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=== Wirtschaft ===
 
=== Wirtschaft ===
Durch seine Beiträge, vor allem durch seinen 2017 veröffentlichten Bestseller „Der Draghi-Crash“, wurde Krall als Kritiker des Keynesianismus und der Niedrigzinspolitik der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] bekannt.<ref>[https://www.focus.de/finanzen/boerse/interview-mit-autor-des-draghi-crashs-banken-insider-warnt-in-zwei-jahren-fliegt-uns-das-system-um-die-ohren_id_8570527.html ''Insider warnt: „In zwei Jahren fliegt uns das Bankensystem um die Ohren“''],''focus.de'', 7. März 2018, abgerufen am 9. Juni 2019.</ref><ref>[https://www.nzz.ch/finanzen/interview-mit-markus-krall-der-draghi-crash-ist-nur-eine-frage-der-zeit-ld.1308458 ''Der „Draghi-Crash“ ist nur eine Frage der Zeit''], ''[[Neue Zürcher Zeitung|nzz]].ch'', 5. August 2017, abgerufen am 9. Juni 2019.</ref> Durch deren [[Niedrigzinspolitik|Politik des billigen Geldes]] und auf der Grundlage von [[Nullzinsangebot]]en der Geschäftsbanken haben sich nach Kralls Einschätzung viele nicht mehr rentabel arbeitende Unternehmen an eine günstige [[Refinanzierungskosten|Refinanzierung]] gewöhnt und sich dabei zunehmend verschuldet. Das Volumen der von diesen Unternehmen eingegangenen Kredite schätzt er größer ein als das Volumen des [[Eigenkapital]]s der Banken im [[Eurosystem]]. Würde der [[Leitzins]] nur minimal erhöht oder würde eine [[Kreditrationierung]] eintreten, würden diese „[[Zombiefirma|Zombiefirmen]]“ schlagartig pleite gehen und durch [[Kreditrisiko|Kreditausfälle]] viele Gläubigerbanken als „[[Zombiebank]]en“, deren Geschäftsmodell infolge der Niedrigzinspolitik durch niedrige [[Marge]]n und erhöhte [[Compliance (Recht)|Compliance]]-Aufwendungen ohnehin bereits in Frage gestellt ist, mit in den Abgrund reißen.<ref>[https://boerse.ard.de/anlagestrategie/konjunktur/das-dilemma-der-ezb100.html Notger Blechner: ''Das Dilemma der EZB''], ''boerse.ard.de'', 14. Dezember 2017, abgerufen am 9. Juni 2019.</ref>
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Durch seine Beiträge, vor allem durch seinen 2017 veröffentlichten Bestseller „Der Draghi-Crash“, wurde Krall als Kritiker des Keynesianismus und der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank bekannt.<ref>[https://www.focus.de/finanzen/boerse/interview-mit-autor-des-draghi-crashs-banken-insider-warnt-in-zwei-jahren-fliegt-uns-das-system-um-die-ohren_id_8570527.html ''Insider warnt: „In zwei Jahren fliegt uns das Bankensystem um die Ohren“''],''focus.de'', 7. März 2018, abgerufen am 9. Juni 2019.</ref><ref>[https://www.nzz.ch/finanzen/interview-mit-markus-krall-der-draghi-crash-ist-nur-eine-frage-der-zeit-ld.1308458 ''Der „Draghi-Crash“ ist nur eine Frage der Zeit''], ''nzz.ch'', 5. August 2017, abgerufen am 9. Juni 2019.</ref> Durch deren Politik des billigen Geldes und auf der Grundlage von Nullzinsangeboten der Geschäftsbanken haben sich nach Kralls Einschätzung viele nicht mehr rentabel arbeitende Unternehmen an eine günstige Refinanzierung gewöhnt und sich dabei zunehmend verschuldet. Das Volumen der von diesen Unternehmen eingegangenen Kredite schätzt er größer ein als das Volumen des Eigenkapitals der Banken im Eurosystem. Würde der Leitzins nur minimal erhöht oder würde eine Kreditrationierung eintreten, würden diese „Zombiefirmen“ schlagartig pleite gehen und durch Kreditausfälle viele Gläubigerbanken als „Zombiebanken“, deren Geschäftsmodell infolge der Niedrigzinspolitik durch niedrige Margen und erhöhte Compliance-Aufwendungen ohnehin bereits in Frage gestellt ist, mit in den Abgrund reißen.<ref>[https://boerse.ard.de/anlagestrategie/konjunktur/das-dilemma-der-ezb100.html Notger Blechner: ''Das Dilemma der EZB''], ''boerse.ard.de'', 14. Dezember 2017, abgerufen am 9. Juni 2019.</ref>
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Die Geldpolitik der EZB kritisierte Krall in einem Interview im Januar 2020 als „rein planwirtschaftlich“ und „Geldsozialismus“, die EZB selbst als „Maschinenraum des Völkerselbstmords“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wallstreet-online.de/nachricht/12110819-exklusiv-markus-krall-der-nullzins-ausdruck-verachtung-zukunft/all |titel=Markus Krall: „Der Nullzins ist Ausdruck der Verachtung der Zukunft“ |datum=2020-01-29 |abruf=2020-01-30}}</ref><ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/goldhandel-degussa-chef-markus-krall-provokateur-mit-kalkuel/25407060.html |titel=Goldhandel: Degussa-Chef Markus Krall: Provokateur mit Kalkül |abruf=2020-01-30}}</ref> Der Journalist Jakob Blume vom ''[[Handelsblatt]]'' nahm an letzter Formulierung Anstoß und wies auf die Belieferung von [[Konzentrationslager]]n mit [[Zyklon B]] während der NS-Zeit durch [[Evonik Degussa|Degussa]] hin, deren Namensrechte das von Krall geführte Unternehmen innehabe.<ref name=":0" />
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Die Geldpolitik der EZB kritisierte Krall in einem Interview im Januar 2020 als „rein planwirtschaftlich“ und „Geldsozialismus“, die EZB selbst als „Maschinenraum des Völkerselbstmords“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wallstreet-online.de/nachricht/12110819-exklusiv-markus-krall-der-nullzins-ausdruck-verachtung-zukunft/all |titel=Markus Krall: „Der Nullzins ist Ausdruck der Verachtung der Zukunft“ |datum=2020-01-29 |abruf=2020-01-30}}</ref><ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/goldhandel-degussa-chef-markus-krall-provokateur-mit-kalkuel/25407060.html |titel=Goldhandel: Degussa-Chef Markus Krall: Provokateur mit Kalkül |abruf=2020-01-30}}</ref> Der Journalist Jakob Blume vom ''Handelsblatt'' nahm an letzter Formulierung Anstoß und wies auf die Belieferung von Konzentrationslagern mit Zyklon B während der NS-Zeit durch Degussa hin, deren Namensrechte das von Krall geführte Unternehmen innehabe.<ref name=":0" />
    
