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VisionWorks ist ein auf Methoden der Psychology of Vision basierendes Programm, das von Sue Allen entwickelt wurde, die Psychology of Vision Master Trainer aus Großbritannien ist. Das Programm wird hauptsächlich auf dem deutschen und britischen Esoterikmarkt angeboten. Verkäufer sind PoV-Trainer, die VisionWorks auf eigenen Webseiten anbieten.
VisionWorks ist für den Einsatz an Schulen durch Lehrer und Schüler konzipiert und behauptet, es könne "junge Menschen mit den Schlüssellebensfertigkeiten ausrüsten, die einem glücklichen und erfolgreichen Leben zugrundeliegen"[1] und wird als veritables Allheilmittel für Unterrichtsprobleme dargestellt:
- "Unsere vorbereiteten, kompletten Arbeitsschemata formen die Schule auf vielfältige Weise. Sie
- steigern Selbstvertrauen, Empathie, Ausdauer und Belastbarkeit
- fördern selbständiges Lernen
- verbessern die Beziehungen im Kollegium
- tragen erheblich dazu bei, aus 'guten' Schulen 'hervorragende' Schulen zu machen."[2]
Verbindungen zwischen VisionWorks und Psychology of Vision
Einem Anbieter zufolge sind die Beziehungen zwischen PoV und VisionWorks wechselseitig:
- "VisionWorks basiert auf der von Chuck und Lency Spezzano geschaffenen PoV-Arbeit und VisionWorks wird von PoV unterstützt. Im wahren Geiste der Zusammenarbeit wird die Arbeit durch diese wechselseitige Beziehung bedeutender und lohnender für alle Beteiligiten. Denn so funktionieren großartige Beziehungen!"[3]
Andererseits wird VisionWorks auch auf den PoV-Webseiten beworben[4] und von PoV organisierte Veranstaltungen mit Sue Allen werden mit Veranstaltungen von VisionWorks verbunden, wie aus der deutschen Facebookseite von VisionWorks ersichtlich wird:
- "Am 25.5.2012 findet im Vorfeld des Workshops von Jeff und Sue Allen von 10-12 Uhr im Wolf-Ferrari Haus in Ottobrunn ein VisionWorks Treffen statt".[5]
Ziele und Methoden von VisionWorks
Das Programm will mit den Versprechen einer leichteren Handhabung von Klassen bzw. des sozialen und emotionalen Lernens und besseren Erfolgs in der Schule und im Leben verschiedene Werkzeuge für Lehrer und Schüler anbieten. Die VisionWorks-Webseiten setzen auch Begriffe ein, die in der Esoterikszene gängig sind:
- "VisionWorks-Programme sind ein praktischer und wirksamer Weg, um einen ganzheitlichen Ansatz beim Wohlergehen und bei der persönlichen Entwicklung von Schülern einzuführen."[6]
Außer dem Versprechen des "praktischen und wirksamen" Weges spricht die Seite ferner von "einsatzbereiten, kompletten Arbeitsschemata", die "die Schule in vielfältiger Weise formen".[7] Dieser Ansatz zeigt auf, dass die Programmentwickler und Verkäufer ein eher mechanistisches Menschenbild haben und davon ausgehen, dass derselbe Input bei jedem Menschen dasselbe Output zur Folge habe, ungeachtet von dessen individuellem Hintergrund, Kultur, persönlicher Disposition etc. Ebenso weist dieser Ansatz darauf hin, dass das Programm im Bereich der Selbstoptimierungssysteme angesiedelt ist, wenn behauptet wird, dass die angebotenen Regeln oder Arbeitsschemata den Schlüssel für jedwedes Problem ihrer Kunden darstellten.
Die Ziele in der Darstellung auf deutschen VisionWorks-Webseiten
Im Vergleich der deutsch- bzw. englischsprachigen Webseiten, über die VisionWorks verkauft wird, sind einige Unterschiede bezüglich der aufgestellten Behauptungen und der Darstellung zu finden. Die deutsche Webseite schreibt:
- "Konflikte und Wut nicht erst beim Ausbruch, sondern durch das richtige Bewusstsein schon in ihrer Entstehung auflösen; Positive emotionale Intelligenz für Schüler; zum Lernen animieren und den Lernprozess verbessern; Emotionen offen und ohne Angriff zu kommunizieren; Klassenzusammhalt steigern; Verstehen und verstanden werden.
