Rolf Kron: Unterschied zwischen den Versionen
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:''"Homöopathische Arzneimittel gehören nicht in Kinderhände und müssen dementsprechend aufgehoben werden. Hochpotenzen'' […] ''eignen sich allgemein nicht für eine dauerhafte Einnahme! In Akutfällen reichen Einzelgaben aus, d.h. 2-3 [[Globuli]] trocken auf die Zunge. Wiederholungen der Hochpotenzen in kurzen Abständen können schaden."'' [sic!] | :''"Homöopathische Arzneimittel gehören nicht in Kinderhände und müssen dementsprechend aufgehoben werden. Hochpotenzen'' […] ''eignen sich allgemein nicht für eine dauerhafte Einnahme! In Akutfällen reichen Einzelgaben aus, d.h. 2-3 [[Globuli]] trocken auf die Zunge. Wiederholungen der Hochpotenzen in kurzen Abständen können schaden."'' [sic!] |
Version vom 12. August 2014, 13:18 Uhr
Rolf Kron ist ein praktischer Arzt, Homöopath und Impfgegner aus Kaufering. Kron ist rein privatärztlich tätig und hat keine Kassenzulassung.[1] Neben der Homöopathie bietet er in seiner Praxis „psychologische Interventionen“, Ernährung und Nahrungsergänzung, begleitende Kräuter- und Phytotherapie, biologische Krebstherapie, Akupunktur und Ohrakupunktur, Musiktherapie und therapeutische Trommelkurse speziell bei ADHS sowie Osteopathie und craniosacrale Therapie an.[2] Kron beruft sich in seiner Impfkritik auf Gerhard Buchwald.
Angstmache vor Impfungen
Kron verbreitet mit seiner Propaganda Ängste vor Impfungen, indem er unbewiesene Anekdoten über Krankheiten von Patienten seiner Praxis in Verbindung mit Impfungen bringt. Zahlen und Belege für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und der Impfung liefert er nicht. Auch die pauschale Behauptung, dass ungeimpfte Kinder gesünder seien, wird nicht belegt. Die Ausführungen Krons zu den verschiedenen Themen rund ums Impfen erweisen sich bei näherem Hinsehen als unwissenschaftlich, falsch und irreführend. Aufgrund der Fülle an Falschinformationen kann dieser Artikel nur einen kurzen Überblick dazu liefern.
Eine Masche der Angstmache vor Impfungen ist die Überbewertung angeblicher Impfschäden: So behauptet er insbesondere einen Zusammenhang zwischen Impfungen und dem Plötzlichen Kindstod,[3] Asthma, Neurodermitis, Allergien, häufigeren Mittelohrentzündungen, Autismus, ADHS, Epilepsie und Diabetes.[4] Diese Zusammenhänge will er in einer eigenen Studie, die auf einer einfachen online- oder brieflichen Patientenbefragung beruht, festgestellt haben. Die Studie entspricht allerdings nicht den wissenschaftlichen Mindeststandards. Es ist nicht einmal die Methode zur Auswertung der Datensätze beschrieben, Angaben zu den Befragten (z.B. Patientenauswahl, Angabe des Alters, Geschlecht, Vorerkrankung) fehlen und es dominieren subjektive Angaben (z.B. Zufriedenheit mit der Nichtimpfung) bzw. irrelevante Informationen (wurden die Kinder in Tragetüchern getragen und wie lange, Angaben zu homöopathischen Behandlungen). Kron lässt, wie andere Impfgegner auch, unbeachtet, dass in der vormaligen DDR die Durchimpfungsrate viel höher war, die Rate an allergischen Erkrankungen aber viel niedriger als in der Altbundesrepublik. Diese Daten widersprechen somit Krons Behauptungen. Der Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus ist widerlegt. Diese Annahme beruhte auf einer Datenfälschung von Andrew Wakefield.
Kron zweifelt Sicherheit von Impfstoffen an: So bezeichnet er die in einer Impfdosis enthaltenen Stoffe pauschal als Gifte, wobei einige Stoffe keine Gifte sind und er zudem nicht differenziert, ab welcher Dosis ein einzelner Stoff toxisch ist und welche Mengen in einer Impfdosis enthalten sind.[5] Krons Aussagen sind demnach unwissenschaftlich, irreführend und ungeeignet, die gesundheitlichen Aspekte von Impfungen bewerten zu können. Folgende Stoffe bezeichnet Kron als „Gifte“:
- Thiomersal: Dieser Stoff ist bereits in sehr geringen Konzentrationen keimhemmend und wird daher auch in Konzentrationen verwendet, die nicht akuttoxisch sind. Zudem enthalten heutige Einzeldosis-Impfstoffe in der Regel kein Thiomersal mehr.
- Aluminiumhydroxid: Die mit einer Impfdosis verabreichte Menge an Aluminiumhydroxid ist geringer als diejenige, die in vielen Lebensmitteln enthalten ist, und damit unschädlich. Viele Impfstoffe enthalten als Adjuvans statt Aluminiumhydroxid Squalen.
- Formaldehyd wird bei der Herstellung einiger Impfstoffe zur Inaktivierung der Erreger eingesetzt. Der Restgehalt an Formaldehyd in Impfstoffen liegt deutlich unter der Schwelle zur Toxizität (0,2g/l und darunter).