Der Präsident des ifo Instituts Clemens Fuest und Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung am ifo Institut, analysierten in einem Beitrag für die Fachzeitschrift ''Wirtschaftsdienst'' die Ursachen der niedrigen Zinsen. Hierin widersprechen Sie der Behauptung, die EZB wäre einer „Zombifizierung der europäischen Wirtschaft“ schuldig, „für diese Zombifizierungsthese [fehlen] allerdings überzeugende empirische Beweise“.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Clemens Fuest, Timo Wollmershäuser |Titel=Niedrigzinsen: Ursachen und wirtschaftspolitische Implikationen |Sammelwerk=Wirtschaftsdienst |Band=100 |Nummer=1 |Datum=2020-01 |ISSN=0043-6275 |DOI=10.1007/s10273-020-2552-3 |Seiten=9–12 |Online=http://link.springer.com/10.1007/s10273-020-2552-3 |Abruf=2020-01-30}}</ref>
 
Der Präsident des ifo Instituts Clemens Fuest und Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung am ifo Institut, analysierten in einem Beitrag für die Fachzeitschrift ''Wirtschaftsdienst'' die Ursachen der niedrigen Zinsen. Hierin widersprechen Sie der Behauptung, die EZB wäre einer „Zombifizierung der europäischen Wirtschaft“ schuldig, „für diese Zombifizierungsthese [fehlen] allerdings überzeugende empirische Beweise“.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Clemens Fuest, Timo Wollmershäuser |Titel=Niedrigzinsen: Ursachen und wirtschaftspolitische Implikationen |Sammelwerk=Wirtschaftsdienst |Band=100 |Nummer=1 |Datum=2020-01 |ISSN=0043-6275 |DOI=10.1007/s10273-020-2552-3 |Seiten=9–12 |Online=http://link.springer.com/10.1007/s10273-020-2552-3 |Abruf=2020-01-30}}</ref>
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Ein vielbeachtetes Paper von Paul Schmelzing, Wirtschaftshistoriker an den Universitäten [[Yale University|Yale]] und [[Harvard University|Harvard]], für die [[Bank of England]] wirft Zweifel an der These auf, die Zentralbanken seien für die Niedrigzinsen zu verantworten.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Schmelzing |Titel=Eight Centuries of Global Real Interest Rates, R-G, and the ‘Suprasecular’ Decline, 1311–2018 |Nummer=ID 3485734 |Verlag=Social Science Research Network |Ort=Rochester, NY |Datum=2019-10-30 |DOI=10.2139/ssrn.3485734 |Online=https://papers.ssrn.com/abstract=3485734 |Abruf=2020-01-30}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=New research suggests that secular stagnation is centuries old |Sammelwerk=The Economist |ISSN=0013-0613 |Online=https://www.economist.com/finance-and-economics/2020/01/09/new-research-suggests-that-secular-stagnation-is-centuries-old |Abruf=2020-01-30}}</ref> So falle der langfristige [[Risikofreier Zinssatz|risikofreie Realzins]] bereits seit Ende des Mittelalters um jährlich 0,6 bis 1,6 Basispunkte. Die Daten legen dabei keinen Einfluss der Geldpolitik, etwa durch die von Krall kritisierte „Geldschwemme der EZB“, oder durch das Scheitern des [[Goldstandard]]s im [[Bretton-Woods-System|Bretton-Woods System]] 1973 auf den bereinigten langfristigen Zins nahe.<ref>{{Literatur |Autor=Mark Schieritz |Titel=Zinsen: Der Zins sinkt schon seit dem späten Mittelalter |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2020-01-25 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/2020/05/zinsen-abstieg-notenbanken-sparer-investitionen-mittelalter/komplettansicht |Abruf=2020-01-30}}</ref>
