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− | + | Aus der Überlichtgeschwindigkeit folgt mathematisch, dass Tachyonen eine imaginäre Ruhemasse haben (Hinweis: "imaginär" ist hier nicht umgangssprachlich zu verstehen, sondern im Sinne der Mathematik der [http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexe_Zahl komplexen Zahlen], die sich aus Realteil und Imaginärteil zusammensetzen. Das Quadrat der Masse eines Tachyons ist somit negativ). Da einer rein imaginären Ruhemasse bisher keinerlei physikalische Entsprechung zuzuordnen ist, sind Tachyonen möglicherweise eine mathematische Kuriosität ohne reale Bedeutung. Der Begriff ''Tachyon'' geht auf den Physiker Gerald Feinberg zurück, der zu Tachyonen lediglich theoretische Betrachtungen anstellte. | |
− | + | In manchen esoterischen Kreisen wird vermutet, Tachyonen seien mit den Neutrinos identisch. Da Neutrinos nach neueren Erkenntnissen eine geringe Ruhemasse haben, scheidet diese Möglichkeit aber aus. Es ist ohnehin nicht plausibel, wie die äußerst schwach mit Materie wechselwirkenden (und deshalb nur mit einem enormen technischen Aufwand nachweisbaren) Neutrinos die mystischen Kräfte entfalten können, die Esoteriker ihnen zuschreiben. | |
− | Die | + | In aller Regel gehen Esoteriker aber überhaupt nicht von einer naturwissenschaftlichen Vorstellung über Elementarteilchen aus, sondern verwenden den Begriff Tachyon – wie die Begriffe Energie, Feld, [[Frequenz]], Welle, Resonanz usw. – in einem unklar gehaltenen und beliebigen Sinn. Die "theoretischen" Beschreibungen von Tachyonenwirkungen sind entsprechend abenteuerlich und, wie bei [[Pseudowissenschaft]]en üblich, von falsch oder ungenau verwendeten Fachausdrücken durchzogen. Tachyonen werden von einigen Protagonisten als Träger der [[freie Energie|freien Energie]] genannt, wobei dann häufig von Tachyonenenergie die Rede ist. Auch eine gewisse Nähe zur [[Bioresonanz]] ist bei vielen Tachyonenbefürwortern zu bemerken. So wird Tachyonen oft zugesprochen, schlechte Schwingungen in gute Schwingungen umwandeln zu können, wobei nicht klar ist, was mit Schwingung gemeint sein soll. |
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+ | Obwohl die Existenz von Tachyonen nicht bewiesen ist und unter Physikern für sehr unwahrscheinlich gehalten wird, bieten esoterisch beeinflusste Unternehmen oder Einzelpersonen (z.B. [[Kurt Tepperwein]] - Tepperwein Collection oder Firma [[Fostac]]) "[[tachyonisieren|tachyonisierte]]" Produkte an. Tachyonen sollen Heilwirkungen haben und es wurden sogar "Tachyonentherapien" entwickelt. Bei diesen Anwendungen ist davon auszugehen, dass auf Placebowirkungen oder Nocebowirkungen gesetzt wird, die von der Geldausgabe für tachyonisierte Produkte, dem Glauben an eine Wirksamkeit oder suggestiver Werbung beeinflusst sind. | ||
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Aktuelle Version vom 9. März 2015, 23:47 Uhr
Tachyonen sind hypothetische subatomare Teilchen, von deren Existenz insbesondere Esoteriker ausgehen. Tachyonen sollen sich schneller als das Licht bewegen.
Aus der Überlichtgeschwindigkeit folgt mathematisch, dass Tachyonen eine imaginäre Ruhemasse haben (Hinweis: "imaginär" ist hier nicht umgangssprachlich zu verstehen, sondern im Sinne der Mathematik der komplexen Zahlen, die sich aus Realteil und Imaginärteil zusammensetzen. Das Quadrat der Masse eines Tachyons ist somit negativ). Da einer rein imaginären Ruhemasse bisher keinerlei physikalische Entsprechung zuzuordnen ist, sind Tachyonen möglicherweise eine mathematische Kuriosität ohne reale Bedeutung. Der Begriff Tachyon geht auf den Physiker Gerald Feinberg zurück, der zu Tachyonen lediglich theoretische Betrachtungen anstellte.
In manchen esoterischen Kreisen wird vermutet, Tachyonen seien mit den Neutrinos identisch. Da Neutrinos nach neueren Erkenntnissen eine geringe Ruhemasse haben, scheidet diese Möglichkeit aber aus. Es ist ohnehin nicht plausibel, wie die äußerst schwach mit Materie wechselwirkenden (und deshalb nur mit einem enormen technischen Aufwand nachweisbaren) Neutrinos die mystischen Kräfte entfalten können, die Esoteriker ihnen zuschreiben.
In aller Regel gehen Esoteriker aber überhaupt nicht von einer naturwissenschaftlichen Vorstellung über Elementarteilchen aus, sondern verwenden den Begriff Tachyon – wie die Begriffe Energie, Feld, Frequenz, Welle, Resonanz usw. – in einem unklar gehaltenen und beliebigen Sinn. Die "theoretischen" Beschreibungen von Tachyonenwirkungen sind entsprechend abenteuerlich und, wie bei Pseudowissenschaften üblich, von falsch oder ungenau verwendeten Fachausdrücken durchzogen. Tachyonen werden von einigen Protagonisten als Träger der freien Energie genannt, wobei dann häufig von Tachyonenenergie die Rede ist. Auch eine gewisse Nähe zur Bioresonanz ist bei vielen Tachyonenbefürwortern zu bemerken. So wird Tachyonen oft zugesprochen, schlechte Schwingungen in gute Schwingungen umwandeln zu können, wobei nicht klar ist, was mit Schwingung gemeint sein soll.
Obwohl die Existenz von Tachyonen nicht bewiesen ist und unter Physikern für sehr unwahrscheinlich gehalten wird, bieten esoterisch beeinflusste Unternehmen oder Einzelpersonen (z.B. Kurt Tepperwein - Tepperwein Collection oder Firma Fostac) "tachyonisierte" Produkte an. Tachyonen sollen Heilwirkungen haben und es wurden sogar "Tachyonentherapien" entwickelt. Bei diesen Anwendungen ist davon auszugehen, dass auf Placebowirkungen oder Nocebowirkungen gesetzt wird, die von der Geldausgabe für tachyonisierte Produkte, dem Glauben an eine Wirksamkeit oder suggestiver Werbung beeinflusst sind.