Schamanismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. März 2009, 01:30 Uhr

Als Schamanismus wird ein heterogenes System von Ritualen und Glaubensinhalten und als Stammesreligion in Gesellschaften mit gering bis nicht ausgeprägter Schrifttradition bezeichnet. Heilung von Krankheiten ist die Hauptfunktion des Schamanen, der aber auch Prophezeihungen ausspricht. Der Schamane nutzt mystische Kräfte, um mit einer nicht realen Welt von Geistern und Göttern zu kommunizieren und eine Balance zwischen realer und spiritueller Welt zu erreichen.

Der Schamanismus ist eine der ältesten Heiltraditionen mit religiösen Wurzeln, die bis in steinzeitliche Kulturen Sibiriens und Zentralasiens reichen sollen. Die Bezeichnung Schamane leitet sich von einem, bei sibirischen Turkvölkern gebräuchlichen Wort Saman ab, das für eine Technik der Erreichung von Ekstase bzw. Trance steht.

Der Schamane nimmt innerhalb seines Stammes die Position eines religiösen Führers oder Priesters ein. Ihm wird nachgesagt, mit magischen Kräften Krankheiten heilen zu können. Er treibt böse Geister aus, gibt Auskunft über den bevorstehenden Erfolg einer Jagd oder Ernte und ist für die Ausgewogenheit innerhalb des Stammes verantwortlich. Traditionelle Schamanenkulte beinhalten Gesänge, Tänze, Trommeln, Geschichtenerzählungen und Heilungen. Schamanismus wird in einer Reihe von Kulturen auf der Welt weiterhin praktiziert.

In der westlichen Esoterikszene wird der Schamanismus kommerziell ausgeschlachtet. In Kursen oder schulartig verlaufenden Ausbildungsveranstaltungen wird angeblich geheimes oder tiefgründiges schamanistisches Wissen an zahlungskräftige Kunden abgegeben. Es gibt in diesen Szenen keine Heterogenität der Ausbildung, keine Wirksamkeitsnachweise und auch keinen seriösen Umgang mit dem Patienten. Kunstgerechte Diagnostik und Therapie unterbleibt häufig und es besteht im Einzelfall die Möglichkeit, dass dem Patienten Krankheiten eingeredet werden, die in Wirklichkeit nicht existieren.

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