| Die '''Gasentladungsvisualisationstechnik''' (Gas Discharge Visualization, GDV) ist eine Methode aus dem Spektrum der [[Alternativmedizin]], der ihre Befürworter nachsagen, sie könne die [[Aura]] des Menschen im Rahmen der [[Aurafotografie]] oder Bioelektrographie darstellen. Die nur hypothetische Aura soll dabei ein "Energiefeld des Menschen" sichtbar machen. Die Methode wird auch zur Untersuchung von Proben aller Art eingesetzt. | | Die '''Gasentladungsvisualisationstechnik''' (Gas Discharge Visualization, GDV) ist eine Methode aus dem Spektrum der [[Alternativmedizin]], der ihre Befürworter nachsagen, sie könne die [[Aura]] des Menschen im Rahmen der [[Aurafotografie]] oder Bioelektrographie darstellen. Die nur hypothetische Aura soll dabei ein "Energiefeld des Menschen" sichtbar machen. Die Methode wird auch zur Untersuchung von Proben aller Art eingesetzt. |
− | Erfinder der GDV ist [[Konstantin Korotkov]]. Die Geräte werden von der Firma GDV International in Hinwil (Kanton Zürich) produziert, an der Korotkov beteiligt ist.<ref>GDV International Dornbierer, CH-8342 Hinwil, vormals GDV International GmbH. Geschäftsführerin ist Elisabeth Dornbierer, die an der aufgelösten GmbH 96% der Stammanteile hielt (Handelsregister des Kantons Zürich, Auszug vom 20. August 2010)</ref> In Deutschland werden die Geräte von einem Berliner Institut für Elektrophotonik eines Wadim Säidow angeboten sowie von einem [[Institut für Bioelektrophotonik]] des Ingenieurs Lutz Rabe aus Eßfeld bei Würzburg.<ref>Institut für Bioelektrophotonik, Lutz Rabe, Nelkenstr. 3, D-97232 Eßfeld. (www.bioelectrophotonics.eu)</ref> | + | Erfinder der GDV ist [[Konstantin Korotkov]]. Die Geräte werden von der Firma GDV International in Hinwil (Kanton Zürich) produziert, an der Korotkov beteiligt ist.<ref>GDV International Dornbierer, CH-8342 Hinwil, vormals GDV International GmbH. Geschäftsführerin ist Elisabeth Dornbierer, die an der aufgelösten GmbH 96% der Stammanteile hielt (Handelsregister des Kantons Zürich, Auszug vom 20. August 2010)</ref> In Deutschland werden die Geräte vom Berliner Institut für Elektrophotonik eines Wadim Säidow angeboten sowie von einem [[Institut für Bioelektrophotonik]] des Ingenieurs Lutz Rabe aus Eßfeld bei Würzburg.<ref>Institut für Bioelektrophotonik, Lutz Rabe, Nelkenstr. 3, D-97232 Eßfeld. (www.bioelectrophotonics.eu)</ref> |
| Die Gasentladungsvisualisationstechnik ist als eine Weiterentwicklung der [[Kirlian-Fotografie]] anzusehen. Bei der GDV wird eine Halbleiterkamera eingesetzt, die mit einem PC verbunden ist. Der Proband muss mit einem Finger eine bestimmte Fläche des GDV-Scanners berühren. Unter Anwendung einer hochfrequenten Hochspannung von etwa 10-30 kV kommt es zur sichtbaren Koronaentladung, die von der Kamera erfasst und vom angeschlossenen PC aufgezeichnet wird. Es gibt Sonderausführungen von GDV-Scannern, um die Koronaentladungen rund um Nase und Ohr des Patienten darzustellen. | | Die Gasentladungsvisualisationstechnik ist als eine Weiterentwicklung der [[Kirlian-Fotografie]] anzusehen. Bei der GDV wird eine Halbleiterkamera eingesetzt, die mit einem PC verbunden ist. Der Proband muss mit einem Finger eine bestimmte Fläche des GDV-Scanners berühren. Unter Anwendung einer hochfrequenten Hochspannung von etwa 10-30 kV kommt es zur sichtbaren Koronaentladung, die von der Kamera erfasst und vom angeschlossenen PC aufgezeichnet wird. Es gibt Sonderausführungen von GDV-Scannern, um die Koronaentladungen rund um Nase und Ohr des Patienten darzustellen. |
| Obwohl die GDV als ein bisher wissenschaftlich nicht validiertes Verfahren angesehen werden muss, dessen Ergebnisse stark von der persönlichen Interpretation der entstehenden Korona-Muster abhängen, wurde diese Methode in der Vergangenheit vereinzelt eingesetzt und entsprechende Versuchsergebnisse finden sich in einigen Fachzeitschriften mit geringem impact factor. | | Obwohl die GDV als ein bisher wissenschaftlich nicht validiertes Verfahren angesehen werden muss, dessen Ergebnisse stark von der persönlichen Interpretation der entstehenden Korona-Muster abhängen, wurde diese Methode in der Vergangenheit vereinzelt eingesetzt und entsprechende Versuchsergebnisse finden sich in einigen Fachzeitschriften mit geringem impact factor. |
