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| ==Wirksamkeit== | | ==Wirksamkeit== |
− | Die Fachliteratur belegt die Behauptungen der Befürworter allerdings nicht. Kristof et al. (1998) veröffentlichten eine Literaturübersicht mit folgenden Ergebnissen: <ref name='Kristof'>Kristof O, Schlumpf M, Saller R: Fussreflexzonenmassage - Praxis und Evaluation. Forschr Med, 116, 50-54, 1998</ref> | + | Die Fachliteratur belegt die Behauptungen der Befürworter allerdings nicht. Kristof et al. veröffentlichten eine Literaturübersicht mit folgenden Ergebnissen: <ref name='Kristof'>Kristof O, Schlumpf M, Saller R: Fussreflexzonenmassage - Praxis und Evaluation. Forschr Med, 116, 50-54, 1998</ref> |
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− | Bei Bronchialasthma versagte die FRZM.<ref name='Peterson'> </ref> In den Studien von Engquist und Vibe-Hansen (1977) und Lafuente et al. (1993), die insgesamt 46 Patienten repräsentierten, hatte die für die Patienten verblindete Untersuchung keinen Einfluss auf die Schmerzempfindung. <ref name='Vibe'>Baerkgaard N, Vibe-Hansen H: Ureterstensanfald og zoneterapi. Ugeskr Laeger 143, 676-678, 1981</ref> | + | Bei Bronchialasthma versagte die FRZM.<ref name='Peterson'> </ref> In den Studien von Engquist und Vibe-Hansen (1977) und Lafuente et al. (1993), die insgesamt 46 Patienten repräsentierten, hatte die für die Patienten verblindete Untersuchung keinen Einfluss auf die Schmerzempfindung.<ref name='Vibe'>Baerkgaard N, Vibe-Hansen H: Ureterstensanfald og zoneterapi. Ugeskr Laeger 143, 676-678, 1981</ref> |
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− | Bei Baerkgaard und Vibe-Hansen (1981) hingegen waren Verbesserungen unter korrekter FRZM zu erkennen. In ihrer Studie fand sich in der Untersuchungsgruppe bei neun Patienten ein "verminderter Schmerz" (gemessen an der Zeit bis zur ersten Schmerzmitteleinnahme). In der "falsch" behandelten Kontrollgruppe hatten nur zwei Patienten eine weniger als eine Stunde dauernde Schmerzlinderung, während 18 weitere Kontrollpatienten keine Schmerzlinderung erfuhren. <ref name='Vibe'></ref> Allerdings betrug die Beobachtungszeit nur vier Stunden und die Verteilung der Erkrankungsschwere der Patienten zu Beginn ihrer Nierensteinkolik war nicht geklärt. Eventuell war der wahre Grund für das bessere Abschneiden korrekt FRZM-behandelter Patienten das überproportional häufigere Vorliegen kleinerer Harnleitersteine bei der Untersuchungsgruppe. Solche Harnleitersteine gehen schneller ab bzw. erzeugen kürzere und weniger heftige Koliken. | + | Bei Baerkgaard und Vibe-Hansen hingegen waren Verbesserungen unter korrekter FRZM zu erkennen. In ihrer Studie fand sich in der Untersuchungsgruppe bei neun Patienten ein "verminderter Schmerz" (gemessen an der Zeit bis zur ersten Schmerzmitteleinnahme). In der "falsch" behandelten Kontrollgruppe hatten nur zwei Patienten eine weniger als eine Stunde dauernde Schmerzlinderung, während 18 weitere Kontrollpatienten keine Schmerzlinderung erfuhren.<ref name='Vibe'></ref> Allerdings betrug die Beobachtungszeit nur vier Stunden und die Verteilung der Erkrankungsschwere der Patienten zu Beginn ihrer Nierensteinkolik war nicht geklärt. Eventuell war der wahre Grund für das bessere Abschneiden korrekt FRZM-behandelter Patienten das überproportional häufigere Vorliegen kleinerer Harnleitersteine bei der Untersuchungsgruppe. Solche Harnleitersteine gehen schneller ab bzw. erzeugen kürzere und weniger heftige Koliken. |
