Granatapfel: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. August 2019, 12:28 Uhr
Der Granatapfel oder Grenadine (Punica granatum) ist die Frucht des Granatapfelbaumes. Die Heimat des Granatapfels liegt in West- bis Mittelasien; heute wird er unter anderem im Mittelmeerraum angebaut. In der Pseudomedizin wird der Granatapfel als eine Superfrucht mit einer Vielzahl gesundheitsbezogener Behauptungen beworben.
Die Bezeichnung des Granatapfels ist in einigen Sprachen auf das lateinische Wort für Kerne oder Körner (granae) bzw. auf deren große Zahl (lat. granatus = körnig, kernreich) zurückzuführen.
Nutzung
Der Granatapfel wird z.B. als Obst, zur Saftherstellung, als Sirup und zur Verfeinerung herzhafter Gerichte genutzt. Der Saft, die Schale und das Holz wurden zudem als Färbemittel für Textilien verwendet.
Der Granatapfel enthält größere Mengen Flavonoide wie Anthocyane und Quercetin, Polyphenole (wirken als Antioxidantien) vor allem Ellagitannine wie Punicalagin sowie Phenolsäuren wie Ellagsäure und Gallussäure, darüber hinaus auch größere Mengen an Kalium, Calcium, Eisen und Vitamin C. Das führte dazu, dass Granatapfel und Produkte daraus als Nahrungsergänzungsmittel z.B. in Form von Kapseln mit diversen und völlig übertriebenen gesundheitsbezogenen Versprechungen vermarktet werden. So sollen Granatäpfel gegen Krebs und Diabetes wirken, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, die sexuelle Potenz steigern, “entschlacken“ und Alterserscheinungen vorbeugen (Anti-Aging). Granatapfelextrakt wird auch in Cremes und Schönheitslotionen angeboten.
Medizinische Bedeutung
Zur medizinischen Wirksamkeit von Granatapfelfrüchten und –produkten gibt es über 250 wissenschaftliche Studien, die zwar zeigen, dass diese eine positive Wirkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Arthritis haben könnten, dies aber lediglich bei Zellkulturen und in Tierversuchen beschrieben wurde. Die Übertragbarkeit auf den Menschen ist daher fraglich und noch nicht belegt. Einige klinische Studien beim Menschen erfüllen nicht die Kriterien für einen belastbaren Wirksamkeitsnachweis (z.B. zu wenige Studienteilnehmer).
Für einen Extrakt aus Granatapfel gibt es Hinweise auf eine krebshemmende Wirkung bei Patienten mit Prostatakrebs. In zwei Studien mit 48 bzw. 104 Teilnehmern, bei denen diese täglich über mehrere Monate hinweg Granatapfelelixier aufnahmen, wurde eine Stabilisierung bzw. eine Erhöhung der Verdoppelungszeit des PSA-Wertes, eines Tumor-Markers bei Prostatakrebs, festgestellt.[2] [3] Allerdings besagt dies nicht wie vielfach behauptet, dass die Krankheit damit geheilt werden kann, sondern eine Verlangsamung des Fortschreitens der Krankheit.
Quellenverzeichnis
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Granatapfel
- ↑ Pantuck AJ et al.: Long term follow up of phase 2 study of pomegranate juice for men with prostate cancer shows durable prolongation of PSA doubling time. The Journal of Urology (2009) 181 (4): 295.
- ↑ Paller CJ et al.:A phase II study of pomegranate extract for men with rising prostate-specific antigen following primary therapy. "ASCO Annual Meeting" 2011, Poster Discussion Session