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Procain war lange Zeit bevorzugtes Mittel für die Infiltrations- und Leitungsanästhesie, wird jedoch in der Anästhesiologie nicht mehr verwendet, weil es durch neuere Wirkstoffe wie Lidocain ersetzt wurde, die schneller und länger wirken und ein geringeres Allergierisiko haben.<ref>Scholz, Schwabe: Taschenbuch der Arzneibehandlung. Springer, Berlin 2005; 13. Aufl. S. 794</ref>
 
Procain war lange Zeit bevorzugtes Mittel für die Infiltrations- und Leitungsanästhesie, wird jedoch in der Anästhesiologie nicht mehr verwendet, weil es durch neuere Wirkstoffe wie Lidocain ersetzt wurde, die schneller und länger wirken und ein geringeres Allergierisiko haben.<ref>Scholz, Schwabe: Taschenbuch der Arzneibehandlung. Springer, Berlin 2005; 13. Aufl. S. 794</ref>
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[[Heilpraktiker]]n ist in Deutschland seit 2006 verboten, invasive Praktiken der Neuraltherapie zu praktizieren. Heilpraktiker dürfen seither lediglich "quaddeln", also das Betäubungsmittel unter die Haut spritzen.
 
==Behaupteter Wirkmechanismus==
 
==Behaupteter Wirkmechanismus==
 
Ursprünglich entstand die Neuraltherapie aus einem ärztlichen Kunstfehler, als 1925 der deutsche Arzt Ferdinand Huneke seiner Schwester versehentlich das Lokalanästhetikum Procain intravenös statt intramuskulär injizierte. Statt der zu erwartenden Komplikationen zeigte sich nach Aussagen von Hunecke jedoch eine plötzliche Besserung der Migränesymptomatik, die später von Huneke als ''Sekundenphänomen'' bezeichnet wurde. Die Huneke-Brüder hatten ab den 1920er Jahren zahllose Experimente mit dem Betäubungsmittel Procain, einem synthetisch hergestellten Kokainderivat, unternommen. Ausgehend von der Idee, dass bestimmte Krankheitsbilder ihre Ursache in fern vom jeweiligen Symptom liegenden und ansonsten klinisch meist unauffälligen "Störfeldern" hätten - in alten Verletzungen, Brüchen, Narben oder chronischen Entzündungsherden - suchten die zwei Mediziner mittels lokaler Injektionen von Procain in ebendiese Felder deren Störimpulse auszuschalten und dadurch eine Heilung der an anderer Stelle aufgetretenen Erkrankung einzuleiten. In den 1940er Jahren erfand Hunecke die sogenannte Störfeldtherapie, die Störfelder im Körper postuliert, welche durch die Injektion von Lokalanästhetika (meist Procain) "entstört" werden sollen.
 
Ursprünglich entstand die Neuraltherapie aus einem ärztlichen Kunstfehler, als 1925 der deutsche Arzt Ferdinand Huneke seiner Schwester versehentlich das Lokalanästhetikum Procain intravenös statt intramuskulär injizierte. Statt der zu erwartenden Komplikationen zeigte sich nach Aussagen von Hunecke jedoch eine plötzliche Besserung der Migränesymptomatik, die später von Huneke als ''Sekundenphänomen'' bezeichnet wurde. Die Huneke-Brüder hatten ab den 1920er Jahren zahllose Experimente mit dem Betäubungsmittel Procain, einem synthetisch hergestellten Kokainderivat, unternommen. Ausgehend von der Idee, dass bestimmte Krankheitsbilder ihre Ursache in fern vom jeweiligen Symptom liegenden und ansonsten klinisch meist unauffälligen "Störfeldern" hätten - in alten Verletzungen, Brüchen, Narben oder chronischen Entzündungsherden - suchten die zwei Mediziner mittels lokaler Injektionen von Procain in ebendiese Felder deren Störimpulse auszuschalten und dadurch eine Heilung der an anderer Stelle aufgetretenen Erkrankung einzuleiten. In den 1940er Jahren erfand Hunecke die sogenannte Störfeldtherapie, die Störfelder im Körper postuliert, welche durch die Injektion von Lokalanästhetika (meist Procain) "entstört" werden sollen.
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