Hydroflow: Unterschied zwischen den Versionen
Abrax (Diskussion | Beiträge) |
Abrax (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
Bei dem Produkt Hydroflow K40 wird ein geschlossener Kranz aus beweglichen Ferritstäben um das wasserführende Rohr befestigt. Eine Spulenwicklung ist auf einem Ferritelement befestigt und diese soll nach Herstellerangaben von hochfrequenten Wechselströmen durchflossen werden um auf diese Weise den Ferritring zu einer Art Ringkern-Transformator zu machen. Genannt werden in diesem Zusammenhang in der Amplitude abklingende sinusförmige Wechselströme, als Frequenz werden 120 kHz genannt. Die Wasserleitung selbst soll als Sekundärwicklung zu verstehen sein, mit der Wicklungszahl 1. Für das Verständns erschwerend ist jedoch der Umstand dass es sich bei dieser Konstruktion nicht um einen klassischen Ringkern handeln kann, da die einzelnen Ferritkernelemente nicht direkt hintereinander angeordnet sind, sondern an den Übergangsstellen seitlich versetzt sind, sodaß sich eine Behinderung des magentischen Flußes einstellen muss, was der Bildung eines Ringkerns entgegen steht. | Bei dem Produkt Hydroflow K40 wird ein geschlossener Kranz aus beweglichen Ferritstäben um das wasserführende Rohr befestigt. Eine Spulenwicklung ist auf einem Ferritelement befestigt und diese soll nach Herstellerangaben von hochfrequenten Wechselströmen durchflossen werden um auf diese Weise den Ferritring zu einer Art Ringkern-Transformator zu machen. Genannt werden in diesem Zusammenhang in der Amplitude abklingende sinusförmige Wechselströme, als Frequenz werden 120 kHz genannt. Die Wasserleitung selbst soll als Sekundärwicklung zu verstehen sein, mit der Wicklungszahl 1. Für das Verständns erschwerend ist jedoch der Umstand dass es sich bei dieser Konstruktion nicht um einen klassischen Ringkern handeln kann, da die einzelnen Ferritkernelemente nicht direkt hintereinander angeordnet sind, sondern an den Übergangsstellen seitlich versetzt sind, sodaß sich eine Behinderung des magentischen Flußes einstellen muss, was der Bildung eines Ringkerns entgegen steht. | ||
==Physikalische Wasserenthärtung== | ==Physikalische Wasserenthärtung== | ||
− | Als physikalische Wassenthärtung werden Maßnahmen bezeichnet, die beanspruchen mittels elektrischer oder magnetischer Felder die Struktur von Kalkkristalle so zu verändern, dass eine Ablagerung an Rohren vermindert wird. Chemische Zusätze, oder Filter mit Ionenaustauscher (die regelmässig gewechselt werden müssen) finden dabei keinen Einsatz. | + | Als [[physikalische Wassenthärtung]] werden Maßnahmen bezeichnet, die beanspruchen mittels elektrischer oder magnetischer Felder die Struktur von Kalkkristalle so zu verändern, dass eine Ablagerung an Rohren vermindert wird. Chemische Zusätze, oder Filter mit Ionenaustauscher (die regelmässig gewechselt werden müssen) finden dabei keinen Einsatz. |
Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2000 eine Untersuchung derartiger Wasserbehandlungsgeräte. Es konnte meist keinerlei Wirkung festgestellt werden; allein die drei Geräte mit regelmäßig zu wechselnder Filterpatrone zeigten eine deutliche Verminderung von Kalkablagerungen in Elektroboilern. Das Ergebnis eines früheren Tests der Stiftung Warentest wurde damit bestätigt. | Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2000 eine Untersuchung derartiger Wasserbehandlungsgeräte. Es konnte meist keinerlei Wirkung festgestellt werden; allein die drei Geräte mit regelmäßig zu wechselnder Filterpatrone zeigten eine deutliche Verminderung von Kalkablagerungen in Elektroboilern. Das Ergebnis eines früheren Tests der Stiftung Warentest wurde damit bestätigt. | ||
Eine plausible Hypothese für eine Wirksamkeit solcher rein physikalischer Verfahren zur Wasserenthärtung existiert nicht, und veröffentlichte “wissenschaftliche” Experimente zur Wirksamkeit sind nicht reproduzierbar. | Eine plausible Hypothese für eine Wirksamkeit solcher rein physikalischer Verfahren zur Wasserenthärtung existiert nicht, und veröffentlichte “wissenschaftliche” Experimente zur Wirksamkeit sind nicht reproduzierbar. | ||
+ | |||
==Patent== | ==Patent== | ||
Zur Produktreihe Hydroflow liegt ein 1999 erteiltes europäisches Patent der Hydropath Holdings Ltd vor: ''Method and apparatus for treating fluids with radio frequency signals'', Patentnummer EP 0720588. Erfinder war Daniel Stefanini. | Zur Produktreihe Hydroflow liegt ein 1999 erteiltes europäisches Patent der Hydropath Holdings Ltd vor: ''Method and apparatus for treating fluids with radio frequency signals'', Patentnummer EP 0720588. Erfinder war Daniel Stefanini. |
Version vom 31. Januar 2017, 20:26 Uhr
Hydroflow ist der Handelsname diverser elektrisch betriebener Scharlatanerieprodukte zur Behandlung von Wasser, die aus Großbritannien stammen. Die Geräte sollen nach Herstellerangaben ausserhalb von wasserführenden Leitungen angebracht werden und sollen bei einem Energieverbrauch von 1,2 Watt (nach anderen Angaben: 4-6 W) eine sinusförmige Schwingung von 120 kHz abgeben, die für die unterschiedlichen zugeschriebenen Effekte ausschlaggebend sei. Unter anderem soll die Produktreihe Hydroflow K40 ohne Zugabe von Chemikalien und alleine durch hochfrequente Wechselströme Kalkanlagerungen und Korrosion in Wasserleitungen verhindern. Somit würde es sich um ein Gerät zur physikalischen Wasserbehandlung zur Verminderung von Kalksteinablagerungen handeln. (Physikalische Wasserenthärtung) Vorhandener Kalk soll alleine durch die Anwesenheit der Geräte abgebaut werden. So sollen gebildete Kalziumkarbonatkristalle durch die Geräte in Lösung gehen können. Auch sollen Trübungen von Wasser durch Hydroflow verhindert werden. Des weiteren wird auch eine Wassereinsparung versprochen.
