Nanophotonentherapie: Unterschied zwischen den Versionen
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Am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme<ref>Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS, Maria-Reiche-Str. 2, D-01109 Dresden</ref>, Fraunhofer-Institut für Strahlen- und Plasmatechnik (ebenfalls Dresden)<ref>Fraunhofer-Institut für Strahlen- und Plasmatechnik, Medizinsche Applikationen, Winterbergstr. 28, D-01277 Dresden</ref> und Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP Dresden)<ref>Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, Winterbergstraße 28, D-01277 Dresden</ref> wurde 2012 eine Masterarbeit zum Thema Nanophotonentherapie akzeptiert.<ref>Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentechnologie auf in vitro-Zellkulturen; Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades “Master of Science” – Fraunhofer-Institut; 2012</ref> Des weiteren wurden zwei Studien zum Thema durchgeführt.<ref>Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentherapie auf in vitro Zellkulturen; Studie: Fraunhofer-Institut; Dr. Christiane Wetzel, Diplm. Chem. Jessy Schönfelder; 2010</ref><ref>Studie zur Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentherapie auf in-vitro Zellkulturen – Einfluss auf die intrazelluläre ATP-Produktion, Einfluss auf entzündliche Prozesse, Einfluss auf die Zellmorphologie, Einfluss auf den Zellzyklus, Fraunhofer-Institut; 2013</ref>. | Am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme<ref>Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS, Maria-Reiche-Str. 2, D-01109 Dresden</ref>, Fraunhofer-Institut für Strahlen- und Plasmatechnik (ebenfalls Dresden)<ref>Fraunhofer-Institut für Strahlen- und Plasmatechnik, Medizinsche Applikationen, Winterbergstr. 28, D-01277 Dresden</ref> und Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP Dresden)<ref>Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, Winterbergstraße 28, D-01277 Dresden</ref> wurde 2012 eine Masterarbeit zum Thema Nanophotonentherapie akzeptiert.<ref>Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentechnologie auf in vitro-Zellkulturen; Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades “Master of Science” – Fraunhofer-Institut; 2012</ref> Des weiteren wurden zwei Studien zum Thema durchgeführt.<ref>Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentherapie auf in vitro Zellkulturen; Studie: Fraunhofer-Institut; Dr. Christiane Wetzel, Diplm. Chem. Jessy Schönfelder; 2010</ref><ref>Studie zur Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentherapie auf in-vitro Zellkulturen – Einfluss auf die intrazelluläre ATP-Produktion, Einfluss auf entzündliche Prozesse, Einfluss auf die Zellmorphologie, Einfluss auf den Zellzyklus, Fraunhofer-Institut; 2013</ref>. | ||
− | In der Masterarbeit der Biomedizinischen Laboreinheit des Fraunhofer FEP ist | + | In der Masterarbeit der Biomedizinischen Laboreinheit des Fraunhofer FEP ist von Photonen die Rede, die im Rahmen einer Lichttherapie und der Akupunktur eingesetzt würden. In der Arbeit findet sich dennoch der Satz: |
:''..Die Nanophotonentechnologie ist eine äußere Anwendung. D.h. frequenzbelegte Lichtimpulse, sogenannte Nanophotonen, werden in der Praxis über LEDs auf die Haut des Menschen appliziert..'' | :''..Die Nanophotonentechnologie ist eine äußere Anwendung. D.h. frequenzbelegte Lichtimpulse, sogenannte Nanophotonen, werden in der Praxis über LEDs auf die Haut des Menschen appliziert..'' | ||
Die Masterarbeit selbst ist eine in vitro Studie mit einer Fibroblastenkultur. Die dazugehörige Studie wird als Auftragsarbeit definiert. Über eine Kontrolle und Verblindung wird nicht berichtet. Die Ergebnisse der Masterarbeit lassen sich nicht ohne weiteres auf eine Anwendung am Menschen übertragen, die Arbeit ist auf Grund der Methodik auch nicht geeignet eine Wirksamkeit der Methode Nanophotonentherapie beim Menschen zu belegen. | Die Masterarbeit selbst ist eine in vitro Studie mit einer Fibroblastenkultur. Die dazugehörige Studie wird als Auftragsarbeit definiert. Über eine Kontrolle und Verblindung wird nicht berichtet. Die Ergebnisse der Masterarbeit lassen sich nicht ohne weiteres auf eine Anwendung am Menschen übertragen, die Arbeit ist auf Grund der Methodik auch nicht geeignet eine Wirksamkeit der Methode Nanophotonentherapie beim Menschen zu belegen. |
Version vom 26. Dezember 2014, 00:14 Uhr
Die Nanophotonentherapie ist eine pseudomedizinische Behandlungsmethode, die eine Weiterentwicklung einer BCR-Therapie (Biologische Zellregulation der Firma Luxxamed) sein soll. Zur Anwendung kommen dabei Lichtblitze von LED-Lämpchen, die so genannte "Nanophotonen" aussenden sollen. Bei der BCR-Therapie kommen Mikroströme gemeinsam mit der Nanophotonen-Bestrahlung zur Anwendung.
