Celltuner: Unterschied zwischen den Versionen

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==Celltuner und Amateurfunk==
 
==Celltuner und Amateurfunk==
 
Der Celltuner blieb bei Hobbyfunkern nicht unbemerkt. Das Gerät erzeugt eine kräftige Aussendung auf der Frequenz 144015 kHz im 2m-Band, die für Amateurfunker exklusiv reserviert ist. Mehrere Funker beobachteten das Aufkommen von Signalen in einem Bereich, der insbesondere für Funkverbindungen über grosse Entfernungen über Morsetelegrafie vorgesehen ist.<ref>https://www.dj5ar.de/?p=3581</ref><ref>https://dk3jb.de/der--cell-tuner-.html</ref> Sendungen von Nicht-Funkamateuren sind bei der genannten Frequenz verboten. Die Celltuner-Störsignale waren Gegenstand von Artikeln im "Funktelegramm" FT 09-2020 Seite 5, FT 10/2020 Seite 4 und FT 11/2020 Seite 3. Berichtet wird über Störungen in nahezu ganz Deutschland. Obwohl die BNetzA (Bundesnetzagentur) bereits viele Geräte geortet und mündliche Betriebsverbote verhängt hat und im eigenen Labor die Illegalität des Gerätes festgestellt hat, sind die Geräte (Stand Anfang März 2021) weiter in Deutschland erhältlich und werden weiter beworben. Der Verein der deutschen Funker, DARC, informierte über die Störung<ref>https://www.psiram.com/de/images/b/bc/Celltuner_Stoerung_DARC.jpg</ref> und machte folgenden Aufruf:
 
