Mangostan: Unterschied zwischen den Versionen
Nobody (Diskussion | Beiträge) |
Nobody (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[image:Mangostanfrucht.jpg|geöffnete Mangostan-Frucht|thumb]] | [[image:Mangostanfrucht.jpg|geöffnete Mangostan-Frucht|thumb]] | ||
[[image:Mangostan.gif|thumb]] | [[image:Mangostan.gif|thumb]] | ||
− | '''Mangostan''' (''Garcinia mangostana''), auch Mangostane, Mangostanbaum, Mangostin oder Mangostinbaum genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung ''Garcinia'' in der Familie der ''Clusiaceae'' und ist mit [[Garcinia cambogia]] eng verwandt. Das Wort "Mangostan" stammt aus dem Malaiischen. Die tropische Pflanze wächst in Südostasien in Indonesien, Malaysia, Sri Lanka, Philippinen und Thailand.<ref>Pedraza-Chaverri J, Cárdenas-Rodríguez N, Orozco-Ibarra M, Pérez-Rojas JM. Medicinal properties of mangosteen (Garcinia mangostana). Food Chem Toxicol. 2008 Oct;46(10):3227-39</ref> Die Frucht dieses tropischen Baumes, genannt Mangostanfrucht, ist essbar und wird als Obst genutzt. Im [[pseudomedizin]]ischen Bereich wird Mangostan in Form von Tees, Säften, Extrakten und Pulvern als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. | + | '''Mangostan''' (''Garcinia mangostana''), auch Mangostane, Mangostanbaum, Mangostin oder Mangostinbaum genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung ''Garcinia'' in der Familie der ''Clusiaceae'' und ist mit [[Garcinia cambogia]] eng verwandt. Das Wort "Mangostan" stammt aus dem Malaiischen. Die tropische Pflanze wächst in Südostasien in Indonesien, Malaysia, Sri Lanka, Philippinen und Thailand.<ref>Pedraza-Chaverri J, Cárdenas-Rodríguez N, Orozco-Ibarra M, Pérez-Rojas JM. Medicinal properties of mangosteen (Garcinia mangostana). Food Chem Toxicol. 2008 Oct;46(10):3227-39</ref> Die Frucht dieses tropischen Baumes, genannt Mangostanfrucht, ist essbar und wird als Obst genutzt. Im [[pseudomedizin]]ischen Bereich wird Mangostan in Form von Tees, Säften, Extrakten und Pulvern als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Wissenschaftliche Beweise für eine Wirksamkeit existieren nicht. |
==Einsatzgebiete== | ==Einsatzgebiete== |
Aktuelle Version vom 31. Juli 2018, 12:47 Uhr
Mangostan (Garcinia mangostana), auch Mangostane, Mangostanbaum, Mangostin oder Mangostinbaum genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung Garcinia in der Familie der Clusiaceae und ist mit Garcinia cambogia eng verwandt. Das Wort "Mangostan" stammt aus dem Malaiischen. Die tropische Pflanze wächst in Südostasien in Indonesien, Malaysia, Sri Lanka, Philippinen und Thailand.[1] Die Frucht dieses tropischen Baumes, genannt Mangostanfrucht, ist essbar und wird als Obst genutzt. Im pseudomedizinischen Bereich wird Mangostan in Form von Tees, Säften, Extrakten und Pulvern als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Wissenschaftliche Beweise für eine Wirksamkeit existieren nicht.
Einsatzgebiete
Glaubt man der Werbung, so hilft Mangostan bei einer Vielzahl der unterschiedlichsten, teils sogar schweren Krankheiten, wie z.B. Alzheimer, Parkinson-Krankheit und Krebs.[2] Vor allem wird es gegen Allergien, zur Stärkung des Immunsystems, zur Darmsanierung, als Anti Aging-Produkt und als Nahrungsergänzungsmittel beworben (Health Claims). Der Inhaltsstoff der Mangostan-Frucht, Xanthon, der besonders in der Schale enthalten ist, soll durch seine angeblich stark antioxidative Wirkung die (oft reißerisch verkündeten) Wirkungen verursachen.