- Fremdeiweiße: Diese Proteine sind keine Gifte, sondern der eigentliche Stoff, gegen den eine Immunität aufgebaut werden soll. Es handelt sich dabei um Antigene des jeweiligen Erregers, inaktivierte Erreger oder Bestandteile seiner Hülle. Ein weiteres Fremdeiweiß ist Hühnereiweiß, das als Rest des Kulturmediums jedoch im Reinigungsverfahren weitgehend entfernt wird, sodass Impfungen auch für Allergiker nicht mehr kontraindiziert sind.
- Antibiotika sind ebenfalls in den eingesetzten Dosierungen für den Menschen ungiftig und stellen in den verwendeten Dosierungen für Allergiker nur ein geringes Risiko dar.
- Squalen: ist in den verwendeten Mengen in Impfstoffen nicht toxisch.
- Phenoxyethanol ist ein Konservierungsmittel und kommt in ungiftigen Konzentrationen zum Einsatz.
- Polysorbate sind Emulgatoren und nicht toxisch. Sie werden auch als Lebensmittelzusatzstoffe verwendet.
- Polygeline werden als Stabilisator verwendet. Sie sind Abkömmlinge von Gelatine und ungiftig. Sie kommen auch in Lebensmitteln vor.[6]
Kron zweifelt ferner Nutzen von Impfungen an, indem er behauptet, Antikörper vermittelten keinen Schutz und beim Diphterietoxin handele es sich um ein Gift, gegen das keine Immunität aufgebaut werden kann. Dazu vergleicht er das Diphterietoxin in unzulässiger Weise mit giftigen Schwermetallen. Das Diphterietoxin ist jedoch ein Eiweiß, gegen das sehr wohl eine Immunität aufgebaut werden kann.
Eine weitere Masche ist das Säen subtilen Misstrauens gegen Institutionen wie das Robert-Koch-Institut (RKI), das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), die ständige Impfkommission (STIKO) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO), indem ihnen Bestechlichkeit durch Sponsoring unterstellt wird.[7]
Vortragstätigkeit
Kron verbreitet seine Ansichten unter anderem durch eine rege Vortragstätigkeit, Symposien und Stammtische an Institutionen, wo er seine Klientel vermutet: in Schulen, Kindergärten, Volkshochschulen, Geburtshäusern und Homöopathieeinrichtungen. Sein Anliegen ist vor allem Impfkritik und Homöopathie, oft beides kombiniert, so wie in einem Vortrag über die homöopathische Behandlung von Impfschäden. Sogar an der Volkshochschule Buchloe versucht er sich als Referent zu etablieren. Allerdings sind für 2014 keine Veranstaltungen mit ihm gelistet.[8] Sein sogenanntes Impfsymposium in Chemnitz, geplant am 20./21. März 2015, hat das Motto: „Ungeimpfte sind gesünder!“[9]
Homöopathie
Kron hat als Anhänger der Homöopathie eine homöopathische Reise- und Notfallapotheke mit entsprechenden Arzneimittelbildern, d.h. Symptomen, die mit dem jeweiligen Mittel beseitigt werden sollen, zusammengestellt. Angesichts des nicht vorhandenen Wirkstoffgehalts von homöopathischen Hochpotenzen erscheinen seine dort gegebenen Warnhinweise deplatziert und absurd:[10]
- "Homöopathische Arzneimittel gehören nicht in Kinderhände und müssen dementsprechend aufgehoben werden. Hochpotenzen […] eignen sich allgemein nicht für eine dauerhafte Einnahme! In Akutfällen reichen Einzelgaben aus, d.h. 2-3 Globuli trocken auf die Zunge. Wiederholungen der Hochpotenzen in kurzen Abständen können schaden." [sic!]
Diese „Warnhinweise“ suggerieren dem unkundigen Leser, dass homöopathische Hochpotenzen wirksame Arzneimittel seien.
Sonstiges
Seinen Angaben zum Werdegang zufolge hat Kron auch Weiterbildungen in weiteren, teils pseudomedizinischen Bereichen absolviert: Ohrakupunktur, Neurolinguistisches Programmieren, Familienaufstellen, Festhaltetherapie, Meditationstechniken, Paar- und Sexualtherapie und Erziehungsberatung. [11]
Quellenverzeichnis
- ↑ www.rolf.kohn.de//pages/praxis/behandlungsgebuehren.php
- ↑ www.rolf.kohn.de//pages/zu-den-verschiedenen-therapiemöglichkeiten.php
- ↑ www.rolf.kron.de//media/Studie%20ohne%20Tetanus.pdf
- ↑ www.rolf.kron.de//pages/impfen/studie-2008---sind-geimpfte-gesuender.php
- ↑ www.rolf.kron.de//pages/impfen/impfstoffe-ihre-risiken-und-nebenwirkungen/herstellungsverfahren-der-impfstoffe/giftige-inhaltsstoffe-der-impfstoffe.php
- ↑ K. Weißer; I. Barth • B. Keller-Stanislawski: Sicherheit von Impfstoffen Bundesinstitut für Sera und Impfstoffe (PEI), Paul-Ehrlich-Institut, Langen, Bundesgesundheitsbl 2009, Springer-Verlag 2009
- ↑ www.rolf-kron.de//pages/sponsoren.php
- ↑ https://vhs-buchloe.de/Programmbereich/p-cmx530da34bb3895/mp-Gesundheit/rp-cmx530da34bb3895/cmx530da34bb3895.html
- ↑ www.rolf-kron.de//pages/vortraege-symposien-und-stammtische/vortraege-mit-rolf-kron.php
- ↑ www.rolf-kron.de//pages/die-homoeolathische-notfallapotheke.php
- ↑ www.rolf.kohn.de//pages/praxis/werdegang.php