Exorzismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Zwar werden von der Besessenheit ausdrücklich Geisteskrankheiten abgegrenzt, deren Behandlung ausschließlich in die Kompetenz medizinischer Fachlaute gehört, jedoch ist zum einen die Besessenheit eines Menschen von Dämonen (sowie die Existenz derselben) wissenschaftlich nicht erwiesen, zum anderen ist es schwer, ernste psychische Erkrankungen vor dem Hintergrund der psychischen Auffälligkeiten des Betroffenen auszuschließen und wenn vor dem Ritual das das Urteil unabhängiger Ärzte und Psychologen einzuholen ist.
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Zwar werden von der Besessenheit ausdrücklich Geisteskrankheiten abgegrenzt, deren Behandlung ausschließlich in die Kompetenz medizinischer Fachlaute gehört, jedoch ist zum einen die Besessenheit eines Menschen von Dämonen (sowie die Existenz derselben) wissenschaftlich nicht erwiesen, zum anderen ist es schwer, ernste psychische Erkrankungen vor dem Hintergrund der psychischen Auffälligkeiten des Betroffenen auszuschließen, selbst wenn vor dem Ritual das das Urteil unabhängiger Ärzte und Psychologen einzuholen ist.
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Vor dem Hintergrund der Unbewiesenheit der Existenz von Dämonen ist es zudem unethisch, den Betroffenen psychologische bzw. psychiatrische Hilfe vorzuenthalten.

Version vom 28. Oktober 2008, 15:27 Uhr

Exorzismus ist eine religiöse Praktik zur Austreibung böser Dämonen, Geister oder Teufel bei davon besessenen Menschen, Tieren oder Gegenständen. Der Exorzismus ist Bestandteil katholischer Lehre und Lithurgie.


Besessenheit

Speziell im Christentum wird unter Besessenheit bei einem Menschen ein Zustand verstanden, in dem dieser durch Dämonen o.ä. seiner psychischen Selbstverfügung beraubt und mehr oder weniger zum Spielball dieser - im Christentum immer als destruktiv und zum Reich des Satans gehörig verstandenen - Geistwesen wird. Dabei sollen vor allem folgende Merkmale auftreten: epileptische Anfälle, Wechsel des Charakters, Tobsucht, ungewöhnliche Kräfte, Aggression gegen das Religiöse und psychische Hellsichtigkeit. Heute verstehen wir unter diesen Begriffen vor allem psychiatrische bzw. neurologische Krankheitsbilder wie z.B. Epilepsie, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen oder aber auch neurodegenerative Erkrankungen, die unter dem religiösen Einfluss oder des eigenen Glaubens durchaus einen Eindruck eines – die Umgebung irritierenden – in der betroffenen Person innewohnenden bösen Geistes erlangen können.


Das Ritual der Austreibung

Die Rituale des Exorzismus ist in den verschiedenen Glaubensrichtungen unterschiedlich.


In der römisch-katholischen Kirche wird dabei der einfache Exorzismus vom Großen Exorzismus unterschieden. Der kleine Exorzismus ist z.B. im Taufritus enthalten, da er den Täufling von der Erbsünde befreit. Der Große Exorzismus darf nur von einem Priester durchgeführt werden und bedarf der besonderen Genehmigung des Bischofs. Nach dem Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) dient der Große Exorzismus dazu, „Dämonen auszutreiben oder vom Einfluss von Dämonen zu befreien.

Der Exorzismus wird nach folgendem Schema durchgeführt:

Bedrohung

Namenserfragung

Ausfahrwort

Rückkehrverbot


Kritik

Zwar werden von der Besessenheit ausdrücklich Geisteskrankheiten abgegrenzt, deren Behandlung ausschließlich in die Kompetenz medizinischer Fachlaute gehört, jedoch ist zum einen die Besessenheit eines Menschen von Dämonen (sowie die Existenz derselben) wissenschaftlich nicht erwiesen, zum anderen ist es schwer, ernste psychische Erkrankungen vor dem Hintergrund der psychischen Auffälligkeiten des Betroffenen auszuschließen, selbst wenn vor dem Ritual das das Urteil unabhängiger Ärzte und Psychologen einzuholen ist.

Vor dem Hintergrund der Unbewiesenheit der Existenz von Dämonen ist es zudem unethisch, den Betroffenen psychologische bzw. psychiatrische Hilfe vorzuenthalten.