Der Celltuner blieb bei Hobbyfunkern nicht unbemerkt. Das Gerät erzeugt eine kräftige Aussendung auf der Frequenz 144015 kHz im 2m-Band, die für Amateurfunker exklusiv reserviert ist. Mehrere Funker beobachteten das Aufkommen von Signalen in einem Bereich, der insbesondere für Funkverbindungen über grosse Entfernungen über Morsetelegrafie vorgesehen ist.<ref>https://www.dj5ar.de/?p=3581</ref><ref>https://dk3jb.de/der--cell-tuner-.html</ref> Sendungen von Nicht-Funkamateuren sind bei der genannten Frequenz verboten. Die Celltuner-Störsignale waren Gegenstand von Artikeln im "Funktelegramm" FT 09-2020 Seite 5, FT 10/2020 Seite 4 und FT 11/2020 Seite 3. Berichtet wird über Störungen in nahezu ganz Deutschland. Obwohl die BNetzA (Bundesnetzagentur) bereits viele Geräte geortet und mündliche Betriebsverbote verhängt hat und im eigenen Labor die Illegalität des Gerätes festgestellt hat, sind die Geräte (Stand Anfang März 2021) weiter in Deutschland erhältlich und werden weiter beworben. Der Verein der deutschen Funker, DARC, informierte über die Störung<ref>https://www.psiram.com/de/images/b/bc/Celltuner_Stoerung_DARC.jpg</ref> und machte folgenden Aufruf:
:''Wir bitten um Mithilfe bei der Beobachtung der Störungen! Unerlaubter Sendebetrieb im 2m Amateurfunkband. Im Bereich 144,010 MHz bis 144,020 MHz werden vermehrt unerlaubt betriebene Sendegeräte als "Wasservitalisierer" oder "Wasserenergetisierer" betrieben. Der Hersteller gibt in seiner Produktbeschreibung als Sendefrequenz 144,015 MHz an. Das DARC-EMV-Referat bittet um weitere Hinweise mit Ortsangaben über auffällige Signale in diesem Frequenzbereich, zur Vorbereitung für Sammelbeschwerden.<br>Die Geräte erzeugen offenbar Felder mit beachtlicher Feldstärke und hoher Reichweite. Die Signale treten vermehrt in den Morgenstunden oder am Abend auf. Die unerlaubten Sendegeräte sind typischer Weise für 5 bis 60 Minuten in Betrieb (Ganzzahlige Vielfache von 5 Minuten). Das Signal ist im Allgemeinen sehr frequenzstabil, zeigt jedoch gelegentlich kurzzeitige Schwankungen um bis zu einigen 100Hz. Der Träger ist ansonsten nicht weiter moduliert. Der Frequenzbereich 144,000 MHz bis 146,000 MHz ist in Deutschland dem Amateurfunkdienst als Primär-Exklusiv-Nutzer zugewiesen.<br><br>– 144,015 beobachten
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:''Wir bitten um Mithilfe bei der Beobachtung der Störungen! Unerlaubter Sendebetrieb im 2m Amateurfunkband. Im Bereich 144,010 MHz bis 144,020 MHz werden vermehrt unerlaubt betriebene Sendegeräte als "Wasservitalisierer" oder "Wasserenergetisierer" betrieben. Der Hersteller gibt in seiner Produktbeschreibung als Sendefrequenz 144,015 MHz an. Das DARC-EMV-Referat bittet um weitere Hinweise mit Ortsangaben über auffällige Signale in diesem Frequenzbereich, zur Vorbereitung für Sammelbeschwerden.<br>Die Geräte erzeugen offenbar Felder mit beachtlicher Feldstärke und hoher Reichweite. Die Signale treten vermehrt in den Morgenstunden oder am Abend auf. Die unerlaubten Sendegeräte sind typischer Weise für 5 bis 60 Minuten in Betrieb (Ganzzahlige Vielfache von 5 Minuten). Das Signal ist im Allgemeinen sehr frequenzstabil, zeigt jedoch gelegentlich kurzzeitige Schwankungen um bis zu einigen 100Hz. Der Träger ist ansonsten nicht weiter moduliert. Der Frequenzbereich 144,000 MHz bis 146,000 MHz ist in Deutschland dem Amateurfunkdienst als Primär-Exklusiv-Nutzer zugewiesen.<br><br>– 144,015 beobachten - Der DARC macht auf eine neue Störquelle im 2m-Band aufmerksam. Die schweizer Firma QuantiSana vertreibt Geräte, die Wasser vitalisieren sollen. Was immer sich hinter vitalsiertem Wasser verbirgt, kann man glauben oder nicht. Problematisch wird die Sache, weil die Firma Geräte verkauft, die die Frequenz 144,015 MHz +- 5kHz verwenden. Diese QRG ist primär dem Amateurfunk zugeteilt. Esoterische Anwendungen haben da keinen Platz. Weil diese Geräte offensichtlich vermehrt auch in der BRD verkauft werden, sind alle Funkamateure aufgerufen, die Frequenz und benachbarte (wir wissen ja nicht, wie genau deren Oszillatoren sind…) zu beobachten. Die Störungen treten nur dann auf, wenn diese „Celltuner“ oder „Wasser-vitalisierer“ eingeschaltet werden. Das dauert dann 5 min oder etwas mehr. Es sind also Langzeitbeobachtungen angesagt. Die Aussendungen sind offensichtlich unmoduliert, also einfache Träger. Wer etwas beobachtet, macht bitte eine Mitteilung an unseren DV DH8OH unter DH8OH(ät)darc.de. Oliver leitet das dann weiter.''
Der DARC macht auf eine neue Störquelle im 2m-Band aufmerksam. Die schweizer Firma QuantiSana vertreibt Geräte, die Wasser vitalisieren sollen. Was immer sich hinter vitalsiertem Wasser verbirgt, kann man glauben oder nicht. Problematisch wird die Sache, weil die Firma Geräte verkauft, die die Frequenz 144,015 MHz +- 5kHz verwenden. Diese QRG ist primär dem Amateurfunk zugeteilt. Esoterische Anwendungen haben da keinen Platz. Weil diese Geräte offensichtlich vermehrt auch in der BRD verkauft werden, sind alle Funkamateure aufgerufen, die Frequenz und benachbarte (wir wissen ja nicht, wie genau deren Oszillatoren sind…) zu beobachten. Die Störungen treten nur dann auf, wenn diese „Celltuner“ oder „Wasser-vitalisierer“ eingeschaltet werden. Das dauert dann 5 min oder etwas mehr. Es sind also Langzeitbeobachtungen angesagt. Die Aussendungen sind offensichtlich unmoduliert, also einfache Träger. Wer etwas beobachtet, macht bitte eine Mitteilung an unseren DV DH8OH unter DH8OH(ät)darc.de. Oliver leitet das dann weiter.''
 
