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[[Datei:Photometrie.jpg|thumb|773px|Prinzip der Photometie: eine monochromatische (einfarbige) Lichtquelle durchstrahlt die Probe. Dort wird ein Teil des Lichtes von dem zu bestimmenden Stoff (dem Analyten) absorbiert(geschluckt). Diese Lichtschwächung wird mit einem Detektor erfasst und ermöglicht (prinzipiell) eine Konzentrationsbestimmung des Analyten in der Probe. Alle hier gezeigten Grundsätze sind beim Oligoscan nicht erfüllt. Quelle: Wikipedia]]
 
[[Datei:Photometrie.jpg|thumb|773px|Prinzip der Photometie: eine monochromatische (einfarbige) Lichtquelle durchstrahlt die Probe. Dort wird ein Teil des Lichtes von dem zu bestimmenden Stoff (dem Analyten) absorbiert(geschluckt). Diese Lichtschwächung wird mit einem Detektor erfasst und ermöglicht (prinzipiell) eine Konzentrationsbestimmung des Analyten in der Probe. Alle hier gezeigten Grundsätze sind beim Oligoscan nicht erfüllt. Quelle: Wikipedia]]
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'''Oligoscan''' ist der Name eines [[pseudomedizin]]ischen Gerätes der französischen Firma Physioquanta,<ref>Physioquanta, Centre Nemo, 1086 Avenue Albert Einstein, 34000 Montpellier</ref> mit dem es möglich sein soll, den "Mineralstatus" eines Patienten und dessen Belastung mit Schwermetallen in kürzester Zeit zu messen, ohne dass hierfür z.B. eine Blutprobe erforderlich wäre. Belege für die Tauglichkeit des Gerätes gibt es nicht. In der deutschsprachigen Werbung zum Produkt wird ein Hinweis für Kunden veröffentlicht: ''"Hinweis: Die Oligoscan® Analyse kann/darf nicht als medizinische Diagnose genutzt werden."''<ref>Angabe der deutschen Vertriebsfirma VNM Vertrieb Neue Medizin, Inhaber: Roland Stolzmann, Hauptstr. 104, D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen</ref>
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'''Oligoscan''' ist der Name eines [[pseudomedizin]]ischen Gerätes der französischen Firma Physioquanta,<ref>Physioquanta, Centre Nemo, 1086 Avenue Albert Einstein, 34000 Montpellier</ref> mit dem es möglich sein soll, den "Mineralstatus" eines Patienten und dessen Belastung mit Schwermetallen in kürzester Zeit zu messen, ohne dass hierfür z.B. eine Blutprobe erforderlich wäre. In Deutschland wird das Gerät auch als '''Zell-Check''' vermarktet.
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Belege für die Tauglichkeit des Gerätes gibt es nicht. In der deutschsprachigen Werbung zu Oligoscan wird ein Hinweis für Kunden veröffentlicht: ''"Hinweis: Die Oligoscan® Analyse kann/darf nicht als medizinische Diagnose genutzt werden."''<ref>Angabe der deutschen Vertriebsfirma VNM Vertrieb Neue Medizin, Inhaber: Roland Stolzmann, Hauptstr. 104, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen</ref>
    
Geschäftsführer der Firma Physioquanta ist Guillaume Moreau (geb. 1972). Bereits im März 2010 wurde Physioquanta in Frankreich untersagt, Werbung für ihre pseudomedizinischen Geräte (darunter die Modelle '' Physiodétox, Physioscan, Physioalcali, Quantarelax, Quantapulse'') zu machen, da ein Nachweis der behaupteten Wirksamkeiten im Gesundheitsbereich fehlt.  
 
Geschäftsführer der Firma Physioquanta ist Guillaume Moreau (geb. 1972). Bereits im März 2010 wurde Physioquanta in Frankreich untersagt, Werbung für ihre pseudomedizinischen Geräte (darunter die Modelle '' Physiodétox, Physioscan, Physioalcali, Quantarelax, Quantapulse'') zu machen, da ein Nachweis der behaupteten Wirksamkeiten im Gesundheitsbereich fehlt.  
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In Deutschland werden Oligoscan-Geräte von der Firma Oligotrade UG in D-76479 Steinmauern und dem Vertrieb Neue Medizin aus D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen angeboten.
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In Deutschland werden Oligoscan-Geräte von der Firma Oligotrade UG in 76479 Steinmauern und dem Vertrieb Neue Medizin aus 76344 Eggenstein-Leopoldshafen angeboten. Unter dem Namen Zell-Check werden sie konkurrierend von der Projekt Gesundheit Consulting GmbH in 14913 Schlenzer vertrieben.
    