Die Produktreihe Hydroflow S38 hätte hingegen einen hemmenden Effekt auf Bakerien, Algen und Pilze. Die Geräte sollen ausserhalb von Wasserleitungen angebracht werden, die Rohre können dabei einen Durchmesser bis zu zwei Metern haben. Die Geräte selbst haben keinen direkten Kontakt zur Flüssigkeit (Wasser) die sich in den Leitungen befindet. Jegliche Wartung der Geräte soll nicht notwendig sein.
Von den Geräten, die je nach Händler und Land bis über 1000 Euro kosten, sollen inzwischen mehr als 1 Million verkauft worden sein, was einem Umsatz von über einer Milliarde Euro entspreche.
Unterstelltes Funktionsprinzip
Bei dem Produkt Hydroflow K40 wird ein geschlossener Kranz aus beweglichen Ferritstäben um das wasserführende Rohr befestigt. Eine Spulenwicklung ist auf einem Ferritelement befestigt und diese soll nach Herstellerangaben von hochfrequenten Wechselströmen durchflossen werden um auf diese Weise den Ferritring zu einer Art Ringkern-Transformator zu machen. Genannt werden in diesem Zusammenhang in der Amplitude abklingende sinusförmige Wechselströme, als Frequenz werden 120 kHz genannt. Die Wasserleitung selbst soll als Sekundärwicklung zu verstehen sein, mit der Wicklungszahl 1. Für das Verständns erschwerend ist jedoch der Umstand dass es sich bei dieser Konstruktion nicht um einen klassischen Ringkern handeln kann, da die einzelnen Ferritkernelemente nicht direkt hintereinander angeordnet sind, sondern an den Übergangsstellen seitlich versetzt sind, sodaß sich eine Behinderung des magentischen Flußes einstellen muss, was der Bildung eines Ringkerns entgegen steht.
Physikalische Wasserenthärtung
Als physikalische Wassenthärtung werden Maßnahmen bezeichnet, die beanspruchen mittels elektrischer oder magnetischer Felder die Struktur von Kalkkristalle so zu verändern, dass eine Ablagerung an Rohren vermindert wird. Chemische Zusätze, oder Filter mit Ionenaustauscher (die regelmässig gewechselt werden müssen) finden dabei keinen Einsatz.
Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2000 eine Untersuchung derartiger Wasserbehandlungsgeräte. Es konnte meist keinerlei Wirkung festgestellt werden; allein die drei Geräte mit regelmäßig zu wechselnder Filterpatrone zeigten eine deutliche Verminderung von Kalkablagerungen in Elektroboilern. Das Ergebnis eines früheren Tests der Stiftung Warentest wurde damit bestätigt.
Eine plausible Hypothese für eine Wirksamkeit solcher rein physikalischer Verfahren zur Wasserenthärtung existiert nicht, und veröffentlichte “wissenschaftliche” Experimente zur Wirksamkeit sind nicht reproduzierbar.
Patent
Zur Produktreihe Hydroflow liegt ein 1999 erteiltes europäisches Patent der Hydropath Holdings Ltd vor: Method and apparatus for treating fluids with radio frequency signals, Patentnummer EP 0720588. Erfinder war Daniel Stefanini.
Hydroflow K40 Aquaklear
1099,99 €
Hydroflow HP18 (Hydropath18)
Hydroflow HS38 (SteamKLEAR S38)
Hydroflow HS40
Hydroflow S38
439,90 €
Hersteller und Händler
Hersteller ist die englische Firma Hydropath Holdings Ltd in Nottingham.[1] Genannt wird auch die Hydropath Technology Ltd. in Nottingham.[2] Den Vertrieb für Deutschland und Österreich übernimmt die Hamburger Firma Hydro Shop fbw GmbH[3]