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 10. März 2021, 14:16 Uhr

im Werbekanal von Robert Stein (links): Arthur Tränkle und Gregor von Drabich-Waechter. Zu sehen ist auch das Scharlataneriegerät Celltuner und links das Emblem der Esoterikzeitschrift Raum und Zeit.
Celltuner mit Handelektrode.
Infrarot-Messungen, die eine Erwärmung der bestrahlten/berührten Hautzone zeigen sollen. Demnach wäre das Gerät als ein Gerät zur Diathermie anzusehen.
Rückansicht mit technischen Daten. Demnach soll das Gerät in Deutschland hergestellt sein (offenbar 2011) und 25 Watt abgeben.
Störungen bei 144015 KHz im für Amateurfunker reservierten Frequenzband 2m. (Wasserfalldiagramm: horizonatale Achse: Frequenz, vertikale Achse: Zeit)

Der Celltuner (von engl. Zelle, tune abstimmen) ist ein pseudomedizinisches Scharlataneriegerät der Firma Wassermatrix AG[1] aus Rotkreuz in der Schweiz. Das Unternehmen Wassermatrix ist Arthur Tränkle zuzuordnen, als Verantwortlicher wird Marcel Reichlin genannt. Das Gerät wird auch als “Wasserenergetisierer” / “Wasserstrukturierer” nach Tesla und Lakhovsky bezeichnet (nach Nikola Tesla und Georges Lakhovsky) und wird für 3000 bis 7700 € angeboten. Bei Ebay finden sich gebrauchte Geräte für mehrere hundert Euro. Werbung zum Celltuner findet sich in den Werbekanälen von Robert Stein und von Norbert Brakenwagen (TimeToDo). Das Gerät wird unter anderem von Quantisana angeboten. Quantisana ist Alexander Glogg zuzuordnen, siehe Fostac Scharlatanerieprodukte.

Celltuner

Es handelt sich dabei um einen Generator (Sender) für Hochfrequenz. An eine Buchse wird über ein Kabel eine Antenne angeschlossen, die Handsonde bezeichnet wird. Da das Gerät Störsignale auf einer Frequenz aussendet, die nicht für medizinische Anwendungen reserviert ist, ist sein Betrieb zumindest in der Bundesrepublik Deutschland verboten. Genaue technische Daten werden nicht genannt. Es muss unklar bleiben ob tatsächlich die auf der Rückseite des Geräts abgegebenen 25 Watt ausgesendet werden. Nach Herstellerangaben in der Produktbeschreibung und in der Werbung wird eine Sendefrequenz 144,015 MHz angegeben[2], bei 20 W Senderleistung. Messungen von unabhängiger Seite gibt es nicht öffentlich veröffentlicht im Internet. Das Gerät scheint zumindest einige Watt über die Antenne anzustrahlen, da zur Demonstration in der Nähe der Antenne befindliche Leuchtstofflampen damit zum leuchten angeregt werden können. Dies wird in Werbevideos vorgeführt. Dass das Gerät tatsächlich Hochfrequenzenergie (in der Alternativmedizin üblicherweise Elektrosmog bezeichnet) über die Antenne abgibt, wird aus Temperaturmessungen ersichtlich, die mit Infrarotmessungen gemacht wurden, und die in Werbevideos gezeigt werden. Demnach wäre das Gerät als ein Gerät zur Diathermie anzusehen und müsste entsprechend zugelassen werden. Für Kurzwellengeräte wäre die DIN-Norm DIN EN 60601-2-3 anzuwenden. Entsprechende zugelassene Diathermiegeräte arbeiten von der Frequenz her in den sogenannten ISM-Bändern, um benachbarte Funkanlagen und Rundfunk möglichst wenig zu stören. Ohne Zulassung als Diathermiegerät käme der vorgeschriebene Abstand zwischen Handsonde und Mensch nach der Verordnung über elektromagnetische Felder (BImSchV) zum tragen, und dann würde der zulässige Grenzwert der elektrischen Feldstärke von 28 V/m unter Annahme der angegebenen Leistung von 20 W an einem Dipol erst bei einem Schutzabstand von 75 cm eingehalten werden können. Damit dürfte die Handsonde nicht in Körpernähe gehalten werden. In Bezug auf Herzschrittmacher müsste sogar ein Schutzabstand von mehr als 2 m eingehalten werden, rechnete ein Amateurfunker aus.[3]

Der Hersteller wirbt mit der Behauptung das das Gerät über seine Aussendungen in der Nähe befindliches Wasser gesünder mache und in wissenschaftlich unbekanntes so genanntes Hexagonales Wasser umwandle. Gleichzeitig soll das Gerät völlig unterschiedliche Krankheiten wie Infektionskrankheiten oder Krebs heilen können. Seriöse Belege dafür werden jedoch nicht genannt.

