Gerhard Steinbach: Unterschied zwischen den Versionen
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Die [[Felix Würth AG]] war ein Unternehmen, das ein Wundergetriebe bauen wollte, welches mechanische Leistung vervielfachen sollte und somit zur Realisierung eines physikalisch unmöglichen [[Perpetuum Mobile]] geeignet gewesen wäre. Nach Jahren der Annahme von Geldanlagen geriet die FW AG in die Insolvenz, die Anleger verloren ihre Anteile. | Die [[Felix Würth AG]] war ein Unternehmen, das ein Wundergetriebe bauen wollte, welches mechanische Leistung vervielfachen sollte und somit zur Realisierung eines physikalisch unmöglichen [[Perpetuum Mobile]] geeignet gewesen wäre. Nach Jahren der Annahme von Geldanlagen geriet die FW AG in die Insolvenz, die Anleger verloren ihre Anteile. | ||
− | Steinbach bewarb das windige Würth-Getriebe über die Leipziger SVI GmbH, deren Geschäftsführer er war (siehe weiter unten). Der SVI gelang es etwa 3.000 Genussscheine à 150 Euro an der Felix Würth AG einzuwerben und dabei Provisionen zu verdienen. 100 Euro flossen in die Taschen des Vertriebs, nur 50 Euro sollen der Felix Würth AG tatsächlich zugekommen sein. Zusätzlich wurde noch ein Agio von 6% auf den Genussschein erhoben. Die Gelder sollen auf das Konto einer ProDomus Consulting GmbH geflossen sein. | + | Steinbach bewarb das windige Würth-Getriebe über die Leipziger SVI GmbH, deren Geschäftsführer er war (siehe weiter unten). Der SVI gelang es, etwa 3.000 Genussscheine à 150 Euro an der Felix Würth AG einzuwerben und dabei Provisionen zu verdienen. 100 Euro flossen in die Taschen des Vertriebs, nur 50 Euro sollen der Felix Würth AG tatsächlich zugekommen sein. Zusätzlich wurde noch ein Agio von 6% auf den Genussschein erhoben. Die Gelder sollen auf das Konto einer ProDomus Consulting GmbH geflossen sein. |
− | Nach dem Zusammenbruch der FW AG und dem Rücktritt der Vorstandsmitglieder Rudolf Leicht und Felix Würth empfahl Steinbach auf der Hauptversammlung die Person Karsten Schalitz als angeblich einzige geeignete Person für den Vorstandsposten. Am 24. April 2005 wurde Schalitz | + | Nach dem Zusammenbruch der FW AG und dem Rücktritt der Vorstandsmitglieder Rudolf Leicht und Felix Würth empfahl Steinbach auf der Hauptversammlung die Person Karsten Schalitz als angeblich einzige geeignete Person für den Vorstandsposten. Am 24. April 2005 wurde Schalitz wegen andauernder Untätigkeit in der FW AG gekündigt. Schalitz hatte offenbar geplant, 2005 eine konkurrierende ENERG AG zu gründen, der er vorstehen wollte. Eine Übernahme der FW AG durch die Global Scaling Technology AG scheiterte letztendlich daran, dass das Würth-Getriebe doch nicht mechanische Energie aus dem Nichts generieren konnte. [[Hartmut Müller]] (Erfinder des Global Scaling) wollte ursprünglich die FW AG gegen ein Gehalt weiterführen. |
− | Gegen die FW AG-Vorstände Leicht und Würth waren Anfang 2004 staatsanwaltliche | + | Gegen die FW AG-Vorstände Leicht und Würth waren Anfang 2004 staatsanwaltliche Ermittlungen wegen Anlagebetrug eingeleitet worden. |
==SVI GmbH Leipzig== | ==SVI GmbH Leipzig== | ||
