Coley-Therapie: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Coley Toxin wurde auch von der kleinen deutschen Südmedica in Deutschland hergestellt und als Vaccineurin bis zum Jahr 1990 verkauft, als die Zulassung nicht erneuert wurde. | Das Coley Toxin wurde auch von der kleinen deutschen Südmedica in Deutschland hergestellt und als Vaccineurin bis zum Jahr 1990 verkauft, als die Zulassung nicht erneuert wurde. | ||
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Version vom 23. Januar 2009, 12:14 Uhr
Die Coley-Therapie ist eine mittlerweile in Vergessenheit gelangte Therapiemethode aus dem Bereich der unkonventionellen Krebstherapien der us-amerikanischen Alternativmedizin des 19. und 20. Jahrhunderts die auf den amerikanischen Chirurgen William Bradley Coley (1862-1936) zurückgeht.
Die Coley-Methode zielt darauf ab, das Immunsystem des Kranken derart zu beeinflussen, dass es unter Fieber zu einer spontanen Remission der Krebserkrankung kommt. Das heute nicht anerkannte Verfahren kann zu den Immuntherapien bei Krebs und Fiebertherapien gezählt werden und als eine Form der therapeutischen Hyperthermie angesehen werden. Leider hat sich das im 19. Jahrhundert begründete Verfahren bis heute nicht bewähren können. Es gilt heute als wirkungslos.
Der auch heute praktizierte Einsatz einer BCG-Impfung bei einigen Krebserkrankungen (Blasenkrebs) hat zwar mit dem Coley-Verfahren nur am Rande zu tun, ist aber wegen Nachweises einer Wirksamkeit wissenschaftlich anerkannt.
William Coley
1888 hatte Coley erfolglos eine neunzehnjährige Patientin mit einem Knochkrebs (Sarkom) behandelt. Die New Yorker Patientin verstarb jedoch trotz Amputation eines Armes. Die Patientin namens Elizabeth Dashiell war eine Kindheitsfreundin von John D. Rockefeller, Jr. Ihr Tod veranlasste Rockefeller später Geldmittel für die Krebsforschung zu spenden. Coley soll der Legende nach sodann alle Krankenakten der letzten 15 Jahre in seinem Krankenhaus (dem späteren renommierten Memorial Sloan-Kettering Cancer Center) nach Therapieerfolgen bei Knochenkrebs durchmustert haben und auf einen Patienten gestossen sein, der mit Knochenkrebs an einem Erysipel erkrankte und später von Krebs gesundete. Das Erysipel ist eine Infektion der Haut durch die Bakterie Streptococcus pyogenes. Auch glaubte Coley erkannt zu haben, daß Krebspatienten eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit zu Zeiten hatten, bevor antiseptische und sterilisierende Massnahmen in der Chirurgie Einzug hielten. Coley versuchte dann einen analogen Heilungsverlauf bei anderen Krebspatienten durch eine gezielte Infektion mit dieser Streptokokkenart zu erreichen, dies noch zu Zeiten als wirksame Antibiotika für den Fall einer lebensbedrohlichen Infektion, unbekannt waren. Seine ersten Versuche verliefen erfolglos. Später setzte er Streptokokkenkulturen ein sowie bakterielle Toxine und berichtete über einen Erfolg. Der Pharmahersteller Parke-Davis begann auch mit der Produktion des Coley Toxin.
1953 wurde in den USA die Produktion der Coley-Toxine untersagt.
Coley Toxin / Vaccineurin
Das von Coley entwickelte Mittel wurde als Coley toxin, Coley fluid und Coly vaccine bekannt. Das Coley Toxin wurde auch von der kleinen deutschen Südmedica in Deutschland hergestellt und als Vaccineurin bis zum Jahr 1990 verkauft, als die Zulassung nicht erneuert wurde.
Literatur
- Burdick CG. WILLIAM BRADLEY COLEY 1862-1936. Ann Surg. 1937 Jan;105(1):152-5.
Weblinks
- http://en.wikipedia.org/wiki/Coley%27s_Toxins
- http://www.cancer.org/docroot/ETO/content/ETO_5_3X_Coley_Toxins.asp?sitearea=ETO
- http://www.mdanderson.org/departments/CIMER/display.cfm?id=43EF7F2C-0DAF-11D5-810D00508B603A14&method=displayFull&pn=6EB86A59-EBD9-11D4-810100508B603A14
- http://www.reuters.com/article/health-SP/idUSWNAS439120070620