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− | Die Wirksamkeit der Methode ist bislang unbewiesen<ref>Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie. Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma Pneumologie 2005; 59</ref><ref>Abschlussbericht Systematische Leitlinienrecherche und -bewertung sowie Extraktion | + | Die Wirksamkeit der Methode ist bislang unbewiesen<ref>Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie. Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma Pneumologie 2005; 59</ref><ref>Abschlussbericht Systematische Leitlinienrecherche und -bewertung sowie Extraktion neuer und relevanter Empfehlungen für das DMP Asthma / COPD. IQWiG-Berichte - Jahr: 2008 Nr. 36, Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Auftraggeber: Gemeinsamer Bundesausschuss.</ref>, dennoch wird sie von einigen Experten positiv bewertet<ref>British Thoracic Society: British Thoracic Society & Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN). British Guideline on the Management of Asthma. Guideline No. 101. Edinburgh:SIGN; 2008.</ref>, obwohl die Grundhypothesen der Methode teilweise unwissenschaftlich sind und nicht heutigen Kenntnissen in der Medizin entsprechen. |
− | neuer und relevanter Empfehlungen für das DMP Asthma / COPD. IQWiG-Berichte - Jahr: 2008 Nr. 36 | ||
− | Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Auftraggeber: Gemeinsamer Bundesausschuss.</ref>, dennoch wird sie von einigen Experten positiv bewertet<ref>British Thoracic Society: British Thoracic Society & Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN). British Guideline on the Management of Asthma. Guideline No. 101. Edinburgh:SIGN; 2008.</ref>, obwohl die Grundhypothesen der Methode teilweise unwissenschaftlich sind und nicht heutigen Kenntnissen in der Medizin entsprechen. | ||
− | Die Methode geht auf den ukrainischen Arzt Konstantin Pawlovich Buteyko (1923–2003) zurück, der die Methode in den | + | Die Methode geht auf den ukrainischen Arzt Konstantin Pawlovich Buteyko (1923–2003) zurück, der die Methode in den 1960er Jahren erfand. Allerdings wurde man in der UdSSR erst ab 1981 auf ihn aufmerksam. Inzwischen ist die Methode in einer Vielzahl von Ländern anzutreffen. |
− | Buteyko war der Überzeugung, | + | Buteyko war der Überzeugung, dass die ''wahre'' Ursache von Asthma, Allergien und anderen Zivilisationskrankheiten eine zu geringe Kohlendioxidkonzentration im Blut sei, hervorgerufen durch chronisches Hyperventilieren (also zu tiefes Atmen, zu schnelles Atmen). Nach Buteyko werde das Immunsystem durch verminderte Kohlendioxidkonzentration geschwächt. Im Jahr 1988 gründete er eine Buteyko-Klinik in Moskau. |
− | Die Methode wird unkritisch im [[Esoterik]]bereich (beispielsweise von [[Bärbel Mohr]] und dem NEXUS Magazin) beworben<ref>NEXUS Magazin, Ausgabe 1, November 2005</ref> | + | Die Methode wird unkritisch im [[Esoterik]]bereich (beispielsweise von [[Bärbel Mohr]] und dem [[NEXUS Magazin]]) beworben.<ref>NEXUS Magazin, Ausgabe 1, November 2005</ref> In Karlsruhe existiert eine ''Gesellschaft für die Einführung der Buteyko-Methode in Deutschland'' (GEB-MiD). |
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− | Zur Methode liegen viele Studien vor | + | Zur Methode liegen viele Studien vor. Die meisten davon stammen aus Russland und weisen keine randomisierte Kontrollgruppe auf. In Studien der letzten Jahre konnte gezeigt werden, dass die Anwendung zwar teilweise zu einer Senkung des Medikamentenbedarfes führen kann, andererseits Lungenfunktionsparameter unverändert bleiben. |
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Aktuelle Version vom 25. April 2015, 17:19 Uhr
Die Buteyko Methode (auch Buteiko-Methode, eukapnisches Atmen nach Buteyko) ist eine alternativmedizinische Atemtechnik mit Bezügen zum Yoga. Die Methode ist praktisch identisch mit der "Murcha Pranayama"-Übung aus dem Yoga.
Die Wirksamkeit der Methode ist bislang unbewiesen[1][2], dennoch wird sie von einigen Experten positiv bewertet[3], obwohl die Grundhypothesen der Methode teilweise unwissenschaftlich sind und nicht heutigen Kenntnissen in der Medizin entsprechen.
Die Methode geht auf den ukrainischen Arzt Konstantin Pawlovich Buteyko (1923–2003) zurück, der die Methode in den 1960er Jahren erfand. Allerdings wurde man in der UdSSR erst ab 1981 auf ihn aufmerksam. Inzwischen ist die Methode in einer Vielzahl von Ländern anzutreffen.
