Georges Lakhovsky: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Multiwellenoszillator (MWO) nach Lakhovski ist im Prinzip ein Hochfrequenzgenerator (oder Sender) für den Längswellen- bis Kurzwellenbereich. Die Bezeichnung Multiwellenoszillator bezieht sich auf die Eigenschaft nicht nur hochfrequente Energie auf einer einzelnen Frequenz auszusnden, sondern auch Vielfache der Grundfrequenz als "Oberwellen". Der MWO erzeugt daher ein Spektrum. Die von Lakhovsky gewälten Frequenzen liegen im KHz-Bereich (Längstwellen) bis hin zu mehreren MHz (Kurzwelle). Lakhovsky ging von der irrigen Ansicht aus, menschliche Zellen würden über eine elektromagnetische Strahlung miteinander kommunizieren. Er ersann seinen Oszillator (=Schwingungserzeuger) unter der Annahme mit von aussen zugeführten elektromagnetischen Wellen in die vermutete Zellkommunikation von Zellen eingreifen zu können, was einen stets positiven Effekt bewirken sollte. Lakhovsky setzte seinen MWO mit zwei dazu gehörenden Spulen (bzw. Antennen) auch spekulativ bei Krebskranken ein, in der Hoffnung diese damit behandeln zu können. Einzelheiten zum Multiwellenoszillator können einem Patent von Lakhovsky entnommen werden.<ref>Patent US1962565: Apparatus with circuits oscillating under multiple wave lengths. Angemeldet am 13. November 1931, veröffentlicht am 12. Juni 1934, Erfinder: Georges Lakhovsky.</ref> Demnach handelte es sich um einen Tesla-Transformator mit Unterbrecherkontakt (Wagnerscher Hammer, analog zu Gleichstrom-Klingeln) als Schwingungserzeuger mit zwei ringförmigen, so genannten Lakhovsky-Antennen. | Der Multiwellenoszillator (MWO) nach Lakhovski ist im Prinzip ein Hochfrequenzgenerator (oder Sender) für den Längswellen- bis Kurzwellenbereich. Die Bezeichnung Multiwellenoszillator bezieht sich auf die Eigenschaft nicht nur hochfrequente Energie auf einer einzelnen Frequenz auszusnden, sondern auch Vielfache der Grundfrequenz als "Oberwellen". Der MWO erzeugt daher ein Spektrum. Die von Lakhovsky gewälten Frequenzen liegen im KHz-Bereich (Längstwellen) bis hin zu mehreren MHz (Kurzwelle). Lakhovsky ging von der irrigen Ansicht aus, menschliche Zellen würden über eine elektromagnetische Strahlung miteinander kommunizieren. Er ersann seinen Oszillator (=Schwingungserzeuger) unter der Annahme mit von aussen zugeführten elektromagnetischen Wellen in die vermutete Zellkommunikation von Zellen eingreifen zu können, was einen stets positiven Effekt bewirken sollte. Lakhovsky setzte seinen MWO mit zwei dazu gehörenden Spulen (bzw. Antennen) auch spekulativ bei Krebskranken ein, in der Hoffnung diese damit behandeln zu können. Einzelheiten zum Multiwellenoszillator können einem Patent von Lakhovsky entnommen werden.<ref>Patent US1962565: Apparatus with circuits oscillating under multiple wave lengths. Angemeldet am 13. November 1931, veröffentlicht am 12. Juni 1934, Erfinder: Georges Lakhovsky.</ref> Demnach handelte es sich um einen Tesla-Transformator mit Unterbrecherkontakt (Wagnerscher Hammer, analog zu Gleichstrom-Klingeln) als Schwingungserzeuger mit zwei ringförmigen, so genannten Lakhovsky-Antennen. | ||
− | Die ursprünglichen Multiwellenoszillatoren wurden von der französischen Firma Colysa hergestellt. | + | Die ursprünglichen Multiwellenoszillatoren wurden von der französischen Firma Colysa hergestellt. In Italien wieder aufgefundene MWOs der Colysa hatten eine Grundfrequenz wenig unter 1 MHz, also im Mittelwellenbereich. Die abgegebene Spannung lag bei mehreren Kilovolt. Bei diesen Geräten wurden die Schwingungen (Stromunterbrechungen) offenbar nicht mit einem Wagnerschen Hammer erzeugt, sondern mit einer Funkenstrecke. Dies entsprach der Technik eines [https://de.wikipedia.org/wiki/Knallfunkensender Knallfunken-Senders]. |
== Werke == | == Werke == |
Version vom 21. September 2020, 21:21 Uhr
Georges Lakhovsky (geboren am 17. September 1870 oder 1869 in Minsk, gestorben 1942 New York City) war ein umstrittener Erfinder alternativmedizinischer Gerätschaften und Buchautor russischer Herkunft. Er machte durch eine pseudowissenschaftliche Hypothese einer drahtlosen Kommunikation zwischen Zellen mittels hochfrequenter Energie und der Erfindung von Geräten, die angeblich in der Lage sein sollten Krebs zu heilen, auf sich aufmerksam. Sein Sohn Serge Lakhovsky setzt sich heute noch für die Ansichten und Hypothesen seines verstorbenen Vaters ein. Diese gelten als widerlegt und haben lediglich noch eine medizinhistorische Bedeutung. Manche alternativmedizinische Konzepte der Gegenwart beziehen sich jedoch weiterhin auf Lakhovsky, und es gibt Hersteller die weiterhin Nachbauten von Lakovskys sogenannten Multiwellenoszillator-Geräten (MWO) anbieten.
