| Während seiner Studienzeit wurde Froböse mehrfach als Sprinter deutscher Vizemeister über 100 Meter, deutscher Vizemeister über 200 Meter sowie deutscher Hochschulmeister über 200 Meter. Bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften 1982 in Mailand wurde er Vierter über 200 Meter. Des Weiteren war er im Bobsport aktiv. | | Während seiner Studienzeit wurde Froböse mehrfach als Sprinter deutscher Vizemeister über 100 Meter, deutscher Vizemeister über 200 Meter sowie deutscher Hochschulmeister über 200 Meter. Bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften 1982 in Mailand wurde er Vierter über 200 Meter. Des Weiteren war er im Bobsport aktiv. |
− | In seiner Eigenschaft als Universitätsprofessor der Sporthochschule Köln warb Ingo Froböse in einem Video des Vereins Wassertankstelle e. V. im November 2018 für einen Wasserfilter, dessen Hersteller wiederum durch seine Geschäftsführung mit dem Verein verbunden ist, da diese den Vorsitz des Vereins innehat. Auf journalistische Nachfrage konnte Froböse keine wissenschaftlichen Belege für seine im Video behaupteten Vorteile eben genau jenes Filters nennen. Er verneinte Geld erhalten zu haben; seine Mitwirkung am Video sei ihm zufolge eine Gefälligkeit gewesen. Die SpoHo distanzierte sich auf journalistische Nachfrage von jenem Video und negierte eine Zusammenarbeit mit dem Verein. | + | In seiner Eigenschaft als Universitätsprofessor der Sporthochschule Köln warb Ingo Froböse in einem Video (<ref>https://www.youtube.com/watch?v=vyDaHQHDpOg</ref> 2018) des Münchner Lobbyvereins Wassertankstelle e. V.<ref>Wassertankstelle e.V., Albert-Roßhaupter-Straße 32, D-81369 München</ref> im November 2018 für einen Wasserfilter, dessen Hersteller wiederum durch seine Geschäftsführung mit dem Verein verbunden ist, da diese den Vorsitz des Vereins innehat. Auf Veranstaltungen und im Internet wirbt der Verein für ‚reines und sauberes‘ Trinkwasser. Zum Teil mit Fakten, zum Teil mit fragwürdigen Glaubenssätzen versuchen Vereinsmitglieder, gesundheitsbewusste Verbraucher von den Vorzügen einer eigenen Wasseraufbereitung zu überzeugen. Dabei schrecken einige nicht vor unbewiesenen Behauptungen zurück: Nur mineralstoffarmes Wasser in ‚ungesättigter‘ Form könne Gifte im Körper binden und ausspülen, wurde auf einer Veranstaltung des Vereins in Kiel erklärt. Für diese These gibt es keine wissenschaftliche Grundlage.<ref>https://www.verbraucherzentrale.sh/pressemeldungen/lebensmittel/trinkwasserqualitaet-macht-filtersysteme-ueberfluessig-34930</ref> |
| + | Vorstand des Vereins Wassertankstelle ist Timo Krause, der wiederum Geschäftsführer der Firma Truu Partner Ltd. auf Zypern<ref>truu partner ltd., 47, 1st April Street, Office 21, CY-3117 Limassol</ref> ist. Die TRUU wasserweik gmbh aus Pforzheim<ref>truu Wasserweik gmbh, Gülichstr. 2, D-75179 Pforzheim</ref> ist selbst Hersteller von Wasserfiltern, die für 3788 € angeboten werden.<ref>https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/wasserfilter-ein-professor-bewirbt-das-gute-wasser-ohne-belege-a-21e317e3-b9fc-4942-85f6-d0793c2fe260</ref> Der Webshop wird dabei von Zypern aus betrieben. |
| + | :''...In den vergangenen Tagen jedoch ist es im Unternehmen unruhig geworden. Es geht um eine interne Bekanntmachung von V., wonach er Scientologe sei. Mitarbeiter fragen sich: Unterwandern Scientologen die Firma? Denn in Seminaren wird ahnungslosen Mitarbeitern offenbar verdeckt die Methodik der Sekte näher gebracht. Ex-Mitarbeiter werfen Marcus V. zudem vor, sie an die Sekte herangeführt und betrogen zu haben – um Hunderttausende Euro. WELT AM SONNTAG recherchiert seit Wochen in dem Fall. „Marcus hat mich zu Scientology gebracht“, sagt Britta G., die Marcus V. Geld anvertraut hat und der Sekte beitrat. „Er hat mich ausgenutzt.“ Dies scheint kein Einzelfall zu sein. Anke S., lange für das Unternehmen tätig, erzählt: „Marcus sagte, meine Tochter und ich sollten einen Scientology-Kurs in Berlin oder Hannover machen.