Buteyko war der Überzeugung, dass die wahre Ursache von Asthma, Allergien und anderen Zivilisationskrankheiten eine zu geringe Kohlendioxidkonzentration im Blut sei, hervorgerufen durch chronisches Hyperventilieren (also zu tiefes Atmen, zu schnelles Atmen). Nach Buteyko werde das Immunsystem durch verminderte Kohlendioxidkonzentration geschwächt. Im Jahr 1988 gründete er eine Buteyko-Klinik in Moskau.
Die Methode wird unkritisch im Esoterikbereich (beispielsweise von Bärbel Mohr und dem NEXUS Magazin) beworben.[4] In Karlsruhe existiert eine Gesellschaft für die Einführung der Buteyko-Methode in Deutschland (GEB-MiD).
Für die Buteyko-Methode werden auch verschiedene Geräte (meist aus Russland stammend) als Selbstgesundmacher angeboten (Frolov-ATG, Buteyko-ATG, Samozdraw-ATG).
Weitere Atemtechniken sind:
- Atemtherapie nach Dürckheim / Iniatisches Atmen
- Erfahrbarer Atem nach Middendorf
- Holotropes Atmen
- Mutteratem nach Reshad Feild
- Pranayama Wechselatmung
Methode
Nach Buteyko soll der Behandelte ausschließlich über die Nase atmen und willentlich nach dem Merkspruch Bremse das Ausatmen und bleibe dann leer seine Atmung bremsen und nach dem Atemzug eine Leerphase einhalten, das verlängerte Atmen. Das Atmen wird auch bei leerer Lunge einige Sekunden, unter Anwendung großer Willenskraft, angehalten (so genannte Maximalpause). Der Behandelte soll schließlich lernen, seine Atemfrequenz bis hinunter zu 2-8 Atemzügen pro Minute zu senken.
Behauptete Indikationen
Insgesamt geben Befürworter 150 verschiedene Krankheiten an, die auf diese Atemtechnik ansprechen sollen, darunter:
- Hypertonie
- Herzprobleme
- Tinnitus
- Schlaflosigkeit
- Asthma bronchiale
- Da Costa Syndrom
Wissenschaftliche Studienlage zur Wirksamkeit
Die Buteyko-Methode ist kein anerkanntes Heilverfahren, die Kosten werden daher nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Methode liegt eine Theorie zur Krankheitsursache zugrunde, die nicht dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Medizin entspricht. Auch wird bei dieser Methode in keiner Weise auf die bekannten Ursachen der verschiedenen Asthmaformen eingegangen, die wissenschaftlich erwiesen sind (genetische Prädisposition, post-infektiöse Formen bei älteren Menschen, Tabakmissbrauch usw.).
Zur Methode liegen viele Studien vor. Die meisten davon stammen aus Russland und weisen keine randomisierte Kontrollgruppe auf. In Studien der letzten Jahre konnte gezeigt werden, dass die Anwendung zwar teilweise zu einer Senkung des Medikamentenbedarfes führen kann, andererseits Lungenfunktionsparameter unverändert bleiben.
Literatur
- Abschlussbericht Systematische Leitlinienrecherche und -bewertung sowie Extraktion
neuer und relevanter Empfehlungen für das DMP Asthma / COPD. IQWiG-Berichte - Jahr: 2008 Nr. 36 Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Auftraggeber: Gemeinsamer Bundesausschuss. [1]
- Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie: Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma Pneumologie 2005; 59: x-y
- Vladimir and Marina Buteyko: The Official Buteyko Theory, 2005
- Bowler S, Green A, Mitchell C, Buteyko breathing and asthma: a controlled trial, Medical Journal of Australia, Volume 169, Dezember 1998, 575-578
- Cooper S, Oborne, J et al.: Effect of two breathing exercises (Buteyko and pranayama) in asthma: a randomised controlled trial. Thorax. 2003 Aug; 58(8):674-9.
- Breathing exercises for asthma (Cochrane review). Holloway E, Ram FSF, The Cochrane Library Issue 1 2001
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie. Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma Pneumologie 2005; 59
- ↑ Abschlussbericht Systematische Leitlinienrecherche und -bewertung sowie Extraktion neuer und relevanter Empfehlungen für das DMP Asthma / COPD. IQWiG-Berichte - Jahr: 2008 Nr. 36, Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Auftraggeber: Gemeinsamer Bundesausschuss.
- ↑ British Thoracic Society: British Thoracic Society & Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN). British Guideline on the Management of Asthma. Guideline No. 101. Edinburgh:SIGN; 2008.
- ↑ NEXUS Magazin, Ausgabe 1, November 2005