Kurzbiografie
Die Biographie Lakhovskys ist nur lückenhaft bekannt. Manche Quellen verwechseln ihn mit einem russischen Kunstmaler gleichen Namens zu seiner Lebzeit. Georges Lakhovsky wurde wahrscheinlich am 17. September 1870 in Minsk (heute Weißrussland) geboren. Es gibt jedoch auch Hinweise auf eine Geburt im Jahre 1869. Angeblich soll er in Odessa ein Ingenieurstudium absolviert und in Paris an der medizinischen Fakultät studiert haben, über einen Abschluss ist indes nichts bekannt. Auch hat Lakhovsky nie als Arzt gearbeitet. Im Jahre 1890 soll er in Frankreich eine Schienenbefestigung erfunden haben, die nach ihm benannt wurde: "Tirefond-Lakhovsky". Er soll dann diese Schienenbefestigung auch vermarktet haben.
Im 20. Jahrhundert begann sich Lakhovsky für medizinische Fragen zu interessieren. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er Kontakt zu Jacques-Arsène d'Arsonval auf, der zu dieser Zeit ein elektrisches Therapieverfahren entwickelt hatte. An der Pariser Salpêtrière entwickelte Lakhovsky 1923 ein eigenes Verfahren zur Behandlung von Krebserkrankungen mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern bei Geranien, das auf Ideen von D'Arsonval aufbaute. 1924 bestrahlte er Pflanzen, die vorher mit der Bakterie bacterium tumefaciens (agrobacterium tumefaciens) infiziert waren, mit einer Frequenz von 150 MHz (2 m Wellenlänge im VHF - Bereich). Er setzte dazu einen von ihm erfundenen Radio-Cellulo-Oszillator ein. Er glaubte, dass die Pflanzen durch diese Bakterie einen Tumor entwickeln würden. In Wirklichkeit bilden sich jedoch lediglich Auftreibungen, die tumorähnlich aussehen. Er glaubte, durch die Hochfrequenzbestrahlung die betroffenen Pflanzen "heilen" zu können. Seine Beobachtungen fasste er in seinem Buch "Le secret de la Vie" zusammen, das in verschiedenen Sprachen erschien.
Etwa 1930 erfand Lakhovsky seinen "Mehrwellenoszillator" (multiple wave oscillator MWO), den er in Frankreich und in den USA patentieren ließ. Im Prinzip handelte es sich dabei laut Patent von 1931 um eine selbstschwingende Tesla Spule mit variabler Sendefrequenz und Oberwellen. In der Folge behandelten er und Anwender seiner Technik mit diesem Gerät mehrere Patienten, die an Krebs erkrankt waren. In den 1930er Jahren wurde an mehreren Orten an Verfahren zu Therapien mit Hilfe elektromagnetischer Felder im Kurzwellenbereich geforscht.
Er wandte sich entschieden gegen die Ideologie des Nationalsozialismus (siehe sein Buch: "La civilisation et la folie raciste") und emigrierte auf der Flucht vor der Wehrmacht in die USA. Lakhovsky starb 1942 in New York an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Hypothesen
Lakhovsky vermutete in jeder Zelle einen schwingenden Oszillator, der hochfrequente Wellen aussenden und auch empfangen könne. Er nahm an, dass es ein sehr breites Spektrum von Schwingungen bzw. Strahlungen gibt, die außerhalb der Erde erzeugt wurden und alle Zellen durchdringen. Für ihn waren Krankheitserreger "Störsender", die mit ihren Störschwingungen gegen natürliche Zellschwingungen der gesunden Zellen des Körpers angingen. Gesunde Zellen sollten in charakteristischer Weise also anders schwingen als kranke Zellen. Lakhovsky glaubte, angenommene Resonanzfrequenzen von kranken Zellen so verändern zu können, dass diese wieder vollständig gesundeten.
- Den Boden, auf dem man lebt und schläft, beachten und schädliche Strahlung korrigieren oder meiden
- Das Wasser muß dem Boden entsprechen, auf dem man lebt und schläft
- Die optimale Nahrung muß roh verzehrt werden und enthält viel Zwiebeln
Viele seiner Hypothesen sind später von Anhängern in veränderter Form publiziert worden. Lakhovskys Gedankengebäude fügt sich harmonisch an die Homöopathie, Rohkosternährung, an die Lehren von Max Gerson "Eine Krebstherapie", Gerhard Orth und Herbert Shelton. Mehrere Unternehmen aus dem Esoterik-Umfeld bauen noch heute MWO-Geräte.