==Das Verfahren==
 
==Das Verfahren==
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Als Verfahren zur Messung der Spurenstoffe im Körper bzw. in der Haut wird die [http://www.spektrum.de/lexikon/physik/spektralphotometrie/13545 Spektralphotometrie] angegeben. Dabei wird mit Hilfe von gefiltertem (farbigem) Licht üblicherweise eine Probe durchstrahlt, um die Konzentration eines einzelnen Stoffes zu messen. Es ist dabei nur möglich, einen farbigen Stoff zu messen, da nur dieser einen Teil des eingestrahlten Lichts absorbiert und so eine Gehaltsbestimmung möglich macht. In der Praxis werden die meist an sich farblosen Substanzen, die gemessen werden sollen, mit speziellen Chemikalien angefärbt. Das Oligoscan soll angeblich verschiedene Elemente im Zellinneren ohne eine Zugabe von färbenden Reagenzien gleichzeitig messen können. Da die Elemente in den meisten Fällen nicht in ungebundener (elementarer) Form vorliegen, sondern meist in größere Moleküle eingebaut sind, ist es quasi unmöglich, diese mit Hilfe der Spektralphotometrie zu bestimmen. Jede Verbindung, in die das fragliche Element eingebunden ist, hätte - wenn überhaupt - eine andere Färbung.
 
Als Verfahren zur Messung der Spurenstoffe im Körper bzw. in der Haut wird die [http://www.spektrum.de/lexikon/physik/spektralphotometrie/13545 Spektralphotometrie] angegeben. Dabei wird mit Hilfe von gefiltertem (farbigem) Licht üblicherweise eine Probe durchstrahlt, um die Konzentration eines einzelnen Stoffes zu messen. Es ist dabei nur möglich, einen farbigen Stoff zu messen, da nur dieser einen Teil des eingestrahlten Lichts absorbiert und so eine Gehaltsbestimmung möglich macht. In der Praxis werden die meist an sich farblosen Substanzen, die gemessen werden sollen, mit speziellen Chemikalien angefärbt. Das Oligoscan soll angeblich verschiedene Elemente im Zellinneren ohne eine Zugabe von färbenden Reagenzien gleichzeitig messen können. Da die Elemente in den meisten Fällen nicht in ungebundener (elementarer) Form vorliegen, sondern meist in größere Moleküle eingebaut sind, ist es quasi unmöglich, diese mit Hilfe der Spektralphotometrie zu bestimmen. Jede Verbindung, in die das fragliche Element eingebunden ist, hätte - wenn überhaupt - eine andere Färbung.
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Hinzu kommt das Problem der Kalibrierung. Die Absorption von Licht ist zwar abhängig von der Konzentration des zu messenden Stoffes (Analyten), hängt aber noch von vielen weiteren Faktoren ab. Zum Beispiel von der Weglänge des Lichstrahls, der durch die Haut zurück in das Gerät reflektiert wird. Da jeder Mensch - und hier jede Körperstelle, selbst auf so kleinem Raum wie der Handfläche - unterschiedliche Hauteigenschaften (Dicke, Färbung, Durchlässigkeit etc.) aufweist, müsste man das Gerät für jeden Menschen und jede Körperstelle für jedes zu bestimmende Element speziell einstellen (Kalibrierung). Da dies beim Oligoscan nicht gemacht wird (da der Aufwand dafür extrem hoch wäre), ist alleine aus diesem Grund keine verlässliche Messung möglich.
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Hinzu kommt das Problem der Kalibrierung. Die Absorption von Licht ist zwar abhängig von der Konzentration des zu messenden Stoffes (Analyten), hängt aber noch von vielen weiteren Faktoren ab. Zum Beispiel von der Weglänge des Lichstrahls, der durch die Haut zurück in das Gerät reflektiert wird. Da jeder Mensch - und hier jede Körperstelle, selbst auf so kleinem Raum wie der Handfläche - unterschiedliche Hauteigenschaften (Dicke, Färbung, Durchlässigkeit etc.) aufweist, müsste man das Gerät für jeden Menschen und jede Körperstelle für jedes zu bestimmende Element speziell einstellen (Kalibrierung). Da dies beim Oligoscan nicht gemacht wird (der Aufwand dafür wäre extrem hoch), ist alleine aus diesem Grund keine verlässliche Messung möglich.
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Für Elemente bzw. Elementaranalytik ist die Spektralphotometrie generell nur eingeschränkt nutzbar, zumal es sich hier noch um eine Sonderform - der Reflexionsspektroskopie - handelt, die nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich (z.B. bei der Farbkontrolle) hat. Hinzu kommt, dass man Substanzen unter solchen Bedingungen (durch die Haut, in einem kaum durchsichtigen Medium: im Zellinneren) kaum in dem - sehr niedrigen - Konzentrationsbereich messen kann. Nicht ohne Grund ist die Bestimmung einiger der aufgezählten Spurenelemente nur in klinischen Labors mit spezieller Messausstattung unter Gewebe- und Blutentnahme möglich.
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Für Elemente bzw. Elementaranalytik ist die Spektralphotometrie generell nur eingeschränkt nutzbar, zumal es sich hier noch um eine Sonderform - der Reflexionsspektroskopie - handelt, die nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich (z.B. bei der Farbkontrolle) hat. Hinzu kommt, dass man Substanzen unter solchen Bedingungen (durch die Haut, in einem kaum durchsichtigen Medium: im Zellinneren) kaum in dem - sehr niedrigen - Konzentrationsbereich messen kann. Nicht ohne Grund ist die Bestimmung einiger der aufgezählten Spurenelemente nur in klinischen Labors mit spezieller Messausstattung unter Gewebe- und Blutentnahme möglich.
    