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Ein vielbeachtetes Paper von Paul Schmelzing, Wirtschaftshistoriker an den Universitäten Yale und Harvard, für die Bank of England wirft Zweifel an der These auf, die Zentralbanken seien für die Niedrigzinsen zu verantworten.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Schmelzing |Titel=Eight Centuries of Global Real Interest Rates, R-G, and the ‘Suprasecular’ Decline, 1311–2018 |Nummer=ID 3485734 |Verlag=Social Science Research Network |Ort=Rochester, NY |Datum=2019-10-30 |DOI=10.2139/ssrn.3485734 |Online=https://papers.ssrn.com/abstract=3485734 |Abruf=2020-01-30}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=New research suggests that secular stagnation is centuries old |Sammelwerk=The Economist |ISSN=0013-0613 |Online=https://www.economist.com/finance-and-economics/2020/01/09/new-research-suggests-that-secular-stagnation-is-centuries-old |Abruf=2020-01-30}}</ref> So falle der langfristige [[Risikofreier Zinssatz|risikofreie Realzins]] bereits seit Ende des Mittelalters um jährlich 0,6 bis 1,6 Basispunkte. Die Daten legen dabei keinen Einfluss der Geldpolitik, etwa durch die von Krall kritisierte „Geldschwemme der EZB“, oder durch das Scheitern des [[Goldstandard]]s im [[Bretton-Woods-System|Bretton-Woods System]] 1973 auf den bereinigten langfristigen Zins nahe.<ref>{{Literatur |Autor=Mark Schieritz |Titel=Zinsen: Der Zins sinkt schon seit dem späten Mittelalter |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2020-01-25 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/2020/05/zinsen-abstieg-notenbanken-sparer-investitionen-mittelalter/komplettansicht |Abruf=2020-01-30}}</ref>
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Im Gespräch mit der Wochenzeitung ''Junge Freiheit'' wiederholte Krall im Mai 2018 seine Prognose, dass die „Geldschwemme, mit der die Europäische Zentralbank gemeinsam mit der Politik die systemischen Fehler im Euro-System zu kaschieren“ versuche, ungefähr im Jahr 2020 „zu einer ‚epochalen [[Deflation|deflatorischen]] Krise‘ führen“ werde, „die etwa die Hälfte des Sparvermögens der Deutschen kosten wird“.<ref>[https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2018/epochale-deflatorische-krise-ungefaehr-2020/ ''„Epochale deflatorischen Krise ungefähr 2020“''], ''jungefreiheit.de'', 9. Mai 2018, abgerufen am 13. Juli 2019.</ref> Er stützt sich bei seiner These auf Berechnungen zur Entwicklung der [[Bankbilanzierung|Bankbilanzen]].
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Im Gespräch mit der Wochenzeitung ''Junge Freiheit'' wiederholte Krall im Mai 2018 seine Prognose, dass die „Geldschwemme, mit der die Europäische Zentralbank gemeinsam mit der Politik die systemischen Fehler im Euro-System zu kaschieren“ versuche, ungefähr im Jahr 2020 „zu einer ‚epochalen [[Deflation|deflatorischen]] Krise‘ führen“ werde, „die etwa die Hälfte des Sparvermögens der Deutschen kosten wird“.<ref>[https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2018/epochale-deflatorische-krise-ungefaehr-2020/ ''„Epochale deflatorischen Krise ungefähr 2020“''], ''jungefreiheit.de'', 9. Mai 2018, abgerufen am 13. Juli 2019.</ref> Er stützt sich bei seiner These auf Berechnungen zur Entwicklung der Bankbilanzen.
    
=== Aktiengesellschaften ===
 
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