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Dimethylsulfoxid als Ausgangsstoff ist Bestandteil vieler Salben und Cremes. Es wird als „Schlepper“ benutzt, um den Wirkstoff durch die äußeren Hautschichten in das tieferliegenden Gewebe zu transportieren. | Dimethylsulfoxid als Ausgangsstoff ist Bestandteil vieler Salben und Cremes. Es wird als „Schlepper“ benutzt, um den Wirkstoff durch die äußeren Hautschichten in das tieferliegenden Gewebe zu transportieren. | ||
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==MSM als Nahrungsergänzungsmittel== | ==MSM als Nahrungsergänzungsmittel== |
Version vom 27. Dezember 2008, 19:46 Uhr
MSM ist die Abkürzung für eine organische Schwefelverbindung namens Methyl-Sulfonyl-Methan (auch Dimethylsulfon / DMSO2 und nicht zu verwechseln mit dem Lösungsmittel Dimethylsulfoxid). Diesem preiswert herzustellendem Sulfon werden im Bereich der Alternativmedizin sanfte und nebenwirkungslose Wunderwirkungen zugeschrieben. Nach Ansicht ihrer Befürworter soll MSM natürlicher Herkunft sein und sich nebenwirkungslos zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eignen. Es wird als weißes wasserlösliches und kristallines Pulver in Form von Nahrungsergänzungsmitteln vermarktet.
Dimethylsulfoxid als Ausgangsstoff ist Bestandteil vieler Salben und Cremes. Es wird als „Schlepper“ benutzt, um den Wirkstoff durch die äußeren Hautschichten in das tieferliegenden Gewebe zu transportieren.
Wunderbehauptungen
Befürworter von MSM behaupten, dass ihre Kunden an einem Schwefelmangel leiden würden, der mit der MSM-Einnahme auszugleichen wäre. Zum Schwefelmangel käme es aufgrund einer zunehmenden Abfuhr von Schwefel in die Weltmeere, wo verschiedene Algenspezies und andere Organismen dem Wasser Schwefel entziehen würden. Der menschliche tägliche Schwefelbedarf sei aufgrund der modernen Lebensmittelverarbeitung angeblich nicht mehr gewährleistet.
Biochemie des Dimethylsulfon
Dimethylsulfon ist im menschlichen Organismus das Produkt der Metabolisierung von Dimethylsulfoxid. Dieses wird in der Leber über das Cytochrom-P450-Enzymsystem zu Dimethylsulfon oxidiert und dann mit dem Urin ausgeschieden.
Der strenge MSM-Geruch im Urin
Obwohl Spargel kein Dimethylsulfon enthält, bildet der menschliche Körper diese Substanz bei der Verstoffwechslung des Gemüses. Dimethylsulfon ist eine der Verbindungen, die für den „strengen“ Geruch des Urins nach dem Essen von Spargel verantwortlich ist. Dieser tritt bei etwa 50 % der Bevölkerung auf und wird, neben Dimethylsulfon auch durch Methanthiol, Dimethylsulfid, Dimethyldisulfid, Bis(methylthio)methan und Dimethylsulfoxid verursacht.
MSM als Nahrungsergänzungsmittel
Dimethylsulfon wird, meist unter der Bezeichnung Methylsulfonylmethan oder MSM, als Nahrungsergänzungsmittel für Menschen und auch Tiere, insbesondere Pferde, angeboten. Es soll einen angeblichen Mangel an organischem Schwefel im Organismus ausgleichen. Durch die proteinreiche Ernährung in den westlichen Industrieländern ist aber der menschliche und tierische Schwefelbedarf durch die ausreichende Zufuhr an schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein gedeckt, ein Mangel ist unbekannt. Klinische Studien, die die Wirksamkeit von Dimethylsulfon bei den genannten Indikationen belegen würden, existieren nicht.
Literatur
- Brien S, Prescott P, Bashir N, Lewith H, Lewith G., Systematic review of the nutritional supplements dimethyl sulfoxide (DMSO) and methylsulfonylmethane (MSM) in the treatment of osteoarthritis. Osteoarthritis Cartilage. 2008 Nov;16(11):1277-88. 15.4.2008