Erstverschlimmerung: Unterschied zwischen den Versionen

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Da bei der Homöopathie außer einer [[Placebo]]wirkung (durch Umstände des Erwerbs der Mittel und der persönlichen Zuwendung bei Therapeutenkontakt) eine nicht effektive Behandlung stattfindet, ist eine eventuell eintretende so genannte Erstverschlimmerung nicht von einer auf natürlichem Wege ablaufenden Verschlechterung zu unterscheiden, die auch ohne Homöopathie eingetreten wäre. Eine Erstverschlimmerung ist insbesondere immer dann zu erwarten, wenn ein Patient sich im Anfangsstadium einer Erkrankung - wenn diese also den Höhepunkt noch nicht erreicht hat - homöopathisch behandeln lässt oder unbehandelt bleibt. Soweit es nicht gelingt, eine natürlich eintretende Verschlechterung des Gesundheitszustandes sicher von einer therapeutisch induzierten "Erstverschlimmerung" zu unterscheiden, bleibt der Begriff der Erstverschlimmerung lediglich eine [[Gemeinsamkeiten pseudomedizinischer Systeme|Umdeutung]] des Fortschreitens einer Erkrankung in eine Heilreaktion. Erschwerend kommt hinzu, dass es zahlreiche Krankheiten gibt, die einen zyklischen Verlauf mit Verschlechterungen und Besserungen (bzw. Schüben) aufweisen.
 
Da bei der Homöopathie außer einer [[Placebo]]wirkung (durch Umstände des Erwerbs der Mittel und der persönlichen Zuwendung bei Therapeutenkontakt) eine nicht effektive Behandlung stattfindet, ist eine eventuell eintretende so genannte Erstverschlimmerung nicht von einer auf natürlichem Wege ablaufenden Verschlechterung zu unterscheiden, die auch ohne Homöopathie eingetreten wäre. Eine Erstverschlimmerung ist insbesondere immer dann zu erwarten, wenn ein Patient sich im Anfangsstadium einer Erkrankung - wenn diese also den Höhepunkt noch nicht erreicht hat - homöopathisch behandeln lässt oder unbehandelt bleibt. Soweit es nicht gelingt, eine natürlich eintretende Verschlechterung des Gesundheitszustandes sicher von einer therapeutisch induzierten "Erstverschlimmerung" zu unterscheiden, bleibt der Begriff der Erstverschlimmerung lediglich eine [[Gemeinsamkeiten pseudomedizinischer Systeme|Umdeutung]] des Fortschreitens einer Erkrankung in eine Heilreaktion. Erschwerend kommt hinzu, dass es zahlreiche Krankheiten gibt, die einen zyklischen Verlauf mit Verschlechterungen und Besserungen (bzw. Schüben) aufweisen.
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In einer Studie, die im Dezember 2016 veröffentlicht wurde<ref>Jennifer Jacobs, James A. Taylor: ''A randomized controlled trial of a homeopathic syrup in the treatment of cold symptoms in young children'', Complementary therapies in Medicine, Vol 29, S. 229ff, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.ctim.2016.10.013</ref> wurde über eine erfolglose homöopathische Therapie bei Erkältung bei Jugentlichen berichtet. In diesem Falle wurde die Erfolglosigkeit nicht mit einer "Erstverschlimmerung" in Zusammenhang gebracht, sondern damit dass nach Beendigung der Therapie eine Art Endverschlimmerung sich eingestellt hätte, ausgelöst durch das Beenden der Therapie.
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==Tatsächlich zu erwartende Erstverschlimmerungen bei Homöopathie==
 
==Tatsächlich zu erwartende Erstverschlimmerungen bei Homöopathie==

Version vom 19. November 2016, 23:44 Uhr

Unter einer Erstverschlimmerung (gelegentlich auch als Heilkrise bezeichnet) wird bei Anhängern der Homöopathie die Verschlimmerung der Symptome einer Erkrankung kurz nach Beginn einer homöopathischen Behandlung angesehen, die als Heilreaktion aufgrund einer richtigen Arzneimittelwahl gewertet wird. Angeblich soll der Körper dabei das Mittel „erkennen“ und die „Selbstheilungskräfte“ aktivieren. Der Begriff Erstverschlimmerung und das dahinterstehende Konzept werden auch außerhalb der Homöopathie bei anderen alternativmedizinischen Methoden verwendet, sind jedoch in der akademischen Medizin nicht definiert.

Da bei der Homöopathie außer einer Placebowirkung (durch Umstände des Erwerbs der Mittel und der persönlichen Zuwendung bei Therapeutenkontakt) eine nicht effektive Behandlung stattfindet, ist eine eventuell eintretende so genannte Erstverschlimmerung nicht von einer auf natürlichem Wege ablaufenden Verschlechterung zu unterscheiden, die auch ohne Homöopathie eingetreten wäre. Eine Erstverschlimmerung ist insbesondere immer dann zu erwarten, wenn ein Patient sich im Anfangsstadium einer Erkrankung - wenn diese also den Höhepunkt noch nicht erreicht hat - homöopathisch behandeln lässt oder unbehandelt bleibt. Soweit es nicht gelingt, eine natürlich eintretende Verschlechterung des Gesundheitszustandes sicher von einer therapeutisch induzierten "Erstverschlimmerung" zu unterscheiden, bleibt der Begriff der Erstverschlimmerung lediglich eine Umdeutung des Fortschreitens einer Erkrankung in eine Heilreaktion. Erschwerend kommt hinzu, dass es zahlreiche Krankheiten gibt, die einen zyklischen Verlauf mit Verschlechterungen und Besserungen (bzw. Schüben) aufweisen.

In einer Studie, die im Dezember 2016 veröffentlicht wurde[1] wurde über eine erfolglose homöopathische Therapie bei Erkältung bei Jugentlichen berichtet. In diesem Falle wurde die Erfolglosigkeit nicht mit einer "Erstverschlimmerung" in Zusammenhang gebracht, sondern damit dass nach Beendigung der Therapie eine Art Endverschlimmerung sich eingestellt hätte, ausgelöst durch das Beenden der Therapie.





Tatsächlich zu erwartende Erstverschlimmerungen bei Homöopathie

Eine tatsächliche "Erstverschlimmerung" kann auch als Nebenwirkung homöopathischer Mittel in Erscheinung treten, wenn diese bei niedrigen Potenzstufen (bis etwa D6) noch nennenswerte Stoffmengen enthalten. So können z.B. durch Mercurius (Quecksilber) und Arsenicum (Arsen) Vergiftungen ausgelöst werden.

Homöopathische "Antidote" gegen die homöopathische Erstverschlimmerung

Die von Befürwortern der Homöopathie befürchteten Erstverschlimmerungen führten auch zur Empfehlung, "Antidote" gegen Erstverschlimmerung einzunehmen. Es reiche hier, einfach das verabreichte erstverschlimmernde Mittel

"[...] mit ein paar Schlucken starkem Kaffee oder Riechen an Kampher (Tigerbalsam, Vic-vapo-rup...) [...]"

unwirksam zu machen.[2]

Quellennachweise

  1. Jennifer Jacobs, James A. Taylor: A randomized controlled trial of a homeopathic syrup in the treatment of cold symptoms in young children, Complementary therapies in Medicine, Vol 29, S. 229ff, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.ctim.2016.10.013
  2. http://www.nelly-duerr.de/klassische-homoeopathie/antidot.php