- VisionWorks-Proramme rüsten junge Leute mit wichtigen Fähigkeiten für ihr Leben aus, die ihnen selbst, ihrer Schule und der ganzen Gesellschaft nutzen."[8]
Wenn Konflikte und Wut bereits in der Entstehung aufgelöst werden sollen, zielt das Programm offenbar eher darauf ab, Konflikte und Wut zu unterdrücken und nicht auf das Lehren adäquater Möglichkeiten, mit Konflikten und Wut in akzeptabler Weise umzugehen und auch zu lösen, oder Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Frustrationen ausgehalten werden können. Dies führt letztlich nicht zu einem gesteigerten Zusammenhalt, sondern zur Unterdrückung und Verschleierung von Problematiken in einer Atmosphäre des erzwungenen oberflächlichen und unechten Lächelns. Schüler lernen durch ein solches Programm dann nicht, Konflikte zu lösen und Frustrationen auszuhalten, so dass das Programm im Gegensatz zu den Werbeversprechen Schüler eben nicht auf ein erfolgreiches Leben in einer modernen, pluralistischen Gesellschaft vorbereiten kann.
Die Ziele in der Darstellung auf englischen VisionWorks-Webseiten
Die englischsprachigen Seiten befassen sich vorwiegend mit den Stichworten "emotionale Intelligenz" und "praktische Lebensfertigkeiten":
- "VisionWorks Lehrprogramme rüsten junge Menschen mit den Schlüssellebensfertigkeiten aus, auf denen ein glückliches und erfolgreiches Leben basiert.
- Das Entwickeln eines Ansatzes zu emotionaler Bildung in Partnerschaft mit VisionWorks hat erheblich dazu beigetragen, die Lücke zu verringern und aus 'guten' Schulen 'hervorragende' Schulen zu machen."[9]
In diesen Formulierungen spiegelt sich der Ansatz von PoV wider, der das Kundeninteresse mit Versprechen weckt, Wege zu einer erfolgreichen Partnerschaft bzw. Lösungsmöglichkeiten für Partnerschaftsprobleme durch das Belegen von Seminaren und Kursen aufzuzeigen. Gleichzeitig zeigen diese Unterschiede in der Darstellung und Ausrichtung der letztendlichen Ziele auf, dass es sich bei VisionWorks nicht um eine Methode handelt, die auf pädagogischen Methoden und Erkenntnissen basiert.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass der Begriff "life skills", d.h. praktische Lebensfertigkeiten, aus dem Bereich der Sonderpädagogik stammt und dort das Lehren von grundlegenden Alltagsfertigkeiten bezeichnet.
Die Ziele in der Darstellung auf Webseiten von Psychology of Vision
Die deutschsprachige bzw. die Sektion für "Mainland Europe" der Webseite von Psychology of Vision bewirbt das VisionWorks-Programm ebenfalls und stellt zwei Komplexe von Vorteilen auf, einer für Schüler, der zweite für Lehrer:
- VisionWorks für Schüler:
- Hilft ihnen, positivere Entscheidungen hinsichtlich ihres Verhaltens zu treffen
- Aufbau eines unabhängigen Lernverhaltens, einer größeren emotionalen Reife
- Hilft ihnen, sich in der Schule sicherer und eingebundener zu fühlen.[10]
Diese Aufzählung erinnert an Instantlösungen und Abkürzungen, die angeblich innerhalb der kurzen Zeit eines Workshops bewirken, was üblicherweise im Leben eines jahrelangen Reifungsprozesses bedarf. Ebenfalls wird die recht mechanistische Sicht der menschlichen Natur bei PoV in der Annahme deutlich, mit dem "richtigen" Input an Methoden und Techniken müsse bei jedem Menschen dasselbe Ergebnis reproduzierbar sein.
