von Malkewitschs auch nach der Konferenz mit den Deutschen zusammenarbeitete. Billy Six und Wilhelm Domke-Schulz. Am 5. März 2020 hielt Malkewitsch mit ihnen in Moskau eine Pressekonferenz ab, bei der es um den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 ging.<ref>https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/medienbericht-enthuellt-mit-konferenz-im-berliner-hilton-hotel-wollte-der-kreml-seinen-einfluss-ausbauen_id_186175355.html</ref> | | Die Dokumente sollen auch zeigen, dass die Organisation von Malkewitschs auch nach der Konferenz mit den Deutschen zusammenarbeitete. Billy Six und Wilhelm Domke-Schulz. Am 5. März 2020 hielt Malkewitsch mit ihnen in Moskau eine Pressekonferenz ab, bei der es um den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 ging.<ref>https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/medienbericht-enthuellt-mit-konferenz-im-berliner-hilton-hotel-wollte-der-kreml-seinen-einfluss-ausbauen_id_186175355.html</ref> |
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− | Jewgenij Prigoschin betreibt die Firma "Concord Management und Consulting", zu der neben der Söldnerarmee Wagner auch "Propagandafabriken" und "Trollarmeen" gehören, darunter in St. Petersburg das Medienunternehmen „Federal Information Agency“ (FAN) und die in St. Petersburg ansässige "Internet Research Agency" (IRA). Beide Unternehmen befanden sich zeitweise im gleichen Gebäude. Betrieben wurden Internetprojekte wie die Webseite "USA Really". Nach russischem Recht ist die Söldnerarmee Wagner illegal. <ref>https://www.onet.pl/informacje/onetwiadomosci/sensacyjne-sledztwo-tak-daleko-siegaja-wplywy-kucharza-putina/ceztmh2,79cfc278</ref> | + | Jewgenij Prigoschin betreibt die Firma "Concord Management und Consulting", zu der neben der Söldnerarmee Wagner auch "Propagandafabriken" und "Trollarmeen" gehören, darunter in St. Petersburg das Medienunternehmen „Federal Information Agency“ (FAN) und die in St. Petersburg ansässige "Internet Research Agency" (IRA)<ref>https://www.watson.ch/international/ukraine/849624986-prigoschin-versucht-sich-mit-trollfarm-gestaendnis-zu-profilieren</ref>. Beide Unternehmen befanden sich zeitweise im gleichen Gebäude. Betrieben wurden Internetprojekte wie die Webseite "USA Really". Nach russischem Recht ist die Söldnerarmee Wagner illegal. <ref>https://www.onet.pl/informacje/onetwiadomosci/sensacyjne-sledztwo-tak-daleko-siegaja-wplywy-kucharza-putina/ceztmh2,79cfc278</ref> |
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| Die Söldnergruppe Wagner geht auf den ehemaligen russischen Armmeoffizier Dmitry Utkin und eine kleine Gruppe Soldaten zurück. Utkin war Bewunderer des Nationalsozialismus und zeigt eintätovierte SS-Runen am Hals. Er benannte seine Armee nach Adolf Hitlers Lieblingskomponisten Richard Wagner. Bis 2017 wuchs Wagner auf 2000 Mann an, 2021 waren 4000, darunter ehemalige GRU-Mitglieder. Utkin soll inzwischen im zivilen Bereich von Prigoschins Unternehmen tätig sein. Die Gruppe finanziert sich mit so genanntem "Blutöl" in Syrien und durch Einnahmen aus Minen in Madagaskar und Afrika. | | Die Söldnergruppe Wagner geht auf den ehemaligen russischen Armmeoffizier Dmitry Utkin und eine kleine Gruppe Soldaten zurück. Utkin war Bewunderer des Nationalsozialismus und zeigt eintätovierte SS-Runen am Hals. Er benannte seine Armee nach Adolf Hitlers Lieblingskomponisten Richard Wagner. Bis 2017 wuchs Wagner auf 2000 Mann an, 2021 waren 4000, darunter ehemalige GRU-Mitglieder. Utkin soll inzwischen im zivilen Bereich von Prigoschins Unternehmen tätig sein. Die Gruppe finanziert sich mit so genanntem "Blutöl" in Syrien und durch Einnahmen aus Minen in Madagaskar und Afrika. |