Konstitutionstypologie: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Kretschmer'sche Konstitutionstypenlehre wurde auch im Nationalsozialismus zur ''Diagnostik'' der Homosexualität verwendet. | Die Kretschmer'sche Konstitutionstypenlehre wurde auch im Nationalsozialismus zur ''Diagnostik'' der Homosexualität verwendet. |
Version vom 2. Dezember 2008, 12:24 Uhr
Die Konstitutionstypologie ist eine überholte Theorie des deutschen Psychiaters Ernst Kretschmer (1888-1964). Laut Kretschmer gebe es im Rahmen seiner Körperbaulehre drei wesentliche Konstitutionstypen des Menschen die anhand des Körperbaus erkennbar wären. Der Körperbau des Menschen liesse demnach auf die Charaktere des Menschen schliessen.
Analoge Systeme sind bereits von Aristoteles und Galenus bekannt gewesen. Bezüge existieren zur Faktorenanalyse von Eysenck aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Eine weitere Typologie wurde nach Kretschmer von William Sheldon vorgestellt.
Die Konstitutionstypologie von Kretschmer
Kretschmer unterschied drei Grundtypen:
- Leptosom, schizothym, schizoid, schizophren
- Pykniker, zyklothym, zykloid, manisch-depressiv
- Athletiker, barykinetisch, epileptoid, epileptisch
Kretschmer's Lehre wurde als methodisch unzureichend kritisiert und gilt durch Detlef von Zerssen als widerlegt und daher überholt. Kretschmer stützts seine Typeneinteilung auf Untersuchung relativ kleiner Kollektive.
Die Kretschmer'sche Konstitutionstypenlehre wurde auch im Nationalsozialismus zur Diagnostik der Homosexualität verwendet.
Literatur
- Kretschmer, Ernst (1977). Körperbau und Charakter (26. Aufl.). Berlin: Springer ASIN B0000BKHNL