- VisionWorks für Lehrer
- Optimierung der Klassenlehrerstunde durch einfache, sofort nutzbare Module
- Verbesserung des Verhaltens und der Toleranz der Schüler
- Etablierung einer gemeinsamen Sprache, um Konflikte und Meinungsunterschiede zu handhaben.[11]
Dies mag sich beim ersten Lesen für gestresste Lehrer attraktiv anhören, geht aber über eine mechanistische Sicht der menschlichen Natur, wie sie erneut in den zwei ersten Sätzen zum Ausdruck kommt, hinaus. Der Sprachgebrauch enthält zudem eine auffällige Parallele zu den von Scientology betriebenen Neudefinitionen, wenn es heißt, Meinungsunterschiede müssten "gehandhabt" werden. Ferner kann das Etablieren einer gemeinsamen Sprache realiter bedeuten, dass Begrifflichkeiten mit neuer Definition eingeführt werden und eine geschlossene Gruppe daher mit Begriffen kommuniziert, die wegen der Neudefinierung für Außenstehende nicht mehr verständlich ist. Andererseits machen Curricula deutlich, dass unterschiedliche Meinungen nicht "gehandhabt", sondern als ein Ergebnis demokratischen Pluralismus ermutigt werden sollen. Es ist darüber hinaus nicht möglich, Konflikte einfach dadurch zu "handhaben", indem eine gemeinsame Sprache eingeführt wird. Schüler, die solchen Prozeduren ausgesetzt werden, lernen nicht, sich im Pluralismus zurecht zu finden oder bei Vorliegen divergierender Interessen aktiv Lösungen zu suchen. Dieser Kurs kann daher in Bezug auf das Erziehungsziel, Schüler für ihr zukünftiges Leben in einer demokratischen Gesellschaft mit adäquatem Wissen und sozialen Fähigkeiten auszurüsten, recht abträglich wirken.
Kurssystem und Preise
Auch VisionWorks hält eine Reihe verschiedener Programme und Kurse für Lehrer, Schüler und gesamte Schulen vor; Kurse und Materialien sollen auf unterschiedlichem Niveau erhältlich sein.
Kurse in Großbritannien
In Großbritannien können Lehrer ein zweistündiges "Induction Training" buchen, an dem entweder ein Tutorenteam oder das gesamte Kollegium teilnehmen kann: "Was leistet das Training? Es stellt das VisionWorks-Modell für das Lehren emotionalen Wohlbefindens an Schulen vor"; dieser zweistündige Kurs kostet BP 400.[12] Das sogenannte "INSET Training" für Tutorenteams oder ganze Kollegien erstreckt sich über einen Tag: "Was leistet das Training? Es erforscht die VisionWorks-Programme gründlich", kostet BP 600 und verspricht: "Wie hilft das Training? Das Training bettet die Prinzipien in Jahrgänge und Kollegien ein und erweitert die Wirksamkeit des Programms, so dass die fünf Bereiche der emotionalen Intelligenz ein integraler Bestandteil Ihres Schulethos werden".[13]
Weitere angebotene Kurse sind "Schul-INSET: Emotionales Wohlergehen - ein entscheidender Schlüssel für das Lernen" und "Verhalten managen - ein besserer Weg"; die Angebote sind in der zeitlichen Länge variabel und werden als Abendkursus, als Halbtags- sowie als Ganztageskursus zu Preisen zwischen BP 400 und BP 600 angeboten. Beide werden mit folgenden Behauptungen beschrieben:
- "Das Verhalten im Unterricht wird sich verbessern, bessere schulische Resultate und stärkere Bindungen. Kollegium und Schüler werden sich weniger unter Stress fühlen. Die Schulgemeinschaft wird glücklicher" und
- "Sie werden erleben, wie sich das Verhalten im Unterricht durch gesteigertes Selbstwertgefühl und besseres Selbstmanagement verbessert. Beziehungen im Kollegium werden sich deutlich verbessern. Klassen werden ruhiger, daher wird sich das Lernen bei allen verbessern" und
- "In diesem Seminar werden wir die Ursachen des Verhaltens genau erkennen und aufzeigen, wie einfache Strategien Schülern ein neues Bewusstsein und Kraft für eine steigende Zahl von positiven Entscheidungen bezüglich ihres Verhaltens sowie wirksamere Wege ermöglichen, sich selbst und ihr Verhalten zu managen."[14]
Dies mag auf gestresste Lehrkräfte zunächst beeindruckend wirken, aber das Programm bewirbt sich als Instantlösung, nach dessen Einführung Probleme ein für allemal verschwinden und die Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern und Jugendlichen - üblicherweise ein jahrlanger Entwicklungsprozess - durch das Anwenden eines Regelsatz "einfacher Strategien" innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden kann. Dies spiegelt den mechanistischen ansatz vieler Selbstoptimierungskurse auf dem Psychomarkt wider, die Erfolge bereitwillig ihrer Methode zugute halten und Fehlschläge dem Versagen des Kunden aufgrund mangelnden Einsatzes oder mangelnder Entschlossenheit zuschreiben.