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− | In der 60 Patienten umfassenden Studie von Eichelberger (1993) erhielten alle Frauen 15 Minuten täglich FRZM und zwar 2-4 Tage vor einer geplanten Entfernung eines Blasenkatheters, der wegen eines postoperativen Harnverhalts gelegt werden musste. Jeweils 30 Frauen erhielten entweder ein die Blasenmuskelspannung anregendes Mittel (Flunarizin) oder Placebo. In beiden Behandlungsgruppen musste gleich häufig nochmals katheterisiert werden, weil nach Entfernung des ersten Katheters die Blasenfunktion nicht einsetzte. <ref name='Eichelberger'></ref> | + | In der 60 Patienten umfassenden Studie von Eichelberger erhielten alle Frauen 15 Minuten täglich FRZM und zwar 2-4 Tage vor einer geplanten Entfernung eines Blasenkatheters, der wegen eines postoperativen Harnverhalts gelegt werden musste. Jeweils 30 Frauen erhielten entweder ein die Blasenmuskelspannung anregendes Mittel (Flunarizin) oder Placebo. In beiden Behandlungsgruppen musste gleich häufig nochmals katheterisiert werden, weil nach Entfernung des ersten Katheters die Blasenfunktion nicht einsetzte.<ref name='Eichelberger'></ref> |
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− | Die Patientinnen von Oleson und Flocco (1993), bei denen die Kontrollgruppe an den "falschen" FRZM-Zonen stimuliert wurde, schätzten die Behandlung alle als angenehm und entspannend ein. Anhand eines etwas kritikwürdigen Symptomenscores ohne die Verwendung objektiv nachprüfbarer Kriterien kamen die Autoren zur Erkenntnis, dass die korrekt behandelten Frauen subjektiv die Behandlung häufiger als positiv einschätzten als die falsch behandelten Frauen. <ref name='Oleson'></ref> | + | Die Patientinnen von Oleson und Flocco, bei denen die Kontrollgruppe an den "falschen" FRZM-Zonen stimuliert wurde, schätzten alle die Behandlung als angenehm und entspannend ein. Anhand eines etwas kritikwürdigen Symptomenscores ohne die Verwendung objektiv nachprüfbarer Kriterien kamen die Autoren zur Erkenntnis, dass die korrekt behandelten Frauen subjektiv die Behandlung häufiger als positiv einschätzten als die falsch behandelten Frauen.<ref name='Oleson'></ref> |
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− | Kristof et al. (1998) sind der Auffassung, dass Reflextherapeuten, die als Fachkundige über die Therapieform Bescheid wussten, ggf. unbewusst die Patienten in den Studien hätten beeinflussen können. <ref name='Kristof'></ref> Diesen Effekt in klinischen Studien zu kontrollieren, ist jedoch schwierig. Gesicherte Daten über die Wirksamkeit der FRZM liegen bis heute nicht vor. Mehr als einen [[Wellness|Wohlfühleffekt]] der Massage am Fuß bewirkt die FRZM nicht. | + | Kristof et al. sind der Auffassung, dass Reflextherapeuten, die als Fachkundige über die Therapieform Bescheid wussten, ggf. unbewusst die Patienten in den Studien hätten beeinflussen können.<ref name='Kristof'></ref> Diesen Effekt in klinischen Studien zu kontrollieren ist jedoch schwierig. Gesicherte Daten über die Wirksamkeit der FRZM liegen bis heute nicht vor. Mehr als einen [[Wellness|Wohlfühleffekt]] der Massage am Fuß bewirkt die FRZM nicht. |
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| ==Rechtliches== | | ==Rechtliches== |