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| ==Lehneronen und kosmologisches Weltbild von Lehner== | | ==Lehneronen und kosmologisches Weltbild von Lehner== |
− | Lehner beruft sich unter anderem auf einen [[Oliver Crane]] (eigentlich der Kranführer Alois Louis Siegrist), der ihn inspiriert habe und von ihm, nach Albert Einstein, als ''Zweistein'' bezeichnet wird, während er sich selbst als einen ''Dreistein'' sieht. | + | Lehner beruft sich unter anderem auf einen [[Oliver Crane]] (eigentlich der Kranführer Alois Louis Siegrist), der ihn inspiriert habe und den er, nach Albert Einstein, als ''Zweistein'' bezeichnet, während Lehner sich selbst als einen ''Dreistein'' sieht. |
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− | Nach Lehner gebe es eine "5. physikalische Grundkraft" und "kosmische mechanische Energiewellen", die der Wissenschaft bislang verborgen geblieben seien ("Ich hatte eine sensationelle Entdeckung gemacht, die Albert Einstein bis zu seinem Tod 1955 verborgen blieb, sowie auch allen anderen Physikern weltweit"). Diese mechanischen Energiewellen nennt er auch bescheiden ''Lehneronen'' oder noch bescheidener ''Higgs-Lehneronen''. Zitat Lehner: ''"Gravitation ist keine Massenanziehung, sondern die Auswirkung von höchstfrequenten, mechanischen Druck- oder Schockwellen im Raum-Quanten-Medium und im interstellaren/intergalaktischen Medium. Es ist die, von den Physikern schon lange gesuchte, 5. Grundkraft. Es sind höchstfrequente, mechanische Schallwellen aus allen Richtungen des Universums, die alles durchdringen und mit mechanischer Energie versorgen und aufladen, sowie unaufhaltsam neue Materie entstehen lassen: Expansion der Erde, der Planeten, der Sonnen etc. Auch alle atomaren Strukturen (lebende und leblose) werden dauernd mit dieser neuentdeckten, mechanischen Energie versorgt und aufgeladen."''<ref>http://www.rqm.ch/die_f%FCnfte_physikalische_grundkr.htm</ref> Im Prinzip seien seine Erfindungen in der Lage, in einer Zukunft die ''"gesamte Luft- und Raumfahrt-Industrie, sowie die gesamte Fahrzeug-Industrie in ein neues Technologie-Zeitalter zu katapultieren"'', wie er schreibt. | + | Nach Lehner gebe es eine "5. physikalische Grundkraft" und "kosmische mechanische Energiewellen", die der Wissenschaft bislang verborgen geblieben seien (''"Ich hatte eine sensationelle Entdeckung gemacht, die Albert Einstein bis zu seinem Tod 1955 verborgen blieb, sowie auch allen anderen Physikern weltweit"''). Diese mechanischen Energiewellen nennt er auch bescheiden ''Lehneronen'' oder noch bescheidener ''Higgs-Lehneronen''. Zitat Lehner: ''"Gravitation ist keine Massenanziehung, sondern die Auswirkung von höchstfrequenten, mechanischen Druck- oder Schockwellen im Raum-Quanten-Medium und im interstellaren/intergalaktischen Medium. Es ist die, von den Physikern schon lange gesuchte, 5. Grundkraft. Es sind höchstfrequente, mechanische Schallwellen aus allen Richtungen des Universums, die alles durchdringen und mit mechanischer Energie versorgen und aufladen, sowie unaufhaltsam neue Materie entstehen lassen: Expansion der Erde, der Planeten, der Sonnen etc. Auch alle atomaren Strukturen (lebende und leblose) werden dauernd mit dieser neuentdeckten, mechanischen Energie versorgt und aufgeladen."''<ref>http://www.rqm.ch/die_f%FCnfte_physikalische_grundkr.htm</ref> Im Prinzip seien seine Erfindungen in der Lage, in der Zukunft die ''"gesamte Luft- und Raumfahrt-Industrie, sowie die gesamte Fahrzeug-Industrie in ein neues Technologie-Zeitalter zu katapultieren"'', wie er schreibt. |