Kurse in Deutschland
Das deutsche Kurssystem von Vision Works ist für verschiedene Altersgruppen konzipiert; eines wird für Kinder "... im Alter von 7-10 Jahren, also ab der 5. Klasse, vor allem für die 5. und 6. Jahrgangsstufe".[15] Während Kinder im Alter von 7-10 Jahren tatsächlich im Grundschulalter sind, liegt das Alter in den Klassenstufen 5 und 6 über dem genannten Alter. Das andere Programm richtet sich an Schüler der "7.-9. Jahrgangsstufe" und der Altersgruppe 10-15 an allen Sekundarstufen, könne aber auch noch bei älteren Jugendlichen eingesetzt werden.[16] Beide Beschreibungen weisen diesen überraschenden Fehler bei der Zuschreibung der Altersgruppen zu den betreffenden Jahrgangsstufen auf, was insbesondere deswegen bemerkenswert ist, da die Webseite behauptet: "Die Autorinnen sind selbst Lehrerinnen ..."[17]; dies gilt auch für die diversen Tipp- und orthographischen Fehler. Die deutsche Seite erwähnt, dass ihre Produkte individualisierbar sind.[18] Das deutsche VisionWorks ist ebenfalls darauf bedacht, Teilnehmer in ein Netzwerk aufzunehmen, das weitere Workshops und Netzwerktreffen anbietet.[19]
Die deutsche Webseite bietet keinerlei Informationen zur Preisgestaltung der Kurse. Allerdings setzt die für Kundenkontakte etc. zuständige Person ihre berufliche Position an einer deutschen Universität dazu ein, um VisionWorks zu promoten, indem sie ihre Dienstanschrift als Kontakt angibt[20], was nach den Vorschriften für Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes nicht zulässig ist.
Kritische Aspekte
Neben den bereits aufgeführten Punkten, wie z.B. das zugrundeliegende mechanistische Menschenbild oder die Neudefinierung von Begriffen, gibt es weitere Aspekte, die interessierte Kunden kritisch betrachten sollten.
Keine akademische Rezeption
Es ist hervorzuheben, dass VisionWorks - ebenso wie Psychology of Vision - von der akademischen Forschung nicht anerkannt wird. Daher war VisionWorks nie einer Peer Review oder sonstiger akademischer Begutachtung unterworfen und wird auch nicht an Universitäten in Großbritannien oder Deutschland gelehrt. Demzufolge unterliegen die Trainer von VisionWorks auch keiner Supervision.
Die von VisionWorks beworbenen und verkauften Programme sind daher lediglich als Teil des Psychomarktes zu betrachten. Da mindestens einige der VisionWorks-Trainer ebenfalls bei Psychology of Vision involviert sind und dort als (hochrangige) Trainer oder sogenannte Facilitators fungieren (d.h. Personen, die Seminare, Workshops etc. ausrichten und organisieren) sowie aufgrund der Tendenz, Veranstaltungen von VisionWorks in zeitlicher und räumlicher Nähe zu Veranstaltungen von Psychology of Vision anzusetzen, besteht die Möglichkeit, dass Teilnehmer ermutigt, wenn nicht aufgefordert werden, sich auch bei PoV zu beteiligen.
