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===Verbreitung in Indien===
 
===Verbreitung in Indien===
Befürworter alternativer Methoden behaupten, dass in Indien die Ayurveda besonders häufig praktiziert werde. So meint Lindner (1997): ''Heute werden ca. zwei Drittel der Einwohner Indiens medizinisch primär über ayurvedisch tätige Ärzte versorgt''.<ref>Lindner M: Komplementärmedizin. in: Hentschel, Chr. (Hrsg.): Naturheilverfahren, Homöopathie und Komplementärmedizin. Chapman & Hall, Weinheim, S.340-342, 1997</ref> Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Die Realität beschreibt ein Bericht des indischen Arztes Durgawale (1998).<ref>Durgawale PM: Practice of self medication among slum-dwellers. Ind J Publ Health 42 (Nr.2): 53-55, 1998</ref> Das Urban Health Training Centre (UHTC) startete in den Slums von Karad im Bezirk Satara im westlichen Teil des Distrikts Maharashtra eine Umfrage unter 650&nbsp;Slumbewohnern. 34,5% der befragten Bewohner therapierten sich selbst und zwar primär bei Schmerzen&nbsp;(84%), Husten&nbsp;(78%) und Fieber&nbsp;(78%). Bei Durchfall lag die Eigentherapierate bei&nbsp;31% und bei Atembeschwerden betrug sie&nbsp;26%. Von der Mehrzahl der Slumbewohner wurden konventionelle hochschulmedizinische Präparate&nbsp;(78%) eingenommen. Andere Medikamente wie ayurvedische Mittel&nbsp;(4%) oder traditionelle Arzneimittel&nbsp;(4%) spielten nur eine untergeordnete Rolle. [[Homöopathie|Homöopathika]] wurden übrigens überhaupt nicht verwendet. Die Medikamente wurden in Taschen&nbsp;(68%), Töpfen&nbsp;(7%) oder ungesichert in der Behausung&nbsp;(23%) aufbewahrt. Kinder schienen die Medikamente nicht versehentlich zu benutzen, da kein einziger Fall eines Kindes zu ermitteln war, das die Medikamente eingenommen hatte (Smarties-Effekt). Der Grund, warum sich Die Befragten behandelten sich primär aus wirtschaftlichen Gründen selbst&nbsp;(60%), weil kein Geld für die Behandlung durch einen Arzt vorhanden war. Für die Eigenbehandlung gaben&nbsp;47% der Befragten zwischen&nbsp;1-5% ihres Einkommens aus. 28%&nbsp; gaben zwischen&nbsp;6-10%, 21%&nbsp;gaben zwischen&nbsp;11-15% und der Rest bis zu&nbsp;25% ihres Einkommens für die Arzneimittel aus.
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Befürworter alternativer Methoden behaupten, dass in Indien die Ayurveda besonders häufig praktiziert werde. So meint Lindner: ''Heute werden ca. zwei Drittel der Einwohner Indiens medizinisch primär über ayurvedisch tätige Ärzte versorgt''.<ref>Lindner M: Komplementärmedizin. in: Hentschel, Chr. (Hrsg.): Naturheilverfahren, Homöopathie und Komplementärmedizin. Chapman & Hall, Weinheim, S.340-342, 1997</ref> Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Die Realität beschreibt ein Bericht des indischen Arztes Durgawale.<ref>Durgawale PM: Practice of self medication among slum-dwellers. Ind J Publ Health 42 (Nr.2): 53-55, 1998</ref> Das Urban Health Training Centre (UHTC) führte in den Slums von Karad im Bezirk Satara im westlichen Teil des Distrikts Maharashtra eine Umfrage unter 650&nbsp;Slumbewohnern durch. 34,5% der befragten Bewohner therapierten sich selbst und zwar primär bei Schmerzen&nbsp;(84%), Husten&nbsp;(78%) und Fieber&nbsp;(78%). Bei Durchfall lag die Eigentherapierate bei&nbsp;31% und bei Atembeschwerden betrug sie&nbsp;26%. Die Mehrzahl der Slumbewohner nahm konventionelle hochschulmedizinische Präparate&nbsp;(78%) ein. Andere Medikamente wie ayurvedische Mittel&nbsp;(4%) oder traditionelle Arzneimittel&nbsp;(4%) spielten nur eine untergeordnete Rolle. [[Homöopathie|Homöopathika]] wurden überhaupt nicht verwendet. Die Medikamente wurden in Taschen&nbsp;(68%), Töpfen&nbsp;(7%) oder ungesichert in der Behausung&nbsp;(23%) aufbewahrt. Kinder schienen die Medikamente nicht versehentlich zu sich zu nehmen, da kein einziger Fall eines Kindes zu ermitteln war, das die Medikamente eingenommen hatte (Smarties-Effekt). Die Befragten behandelten sich primär aus wirtschaftlichen Gründen selbst&nbsp;(60%), weil kein Geld für die Behandlung durch einen Arzt vorhanden war. Für die Eigenbehandlung gaben&nbsp;47% der Befragten zwischen&nbsp;1-5% ihres Einkommens aus, 28%&nbsp; zwischen&nbsp;6-10%, 21%&nbsp; zwischen&nbsp;11-15% und der Rest gab bis zu&nbsp;25% des Einkommens für Arzneimittel aus.
    
===Verbreitung in Deutschland===
 
===Verbreitung in Deutschland===
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