Gerhard Steinbach war Gründer und Geschäftsführer der SVI GmbH, (Service, Vertrieb & Invest GmbH)<ref>Service Vertrieb & Invest GmbH, Gerhard-Ellrodt-Strasse 26 III. D-04249 Leipzig, +49 (0341) 4203106</ref>, ein Leipziger Unternehmen mit den Geschäftsfeldern "Forschung, Medizin, Unternehmensberatungen", das in der Vergangenheit Anleger für dubiose Anlageprojekte wie die "Felix Würth AG" anlockte. Die SVI vertrieb eigene Genussscheine. Den Käufern wurde suggeriert, dass es sich dabei um Beteiligungen an der Felix Würth AG handele. Nach EsoWatch bekannt gewordenen Details sollen auch nicht alle Genussscheine (nach Abzug von 50% Provision) als Beteiligungsscheine in das Aktienbuch der FW AG eingetragen worden sein. | Gerhard Steinbach war Gründer und Geschäftsführer der SVI GmbH, (Service, Vertrieb & Invest GmbH)<ref>Service Vertrieb & Invest GmbH, Gerhard-Ellrodt-Strasse 26 III. D-04249 Leipzig, +49 (0341) 4203106</ref>, ein Leipziger Unternehmen mit den Geschäftsfeldern "Forschung, Medizin, Unternehmensberatungen", das in der Vergangenheit Anleger für dubiose Anlageprojekte wie die "Felix Würth AG" anlockte. Die SVI vertrieb eigene Genussscheine. Den Käufern wurde suggeriert, dass es sich dabei um Beteiligungen an der Felix Würth AG handele. Nach EsoWatch bekannt gewordenen Details sollen auch nicht alle Genussscheine (nach Abzug von 50% Provision) als Beteiligungsscheine in das Aktienbuch der FW AG eingetragen worden sein. | ||
− | Der Webauftritt der SVI unter www.upb1.de.vu ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Die Firma "Internet Media AGem"<ref>Internet Media AGem, Inh. Chris Richardt, Gerhard-Ellrodt-Straße 26 / III, 04249 Leipzig</ref> an gleicher Leipziger Adresse wie die SVI | + | Der Webauftritt der SVI unter www.upb1.de.vu ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Die Firma "Internet Media AGem"<ref>Internet Media AGem, Inh. Chris Richardt, Gerhard-Ellrodt-Straße 26 / III, 04249 Leipzig</ref> an gleicher Leipziger Adresse wie die SVI betreibt weiter eine Webseite unter der Adresse www.nord-zypern-promotion.com. |
− | Anlagewerbung machte die SVI auch für das nicht realisierbare Konzept eines [[Stickstoffmotor]]s (Gasdruckmotor), das | + | Anlagewerbung machte die SVI auch für das nicht realisierbare Konzept eines [[Stickstoffmotor]]s (Gasdruckmotor), das der Deggendorfer Heinrich Schmid vorantrieb, der schließlich insolvent wurde. Die Geldanlagen waren für die Anleger verloren. |
==GSDI Cyprus Ltd.== | ==GSDI Cyprus Ltd.== | ||
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− | Gerhard Steinbach war der Repräsentant der Nordzypriotischen Firma GSDI Cyprus Ltd.<ref>http://www.gsdi-cyprus.com/</ref> für Deutschland, die versuchte Produkte (u.a. "G-Com-Technik") nach dem [[pseudowissenschaft]]lichen [[Global Scaling]] zu vermarkten. Dazu wurden Anleger gesucht, die "abgesicherte" und unrealistisch hohe "Patentrenditen" erhalten sollten. Behauptet wurde auch, dass die Wundertechnologie zusammen mit Microsoft entwickelt worden sei | + | Gerhard Steinbach war der Repräsentant der Nordzypriotischen Firma GSDI Cyprus Ltd.<ref>http://www.gsdi-cyprus.com/</ref> für Deutschland, die versuchte, Produkte (u.a. "[[G-Com]]-Technik") nach dem [[pseudowissenschaft]]lichen [[Global Scaling]] zu vermarkten. Dazu wurden Anleger gesucht, die "abgesicherte" und unrealistisch hohe "Patentrenditen" erhalten sollten. Behauptet wurde auch, dass die Wundertechnologie zusammen mit Microsoft entwickelt worden sei; es wurde eine nicht existente Microsoft-Neuheitenpool-Kennnummer 67775 mitgeteilt. Als Eigentümer der GSDI Ltd. wurde eine Yesilada Bank genannt, die jedoch erklärte, dass die GSDI lediglich Kunde sei. Anmelderin der Domain gsdi-cyprus.com ist eine "Internet Media Arbeitsgemeinschaft" in Leipzig.