Weitere Kritikpunkte
Weder deutsche noch britische Webseiten werden in ihren Beschreibungen des Programms deutlich, sondern bieten weitgehend Allgemeinplätze wie "... Programme rüsten junge Leute mit wichtigen Fähigkeiten für ihr Leben aus, die ihnen selbst, ihrer Schule und der ganzen Gesellschaft nutzen"[21]; in der englischen Version wird bescheidener formuliert: " ... der ganzen Gemeinschaft [nutzen]".[22]
Diese Fähigkeiten bleiben auf den Webseiten eine nicht weiter ausgeführte Behauptung. Dies ist nicht ungewöhnlich bei Programmen, die für den Verkauf gedacht sind, allerdings bleiben die Behauptungen dadurch auch vage und unüberprüfbar. Kunden können im Vorhinein keine informierte Entscheidung treffen, sondern sollen von den angeblichen Wirkungen der Programme angezogen werden. Ob ein Lehrer oder eine Schule tatsächlich den gebotenen Methoden und gelehrten Fähigkeiten zustimmen kann, können sie nur retrospektiv feststellen.
Die Schüler sollen sich ebenfalls durch VisionWorks "...eingebundener .. fühlen"[23]. Es werden jedoch auf den Webseiten von VisionWorks keine konkreten Methoden oder Mittel genannt, mit denen die Einbindung bewerkstelligt werden soll. Es ist darauf hinzuweisen, dass dies eines der meist verbreiteten Charakteristika von Programmen und innerhalb von Gruppen auf dem Psychomarkt ist: das Gefühl der "Dazugehörigkeit" und Eingebundenheit bei den Teilnehmern zu erzeugen, um eine Kundenbindung herzustellen. Der Psychomarkt ist vorwiegend an einem langfristigen Engagement der Kunden interessiert und versucht daher Bedingungen herzustellen, die Kundentreue ermöglichen und fördern.
Anbieter
Sowohl auf dem britischen wie auf dem deutschen Markt werden VisionWorks-Programme angeboten.
Anbieter auf dem britischen Markt
VisionWorks soll von Sue Allen entwickelt worden sein, die ein hochrangiges Mitglied bei Psychology of Vision ist; sie wird auf PoV-Webseiten als eine von fünf sogenannten "Master Trainern" bezeichnet. Jeff und Sue Allen unterhalten auch eine Webseite namens "VisionWorks for Life", über die sie ihre PoV-Aktivitäten bewerben, die auf Schulen ausgerichteten VisionWorks-Programme werden jedoch auf einer weiteren Webseite, "VisionWorks.net", veröffentlicht.[24]
Auf dieser Webseite kooperieren vier Personen:
Sue Allen wird vorgestellt als frühere "Fachlehrerin Geschichte und Stufenleiterin der 12. Klassen ... bis sie sich 2001 in Vollzeit VisionWorks anschloss"; es wird darauf hingewiesen, dass sie die VisionWorks-Programme mitentwickelt habe. Die Seite behauptet weiterhin, VisionWorks werde "seit den letzten sechs Jahren überall im Vereinigten Königreich erfolgreich" eingesetzt; Allen soll auch Emotionale Intelligenz für Erwachsene unterrichten.[25]
Janet Grant wird als frühere Grund- und Sekundarstufenlehrerin, als Lehrerin für 'Emotionales Wohlbefinden und Ko-Autorin von VisionWorks für Schulen sowie als in der Lehrerfortbildung aktiv beschrieben.[26]
Auch Ruthie Alexander-Morgan war als Lehrerin tätig und zwar im Sonderschulbereich. Sie wird beschrieben als "qualifizierte Lehrerin der Achtsamkeitsmeditation für junge Menschen", die im Jugendstrafvollzug tätig sei.[27] Morgan-Alexander unterhält zusätzlich eine eigene Webseite, über die sie VisionWorks sowie Veranstaltungen zur Achtsamkeit verkauft.[28]
Suzanne Corryright ist ebenfalls Lehrerin, die sowohl in den USA wie in Großbritannien gearbeitet hat, und derzeit Tutorin für Schüler in Abschlussprüfungen sowie Ko-Autorin der VisionWorks-Programme.[29]
