− | Nach dem Andrew Taylor Still seine Methode vorgestellt und 1892 die erste osteopathische Schule gegründet hatte (American School of Osteopathy), die von DO Dr. William Smith geleitet wurde, wurde die Methode in späterer Zeit von DO William Garner Sutherland und DO Harold Magoun auf den Bereich des Schädels übertragen. DO Martin Littlejohn, ein Schüler Stills, brachte die Osteopathie 1917 nach England, wo er die British School of Osteopathy gründete. Heute ist die Osteopathie in England seit 1994 offiziell anerkannt und wird an vier Privatschulen gelehrt. In Frankreich etablierten die DOs Jacques Weischenk, Jean-Pierre Barral und Philippe Druelle als bekannteste Vertreter der Osteopathie diese Methode. Mittlerweile gibt es in Frankreich 14 osteopathische Ausbildungsstätten und einen französischen Verband für Osteopathie mit etwa 500 Mitgliedern. Es gibt noch entsprechende Ausbildungsstätten und Verbände in Belgien und Kanada (seit 1982 z.B. die Fondation Canadienne pour l'Enseignement et la Recherche en Ostéopathie in Montreal mit einem deutschen Ableger, dem Deutschen Osteopathie Kolleg). In Europa und international sind folgende Organisationen aktiv: Europäisches Colleg für Osteopathie, College Sutherland, Osteopathie Akademie München, Osteopathie Schule Deutschland und Still Academy.
| + | Nachdem Andrew Taylor Still seine Methode vorgestellt und 1892 die erste osteopathische Schule gegründet hatte (die American School of Osteopathy, geleitet von DO Dr. William Smith), wurde die Methode später von DO William Garner Sutherland und DO Harold Magoun auf den Bereich des Schädels erweitert. DO Martin Littlejohn, ein Schüler Stills, brachte die Osteopathie 1917 nach England und gründete die British School of Osteopathy. Die Osteopathie ist in England seit 1994 offiziell anerkannt und wird an vier Privatschulen gelehrt. In Frankreich wurde sie von den DOs Jacques Weischenk, Jean-Pierre Barral und Philippe Druelle etabliert. Mittlerweile gibt es dort 14 osteopathische Ausbildungsstätten und einen französischen Verband für Osteopathie mit etwa 500 Mitgliedern. Weitere Ausbildungsstätten und Verbände existieren in Belgien und Kanada (seit 1982 z.B. die Fondation Canadienne pour l'Enseignement et la Recherche en Ostéopathie in Montreal mit einem deutschen Ableger, dem Deutschen Osteopathie Kolleg). In Europa und international sind folgende Organisationen aktiv: Europäisches Colleg für Osteopathie, College Sutherland, Osteopathie Akademie München, Osteopathie Schule Deutschland und Still Academy. |
− | In Deutschland wird die Osteopathie überwiegend von Heilpraktikern ausgeübt, aber der Anteil Ärzte, die sich der Methode bedienen, steigt. Die Ausbildung zum Osteopathen ist staatlich nicht reglementiert, wird aber in der Regel gemäß eines vereinsrechtlich abgesicherten Mindeststandards, der von der Akademie für Osteopathie Deutschland (AOD) propagiert wird, durchgeführt. Die AOD bietet eine berufsbegleitende Ausbildung in einer Ganztagsschule in Schlangenbad bei Wiesbaden an, die in Kooperation mit der Still Academy organisiert wird. Die Ausbildung umfasst lediglich 1.300 Stunden à 45 Minuten (also 975 Vollstunden), was weniger als 20% der in Deutschland und Europa allgemein üblichen Ausbildungszeit von Humanmedizinern entspricht (ca. 5.500 Vollstunden). Man schließt die Ausbildung als "Osteopath D.O." ab, wobei die AOD die Absolventen nach einer eigenen Prüfungsordnung prüft. Dies ist jedoch kein staatlicher Abschluss, sondern dieser Ausbildungsgrad hat den Wert eines Vereinsdiploms. | + | In Deutschland wird die Osteopathie überwiegend von Heilpraktikern ausgeübt, aber die Zahl der Ärzte, die sich der Methode bedienen, steigt. Die Ausbildung zum Osteopathen ist staatlich nicht reglementiert, hält aber in der Regel die vereinsrechtlich abgesicherten Mindeststandards ein, die von der Akademie für Osteopathie Deutschland (AOD) propagiert werden. Die AOD bietet eine berufsbegleitende Ausbildung in einer Ganztagsschule in Schlangenbad bei Wiesbaden an, die in Kooperation mit der Still Academy organisiert wird. Die Ausbildung umfasst lediglich 1.300 Stunden à 45 Minuten (also 975 Vollstunden), was weniger als 20% der in Deutschland und Europa üblichen Ausbildungszeit von Humanmedizinern entspricht (ca. 5.500 Vollstunden). Man schließt die Ausbildung als "Osteopath D.O." ab, wobei die AOD die Absolventen nach einer eigenen Prüfungsordnung prüft. Dies ist jedoch kein staatlicher Abschluss, sondern dieser Ausbildungsgrad hat den Wert eines Vereinsdiploms. |