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| Eine neue "RQF/RQM-Impuls-Energie-Technologie" auf der Basis einer "elektromagnetischen Kernresonanz-Kopplung" werde zukünftig in der Lage sein, das Atomzeitalter und die Atomspaltung sowie viele bekannte Verbrennungs-Technologien zu beenden und abzulösen. | | Eine neue "RQF/RQM-Impuls-Energie-Technologie" auf der Basis einer "elektromagnetischen Kernresonanz-Kopplung" werde zukünftig in der Lage sein, das Atomzeitalter und die Atomspaltung sowie viele bekannte Verbrennungs-Technologien zu beenden und abzulösen. |
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| ==Finanzielle Aktivitäten: die ''Dauerstromaktien''== | | ==Finanzielle Aktivitäten: die ''Dauerstromaktien''== |
− | Hans Lehner war der Hauptaktionär und Geschaftsführer der Raum-Quanten-Motoren AG. Auf Misstrauen von potentiellen Anlegern stiessen die Kontakte von Lehner zum "Finanzjongleur" [http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_K._Rey Werner K. Rey]. Um den Betrieb eines eigenen Labors zu finanzieren, konnte man Aktien einer ''Euro-American Venture Capital Federation, Inc.'' erwerben, deren Präsident ebenfalls Lehner war. Der Aktienkauf ist denkbar einfach: der Käufer füllt einfach ein Online-Formular mit der gewünschten Anzahl Aktien aus (55 $ pro Aktie, mindestens 100 Stück, maximal 5 Mio.) und überweist das Geld. Spätestens nach 14 Tagen soll der Käufer die "Aktien" auf dem Postwege erhalten (wenn überhaupt). | + | Hans Lehner war der Hauptaktionär und Geschaftsführer der Raum-Quanten-Motoren AG. Auf Misstrauen von potentiellen Anlegern stießen seine Kontakte zum "Finanzjongleur" [http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_K._Rey Werner K. Rey]. Um den Betrieb eines eigenen Labors zu finanzieren, verkaufte Lehner Aktien einer ''Euro-American Venture Capital Federation, Inc.'', deren Präsident er gleichzeitig war. Der Aktienkauf ist denkbar einfach: der Käufer füllt ein Online-Formular mit der gewünschten Anzahl Aktien aus (55 $ pro Aktie, mindestens 100 Stück, maximal 5 Mio.) und überweist das Geld. Spätestens nach 14 Tagen soll der Käufer die "Aktien" auf dem Postwege erhalten (wenn überhaupt). |
| Die Investionen sollen der Erforschung der Raumquanten dienen. | | Die Investionen sollen der Erforschung der Raumquanten dienen. |
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| ==RQM und Konkurs der RQM-AG== | | ==RQM und Konkurs der RQM-AG== |
− | [[image:RQM.jpg|unkritischer Jubelartitel bei "Horus-Media"<ref>http://www.horusmedia.de/1996-strom/strom.php</ref>|400px|thumb]] | + | [[image:RQM.jpg|Unkritischer Jubelartitel bei "Horus-Media"<ref>http://www.horusmedia.de/1996-strom/strom.php</ref>|400px|thumb]] |
− | Die Rapperswiler Raum-Quanten-Motoren AG (RQM) hatte zu Beginn der 1990er Jahre den Bau eines ''Raumquantenmotors'' mit sensationellem Wirkungsgrad angekündigt. Mit Hochglanzprospekten ''Die Energielösung für die Zukunft mit dem Raum-Quanten-Motor'' und einem Gemenge von technischen Begriffen wurde zum Investieren eingeladen. 1995 sollte der erste Prototyp des neuen Motors fertiggestellt sein. "Strom aus dem großen Nichts" titelten auch Schweizer Zeitungen im Juni 1993. Die Firma versprach eine epochale "Trendwende in der Energiegewinnung", die Atom- und Wasserkraftwerke ablösen werde und wirtschaftlicher als Sonnenenergie sei. Der Motor sollte eine Art elektromagnetisches [[Perpetuum Mobile]] sein. Ab Mitte 1994 sollte das Hausmodell RQM25 mit einer Ausgangsleistung von 20-30 Kilowatt sowie das größere Modell RQM200 mit einer Leistung von 190-210 Kilowatt erhältlich sein und fünf mal billiger als ein thermisches Kraftwerk Energie produzieren können. Aber schon zu Beginn waren Kontakte zwischen dem Hauptaktionär und Geschaftsführer der Raum-Quanten-Motoren AG, Jean-Marie Lehner, und dem Umfeld des Skandal umwitterten Finanzjongleurs Werner K. Rey Anlass zur Vermutung, später einmal tüchtig "abzusahnen". Fünf Jahre passierte nichts Relevantes, der geheimnisvolle Motor wurde nicht präsentiert. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigte schon damals, dass die Theorie des neuen Motors fundamentale Naturgesetze missachtete (z.B. die der Thermodynamik). | + | Die Rapperswiler Raum-Quanten-Motoren AG (RQM) hatte zu Beginn der 1990er Jahre den Bau eines ''Raumquantenmotors'' mit sensationellem Wirkungsgrad angekündigt. Mit Hochglanzprospekten ''Die Energielösung für die Zukunft mit dem Raum-Quanten-Motor'' und einem Gemenge von technischen Begriffen wurde zum Investieren eingeladen. 1995 sollte der erste Prototyp des neuen Motors fertiggestellt sein. "Strom aus dem großen Nichts" titelten auch Schweizer Zeitungen im Juni 1993. Die Firma versprach eine epochale "Trendwende in der Energiegewinnung", die Atom- und Wasserkraftwerke ablösen werde und wirtschaftlicher als Sonnenenergie sei. Der Motor sollte eine Art elektromagnetisches [[Perpetuum Mobile]] sein. Ab Mitte 1994 sollte das Hausmodell RQM25 mit einer Ausgangsleistung von 20-30 Kilowatt sowie das größere Modell RQM200 mit einer Leistung von 190-210 Kilowatt erhältlich sein und fünf mal billiger als ein thermisches Kraftwerk Energie produzieren können. Aber schon zu Beginn waren Kontakte zwischen dem Hauptaktionär und Geschaftsführer der Raum-Quanten-Motoren AG, Jean-Marie Lehner, und dem Umfeld des Skandal umwitterten Finanzjongleurs Werner K. Rey Anlass zur Vermutung, dass später einmal tüchtig "abgesahnt" werden sollte. Fünf Jahre passierte nichts Relevantes, der geheimnisvolle Motor wurde nicht präsentiert. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigte schon damals, dass die Theorie des neuen Motors fundamentale Naturgesetze missachtete (z.B. die der Thermodynamik). |
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− | Im September 1997 kam es auf der RQM-Aktionärsversammlung zu kritischen Fragen aus dem zweihundertköpfigen Aktionärskreis, wann nun die Geräte in Produktion und in Verkauf gingen und damit die ersehnten Aktienerträge zu fließen begännen. Lehner reagierte mit einer erneuten Kapitalerhöhung von 4 auf 6 Millionen Schweizer Franken. Die RQM brauche neues Geld, um die im Prinzip zu bewältigenden technischen Probleme zu lösen. Der bisher größte Aktionär, die Leipziger Firma Genova, die mit 4 Millionen Franken Investitionen zu 25% an RQM beteiligt ist, sei zur Zeit nicht gewillt, weiter zu investieren. Sie verlor durch die Aktienerhöhung an Stimmrecht. | + | Im September 1997 kam es auf der RQM-Aktionärsversammlung zu kritischen Fragen aus dem zweihundertköpfigen Aktionärskreis, wann nun die Geräte in Produktion und in Verkauf gingen und damit die ersehnten Aktienerträge zu fließen begännen. Lehner reagierte mit einer erneuten Kapitalerhöhung von 4 auf 6 Millionen Schweizer Franken. Die RQM brauche neues Geld, um die im Prinzip zu bewältigenden technischen Probleme zu lösen. Der bis dahin größte Aktionär, die Leipziger Firma Genova, die zu der Zeit mit 4 Millionen Franken Investitionen zu 25% an RQM beteiligt war, sei nicht gewillt, weiter zu investieren. Sie verlor durch die Aktienerhöhung an Stimmrecht. |
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− | Am 21. Juli 1999 ging die RQM in Konkurs. Etwa 850 Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11 Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld ist verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig.<ref>http://www.scientific.at/2000/roe_0008.htm</ref> | + | Am 21. Juli 1999 ging die RQM in Konkurs. Etwa 850 Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11 Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld war verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig.<ref>http://www.scientific.at/2000/roe_0008.htm</ref> |
