Polyxan: Unterschied zwischen den Versionen
K |
|||
(11 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | '''Polyxan''' (Polyxan-Präparate) | + | '''Polyxan''' (Polyxan-Präparate) ist der Handelsname für [[Homöopathie|homöopathisch]] hergestellte Arzneimittel des Pharmaunternehmens ''Dr. E. Ritsert Arzneimittel'', die aus verschiedenen Riedgräsern hergestellt werden und in Kreisen der [[Geopathologie|Geopathologen oder -biologen]] und [[Wünschelrute|Wünschelrutenanhänger]] Beachtung finden. Erfinder waren 1952 der Apotheker Willi Derschum aus Mannheim und der Arzt [[Ernst Hartmann]]. |
Vertrieben werden die Polyxane als Polyxan blau (für Sympathikotonie), gelb (für Vagotonie) oder grün. | Vertrieben werden die Polyxane als Polyxan blau (für Sympathikotonie), gelb (für Vagotonie) oder grün. | ||
− | Laut ihrer Befürworter sollen sie als | + | Laut ihrer Befürworter sollen sie als so genannte "Basistherapie gegen [[Radiästhesie|Geopathie]]" das Vegetativum bestimmter Menschen, die an [[Erdstrahlen]] glauben, günstig beeinflussen können. Ein wissenschaftlich zu nennender Wirksamkeitsnachweis ist unbekannt, wissenschaftliche Studien zum Thema fehlen völlig. Der von Hartmann angenommene Wirkmechanismus der Polyxan-Präparate ist wissenschaftlich nicht plausibel<ref>K. Federspiel, V. Herbst: ''Die Andere Medizin'', Stiftung Warentest, Berlin 2005, ISBN 3937880356</ref>. Polyxane spielen daher in der wissenschaftlichen Medizin keine Rolle. |
− | Ein wissenschaftlich zu nennender Wirksamkeitsnachweis ist unbekannt, wissenschaftliche Studien zum | ||
Ähnliche Mittel sind Pascotox, Simvita und Paravita. | Ähnliche Mittel sind Pascotox, Simvita und Paravita. | ||
Zeile 10: | Zeile 9: | ||
==Zusammensetzung== | ==Zusammensetzung== | ||
Polyxanmittel werden homöopathisch aus drei verschiedenen Riedgräsern hergestellt, den Seggenarten | Polyxanmittel werden homöopathisch aus drei verschiedenen Riedgräsern hergestellt, den Seggenarten | ||
− | *Carex elongata (Langjährige Segge) | + | *''Carex elongata'' (Langjährige Segge) |
− | *Carex flava (Gelbe Segge) | + | *''Carex flava'' (Gelbe Segge) |
− | *Carex vesicaria (Blasensegge) | + | *''Carex vesicaria'' (Blasensegge) |
− | Diese Gräser werden an Orten angepflanzt | + | Diese Gräser werden an Orten angepflanzt, von denen die Produktehersteller annehmen, dass dort "geopathische Reize" (pathogene Standorte) vorlägen. Die Pflanzen sollen zum eigenen Schutz nicht näher beschriebene "ortsspezifische Abwehrstoffe" erzeugen können. |
+ | |||
+ | ==Quellennachweise== | ||
+ | <references/> | ||
+ | |||
+ | [[category:Homöopathie]] | ||
+ | [[category:Heilmittel in der Pseudomedizin]] |
Aktuelle Version vom 12. Mai 2015, 16:30 Uhr
Polyxan (Polyxan-Präparate) ist der Handelsname für homöopathisch hergestellte Arzneimittel des Pharmaunternehmens Dr. E. Ritsert Arzneimittel, die aus verschiedenen Riedgräsern hergestellt werden und in Kreisen der Geopathologen oder -biologen und Wünschelrutenanhänger Beachtung finden. Erfinder waren 1952 der Apotheker Willi Derschum aus Mannheim und der Arzt Ernst Hartmann.
Vertrieben werden die Polyxane als Polyxan blau (für Sympathikotonie), gelb (für Vagotonie) oder grün.
Laut ihrer Befürworter sollen sie als so genannte "Basistherapie gegen Geopathie" das Vegetativum bestimmter Menschen, die an Erdstrahlen glauben, günstig beeinflussen können. Ein wissenschaftlich zu nennender Wirksamkeitsnachweis ist unbekannt, wissenschaftliche Studien zum Thema fehlen völlig. Der von Hartmann angenommene Wirkmechanismus der Polyxan-Präparate ist wissenschaftlich nicht plausibel[1]. Polyxane spielen daher in der wissenschaftlichen Medizin keine Rolle.
Ähnliche Mittel sind Pascotox, Simvita und Paravita.
Zusammensetzung
Polyxanmittel werden homöopathisch aus drei verschiedenen Riedgräsern hergestellt, den Seggenarten
- Carex elongata (Langjährige Segge)
- Carex flava (Gelbe Segge)
- Carex vesicaria (Blasensegge)
Diese Gräser werden an Orten angepflanzt, von denen die Produktehersteller annehmen, dass dort "geopathische Reize" (pathogene Standorte) vorlägen. Die Pflanzen sollen zum eigenen Schutz nicht näher beschriebene "ortsspezifische Abwehrstoffe" erzeugen können.
Quellennachweise
- ↑ K. Federspiel, V. Herbst: Die Andere Medizin, Stiftung Warentest, Berlin 2005, ISBN 3937880356