Katehon: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Katehon''' ist eine russische rechtspopulistisch-fundamentalchristliche Denkfabrik (''think tank'') des russischen Milliardärs und Oligarchen [https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_Walerjewitsch_Malofejew Konstantin Walerjewitsch Malofejew] (auch Konstantin Malofeev geschrieben, Betreiber von Zargrad TV). Herausgegeben wird die eigene Zeitschrift Katahon. Der Name Katehon bezieht sich auf einen angestrebten Widerstand gegen den "Antichristen" (gemeint ist der christliche Teufel) und eine Machtübernahme durch ein imaginäres "Reich des Bösen". In einem erweiterten Sinne engagiert sich Katehon in diffuser Weise gegen einen vermeintlichen Materialismus sowie Bestrebungen einer "Globalisierung" in der Welt. Das Projekt steht sowohl Überzeugungen des aktuellen russischen Staatspräsidenten Putin, des russischen rechts-Gnostikers [https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Geljewitsch_Dugin Alexander Geljewitsch Dugin (geb. 1962)] und der russischen orthodoxen Kirche nahe. Eigene Botschaften werden in verschiedenen europäischen Sprachen und auch auf arabisch veröffentlicht. | '''Katehon''' ist eine russische rechtspopulistisch-fundamentalchristliche Denkfabrik (''think tank'') des russischen Milliardärs und Oligarchen [https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_Walerjewitsch_Malofejew Konstantin Walerjewitsch Malofejew] (auch Konstantin Malofeev geschrieben, Betreiber von Zargrad TV). Herausgegeben wird die eigene Zeitschrift Katahon. Der Name Katehon bezieht sich auf einen angestrebten Widerstand gegen den "Antichristen" (gemeint ist der christliche Teufel) und eine Machtübernahme durch ein imaginäres "Reich des Bösen". In einem erweiterten Sinne engagiert sich Katehon in diffuser Weise gegen einen vermeintlichen Materialismus sowie Bestrebungen einer "Globalisierung" in der Welt. Das Projekt steht sowohl Überzeugungen des aktuellen russischen Staatspräsidenten Putin, des russischen rechts-Gnostikers [https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Geljewitsch_Dugin Alexander Geljewitsch Dugin (geb. 1962)] und der russischen orthodoxen Kirche nahe. Eigene Botschaften werden in verschiedenen europäischen Sprachen und auch auf arabisch veröffentlicht. | ||
==Einflussnahme im deutschsprachigen Raum== | ==Einflussnahme im deutschsprachigen Raum== |
Version vom 19. Juni 2018, 14:15 Uhr
Katehon ist eine russische rechtspopulistisch-fundamentalchristliche Denkfabrik (think tank) des russischen Milliardärs und Oligarchen Konstantin Walerjewitsch Malofejew (auch Konstantin Malofeev geschrieben, Betreiber von Zargrad TV). Herausgegeben wird die eigene Zeitschrift Katahon. Der Name Katehon bezieht sich auf einen angestrebten Widerstand gegen den "Antichristen" (gemeint ist der christliche Teufel) und eine Machtübernahme durch ein imaginäres "Reich des Bösen". In einem erweiterten Sinne engagiert sich Katehon in diffuser Weise gegen einen vermeintlichen Materialismus sowie Bestrebungen einer "Globalisierung" in der Welt. Das Projekt steht sowohl Überzeugungen des aktuellen russischen Staatspräsidenten Putin, des russischen rechts-Gnostikers Alexander Geljewitsch Dugin (geb. 1962) und der russischen orthodoxen Kirche nahe. Eigene Botschaften werden in verschiedenen europäischen Sprachen und auch auf arabisch veröffentlicht.
Einflussnahme im deutschsprachigen Raum
Im deutschsprachigen Raum wurden Katehon-Artikel beispielsweise von Kla TV (Klagemauer TV) des Schweizer Sektenführers Ivo Sasek sowie von Querdenken TV von Michael Vogt unkritisch zitiert, übernommen und weiterverbreitet.
Konstantin Walerjewitsch Malofejew
Malofejew gilt in Russland mit seinem Privatvermögen von rund 2 Milliarden US-Dollar als typischer Putin-naher Oligarch. Sich selbst bezeichnet Malofejew als „orthodoxen Monarchisten“, der Russland als „Rechtsnachfolger des russischen Imperiums“ sieht und aus diesem Grunde das Zarentum wiederbeleben will. Er ist Betreiber des TV Senders Tsargrad TV und ist Gründer und Geschäftsführer des internationalen Investmentfonds Marshall Capital Partners, der unter anderem eine 10,7-prozentige Beteiligung an Rostelekom hält. Er ist Mitglied der Organisation „Liga der Internetsicherheit“ (Лига безопасного интернета), von der die staatliche russische Medienaufsicht Roskomnadsor Software und Internetfilter für die russische Internetzensur bezieht. Malofejew wirkt an der Erstellung so genannter schwarzer Listen für Internetseiten mit. Er ist auch Vorstandsvorsitzender der Stiftung St. Basilius der Große und engagiert sich auch gegen eine vermeintliche westliche "Homosexuellenpropaganda" sowie die Abtreibung.
Malofejew ist nach Angaben der Europäischen Union Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU und unterstützt und finanziert, nach Informationen des ukrainischen Innenministeriums, die Separatisten in der Ostukraine. Malofejew ist ein Anhänger einer „neurussischen“ Expansion, die einen Anschluss großer Teile der Ukraine an Russland anstrebt und das Zarenreich als Bezugspunkt nimmt. „Neurussland“ sei ein „sakraler Krieg“ und nur mit Wladimir Putin realisierbar. Verbindungen existieren zu rechtsgerichteten und/oder populistischen Parteien und Bewegungen in Europa. Zu nennen sind der die französische Partei Front National (Le Pen), die deutsche AfD und die FPÖ. Auf Einladung von Malofejews Stiftung reiste der deutsche AfD-Politiker Alexander Gauland 2015 nach Sankt Petersburg.