− | So wurde die Methode angewandt, um nachzuweisen, dass homöopathischen Mitteln<ref>Bell IR, Lewis DA 2nd, Brooks AJ, Lewis SE, Schwartz GE 82003): Gas discharge visualization evaluation of ultramolecular doses of homeopathic medicines under blinded, controlled conditions. J Altern Complement Med. 9(1):25-38.</ref>, [[Akupunktur]]<ref>Roberts N.R.: Parallel investigation of the meridian stress assessment (msa-21) and the gas discharge visualization devices: can they measure the effects of acupuncture treatment on the body's energy state? Thesis of a dissertation submitted to the faculty of HOLOS university graduate seminary. March 2002</ref> oder [[Taijiquan|Tai Chi]]<ref>Howell, Caroline J.: The therapeutic effect of tai chi in the healing process of HIV. International J of Alternative and Complementary Medicine. Nov 1999, pp. 16-20</ref> eine spezifische Wirkung zukäme. Es kam sogar zum Versuch, festzustellen, ob mit Hilfe der GDV Krebs erkennbar wäre.<ref>Konikiewicz L.W., Griff L.C. Bioelectrography - A new method for detecting cancer and body physiology. Harrisburg: Leonard Associates Press, 1982. 240 p</ref> Auch zur Erkennung so genannter geopathogener Zonen wurde die Wundermethode GDV herangezogen.<ref>[[Gerhard W. Hacker|Hacker GW]], Pawlak E, Pauser G, Tichy G, Jell H, Posch G, Kraibacher G, Aigner A, Hutter J (2005): Biomedical evidence of influence of geopathic zones on the human body: scientifically traceable effects and ways of harmonization. Forsch Komplementarmed Klass Naturheilkd. 2005 Dez 12 (6):315-27. Epub 2005 Dec 22. PMID: 16391480</ref> Im Journal for Alternative and Complementary Medicine findet sich auch ein Artikel von Korotkov über die GDV zum Nachweis des [[Hellsehen]]s ("direct vision").<ref>Korotkov KG, Bundzen PV, Bronnikov VM, Lognikova LU (2005): Bioelectrographic correlates of the direct vision phenomenon. J Altern Complement Med. 11(5):885-93. PMID: 16296923</ref> Aus Österreich wurden Versuche bekannt, mit Hilfe der GDV nachzuweisen, dass landwirtschaftliche Bioprodukte eine höhere "Vitalität" als herkömmliche Produkte hätten.<ref>http://www.falter.at/web/bio/Lebensmittel_als_Informationstraeger.pdf</ref><ref>http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2009/03/holler-in-graz.php</ref> Maßgeblich beteiligt an den Versuchen war [[Claus Holler]]. | + | So wurde die Methode angewandt, um nachzuweisen, dass homöopathischen Mitteln<ref>Bell IR, Lewis DA 2nd, Brooks AJ, Lewis SE, Schwartz GE 82003): Gas discharge visualization evaluation of ultramolecular doses of homeopathic medicines under blinded, controlled conditions. J Altern Complement Med. 9(1):25-38.</ref>, [[Akupunktur]]<ref>Roberts N.R.: Parallel investigation of the meridian stress assessment (msa-21) and the gas discharge visualization devices: can they measure the effects of acupuncture treatment on the body's energy state? Thesis of a dissertation submitted to the faculty of HOLOS university graduate seminary. March 2002</ref> oder [[Taijiquan|Tai Chi]]<ref>Howell, Caroline J.: The therapeutic effect of tai chi in the healing process of HIV. International J of Alternative and Complementary Medicine. Nov 1999, pp. 16-20</ref> eine spezifische Wirkung zukäme. Es kam sogar zum Versuch festzustellen, ob mit Hilfe der GDV Krebs erkennbar sei.<ref>Konikiewicz L.W., Griff L.C. Bioelectrography - A new method for detecting cancer and body physiology. Harrisburg: Leonard Associates Press, 1982. 240 p</ref> Auch zur Erkennung so genannter geopathogener Zonen wurde die Wundermethode GDV herangezogen.<ref>[[Gerhard W. Hacker|Hacker GW]], Pawlak E, Pauser G, Tichy G, Jell H, Posch G, Kraibacher G, Aigner A, Hutter J (2005): Biomedical evidence of influence of geopathic zones on the human body: scientifically traceable effects and ways of harmonization. Forsch Komplementarmed Klass Naturheilkd. 2005 Dez 12 (6):315-27. Epub 2005 Dec 22. PMID: 16391480</ref> Im Journal for Alternative and Complementary Medicine findet sich auch ein Artikel von Korotkov über die GDV zum Nachweis des [[Hellsehen]]s ("direct vision").<ref>Korotkov KG, Bundzen PV, Bronnikov VM, Lognikova LU (2005): Bioelectrographic correlates of the direct vision phenomenon. J Altern Complement Med. 11(5):885-93. PMID: 16296923</ref> Aus Österreich wurden Versuche bekannt, mit Hilfe der GDV nachzuweisen, dass landwirtschaftliche Bioprodukte eine höhere "Vitalität" als herkömmliche Produkte hätten.<ref>http://www.falter.at/web/bio/Lebensmittel_als_Informationstraeger.pdf</ref><ref>http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2009/03/holler-in-graz.php</ref> Maßgeblich beteiligt an den Versuchen war [[Claus Holler]]. |