Bilokation: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. März 2009, 11:02 Uhr

Bilokation bezeichnet in der Parapsychologie die angebliche Fähigkeit, zur selben Zeit an zwei Orten zu sein.

Allgemeines

Martin De Porres

Laut Anhängern der Bilokation sei die "zweite" Figur nicht wirklich existent, sondern bloß feinstofflich anwesend und würde sehr schnell materialsieren und dematerialisieren. Diese Doppelgänger seien oft unbewusst entstanden und der eigentliche "Produzent" wüsste gar nicht, dass er soeben an zwei Orten gleichzeitig sei. Doppelgänger seien oft Vorboten von medial veranlagten Menschen.[1]

Laut der katholischen Kirche beherrschten einige Heilige Bilokation, u. a. auch der stigmatisierte Pater Pio (1887-1968). Ihm wird nachgesagt, dass sein Drang, Gutes zu tun, so groß gewesen sei, dass er zeitgleich an zwei Orten existierte. An dem einen Ort wären er seinen Aufgaben nachgegangen und an dem zweiten Ort wäre er seiner Bestimmung, Gutes zu tun, nachgegangen. Ähnliches wird vom peruanischen Dominikaner Martin De Porres behauptet. Er soll, während im Kloster arbeitete, im Hospital Armen geholfen haben. Doch auch der indische Guru Sathya Sai Baba (*1929) soll die Fähigkeit zur Bilokation besessen haben.

Es fällt auf, dass viele Person, die angeblich zur Bilokation fähig sind, auch stigmatisiert waren.

Fallbeispiele

Der junge Pater Pio mit stigmatisierten Händen

*Nach dem Ersten Weltkrieg sei angeblich ein ehemaliger Armeeoffizier zum Bilokation-fähigen Pater Pio gekommen und hätte sich dafür bedankt, dass er ihm das Leben gerettet habe. Eines Tages sei Pio in einiger Entfernung dem Offizier auf dem Schlachtfeld erschienen. Pio hätte ihm zugerufen: "Herr, gehen Sie weg von dieser Stelle!", worauf hin der Offizier dies auch tat. Sekunden später explodierte an der Stelle eine Trichterbombe. Als der Armeeoffizier wieder zu Pio hinsehen wollte, war dieser verschwunden.

  • Eine Frau hatte ein Krebsgeschwulst auf dem Arm. Nach dem sie einer Operation eingewilligt hatte, schrieb sie einen Brief an Pater Pio. In dem Moment, als der Brief Pio erreichte, sei ein Mönch ins Krankenzimmer der Frau gekommen, hätte sich als Pater Pio ausgegeben und ihr geraten, nicht den Glauben zu verlieren. Pio bekreuzigte das Geschwulst und ging. Die Frau rief nach einer Zeit ihre Familie, warum sie nicht gesagt hätte, dass Pio kommt. Die erstaunte Familie bestätigte jedoch, dass nicht mal die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wurde. Am nächsten Tag war das Krebsgeschwulst verschwunden.
  • Auch die bayerische Bauernmagd und Trägerin der Stigmata, Therese Neumann soll diese Fähigkeit gehabt haben. Ein junger Mann, der sich vor einen Zug werfen wollte, saß im Wald und hörte den näherkommenden Zug. Als er aufstand, um zu den Gleisen zu gehen, wurde er von einer Hand zurückgehalten. Er sah auf einmal Neumann hinter sich stehen, die ihn bekümmert ansah. Sie überredete ihn, zu einem Pfarrer zu gehen. Neumann sagte später, sie hätte sich an dem Tag, ohne den Grund zu kennen, sehr schwermütig gefühlt.
Emilie Sagée
  • Doch auch eher unreligiöse Personen wie die französische Lehrerin Emilie Sagée wurde dies nachgesagt. So soll sie einmal vor einer gesamten Schulklasse zweimal anwesend gewesen sein. Der einzige Unterschied sei gewesen, dass ihre Doppelgängerin keine Kreide in der Hand hatte. Bei einem Abendessen in der Schule soll die Lehrerin auf einmal hinter der "echten" Lehrerin erschienen sein und hätte sie nachgeahmt. Als die Lehrerin eines Tages krank im Bett lag, lasen Kinder ihr eine Geschichte vor. Als Sagée daraufhin sehr blass wurde, fragte man sie, was los sei. Sie antwortete schwach: "Das bin nicht ich". Auf einmal sei die kerngesunde Sagée durchs Zimmer gegangen. Eines Tages pflückte sie im Garten Blumen und wurde zeitgleich dabei gesehen, wie sie in einem Zimmer saß. Als ein Schüler die unechte Person im Garten berührte, ging die Hand durch sie durch. Nach einem Jahr wurde Sagée gekündigt und sie gestand, wegen diesen Doppgelgängern schon 22 Stellen verloren zu haben. [2]

Erklärungsversuche

So unheimlich die Thematik auch klingen mag, so gibt es dennoch eine große Zahl an Erklärungsversuchen. Oftmals mag Bilokation wohl nur an einer lebhaften Fantasie, einer optischen Täuschung, einer Glorifizierung der Person oder Legendenbildung, falscher Zeitangabe oder falschen Daten, ähnlichen Personen, falschen Personenbeschreibungen, Halluzinationen usw... liegen. Auch psychologische Erklärungen sind verbreitet, zum Beispiel, dass der Betroffene nur das sieht, was er auch sehen will. So auch bei unvollständigen Informationen: Die Person sah ja aus wie (z. B.) Pater Pio, dann war es ja wohl auch Pater Pio! Eine einwandfreie Klärung der Bilokation steht jedoch noch aus und wird auch wohl noch lange auf sich warten lassen, da nur sehr wenige Fälle der Bilokation wissenschaftlich genug belegt sind.

Quellennachweise