Annemarie Buchholz-Kaiser: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Januar 2015, 12:01 Uhr
Annemarie Buchholz-Kaiser (12. Oktober 1939 - 21. Mai 2014) war eine Schweizer Psychologin sowie Gründerin und Vorsitzende des 1986 gegründeten [[VPM|Vereins zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis] (VPM). Buchholz Kaiser trat nur sehr selten in der Öffentlichkeit auf.
Kurzbiographie
Annemarie Buchholz-Kaiser wurde am. 12. Oktober 1939 in Dussnag, Kanton Thurgau (Schweiz) geboren. Während ihres Abendmaturs lernte sie den Schüler Alfreds Adlers Individualpsychologie Friedrich Liebling kennen. Dieser hatte die „Züricher Schule“ gegründet. Liebling wurde eine Art Vaterfigur für Buchholz-Kaiser. Sie studierte später Geschichte und als Nebenfach Psychologie.
Nach dem Tod von Liebling übernahm ein Gremium, bestehend aus drei Personen, zu denen auch Buchholz-Kaiser zählte, seine Nachfolge. Aufgrund ihrer Nähe zu Liebling und der Tatsache, dass sie Supervisorin vieler Therapeuten der Züricher Schule war, hatte Buchholz-Kaiser bereits da viel Macht inne. So profitierte sie in einem Machtkampf, bei dem ihr es gelang, mit psychologischem Druck und taktischem Geschick die Spaltung voranzutreiben und die meisten Schüler der Züricher Schule auf ihre Seite ziehen. Die Zahl ihre Anhänger betrug zu dieser Zeit ca. 2000. Zudem konnte Buchholz-Kaiser nach einem jahrelangen Rechtsstreit die Stiftung von Liebling übernehmen. Aus dem anfangs eher linksanarchistisch gesinnten Verein wurde ein autoritärer, wertkonservativer und rechtsbürgerlicher sektenartiger Verein.
Wirken im VPM
Buchholz-Kaiser übte eine strenge Kontrolle über die Therapeuten und Arbeitsgruppen des VPM aus. Wer von der offiziellen Meinung abwich, wurde bloßgestellt und ausgegrenzt oder mussten erniedrigende Selbstbezichtigungsschreiben anfertigen, die herumgereicht und vorgelesen wurden. Intrigen und Denunziationen waren an der Tagesordnung. Es herrschte ein Klima der Unterdrückung und Angst. Es wird sogar von Aussteigern berichtet, die traumatisiert waren und Schwierigkeiten hatten, sich wieder in der Gesellschaft zurechtzufinden.[1]
Buchholz-Kaiser ließ sich daneben auch als Heilsbringerin verehren. So lobten ihre Anhänger im Buch „VPM – Was er wirklich ist“ ihre „fachliche Kompetenz und überragende Persönlichkeit“
Als sich Eltern im Kanton Zürich über ca. 100 Lehrkräfte des VPM beschwerten, erlangte der Verein erstmals größere öffentliche Aufmerksamkeit. Gründe dafür waren der konservative Unterrichtsstil und die Intrigen unter den Lehrern sowie die strengen Hygienemaßnahmen, da Buchholz-Kaiser behauptete, dass AIDS auch über Speichel übertragen werden kann. Weitere Konflikte ergaben sich an der Universität, an der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene und an Berufsschulen, wo VPM-Anhänger aktiv waren. Als sich Regierungsrat Alfred Gilgen einmischte, eskalierte die Situation. VPM-Anhänger legten Wanzen, hörten Telefone ab und stahlen Post aus einem Briefkasten. Das Auto eines Volksschulbeamten ging sogar in Flammen auf. Buchholz-Kaiser kopierte an der Universität eine Arbeit, die sich kritisch mit dem VPM auseinandersetzte. Sie wurde deswegen zu einem Bußgeld verurteilt. [2]
Quellenverzeichnis
- ↑ Ohne Chefin zerfällt die GruppeThurgauer Zeitung vom 27. Mai 2014, abgerufen am 5. Januar 2015
- ↑ Dominatorin einer Grosssekte Züricher Tagesanzeiger vom 23. Mai 2014, abgerufen am 5. Januar 2014