Celltuner und Amateurfunk

Der Celltuner blieb bei Hobbyfunkern nicht unbemerkt. Das Gerät erzeugt eine kräftige Aussendung auf der Frequenz 144015 kHz im 2m-Band, die für Amateurfunker exklusiv reserviert ist. Mehrere Funker beobachteten das Aufkommen von Signalen in einem Bereich, der insbesondere für Funkverbindungen über grosse Entfernungen über Morsetelegrafie vorgesehen ist.[4][5] Sendungen von Nicht-Funkamateuren sind bei der genannten Frequenz verboten. Die Celltuner-Störsignale waren Gegenstand von Artikeln im "Funktelegramm" FT 09-2020 Seite 5, FT 10/2020 Seite 4 und FT 11/2020 Seite 3. Berichtet wird über Störungen in nahezu ganz Deutschland. Obwohl die BNetzA (Bundesnetzagentur) bereits viele Geräte geortet und mündliche Betriebsverbote verhängt hat und im eigenen Labor die Illegalität des Gerätes festgestellt hat, sind die Geräte (Stand Anfang März 2021) weiter in Deutschland erhältlich und werden weiter beworben. Der Verein der deutschen Funker, DARC, informierte über die Störung[6] und machte folgenden Aufruf:

Wir bitten um Mithilfe bei der Beobachtung der Störungen! Unerlaubter Sendebetrieb im 2m Amateurfunkband. Im Bereich 144,010 MHz bis 144,020 MHz werden vermehrt unerlaubt betriebene Sendegeräte als "Wasservitalisierer" oder "Wasserenergetisierer" betrieben. Der Hersteller gibt in seiner Produktbeschreibung als Sendefrequenz 144,015 MHz an. Das DARC-EMV-Referat bittet um weitere Hinweise mit Ortsangaben über auffällige Signale in diesem Frequenzbereich, zur Vorbereitung für Sammelbeschwerden.
Die Geräte erzeugen offenbar Felder mit beachtlicher Feldstärke und hoher Reichweite. Die Signale treten vermehrt in den Morgenstunden oder am Abend auf. Die unerlaubten Sendegeräte sind typischer Weise für 5 bis 60 Minuten in Betrieb (Ganzzahlige Vielfache von 5 Minuten). Das Signal ist im Allgemeinen sehr frequenzstabil, zeigt jedoch gelegentlich kurzzeitige Schwankungen um bis zu einigen 100Hz. Der Träger ist ansonsten nicht weiter moduliert. Der Frequenzbereich 144,000 MHz bis 146,000 MHz ist in Deutschland dem Amateurfunkdienst als Primär-Exklusiv-Nutzer zugewiesen.

– 144,015 beobachten - Der DARC macht auf eine neue Störquelle im 2m-Band aufmerksam. Die schweizer Firma QuantiSana vertreibt Geräte, die Wasser vitalisieren sollen. Was immer sich hinter vitalsiertem Wasser verbirgt, kann man glauben oder nicht. Problematisch wird die Sache, weil die Firma Geräte verkauft, die die Frequenz 144,015 MHz +- 5kHz verwenden. Diese QRG ist primär dem Amateurfunk zugeteilt. Esoterische Anwendungen haben da keinen Platz. Weil diese Geräte offensichtlich vermehrt auch in der BRD verkauft werden, sind alle Funkamateure aufgerufen, die Frequenz und benachbarte (wir wissen ja nicht, wie genau deren Oszillatoren sind…) zu beobachten. Die Störungen treten nur dann auf, wenn diese „Celltuner“ oder „Wasser-vitalisierer“ eingeschaltet werden. Das dauert dann 5 min oder etwas mehr. Es sind also Langzeitbeobachtungen angesagt. Die Aussendungen sind offensichtlich unmoduliert, also einfache Träger. Wer etwas beobachtet, macht bitte eine Mitteilung an unseren DV DH8OH unter DH8OH(ät)darc.de. Oliver leitet das dann weiter.

Siehe auch

Weblinks und Zeitungsartikel

Video zweier Störer bei 144015 KHz

Quellennachweise

  1. Wassermatrix AG, Arthur Tränkle, Whatsapp Kontakt: +49 1515 8887220
    Blegistrasse 1, CH 6343 Rotkreuz
    info@wassermatrix.ch
    +41 417909061
  2. Celltuner_144015.jpg
  3. https://www.dj5ar.de/?p=3581
  4. https://www.dj5ar.de/?p=3581
  5. https://dk3jb.de/der--cell-tuner-.html
  6. Celltuner_Stoerung_DARC.jpg