Die Nanophotonentherapie soll laut Befürwortern zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen geeignet sein. Sie solle auch im Sinne einer Lichtakupuntur und Ohrakupunktur einsetzbar sein.
Bezeichnungen zur Methode sind angeblich markenrechtlich geschützt. Die Erfinder geben außerdem an, daß die gemeinte Anwendnung mit Nanophotonen patentiert sei. Die Rechte sollen demnach bei der Firma Luxxamed aus Kassel[1] liegen. Eine Durchsicht beim deutschem DPMA Ende 2014 ergibt jedoch, daß die Wortmarkeneintragung zu "Nanophotonen" für die Firma Walitschek Medizintechnik GmbH aus Staufenberg bei Kassel im Jahre 2009 scheiterte ("Eintragung nicht möglich").[2]
Methode
Bei dieser Methode werden aus einem Therapiegerät der Firma Luxxamed Lichtimpulse über einen herkömmlichen Lichtleiter auf die Hautoberfläche des Menschen projeziert. Die Lichtimpulse sollen dabei bestimmten Programmen folgen, die im Therapiegerät gespeichert sind. Wählbar sind dabei "Organfrequenzen" für eine "gezielte Therapie der Körper- oder Ohrakupunkturpunkte".
Der Einwirkort der LED-Lichtstrahlung orientiert sich unter anderem an den so genannten Meridianen, die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt sind, und deren Existenz bislang nicht bewiesen ist.
Die Behandlung soll über einen Zeitraum von zehn Tagen täglich erfolgen.
Hintergrund der Hautbestrahlung ist die Annahme, daß Licht im menschlichen Körper eine Rolle bei der Energieerzeugung spiele, allerdings handele es sich dabei zumeist um nicht sichtbares Licht. Laut einer weiteren Hypothese lasse eine angenommene Lichtstrahlung einzelner Zellen "an Energie" und "an Intensität" nach, wenn es zu einer Zellschädigung käme. Analoge Annahmen sind auch von Fritz Albert Popp bekannt, dem Erfinder der hypothetisch gebliebenen Biophotonen. Die Lichtbestrahlung im Rahmen der Nanophotonentherapie soll der behaupteten Abnahme der zellulären Lichtstrahlung abhelfen und therapeutisch nützlich sein, da ein "Energiefeld" geschaffen werde. Laut einer Spekulation hätten die zugeführten Nanophotonen bei gesunden Zellen keinerlei Auswirkungen. Wie generell bei Therapievorschlägen aus diesem pseudomedizinischen Bereich soll die Anwendung nebenwirkungsfrei sein. Auf welche Weise die ansonsten wenig lichtdurchlässige Haut die Nanophotonen das unter der Haut liegende Gewebe erreichen sollen, und in welchem Ausmaß, wird nicht dargelegt.