“ Auch sie berichtet von nicht beglichenen Schulden. [..] Weggefährten beschreiben Marcus V. als durchaus charmant, aber auch als aufbrausend und manipulativ. Intern habe er ein Kontrollsystem geschaffen, das Mitarbeiter durch tägliche „Calls“, „Checksheets“ und „Profi Power Weekends“ überwache. Auf Instagram-Bildern posiert er auf Schnellbooten und feiert das Leben auf der Überholspur. Hashtags: „MillionaireLifestyle“ oder „BuildYourEmpire“. Einer seiner Abonnenten: Scientology London. Weitere ehemalige und aktive Mitarbeiter weisen Verbindungen zu Scientology auf. Konrad A., Chefingenieur, soll der Sekte angehören. Sein Name findet sich bereits auf Listen über Scientology-Mitglieder aus dem Jahr 2000. Auf Facebook gefallen ihm ein Buch des Sekten-Gründers oder eine Organisation, die Scientology zugerechnet wird. Das Gleiche gilt für Klaus-Dieter W., der für truu arbeitete und ebenfalls Scientologe sein soll. Beide äußerten sich nicht dazu. Insider nennen weitere Namen. Fließt Geld, das durch truu erwirtschaftet wurde, zu Scientology? Belege dafür gibt es nicht. [..] Britta G., 51, dachte, dass Marcus V ein Freund sei. Bis 2015 besuchte er sie mehrmals in ihrem Wohnort Kiel, wo er Wasser-Infoabende veranstaltete. 2014 hätte Marcus V. ihr eröffnet, dass er Scientologe sei. Die Sekte habe ihn zu einem besseren Menschen gemacht, soll er geschwärmt haben. Er sei mit ihr zur Scientology-Zentrale nach Hamburg gefahren, wo sie Tests absolvierte. Nach eineinhalb Jahren bei Scientology merkte Britta G., wo sie hineingeraten war und stieg aus. 40.000 Euro habe sie der Sekte gezahlt. Mehr Geld überwies sie der Firma um Marcus V. Laut einem Vertrag zahlte sie 100.000 Euro als Einlage ein und wurde stiller Gesellschafter bei Wasserweik. Marcus V. soll sie zudem dazu animiert haben, 220.000 Euro in Immoweik zu investieren. Es waren ihre Ersparnisse. Marcus V. hätte ihr eine gute Rendite in Aussicht gestellt. Sie sagt, dass sie bis heute auf ihr Geld warte und finanzielle Probleme habe. Der Anwalt von Britta G. möchte Strafanzeige wegen Untreue und Betrug einreichen. [..] Auch Anke S. übt Kritik. Sie vertrieb Wasserfilteranlagen, gab Vorträge. Auch sie sagt, dass truu ihr für ausstehende Provisionen Geld schulde, wohl Tausende Euro; genau weiß sie es nicht, weil man ihr den Zugang zum Betriebssystem gesperrt habe. Chatverläufe zeigen, dass sie Marcus V. über Monate vergeblich um Zahlung offener Beträge bat. Oft sei sie mit Marcus V. aneinandergeraten. 2014 soll dieser ihr gesagt haben, sie müsste ruhiger werden, empfahl ihr das „Dianetik“-Buch von Scientology. „Ich habe das gelesen und dachte mir: was für ein Schmarren“, sagt Anke S. Marcus V. habe ihr empfohlen, einen Kurs bei der Sekte zu belegen. Sie lehnte ab. Fast jeden Monat veranstaltet truu in Hotels „Profi Power Weekends“ für bis zu 200 Personen. Mitarbeiter sollen regelmäßig teilnehmen, zahlen pauschal 150 Euro pro Seminar. Offiziell geht es um eine Kommunikations- und Verkaufsschulung. Guckt man sich die Inhalte an, könnte man meinen, es handele sich um ein verdecktes ScientologySeminar. Fotos zeigen ein an die Wand projiziertes Dreieck. An den Ecken Schlagworte: Kommunikation – Realität – Zuneigung. Expertin Riede: „Das Dreieck ist – mit minimalen Abweichungen – eine Kopie des A-R-K-Dreiecks von Scientology.“ Das Dreieck, Symbol der Sekte, steht für Affinität, Realität und Kommunikation. Auch Arbeitsblätter des truu-Seminars zeigen Parallelen zu Inhalten der Sekte. An manchen Stellen scheint es sich fast um eine Persönlichkeitsschulung zu handeln. Auszug aus Übung 1: „Öffne dann deine Augen und entscheide im HIER und JETZT, dass DU diese Person ab JETZT bist.“<br>Öffentlich hat sich truu ein Hochglanzimage mit prominenten Werbebotschaftern geschaffen. Neben dem Koch Stromberg empfiehlt auch Professor Ingo Froböse die Wasserfilteranlagen. Der Wissenschaftler der Sporthochschule Köln verfasste sogar ein Gutachten. Doch das Geschäft mit dem Wasser ist umstritten. [..] Betriebsintern nahm Marcus V. in der vergangenen Woche ausführlicher Stellung, berichten Beteiligte. In einem sogenannten „Zoom-Call“, einem Videotelefonat mit rund 70 Mitarbeitern, offenbarte er sich: Er sei Scientologe, seit 15 Jahren. Da er erpresst werde, sehe er sich gezwungen, das nun öffentlich zu machen. Es gäbe wohl noch einen weiteren Angestellten, der zur Sekte gehöre, mehr sei da nicht. Er, also Marcus V., würde klar zwischen Scientology und der Firma trennen..''<ref>Quelle: Welt am Sonntag, Nr 44, 3.11.2019</ref> |