Homotoxikologie: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine konventionelle medizinische Therapie mit Medikamenten soll nach Reckeweg zu einer ''Rückvergiftung'' führen und sei häufig schädlich für den Patienten. Reckeweg behauptete unter anderem, die Behandlung einer Mandelentzündung mit Antibiotika könne auf diese Weise Leukämie auslösen. | Eine konventionelle medizinische Therapie mit Medikamenten soll nach Reckeweg zu einer ''Rückvergiftung'' führen und sei häufig schädlich für den Patienten. Reckeweg behauptete unter anderem, die Behandlung einer Mandelentzündung mit Antibiotika könne auf diese Weise Leukämie auslösen. | ||
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Version vom 9. November 2008, 22:41 Uhr
Die Homotoxikologie (auch: Moderne Homöopathie) ist eine alternativmedizinische Hypothese und gleichnahmige Behandlungsmethode mit Bezügen zur Homöopathie, die auf den deutschen Arzt Hans Heinrich Reckeweg (1905-1985) zurückgeht. Reckeweg machte seine Ansichten zur Homotoxikologie in den vierziger Jahren publik.
Reckeweg begleitete seine Hypothese der Homotoxikolie mit pauschalen medizinkritischen Aussagen.
Die Annahmen von Reckeweg widersprechen Erkenntnissen der wissenschaftlichen Medizin, es gibt keine unabhängigen Studien, die die Wirksamkeit der Homotoxikologie belegen. Auch für die Existenz von Sutoxinen gibt es keine wissenschaftlichen Belege, es handelt sich um Spekulationen.
Theorien zur Krankheitsentstehung
Nach Ansicht von Reckeweg sind sämtliche Erkrankungen des Menschen (als sogenannte Homotoxikosen) monokausal durch Gifte bedingt, die Reckeweg Homotoxine nannte. Bei der Krankheitsentstehung spielt jedoch auch die individuelle Konstitution eine weitere Rolle. Die Homotoxine führen der Theorie zufolge zu einer Störung von ungenau beschriebenen Fliessgleichgewichten im Organismus. Letzter Schritt einer Homotoxinvergiftung wäre nach Entzündungsstadien letztendlich die Krebserkrankung.
Homotoxine
Nach Reckeweg versuche der Körper kontinuierlich bestimmte Gifte durch Ausscheidungen und Absonderungen auszuscheiden (Schweiss, Urin, Kot, Eiter). Gelinge dies nicht un ausreichender Weise, oder würden gar Medikamente (als Gifte) eingenommen, so käme es zur Krankheit.
Reckeweg beschrieb mehrere Homotoxine, wobei er acht verschiedene sogenannte Sutoxine als entscheidend einstufte. Dabei soll es sich um Giftstoffe handeln, die in Schweinefleisch enthalten sein sollen. Zu den Sutoxinen zählte er u.a. Cholesterin, Wachstumshormone, Sexualhormone und das Grippevirus. Nach Reckeweg soll der Verzehr von Schweinefleisch demnach zur Krankheit führen. Bei regelmäßigem Verzehr von Schweinefleisch ersetze Gewebe des Schweins allmählich menschliches Körpergewebe. Das von Reckeweg vorhergesagte Ergebnis: Schweinefleischesser werden im Laufe der Zeit den Tieren ähnlich, die sie verspeisen.“
Homotoxikologie als alternativmedizinische Therapie
Therapeutisch sollen bestimmte Antihomotoxika zu einer Entgiftung des Körpers führen, die homöopathischen Komplexmittel und Isopathika entsprechen. Homotoxikoloen wenden vor allem homöopathische Suis-Organ-Präparate an, die aus Organgewebe von Schweinen gewonnen und injiziert werden, sowie Nosoden. Grundsätzlich wird von den Patienten gefordert, auf den Verzehr von Schweinefleisch zu verzichten.
Eine konventionelle medizinische Therapie mit Medikamenten soll nach Reckeweg zu einer Rückvergiftung führen und sei häufig schädlich für den Patienten. Reckeweg behauptete unter anderem, die Behandlung einer Mandelentzündung mit Antibiotika könne auf diese Weise Leukämie auslösen.
Als sogenannte grosse antihomotoxischen Mittel gelten: Aesculus comp. Atropinum comp. Causticum comp. Cerebrum comp. Chelidonium HC Coenzyme comp. Cor comp. Cutis comp. Discus comp. Echinacea comp. Euphorbium comp. Ginseng comp. Glyoxal comp. Hepar comp. Leptandra comp. Lymphomyosot Molybdän comp. Mucosa comp. Ovarium comp. Placenta comp. Psorinoheel Solidago comp. Spascupreel Strophanthus comp. Testis comp. Thalamus comp Thyreoidea comp. Tonsilla comp. Ubichinon comp Viscum comp.
Literatur
- Stiftung Warentest: Die andere Medizin. Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden, Berlin, 2. Aufl. 1992, S. 184 f.
- Ernst E, Schmidt K, Homotoxicology--a review of randomised clinical trials., in Eur J Clin Pharmacol., 60/2004, S.299–306. PMID 15197516