Multiwellenoszillator nach Lakhovsky
Der Multiwellenoszillator (MWO) nach Lakhovski ist im Prinzip ein Hochfrequenzgenerator (oder Sender) für den Längswellen- bis Kurzwellenbereich. Die Bezeichnung Multiwellenoszillator bezieht sich auf die Eigenschaft nicht nur hochfrequente Energie auf einer einzelnen Frequenz auszusnden, sondern auch Vielfache der Grundfrequenz als "Oberwellen". Der MWO erzeugt daher ein Spektrum. Die von Lakhovsky gewälten Frequenzen liegen im KHz-Bereich (Längstwellen) bis hin zu mehreren MHz (Kurzwelle). Lakhovsky ging von der irrigen Ansicht aus, menschliche Zellen würden über eine elektromagnetische Strahlung miteinander kommunizieren. Er ersann seinen Oszillator (=Schwingungserzeuger) unter der Annahme mit von aussen zugeführten elektromagnetischen Wellen in die vermutete Zellkommunikation von Zellen eingreifen zu können, was einen stets positiven Effekt bewirken sollte. Lakhovsky setzte seinen MWO mit zwei dazu gehörenden Spulen (bzw. Antennen) auch spekulativ bei Krebskranken ein, in der Hoffnung diese damit behandeln zu können. Einzelheiten zum Multiwellenoszillator können einem Patent von Lakhovsky entnommen werden.[1] Demnach handelte es sich um einen Tesla-Transformator mit Unterbrecherkontakt (Wagnerscher Hammer, analog zu Gleichstrom-Klingeln) als Schwingungserzeuger mit zwei ringförmigen, so genannten Lakhovsky-Antennen.
Die ursprünglichen Multiwellenoszillatoren wurden von der französischen Firma Colysa hergestellt. In Italien wieder aufgefundene MWOs der Colysa hatten eine Grundfrequenz wenig unter 1 MHz, also im Mittelwellenbereich. Die abgegebene Spannung lag bei mehreren Kilovolt. Bei diesen Geräten wurden die Schwingungen (Stromunterbrechungen) offenbar nicht mit einem Wagnerschen Hammer erzeugt, sondern mit einer Funkenstrecke. Dies entsprach der Technik eines Knallfunken-Senders.
Werke
- L'origine de la vie, la radiation et les etres vivants, 1925, Gauthier-Villars et Cie, Paris *Contribution a l'etiologie du cancer, 1927, Gauthier-Villars et Cie, Paris
- L'Universion, 1927, Gauthier-Villars et Cie, Paris
- Les Ondes qui guerissent, 1929, Gauthier-Villars et Cie, Paris
- Le Secret de la Vie, 1929, Gauthier-Villars et Cie, Paris
- La Science et le Bonheur, 1930, Gauthier-Villars et Cie, Paris
- L'oscillation cellulaire, 1931, Gaston Doin et Cie
- La Formation neoplasique et le desequilibre oscillatoire cellulaire. Traitement du cancer par l'oscillateur a longueurs d'ondes multiples, 1932, Gaston Doin et Cie
- L'Eternite, la vie et mort, 1932, Fasquelle
- La Terre et nous, 1933, Fasquelle
- La Cabale: histoire d'une decouverte, l'oscillation cellulaire, 1934, Gaston Doin et Cie
- La Matiere, 1934, Gaston Doin et Cie
- Le Racisme 1934, Felix Alcan
- L'Oscillateur a longueur d'ondes multiples, 1934, Gaston Doin et Cie
- Le Grand Probleme, 1935, Felix Alcan, Paris
- Les Ondes cosmiques et les Circuits Oscillants
- La crise, ses causes et ses remedes, 1935, S.A.C.L., Paris
- Radiations et ondes, source de notre vie, 1937, S.A.C.L., Paris
- De Moscou a Madrid ; Le paradoxe de la democratie , 1937, S.A.C.L., Paris
- La Nature et ses merveilles *Longevite, 1938, Hachette
- La Peau Filtre de sante, 1939, S.A.C.L., Paris
- La civilisation et la folie raciste (Zivilisation und rassistischer Wahnsinn), 1941, Ed. de la Maison francaise, New York
- Georges Lakhovsky: 'Das Geheimnis des Lebens' ISBN 3886999998
Anderssprachige Psiram-Artikel
- Français: Georges Lakhovsky
Quellennachweise
- ↑ Patent US1962565: Apparatus with circuits oscillating under multiple wave lengths. Angemeldet am 13. November 1931, veröffentlicht am 12. Juni 1934, Erfinder: Georges Lakhovsky.