Weitere Einsatzgebiete sollen angeblich sein: [3]
- Körperliche und geistige Ermüdung
- Hemmung von Entzündungen
- Antipyretisch, Fiebersenkung
- Schmerzlinderung
- Antidepressivum, Verminderung von Angstzuständen
- Magen- und Darmgeschwüre
- Immunomodulator
- Vorbeugung bei Nierenerkrankungen
- Anti-Aging, Verlangsamung der Haut- und Zellalterung
- Starke Schuppenbildung durch Talgüberproduktion, Seborroe-bedingter Haarausfall
- Verbesserung der Blutfette (Cholesterin)
- Förderung der Bildung roter Blutkörperchen
- Behandlung von Arthritis
- Vorbeugung von Osteoporose (Knochenschwund)
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Migräne
- Haut- und Fußpilz
- Reduzierung der Stärke und Häufigkeit von Virusinfektionen
Einen wissenschaftlich belegten Wirksamkeitsnachweis für all diese vielfältigen Versprechungen gibt es nicht, weder für die Frucht noch für das Xanthon.[4][5][6] Eine Untersuchung an 60 Versuchspersonen aus Thailand zeigte, dass Mangostan-Extrakte gegen Mundgeruch wirksam sind.[7]
Unerwünschte Wirkungen
Bei der Einnahme größerer Mengen von Mangostansaft kann es zu einer Laktatazidose kommen.[8]
Vermarktung
Mangostan wird vor allem über das Internet oder über Multi-Level-Marketing (eine Art Schneeballsystem) vertrieben. Die Vermarktung von Mangostan wird besonders von dem Fernsehmoderator und ehemaligen Pfarrer Jürgen Fliege, aber auch vom PR-Journalisten Hademar Bankhofer (als Elixier des 21. Jahrhunderts) professionell vorangetrieben. Dazu hat Fliege eigens eine Internetpräsenz aufgebaut.[9] Mit Fliege als Werbefigur wird in MLM-Kreisen versucht, Verkäufer für Mangostan-Produkte bzw. Teilnehmer für ein entsprechendes MLM-System zu rekrutieren.[10]
500 ml Mangostansaft (40% Mangostan enthaltend) kostet bei einem Anbieter im Internet 18,95 Euro.[11]
Siehe auch: Superfrucht
Literatur
- Obolskiy D, Pischel I, Siriwatanametanon N, Heinrich M. Garcinia mangostana L.: a phytochemical and pharmacological review. Phytother Res. 2009 Jan 27
- Marcason W. What are the facts and myths about mangosteen? J Am Diet Assoc. 2006 Jun;106(6):986.
Weblinks
- http://fitimalter.de/files/308_vitamin_und_mineralstoffe_im_test.pdf
- http://www.diaetlexikon.com/Mangostan_271.html
- http://www.diaetlexikon.com/blog/2008/10/16/mangostan-und-juiceplus/
- http://www.wissenswerkstatt.net/2008/09/03/saft-sells-mangostan-wundermittel-oder-kundennepp-die-fragwuerdige-gesundheits-pr-fuer-mangostan-saft/
- http://www.scienceblogs.de/plazeboalarm/2008/09/die-readers-edition-macht-pr.php
- http://mangosteen.com/Sciencenonscienceandnonsense.htm
Quellennachweise
- ↑ Pedraza-Chaverri J, Cárdenas-Rodríguez N, Orozco-Ibarra M, Pérez-Rojas JM. Medicinal properties of mangosteen (Garcinia mangostana). Food Chem Toxicol. 2008 Oct;46(10):3227-39
- ↑ http://www.mangostan-institut.com/pdf/A16--44_Probleme--1_Loesung.pdf
- ↑ http://www.mangostan-institut.com/
- ↑ Obolskiy D, Pischel I, Siriwatanametanon N, Heinrich M. Garcinia mangostana L.: a phytochemical and pharmacological review. Phytother Res. 2009 Jan 27
- ↑ http://www.wdr.de/tv/servicezeit/essen_trinken/sendungsbeitraege/2007/0330/05_xango.jsp
- ↑ http://www.vz-bawue.de/UNIQ123557522423182/link501311A.html
- ↑ Rassameemasmaung S, Sirikulsathean A, Amornchat C, Hirunrat K, Rojanapanthu P, Gritsanapan W. Effects of herbal mouthwash containing the pericarp extract of Garcinia mangostana L on halitosis, plaque and papillary bleeding index. J Int Acad Periodontol. 2007 Jan;9(1):19-25
- ↑ Leslie P. Wong, Philip J. Klemmer: „Severe Lactic Acidosis Associated With Juice of the Mangosteen Fruit Garcinia mangostana.“ American Journal of Kidney Diseases 2008; Vol. 51, Issue 5: S. 829–833
- ↑ http://www.mangostan-fliege.de/
- ↑ http://mangostangold.info/home/de/mangostan-geld.php?user=0710B1495
- ↑ http://www.vitaminshopdirect.com/shop/index.php?cat=WG000120&product=1007