<ref>Internet Media Arbeitsgemeinschaft, Claudia Richardt, Luetznerstraße 91, 04277 Leipzig</ref> Gegründet wurde die GSDI Ltd. von 14 Gesellschaftern, zu denen [[Hartmut Müller]], Gerhard Steinbach, ein Dr. Ungemach, Herr Wieseke, [[Viktor Zyganow]], Herr Kotak und ein Herr Adanýr gehörten<ref>http://www.xing.com/net/sicherheit/application-layer-bio-crypto-pen-voip-uce-was-19413/ihre-meinung-zu-secureball-16032919/18847544/</ref>, in Zusammenhang mit der türkischen Yesilada-Bank. Die GSDI wurde in das Firmenregister der Stadt Nicosia als "Development Firma" für die Auswertung von Produkten nach der Global-Scaling-Hypothese eingetragen. Zweck der GSDI war es auch, eine GSPIN-Technik für den Internet-Datenaustausch finanziell zu fördern. |
− | Gelder von der GSDI sollen in Richtung Österreich abgeflossen sein. In Deutschland bewarb die | + | Gelder von der GSDI sollen in Richtung Österreich abgeflossen sein. In Deutschland bewarb die Leipziger SVI GmbH gemeinsam mit der "Wirtschaftskanzlei Claudia Richardt" die windige GSDI-Anlage. Mindestens 2.750 Anlagevorgänge sollen stattgefunden haben, mit einem Volumen von mindestens 9 Millionen Euro.<ref>http://www.youtube.com/watch?v=oRVR_W75wRk</ref> Die "Wirtschaftskanzlei Richardt" (an gleicher Anschrift wie die SVI) war vom Sohn Gerhard Steinbachs gegründet worden. Die Zeitschrift Stiftung Warentest (Finanz-Test) warnte bereits im Januar 2004 auf verschiedenen Webseiten dringend vor dieser Anlage<ref>http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/-GSDI-Cyprus-Ltd/1146479/1146479/</ref><ref>http://www.profinance.de/fileadmin/user_upload/pdf/Warnliste012006.pdf</ref><ref>http://www.anlageschutzarchiv.de/inhalt.php3?id_nr=4365</ref>, ebenso Gomopa<ref>http://www.gomopa.net/Finanzforum/themen-die-fuer-wirbel-sorgten/gsdi-cyprus-ltd-svi-gmbh-leipzig-patentrenditen-91355.html</ref><ref>http://www.konsumer.info/?p=8650</ref>. Die GSDI ging 2010 in die Insolvenz und die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelte.<ref>http://cimddwc.net/2010/02/03/ermittlungen-gegen-zyprische-global-scaling-vermarkter/</ref><ref>http://www.lippke.net/seiten/index.html?_top=index.php?mod=artikeldetail&id=187&suchbegriff=&a=</ref> Die für die Anlegerwerbung genutzte Webseite (www.morint.com<ref>Domain name: MORINT.COM, Administrative Contact: Steinbach Gerhard, Lefkosa Mersin-10, TR, +90.5545643457</ref>) ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Auch die Webseite der ProtoSafe, die Global-Scaling-Anwendung anbot, ist nicht mehr zu erreichen. Steinbach und einige weitere Beteiligte wurden im Dezember 2009 verhaftet. Aufgrund von Strafanzeigen von Geschädigten ermittelte die Staatsanwaltschaft Dresden wegen gewerbsmäßigen Anlagebetruges und erreichte die Anordnung der Untersuchungshaft gegen Gerhard Steinbach. Die Staatsanwaltschaft ermittelte ferner gegen die Personen Matthias Böhm, Helmut Wieseke und Wolfgang Ungemach. Ermittelt wurden auch die Aktivitäten der Yesilada Bank Ltd. mit Sitz in Nordzypern, der GSDI Cyprus ltd. und der TCC Cyprus ltd.<br>Steinbach nahm sich im März 2010 in der Untersuchungshaft das Leben.<ref>http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2657159</ref> |
− | Steinbach und einige weitere Beteiligte wurden im Dezember 2009 verhaftet. Steinbach nahm sich im März 2010 in | ||
− | ==Protosafe | + | ==Protosafe Data Security System== |