Eine Masterarbeit und zwei Studien am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme in Dresden soll laut Anbieter Luxxamed und laut Werbung dieses in der wissenschaftlichen Medizin völlig unbekannte Prinzip und die daraus abgeleiteten Spekulationen belegen.
Beteiligung Fraunhofer-Institute zur Nanophotonentherapie
Am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme[3], Fraunhofer-Institut für Strahlen- und Plasmatechnik (ebenfalls Dresden)[4] und Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP Dresden)[5] wurde 2012 eine Masterarbeit zum Thema Nanophotonentherapie akzeptiert.[6] Des weiteren wurden zwei Studien zum Thema durchgeführt.[7][8].
In der Masterarbeit der Biomedizinischen Laboreinheit des Fraunhofer FEP ist von Photonen die Rede, die im Rahmen einer Lichttherapie und der Akupunktur eingesetzt würden. In der Arbeit findet sich dennoch der Satz:
- ..Die Nanophotonentechnologie ist eine äußere Anwendung. D.h. frequenzbelegte Lichtimpulse, sogenannte Nanophotonen, werden in der Praxis über LEDs auf die Haut des Menschen appliziert..
Die Masterarbeit selbst ist eine in vitro Studie mit einer Fibroblastenkultur. Die dazugehörige Studie wird als Auftragsarbeit definiert. Über eine Kontrolle und Verblindung wird nicht berichtet. Die Ergebnisse der Masterarbeit lassen sich nicht ohne weiteres auf eine Anwendung am Menschen übertragen, die Arbeit ist auf Grund der Methodik auch nicht geeignet eine Wirksamkeit der Methode Nanophotonentherapie beim Menschen zu belegen.
Nanophotonen
Der Begriff Nanophoton entspricht in der wissenschaftlichen Physik keinem bekannten Elementarteilchen oder Konzept. Aus Sicht der Erfinder der Nanophotonentherapie sollen die Nanophotonen laut eigener pseudowissenschaftlicher Wortwahl "frequenzbelegte Lichtimpulse" sein. Ein Sinn ist aus der Kombination dieser beiden Worten nicht erkennbar.
Hinweise
- Nanophoton ist der Name einer japanischen Firma
- Das Journal of Nanophotonics (JNP) ist der Name einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift.
In beiden Fällen ist kein Zusammenhang zum postulierten Elementarteilchen eines Nanophoton erkennbar.
siehe auch
Literatur
- Patrick Walitschek: "Lichttherapie: Biokybernetik, LED Licht bei Entzündungen", Broschüre, 25. Dezember 2013, epubli GmbH
Quellennachweise
- ↑ Luxxamed GmbH, Fiedlerstr. 20, D-34127 Kassel
Geschäftsführer: Patrick Walitschek - ↑ Marke Nanophotonen, Aktenzeichen DE3020090424829, Bestandsart Eintragung nicht möglich. Anmeldetag 17.07.2009 Inhaber Walitschek Medizintechnik GmbH, 34355 Staufenberg, DE
- ↑ Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS, Maria-Reiche-Str. 2, D-01109 Dresden
- ↑ Fraunhofer-Institut für Strahlen- und Plasmatechnik, Medizinsche Applikationen, Winterbergstr. 28, D-01277 Dresden
- ↑ Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, Winterbergstraße 28, D-01277 Dresden
- ↑ Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentechnologie auf in vitro-Zellkulturen; Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades “Master of Science” – Fraunhofer-Institut; 2012
- ↑ Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentherapie auf in vitro Zellkulturen; Studie: Fraunhofer-Institut; Dr. Christiane Wetzel, Diplm. Chem. Jessy Schönfelder; 2010
- ↑ Studie zur Ermittlung des Einflusses der Nanophotonentherapie auf in-vitro Zellkulturen – Einfluss auf die intrazelluläre ATP-Produktion, Einfluss auf entzündliche Prozesse, Einfluss auf die Zellmorphologie, Einfluss auf den Zellzyklus, Fraunhofer-Institut; 2013