Skalarwellen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. März 2009, 13:16 Uhr
Skalarwellen sind hypothetische, elektromagnetische Wellen, die sich von herkömmlichen elektromagnetischen Wellen durch eine Schwingungsebene parallel zur Ausbreitungsrichtung unterscheiden sollen.
Skalarwellen sollen demnach Merkmale von Longitudinalwellen haben. Longitudinalwellen sind beispielsweise vom Schall her bekannt: Die Luftmoleküle schwingen in Ausbreitungsrichtung des Schalls hin und her (und nicht quer dazu). Elektromagnetische Wellen sind dagegen Transversalwellen. Bei elektromagnetische Wellen oszillieren zwar keine Partikel, aber die elektrische und die magnetische Feldstärke. Diese sind beide senkrecht zur Ausbreitungsrichtung (und senkrecht zueinander) orientiert.
Zu den postulierten Skalarwellen werden einige Aussagen gemacht:
- Sie sind nicht durch einen Faradayschen Käfig abschirmbar.
- Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist höher als die Lichtgeschwindigkeit.
- Die Abnahme der Feldstärke mit dem Abstand r von der Strahlungsquelle ist geringer als bei herkömmlichen transversalen Wellen, bei denen elektrische und magnetische Feldstärke im Fernfeld (d.h. mindestens einige Wellenlängen von der Quelle entfernt) mit 1/r abnehmen.
- Bei einer Energieübertragung mit Skalarwellen gibt es einen "Overunity-Effekt", d.h. es kann mehr Energie empfangen werden als der Sender abstrahlt, was mit der Existenz von Raumenergie zusammenhängt.
Propagiert wird die Vorstellung von Skalarwellen in Deutschland von Konstantin Meyl, der auch entsprechende Produkte kommerziell vertreibt, beispielsweise Experimentiersets [1]. Außerhalb Deutschlands ist der ehemalige US-Militärangehörige Tom Bearden einer der bekannteren Vertreter der Skalarwellenhypothese [2].
Die Wissenschaft betrachtet das Konstrukt der Skalarwellen als fehlerhaft, da auf der Grundlage der Maxwell-Gleichungen der elektrische und magnetische Feldvektor stets senkrecht auf dem Energietransportvektor der Welle stehen. Stellvertretend sei der Mathematiker Gerhard Bruhn aus Darmstadt genannt, der Meyl Schlamperei bei der Ableitung der Skalarwellen aus den Maxwellschen Gleichungen nachgewiesen hat [3][4]. Auch die Untersuchung von Meyls Skalarwellen-Experimentierkasten ergab keine Hinweise auf die Gültigkeit seiner Hypothesen. Die beobachteten Effekte konnten problemlos mit allgemein bekannten Gesetzmäßigkeiten der Hochfrequenztechnik erklärt werden [5][6]. Das gilt vor allem für die angebliche Energieübetragung mit Skalarwellen einschließlich des "Overunity-Effekts".
Anwendung in der Pseudomedizin
Auf dem Markt für Alternativmedizin werden ebenfalls diverse Geräte angeboten, von denen behauptet wird, sie würden mit Skalarwellen funktionieren. Belege, die für eine Wirksamkeit der unterstellten Skalarwellen sprechen würden, werden nicht genannt. Meist wird nicht einmal gesagt, warum bei den angebotenen Diagnose- und Behandlungsverfahren elektromagnetische Wellen überhaupt eine Rolle spielen sollen (typisches Beispiel: Das REBA-Testgerät).
Das Erste Transferzentrum Skalarwellentechnik ETZS in St. Georgen (Metatag der Webseite: The european website of Prof. Dr. Meyl) bietet für den Wellnessbereich ein Gerät für 7.888 Euro an, welches "zur Verbesserung des Energiehaushaltes des Koerpers" diene. In der Werbung für das Gerät wird betont: "Das Gerät [...] wird zu Experimentierzwecken verkauft". Die Domain etzs.de (Shop des ETZS) ist, wie die Homepage von Meyl, auf Konstantin Meyl (INDEL Industrieelektronik GmbH) registriert. Auf beiden Seiten wird im Impressum die gleiche Adresse angegeben.
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ http://www.etzs.de/ Meyls Internetseite mit Shop
- ↑ Tom E. Bearden: Skalar Technologie. Michaels Verlag 2002
- ↑ http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/Skalarwellen-einfach.htm
- ↑ http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/DGEIM-Tagung_2003.htm
- ↑ http://www.gravitation.org/Abschlussbericht_Meyl-Experimentierset_Kurz.pdf
- ↑ http://www.xy44.de/skalar/versuche.htm