Rigvir: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Rigvir''' (benannt nach Riga, der Hauptstadt von Lettland und vir für Virus) ist der Handelname eines angeblichen onkolytische Viren enthaltenden Arzneimittels gegen Krebs, das aus Lettland stammt und angeblich bereits seit 50 Jahren erforscht sei. Das Mittel ohne nachgewiesenen Nachweis einer Wirksamkeit bei Krebs, wird aktuell (2017) in Lettland, Armenien und Georgien vermarktet und beworben. In Deutschland wird Rigvir unter anderem von der Privatklinik Klinik Marinus am Stein (Petra Weber) in 83098 Brannenburg beworben. In Mexiko wird Rigvir von einer Privatklinik Hope4Cancer angeboten. Trotz Warnungen verschiedener lettischer Ärztevereinigungen wurde das Mittel Rigvir 2008 vom lettischen Gesundheitsministerium als verschreibungspflichtiges und erstattungsfähiges Arzneimittel zugelassen. Erfinderin der Rigvir-Therapie ist in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die lettische Immunologin Aina Muceniece, die 2010 verstarb. 2004 wurde in Lettland ein Patent zu Rigvir erteilt. | '''Rigvir''' (benannt nach Riga, der Hauptstadt von Lettland und vir für Virus) ist der Handelname eines angeblichen onkolytische Viren enthaltenden Arzneimittels gegen Krebs, das aus Lettland stammt und angeblich bereits seit 50 Jahren erforscht sei. Das Mittel ohne nachgewiesenen Nachweis einer Wirksamkeit bei Krebs, wird aktuell (2017) in Lettland, Armenien und Georgien vermarktet und beworben. In Deutschland wird Rigvir unter anderem von der Privatklinik Klinik Marinus am Stein (Petra Weber) in 83098 Brannenburg beworben. In Mexiko wird Rigvir von einer Privatklinik Hope4Cancer angeboten. Trotz Warnungen verschiedener lettischer Ärztevereinigungen wurde das Mittel Rigvir 2008 vom lettischen Gesundheitsministerium als verschreibungspflichtiges und erstattungsfähiges Arzneimittel zugelassen. Erfinderin der Rigvir-Therapie ist in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die lettische Immunologin Aina Muceniece, die 2010 verstarb. 2004 wurde in Lettland ein Patent zu Rigvir erteilt. | ||
Aktuelle Version vom 6. Oktober 2019, 18:51 Uhr
Rigvir (benannt nach Riga, der Hauptstadt von Lettland und vir für Virus) ist der Handelname eines angeblichen onkolytische Viren enthaltenden Arzneimittels gegen Krebs, das aus Lettland stammt und angeblich bereits seit 50 Jahren erforscht sei. Das Mittel ohne nachgewiesenen Nachweis einer Wirksamkeit bei Krebs, wird aktuell (2017) in Lettland, Armenien und Georgien vermarktet und beworben. In Deutschland wird Rigvir unter anderem von der Privatklinik Klinik Marinus am Stein (Petra Weber) in 83098 Brannenburg beworben. In Mexiko wird Rigvir von einer Privatklinik Hope4Cancer angeboten. Trotz Warnungen verschiedener lettischer Ärztevereinigungen wurde das Mittel Rigvir 2008 vom lettischen Gesundheitsministerium als verschreibungspflichtiges und erstattungsfähiges Arzneimittel zugelassen. Erfinderin der Rigvir-Therapie ist in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die lettische Immunologin Aina Muceniece, die 2010 verstarb. 2004 wurde in Lettland ein Patent zu Rigvir erteilt.
In der Werbung wird Rigvir seine behauptete weltweit einzigartige Wirkung onkolytischen Viren zugeschrieben die das Mittel enthält. Die Viren sollen dabei sich nicht vermehren können, nicht übertragbar sein und keine Symptome verursachen. Einmal in den Körper gelangt sollen die Viren selektiv sich nur in Krebszellen vermehren und sie dabei zerstören. Glaubt man dem Hersteller, so soll das Mittel gegen sämtliche Formen von Krebs wirksam sein, während allerdings bislang nur Hinweise für durchgeführte Studien sich auf Melanome beziehen. Die mexikanische Hope4Cancer schreibt in der Werbung dazu:
- ..However, given its universal mode of action, it is likely that Rigvir® is effective against a much larger range of cancers that have not been fully studied yet. In fact, at Hope4Cancer, we have used Rigvir® effectively against many cancers not listed here..
Rigvir
Nach Herstellerangaben soll Rigvir nichtpathogene ECHO-7 einsträngige RNA-Viren (Picornaviridae) enthalten, die in 2 ml Glaskolben zur i.m. Injektion eingeschlossen sind. Die Virenkonzentration wird mit 106 – 108 TCID50/ml angegeben.