Die Grundlagen und Anwendungen der Spektralphotometrie sind bei Wikipedia eingehender beschrieben <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Photometrie Wikipedia: Photometrie]</ref>. Die prinzipbedingten Einschränkungen - und damit die Unmöglichkeit des Funktionierens des Oligoscan - sind in den Lehrbüchern der Analytischen Chemie, insbesondere zur Instrumentellen Analytik, beschrieben.
 
Die Grundlagen und Anwendungen der Spektralphotometrie sind bei Wikipedia eingehender beschrieben <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Photometrie Wikipedia: Photometrie]</ref>. Die prinzipbedingten Einschränkungen - und damit die Unmöglichkeit des Funktionierens des Oligoscan - sind in den Lehrbüchern der Analytischen Chemie, insbesondere zur Instrumentellen Analytik, beschrieben.
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Um die Eignung von Oligoscan für diagnostische Zwecke zu validieren, wären Untersuchungen erforderlich, welche die Messwerte mit solchen aus konventioneller Laboranalytik vergleichen, die aus Blut-, Urin- oder Gewebeproben gewonnen wurden. Sodann müsste beispielsweise auch geprüft werden, inwieweit Messungen an der Handinnenfläche die Konzentrationen im übrigen Körper widerspiegeln.<ref>[http://www.devicewatch.org/reports/oligoscan/overview.shtml Stephen Barrett: A Skeptical Look at the OligoScan. Device Watch, 17. November 2013]</ref> Solche Studien gibt es nicht. Physioquanta wirbt irreführend mit einer "Wissenschaftliche Referenzen" genannten Liste von 35 Veröffenlichungen.<ref>http://www.oligoscan-europa.com/Scientific%20references.pdf</ref> In keiner davon geht es um derartige Untersuchungen oder überhaupt um das Oligoscan-Verfahren, vielmehr handelt es sich um Artikel zur physiologischen Bedeutung zur Mineralstoffen usw. Es ist auch kaum plausibel, wie durch Messung des von der Haut reflektierten Lichtblitzes aus einer LED die gleichen Ergebnisse erzielt werden können, die in der herkömmlichen Analytik je nach Substanz unterschiedliche spektroskopische Verfahren erfordern sowie teilweise eine aufwändige Vorbereitung der Proben.
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Um die Eignung von Oligoscan für diagnostische Zwecke zu validieren, wären Untersuchungen erforderlich, welche die Messwerte mit solchen aus konventioneller Laboranalytik vergleichen, die aus Blut-, Urin- oder Gewebeproben gewonnen wurden. Sodann müsste beispielsweise auch geprüft werden, inwieweit Messungen an der Handinnenfläche die Konzentrationen im übrigen Körper widerspiegeln.<ref>[http://www.devicewatch.org/reports/oligoscan/overview.shtml Stephen Barrett: A Skeptical Look at the OligoScan. Device Watch, 17. November 2013]</ref> Solche Studien gibt es nicht. Physioquanta wirbt irreführend mit einer "Wissenschaftliche Referenzen" genannten Liste von 35 Veröffenlichungen.<ref>http://www.oligoscan-europa.com/Scientific%20references.pdf</ref> In keiner davon geht es um derartige Untersuchungen oder überhaupt um das Oligoscan-Verfahren, vielmehr handelt es sich um Artikel zur physiologischen Bedeutung zur Mineralstoffen usw. Die Firma Projekt Gesundheit Consulting GmbH, welche das Gerät unter dem Namen Zell-Check vertreibt, argumentiert, dass das Feststellen von Mineralstoffmängeln anhand einer Blutprobe unsicher sei. Die Messung mit Zell-Check sei wesentlich genauer und habe den Vorteil, dass die Mineralstoffe intrazellulär erfasst würden und nicht nur im Blut.<ref>Die Firma Projekt Gesundheit Consulting GmbH versucht, die medizinische Brauchbarkeit von Zell-Check vor allem mit einer Abhandlung des Heilpraktikers und Biologen Dirk Kuhlmann aus Flensburg zu begründen ''(Dr. Dirk Kuhlmann: Zell-Check in der täglichen Praxis – spektralphotometrische Mineralstoff- und Metallanalyse. Sonderdruck, Bio-Medoc-Verlag, 12/2016, 1-6)''. Allerdings handelt es sich dabei nicht, wie die Quellenangabe suggerieren kann, um einen Sonderdruck aus einer etablierten Fachzeitschrift. Der Bio-Medoc-Verlag wird von Kuhlmann selbst betrieben und für den Eigenverlag seiner Bücher z.B. zur [[Orthomolekulare Medizin|Orthomolekularen Medizin]] oder zur [[Bioresonanz|Bioresonanz-Therapie]] benutzt.</ref>
    
==Geschäftsmodell==
 
==Geschäftsmodell==
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