− | Gerhard Steinbach war Initiator und " | + | Gerhard Steinbach war Initiator und "Financial Manager" des Projekts PROTOSAFE Data Security System mit Anschrift "Golden Lion & Shipping LTD"<ref>PROTOSAFE Management - Gerhard Steinbach Bevollmächtigter. www.PROTOSAFE-Security.com / www.SecureBall.com Tel +49 163 320 3543, +90 533 870 2091. Famagusta Freeport Central Office: Golden Lion & Shipping Ltd., Gulseren yolu, No:28 Karakol, Famagusta Freeport, CYPRUS T.R.N.C</ref> im nordzypriotischen Famagusta (TRNC). Die Golden Lion-Vertretung ist die bereits bekannte Internet Media Arbeitsgemeinschaft an der Leipziger Anschrift der SVI von Steinbach und der Wirtschaftskanzlei C. Richardt. |
==Secureball== | ==Secureball== | ||
− | Secureball<ref>www.secureball.de</ref> in Gazimagosa in Nordzypern bietet eine "unhakbare | + | Secureball<ref>www.secureball.de</ref> in Gazimagosa in Nordzypern bietet eine ''"unhakbare'' [sic] ''quantenphysikalische Verschlüsselung"'' für Internetanwendungen an, die über eine "drahtlose internationale Erkennung" und "Kompressionswellen im Vakuum" sowie einen speziellen USB-Stick funktionieren soll. Der Dienstleister, der anscheinend hinter SecureBall steckt (Falcovis), schreibt unter "News", dass Mitarbeiter (members) an einem "Genesis-2 Symposium" in München teilgenommen haben, bei dem Global-Scaling-Produkte vorgestellt wurden. |
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Aktuelle Version vom 28. Mai 2019, 10:10 Uhr
Gerhard Steinbach (gest. März 2010) war ein deutscher Anlageberater aus Leipzig, der in der Vergangenheit als Vertreter von dubiosen Firmen in Erscheinung trat, die in die Insolvenz gerieten, nachdem sie nicht realisierbare Wunderprodukte zur kostenlosen Energieerzeugung oder Nachrichtenübermittlung über Gravitationswellen (siehe Global Scaling) entwickeln und herstellen wollten. Anlegern wurden hohe Renditen bei (teilweise) angeblich abgesicherter Einlagesicherung versprochen.
Gerhard Steinbach nahm sich im März 2010 das Leben.
Felix Würth AG
Die Felix Würth AG war ein Unternehmen, das ein Wundergetriebe bauen wollte, welches mechanische Leistung vervielfachen sollte und somit zur Realisierung eines physikalisch unmöglichen Perpetuum Mobile geeignet gewesen wäre. Nach Jahren der Annahme von Geldanlagen geriet die FW AG in die Insolvenz, die Anleger verloren ihre Anteile.
Steinbach bewarb das windige Würth-Getriebe über die Leipziger SVI GmbH, deren Geschäftsführer er war (siehe weiter unten). Der SVI gelang es, etwa 3.000 Genussscheine à 150 Euro an der Felix Würth AG einzuwerben und dabei Provisionen zu verdienen. 100 Euro flossen in die Taschen des Vertriebs, nur 50 Euro sollen der Felix Würth AG tatsächlich zugekommen sein. Zusätzlich wurde noch ein Agio von 6% auf den Genussschein erhoben. Die Gelder sollen auf das Konto einer ProDomus Consulting GmbH geflossen sein.
Nach dem Zusammenbruch der FW AG und dem Rücktritt der Vorstandsmitglieder Rudolf Leicht und Felix Würth empfahl Steinbach auf der Hauptversammlung die Person Karsten Schalitz als angeblich einzige geeignete Person für den Vorstandsposten. Am 24. April 2005 wurde Schalitz wegen andauernder Untätigkeit in der FW AG gekündigt. Schalitz hatte offenbar geplant, 2005 eine konkurrierende ENERG AG zu gründen, der er vorstehen wollte. Eine Übernahme der FW AG durch die Global Scaling Technology AG scheiterte letztendlich daran, dass das Würth-Getriebe doch nicht mechanische Energie aus dem Nichts generieren konnte. Hartmut Müller (Erfinder des Global Scaling) wollte ursprünglich die FW AG gegen ein Gehalt weiterführen.
