Psychosomatische Energetik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. Februar 2009, 21:39 Uhr

Rebatest

Psychosomatische Energetik ® ist der markenrechtlich geschützte Name eines fragwürdigen Verfahrens der Alternativmedizin. Entwickelt wurde es von dem esoterisch orientierten Stuttgarter Arzt Reimar Banis.

Reimar Banis nennt seine Methode eine "energiemedizinische" Methode. Eng verbunden mit dem Verfahren ist ein eigenes "energiemedizinisches" Testgerät mit dem Namen Rebatest oder REBA®. Das Verfahren will Banis an sich selbst und seinen Familienmitgliedern erkannt und erprobt haben. Wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu sind nicht bekannt. Seine Methode wird durch eigene Bücher und Webseiten beworben und wurde insbesondere seit einer werbenden Fernsehsendung mit Jürgen Fliege im September 2002 bekannt. Propagiert wurde die Methode auch in Zeitschriften wie Esotera.

Lehre der psychosomatischen Energetik nach Banis

Banis1.jpg

Reimar Banis gibt an, die Methode in den Jahren 1974 bis 1997 entwickelt zu haben. Unterstützt habe ihn dabei seine Frau, die Ärztin Ulrike Banis, mit der er in Bregenz (Österreich) eine Praxis betreibt.

Nach Banis gibt es 28 so genannte "emotionale Konflikte" (von ihm auch "seelische Energieblockaden" genannt), die er als Ursache für psychosomatische Gesundheitsstörungen und Verhaltensstörungen benennt. Alle 28 Konflikte seien in Chakren-Gruppen bestimmten Körperregion zuordenbar. Durchschnittlich fänden sich 3 bis 5 Konflikte pro Person. Sehr kritisch sei es, wenn beim Patienten ein besonders großer Konflikt "aktiviert" wurde, für den Banis das Wort "Zentralkonflikt" benutzt. Die Konflikte seien in der Aura des Menschen sichtbar und mit seinem Reba-Testgerät nachweisbar. Es sei damit möglich, "das sonst nicht nachweisbare feinstoffliche Energiefeld (Aura) mit großer Genauigkeit zu messen und den Füllungszustand in Prozenten festzustellen (100 % bedeutet optimale Gesundheit, 50 % eine mittlere und Werte unter 20 % eine starke Verringerung der Lebenskraft)."

Mit Hilfe der psychosomatischen Energetik sei ein Therapeut in der Lage, "Ladungen der vier feinstofflichen Energie-Ebenen" zu messen, die Banis auch als "energetischen Blutdruck" bezeichnet. Die Ladungen seien Ausdruck der "feinstofflichen Energie" des Menschen. Therapierbar seien die angeführten Konflikte mit Hilfe einer "Konfliktheilung", die bis zu 24 Monate dauere und in 80% der Fälle erfolgreich sei. Zusätzlich zur Banis'schen Konfliktlösung werden auch homöopathische Mittel zur "Löschung" der Konflikte eingesetzt.

Um "zertifizierter Energietherapeut" zu werden, ist laut Angaben der Firma Rubimed in Hergiswil (Schweiz), die auch das Reba-Testgerät vertreibt, eine mehrtägige kostenpflichtige Ausbildung notwendig. Das Reba-Gerät würde nur an Personen verkauft, die einen solchen Lehrgang absolviert haben [1].

Psychosomatische Energetik und Krebs

Ein "gestörtes feinstoffliches System" ist nach Meinung von Banis eine der Mitursachen für Krebs. Zitat: "Bei Kindern und jüngeren Erwachsenen haben eher die Gene die Überhand, später die Umwelt und das gestörte feinstoffliche System. Krebs entsteht also aus unserer Sicht auf multifunktionelle Weise, und dabei spielt ein geschwächtes feinstoffliches Energiesystem eine bislang noch wenig beachtete Schlüsselrolle.". Als weitere Ursachen für Krebs nimmt Banis "Erdstrahlbelastungen" sowie "sehr große seelische Konflikte" an. Als Beleg für seine Hypothese der radiästhetischen Krebsentstehung werden nicht genannte Rutengänger angeführt: "Wir haben in der Praxis die Erfahrung gemacht, dass ein guter Energietester mit einer speziellen homöopathischen Testampulle (Geovita®) sehr zuverlässig eine Erdstrahlbelastung feststellen kann." Versuche, Erdstrahlen abzuschirmen, seien kontraproduktiv.

Zwar werden auch die aus der akademischen Medizin her bekannten Risikofaktoren akzeptiert, aber zugleich werden "uralte seelische Verletzungen" angeführt, die den späteren Patienten dazu trieben, unbewusst sich selbst zu schaden. Nach Banis würden besonders große Konflikte als "Zentralkonflikt" im Bereich des Primärtumors zu finden sein. Seine Konfliktheilung sei nicht nur in der Lage, die Lebensqualität zu bessern, sondern könne auch bei nicht so weit fortgeschrittenen Tumoren zu "erstaunlichen Besserungen" führen.

Das REBA-Testgerät

Im Zusammenhang mit dem Gerät spricht Banis von einer "EEG-gestützten Messung". Tatsächlich ähnelt es eher den pseudomedizinischen Bioresonanz-Geräten. Es wird von der Firma Rubimed in Hergiswil (Schweiz) zu einem Preis von 2800,- Euro vertrieben und wurde in Zusammenarbeit mit dem Erfinder Dieter Jossner entwickelt. Die Abkürzung "Reba" setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Namens Reimar Banis zusammen.

Bei der Konstruktion wurde offenbar der Phantasie freier Lauf gelassen. Das spiegelt sich in Banis' blumiger Beschreibung der Wirkungsweise wider, einer Mischung aus der bei Esoterikern verbreiteten sinnfreien Aneinanderreihung naturwissenschaftlicher Begriffe und medizinisch-wissenschaftlich hanebüchenen Aussagen. Auszüge: "Dem Patienten wird durch das Reba-Testgerät ein sogenanntes "Polyfrequenzspektrum" zugeführt, welches aus der Lasertechnologie bekannt ist [...] Jossners Idee war es, die Frequenzen der Hirnströme zur Ausgangsbasis zu nehmen. So entstanden vier Frequenzbänder mit den folgenden Frequenz-Intensitäten: 3 Khz - 7.1 Khz - 15.5 Khz - 30 Khz. Bei der Konstruktion des Gerätes wurden die Frequenzbereiche des EEG´s dabei um den Faktor 1.000 erhöht (statt Hertz nun Kilohertz), was offenbar an der "Resonanzfähigkeit" und den Testergebnissen nichts ändert. Der Vorteil bei diesem größeren Frequenzbereich besteht nun darin, dass der größte Teil energetischer Phänomene mit erfasst wird, deren Frequenzen meist wesentlich höher sind als die des Gehirns. [...] Wir messen dann mit energetischen Vital-, Emotional-, Mental- und Kausal-Messmethoden wie beispielsweise der Elektroakupunktur nach Voll oder der Kinesiologie, ab welcher Frequenzhöhe der Patient mit einer Testreaktion reagiert" (Schreibfehler im Original) [2]. Es fehlen auch nicht die Skalarwellen, die im Gerät mit einer neuartigen "Tesla-Wellen-Spule" erzeugt würden, für die Jossner "zwei spezielle Schwingquarze und einen Magneten" kombiniert habe.

Quellen