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− | Interessanterweise sieht der Inhaber der RQM die Ursache des Konkurses in der Feindseligkeit der so genannten ''Schulwissenschaften'', vor allem der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Die ETH hatte den Raumquantenmotor als unbrauchbar und die zu Grunde liegende ''Raumquanten-Strömung'' als nicht existent bezeichnet. Auch Physiker der Universität Stuttgart und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) verwiesen die Baupläne ins Reich der Fabeln. Ein Teil der Anleger hält die Stellungnahmen der Wissenschaftler jedoch nach wie vor für eine Verschwörung ''rückständiger Forscher''. | + | Interessanterweise sah der Inhaber der RQM die Ursache des Konkurses in der Feindseligkeit der so genannten ''Schulwissenschaften'', vor allem der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Die ETH hatte den Raumquantenmotor als unbrauchbar und die zu Grunde liegende ''Raumquanten-Strömung'' als nicht existent bezeichnet. Auch Physiker der Universität Stuttgart und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) verwiesen die Baupläne ins Reich der Fabeln. Ein Teil der Anleger hält die Stellungnahmen der Wissenschaftler jedoch nach wie vor für eine Verschwörung ''rückständiger Forscher''. |
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| Als abzusehen war, dass die RQM-AG in den Konkurs abdriften würde, machte die [[TransAltec AG]] bei Abonnenten des NET Journals, bei "TransAltec"–Aktionären und anderen Gutgläubigen der alternativen Energie-Szene noch einmal 49.050 SFr locker. | | Als abzusehen war, dass die RQM-AG in den Konkurs abdriften würde, machte die [[TransAltec AG]] bei Abonnenten des NET Journals, bei "TransAltec"–Aktionären und anderen Gutgläubigen der alternativen Energie-Szene noch einmal 49.050 SFr locker. |
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| ==Zitate== | | ==Zitate== |
− | Ein nostalgischer, bräunlich getrübter Blick auf das Dritte Reich findet sich bei vielen Anhängern der [[Freie Energie|Freien Energie]], so auch bei Lehner: ''Das waren noch Zeiten, als im Dritten Reich neue Raketen-Technologie entwickelt wurde. Das ist in Deutschland heute nicht mehr möglich, weil das geistige Potenzial fehlt (d.h. die neuen, erweiterten Grundlagen in Physik und Elektro-Technik, sowie im Elektro-Magnetismus).''<ref>http://www.rqm.ch/presseinformation.htm</ref> | + | Ein nostalgischer, rechts-affin getrübter Blick auf das Dritte Reich findet sich bei vielen Anhängern der [[Freie Energie|Freien Energie]], so auch bei Lehner: ''"Das waren noch Zeiten, als im Dritten Reich neue Raketen-Technologie entwickelt wurde. Das ist in Deutschland heute nicht mehr möglich, weil das geistige Potenzial fehlt (d.h. die neuen, erweiterten Grundlagen in Physik und Elektro-Technik, sowie im Elektro-Magnetismus)."''<ref>http://www.rqm.ch/presseinformation.htm</ref> |
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| ==Literatur und Zeitungsartikel== | | ==Literatur und Zeitungsartikel== |
| *[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/fragwuerdige-investitionen-ueberirdische-gewinne-aus-dem-all-a-787167.html Katharina Pauli: "Fragwürdige Investitionen: Überirdische Gewinne aus dem All", Spiegel Online, 27.9.2011] | | *[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/fragwuerdige-investitionen-ueberirdische-gewinne-aus-dem-all-a-787167.html Katharina Pauli: "Fragwürdige Investitionen: Überirdische Gewinne aus dem All", Spiegel Online, 27.9.2011] |