Gegen die FW AG-Vorstände Leicht und Würth waren Anfang 2004 staatsanwaltliche Ermittlungen wegen Anlagebetrug eingeleitet worden.
SVI GmbH Leipzig
Gerhard Steinbach war Gründer und Geschäftsführer der SVI GmbH, (Service, Vertrieb & Invest GmbH)[1], ein Leipziger Unternehmen mit den Geschäftsfeldern "Forschung, Medizin, Unternehmensberatungen", das in der Vergangenheit Anleger für dubiose Anlageprojekte wie die "Felix Würth AG" anlockte. Die SVI vertrieb eigene Genussscheine. Den Käufern wurde suggeriert, dass es sich dabei um Beteiligungen an der Felix Würth AG handele. Nach EsoWatch bekannt gewordenen Details sollen auch nicht alle Genussscheine (nach Abzug von 50% Provision) als Beteiligungsscheine in das Aktienbuch der FW AG eingetragen worden sein.
Der Webauftritt der SVI unter www.upb1.de.vu ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Die Firma "Internet Media AGem"[2] an gleicher Leipziger Adresse wie die SVI betreibt weiter eine Webseite unter der Adresse www.nord-zypern-promotion.com.
Anlagewerbung machte die SVI auch für das nicht realisierbare Konzept eines Stickstoffmotors (Gasdruckmotor), das der Deggendorfer Heinrich Schmid vorantrieb, der schließlich insolvent wurde. Die Geldanlagen waren für die Anleger verloren.
GSDI Cyprus Ltd.
Gerhard Steinbach war der Repräsentant der Nordzypriotischen Firma GSDI Cyprus Ltd.[3] für Deutschland, die versuchte, Produkte (u.a. "G-Com-Technik") nach dem pseudowissenschaftlichen Global Scaling zu vermarkten. Dazu wurden Anleger gesucht, die "abgesicherte" und unrealistisch hohe "Patentrenditen" erhalten sollten. Behauptet wurde auch, dass die Wundertechnologie zusammen mit Microsoft entwickelt worden sei; es wurde eine nicht existente Microsoft-Neuheitenpool-Kennnummer 67775 mitgeteilt. Als Eigentümer der GSDI Ltd. wurde eine Yesilada Bank genannt, die jedoch erklärte, dass die GSDI lediglich Kunde sei. Anmelderin der Domain gsdi-cyprus.com ist eine "Internet Media Arbeitsgemeinschaft" in Leipzig.[4] Gegründet wurde die GSDI Ltd. von 14 Gesellschaftern, zu denen Hartmut Müller, Gerhard Steinbach, ein Dr. Ungemach, Herr Wieseke, Viktor Zyganow, Herr Kotak und ein Herr Adanýr gehörten[5], in Zusammenhang mit der türkischen Yesilada-Bank. Die GSDI wurde in das Firmenregister der Stadt Nicosia als "Development Firma" für die Auswertung von Produkten nach der Global-Scaling-Hypothese eingetragen. Zweck der GSDI war es auch, eine GSPIN-Technik für den Internet-Datenaustausch finanziell zu fördern.
