− | Die BIA ist eine der wenigen evidenzbasierten und theoretisch gut begründeten medizinischen Anwendungen der Körperimpedanzmessung. Sie dient dazu, die Körperzusammensetzung zu ermitteln, insbesondere den Anteil des Körperwassers (TBW, total body water) und der fettfreien Masse (FFM, fat free mass).<ref name="Kyle1">Kyle UG, Bosaeus I, De Lorenzo AD, Deurenberg P, Elia M, Gómez JM, Lilienthal Heitmann B, Kent-Smith L, Melchior JC, Pirlich M, Scharfetter H, Schols AMWJ, Pichard C: Bioelectrical impedance analysis – part I: review of principles and methods. Clinical Nutrition (2004) 23, 1226–1243</ref> Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müssen die Messbedingungen dabei genau eingehalten werden. Der Patient muss bei der Messung auf dem Rücken liegen und die Elektroden – eine an einer Hand, die andere am Fuß – müssen sorgfältig angebracht sein. Gemessen wird mit Wechselstrom mit einer Frequenz von meist 50 kHz; es gibt aber auch Geräte, die mehrere Frequenzen benutzen. Da viele Faktoren das Ergebnis beeinflussen können, nicht nur die Hautimpedanz, sondern auch Parameter wie die Zeit seit der letzten Mahlzeit, erfordert die Messung einen geschulten Anwender.<ref name="Kyle2">Kyle UG, Bosaeus I, De Lorenzo AD, Deurenberg P, Elia M, Gómez JM, Lilienthal Heitmann B, Kent-Smith L, Melchior JC, Pirlich M, Scharfetter H, Schols AMWJ, Pichard C: Bioelectrical impedance analysis – part II: utilization in clinical practice. Clinical Nutrition (2004) 23, 1430–1453</ref> Consumer-Geräte, die z.B. Aufschluss über den Body Mass Index BMI geben sollen, liefern oft keine verlässlichen Werte.<ref>Peterson JT, Repovich WES, Parascand CR: Accuracy of Consumer Grade Bioelectrical Impedance Analysis Devices Compared to Air Displacement Plethysmography. Int J Exerc Sci 4(2011): 176-184, 2011</ref> | + | Die BIA ist eine der wenigen evidenzbasierten und theoretisch gut begründeten medizinischen Anwendungen der Körperimpedanzmessung. Sie dient dazu, die Körperzusammensetzung zu ermitteln, insbesondere den Anteil des Körperwassers (TBW, total body water) und der fettfreien Masse (FFM, fat free mass).<ref name="Kyle1">Kyle UG, Bosaeus I, De Lorenzo AD, Deurenberg P, Elia M, Gómez JM, Lilienthal Heitmann B, Kent-Smith L, Melchior JC, Pirlich M, Scharfetter H, Schols AMWJ, Pichard C: Bioelectrical impedance analysis – part I: review of principles and methods. Clinical Nutrition (2004) 23, 1226–1243</ref> Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müssen die Messbedingungen dabei genau eingehalten werden. Der Patient muss bei der Messung auf dem Rücken liegen und die Elektroden – eine an einer Hand, die andere am Fuß – müssen sorgfältig angebracht sein. Gemessen wird mit Wechselstrom mit einer Frequenz von meist 50 kHz; es gibt aber auch Geräte, die mehrere Frequenzen benutzen. Da viele Faktoren das Ergebnis beeinflussen können, nicht nur die Hautimpedanz, sondern auch Parameter wie die Zeit seit der letzten Mahlzeit, erfordert die Messung einen geschulten Anwender.<ref name="Kyle2">Kyle UG, Bosaeus I, De Lorenzo AD, Deurenberg P, Elia M, Gómez JM, Lilienthal Heitmann B, Kent-Smith L, Melchior JC, Pirlich M, Scharfetter H, Schols AMWJ, Pichard C: Bioelectrical impedance analysis – part II: utilization in clinical practice. Clinical Nutrition (2004) 23, 1430–1453</ref> Consumer-Geräte, die z.B. Aufschluss über den Body Mass Index BMI geben sollen, liefern oft keine verlässlichen Werte.<ref>Peterson JT, Repovich WES, Parascand CR: Accuracy of Consumer Grade Bioelectrical Impedance Analysis Devices Compared to Air Displacement Plethysmography. Int J Exerc Sci 4(2011): 176-184, 2011</ref> In Deutschland werden die Kosten einer bioelektrischen Impedanzmessung nicht von den Krankenkassen übernommen. Es handelt sich um eine Selbstzahlerleistung.<ref>https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/igel/article/898486/fitness-igel-bioelektrische-impedanzanalyse.html</ref> |
− | Beim Einsatz der BIA wird tendenziell das Körperwasser von untergewichtigen Patienten (BMI< 19,6) falsch eingeschätzt<ref> Erickson, Schaller, Bertz et al, Ernährungspraxis Onkologie 2017, Schattauer Verlag, S.13</ref> . Eine durch Tumorkachexie verursachte Wassereinlagerung kann zur Unterschätzung der Fettspeicher führen. Daher wird diese Methode bei Patienten mit Aszites oder Ödemen oder auch bei Patienten mit großer Tumormasse nicht empfohlen <ref>Elliott L, Kiyomoto-Kuey DE. Oncology Toolkit: Oncology Nutrition Evidence Based Nutrition Practice Guidelines. American Dietetic Association; 2010</ref><ref>[http://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(04)00093-7/fulltext Kyle, Boseus et al, Bioelectrical impedance analysis—part I: review of principles and methods, Clinical Nutrition 2004,]</ref><ref>[http://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(04)00163-3/fulltext Kyle, Boseus et al, Bioelectrical impedance analysis—part II: utilization in clinical practice, Clinical Nutrition 2004]</ref> | + | Beim Einsatz der BIA wird tendenziell das Körperwasser von untergewichtigen Patienten (BMI< 19,6) falsch eingeschätzt<ref> Erickson, Schaller, Bertz et al, Ernährungspraxis Onkologie 2017, Schattauer Verlag, S.13</ref> . Eine durch Tumorkachexie verursachte Wassereinlagerung kann zur Unterschätzung der Fettspeicher führen. Daher wird diese Methode bei Patienten mit Aszites oder Ödemen oder auch bei Patienten mit großer Tumormasse nicht empfohlen <ref>Elliott L, Kiyomoto-Kuey DE. Oncology Toolkit: Oncology Nutrition Evidence Based Nutrition Practice Guidelines. American Dietetic Association; 2010</ref><ref>[http://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(04)00093-7/fulltext Kyle, Boseus et al, Bioelectrical impedance analysis—part I: review of principles and methods, Clinical Nutrition 2004,]</ref><ref>[http://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(04)00163-3/fulltext Kyle, Boseus et al, Bioelectrical impedance analysis—part II: utilization in clinical practice, Clinical Nutrition 2004]</ref> |