Gelder von der GSDI sollen in Richtung Österreich abgeflossen sein. In Deutschland bewarb die Leipziger SVI GmbH gemeinsam mit der "Wirtschaftskanzlei Claudia Richardt" die windige GSDI-Anlage. Mindestens 2.750 Anlagevorgänge sollen stattgefunden haben, mit einem Volumen von mindestens 9 Millionen Euro.[6] Die "Wirtschaftskanzlei Richardt" (an gleicher Anschrift wie die SVI) war vom Sohn Gerhard Steinbachs gegründet worden. Die Zeitschrift Stiftung Warentest (Finanz-Test) warnte bereits im Januar 2004 auf verschiedenen Webseiten dringend vor dieser Anlage[7][8][9], ebenso Gomopa[10][11]. Die GSDI ging 2010 in die Insolvenz und die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelte.[12][13] Die für die Anlegerwerbung genutzte Webseite (www.morint.com[14]) ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Auch die Webseite der ProtoSafe, die Global-Scaling-Anwendung anbot, ist nicht mehr zu erreichen. Steinbach und einige weitere Beteiligte wurden im Dezember 2009 verhaftet. Aufgrund von Strafanzeigen von Geschädigten ermittelte die Staatsanwaltschaft Dresden wegen gewerbsmäßigen Anlagebetruges und erreichte die Anordnung der Untersuchungshaft gegen Gerhard Steinbach. Die Staatsanwaltschaft ermittelte ferner gegen die Personen Matthias Böhm, Helmut Wieseke und Wolfgang Ungemach. Ermittelt wurden auch die Aktivitäten der Yesilada Bank Ltd. mit Sitz in Nordzypern, der GSDI Cyprus ltd. und der TCC Cyprus ltd.
Steinbach nahm sich im März 2010 in der Untersuchungshaft das Leben.[15]
Protosafe Data Security System
Gerhard Steinbach war Initiator und "Financial Manager" des Projekts PROTOSAFE Data Security System mit Anschrift "Golden Lion & Shipping LTD"[16] im nordzypriotischen Famagusta (TRNC). Die Golden Lion-Vertretung ist die bereits bekannte Internet Media Arbeitsgemeinschaft an der Leipziger Anschrift der SVI von Steinbach und der Wirtschaftskanzlei C. Richardt.
Secureball
Secureball[17] in Gazimagosa in Nordzypern bietet eine "unhakbare [sic] quantenphysikalische Verschlüsselung" für Internetanwendungen an, die über eine "drahtlose internationale Erkennung" und "Kompressionswellen im Vakuum" sowie einen speziellen USB-Stick funktionieren soll. Der Dienstleister, der anscheinend hinter SecureBall steckt (Falcovis), schreibt unter "News", dass Mitarbeiter (members) an einem "Genesis-2 Symposium" in München teilgenommen haben, bei dem Global-Scaling-Produkte vorgestellt wurden.
Quellennachweise
- ↑ Service Vertrieb & Invest GmbH, Gerhard-Ellrodt-Strasse 26 III. D-04249 Leipzig, +49 (0341) 4203106
- ↑ Internet Media AGem, Inh. Chris Richardt, Gerhard-Ellrodt-Straße 26 / III, 04249 Leipzig
- ↑ http://www.gsdi-cyprus.com/
- ↑ Internet Media Arbeitsgemeinschaft, Claudia Richardt, Luetznerstraße 91, 04277 Leipzig
- ↑ http://www.xing.com/net/sicherheit/application-layer-bio-crypto-pen-voip-uce-was-19413/ihre-meinung-zu-secureball-16032919/18847544/
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=oRVR_W75wRk
- ↑ http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/-GSDI-Cyprus-Ltd/1146479/1146479/
- ↑ http://www.profinance.de/fileadmin/user_upload/pdf/Warnliste012006.pdf
- ↑ http://www.anlageschutzarchiv.de/inhalt.php3?id_nr=4365
- ↑ http://www.gomopa.net/Finanzforum/themen-die-fuer-wirbel-sorgten/gsdi-cyprus-ltd-svi-gmbh-leipzig-patentrenditen-91355.html
- ↑ http://www.konsumer.info/?p=8650
- ↑ http://cimddwc.net/2010/02/03/ermittlungen-gegen-zyprische-global-scaling-vermarkter/
- ↑ http://www.lippke.net/seiten/index.html?_top=index.php?mod=artikeldetail&id=187&suchbegriff=&a=
- ↑ Domain name: MORINT.COM, Administrative Contact: Steinbach Gerhard, Lefkosa Mersin-10, TR, +90.5545643457
- ↑ http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2657159
- ↑ PROTOSAFE Management - Gerhard Steinbach Bevollmächtigter. www.PROTOSAFE-Security.com / www.SecureBall.com Tel +49 163 320 3543, +90 533 870 2091. Famagusta Freeport Central Office: Golden Lion & Shipping Ltd., Gulseren yolu, No:28 Karakol, Famagusta Freeport, CYPRUS T.R.N.C
- ↑ www.secureball.de