Die deutsche Webseite, VisionWorks.org, liefert abweichende Informationen; so wird z.B. Alexander-Morgan dort gar nicht erwähnt, während Grant als Lehrerin mit 25 Jahren Berufserfahrung und Direktorin mit 14 Jahren Berufserfahrung beschrieben wird. Corrywright wird dort andererseits als "Privatlehrerin" dargestellt, was aber eine Ungenauigkeit in der Übersetzung sein kann.[30]
Anbieter auf dem deutschen Markt
Mindestens ein Anbieter wurde als gemeinnütziger Verein registriert; die dort als Kundenkontakt genannte Person gibt eine Adresse bei der Goethe-Universität Frankfurt an, wo sie offenbar für ein "studium digitale" zuständig ist.[31] Der Text erläutert:
- "Claudia Bremer betreut Ihre Anfragen zu VisionWorks, den Versand des Programms und gibt Lehrerfortbildungen dazu in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In ihrem “Alltagsjob” betreut sie Lehrerfortbildungen, begleitet eine Coaching-Ausbildung und begleitet Organisationen, vor allem Bildungseinrichtungen, bei der Organisationsentwicklung. Sie ist Leiterin einer Weiterbildungs- und Dienstleistungseinrichtung an der Goethe-Universität Frankfurt."[32]
Bremer nutzt ihre berufliche Position, um den Verkauf der von ihr angebotenen VisionWorks-Aktivitäten zu fördern. Auf der anderen Seite vermeidet Bremer die Erwähnung ihres Engagements bei PoV bzw. VisionWorks in ihrem beruflichen Umfeld, wie z.B. auf ihrer entsprechenden Webseite[33], jedoch zeigen online verfügbare Informationen auf, dass sie im Mai 2012 an mindestens einem Seminar von Chuck und Lency Spezzano teilnahm; aufgrund der Formulierungen ist auch die Teilnahme an mehreren PoV-Veranstaltungen möglich:
- "Auch ich freue mich schon sehr auf die Burgtage, die Umgebung, die Burg, die Zeit mit Chuck und Lency und vor allem darauf, diese Tage mit Euch dort zu verbringen, viele Freunde wieder zu sehen, neue Menschen kennen zu lernen und mit Euch allen zusammen ein paar wunderbare Tage dort zu erleben! In Vorfreude auf wunderbare Burgtage und Begegnungen!!"[34]
Weiterhin wird auf der Seite Hedlen Zirngibl aufgeführt, die an einer bayrischen Schule als Förderlehrerin arbeitet; sie wird auch auf der Webseite von Psychology of Vision als Kontaktperson für Workshops und Seminare in den Jahren 2012 und 2013 erwähnt.[35] Zirngibl ist ebenfalls Mitglied eines Vereins, der Kinder in Sri Lanka unterstützt und hat dort eine Fortbildung für Lehrer durchgeführt.[36] Zwar beziffert diese Webseite keine Preise für VisionWorks-Kurse, aber Materialien wie DVDs werden für € 140 bis € 160 verkauft, was angesichts des gemeinnützigen Status überrascht.
Ein weiterer Anbieter, Gerd Kühnen, unterhält in Baden-Württemberg eine Beratungsfirma, die Management- und Personalschulungen anbietet[37] sowie eine weitere Firma, die Apps entwickelt. Dieses Unternehmen hat bis dato offenbar zwei Apps im Angebot: eine für die "Karten der Liebe", die zweite für "Unternehmens-Karten", die beide auf von Chuck Spezzano erstellten Kartensets beruhen und folglich auch mit einem Link zu Psychology of Vision versehen sind.[38] Im Jahr 2013 bot Kühnen über die PoV-Webseite Seminare zu "Steps of Leadership" an.[39] Auf Kühnens Namen war ursprünglich die Seite von VisionWorks.org registriert, die derzeit auf den Namen Claudia Bremer eingetragen ist (vgl. oben)[40] und er wird auf der PoV-Webseite auch als Kontakt für VisionWorks-Programme genannt.[41] Kühnen ist mit einer Kinderärztin verheiratet, deren Name offenbar ebenfalls mit Psychology of Vision verbunden ist.[42]
Kunden von VisionWorks
Die britische Webseite veröffentlicht eine Liste von ca. 21 Schulen in verschiedenen englischen Städten, die an VisionWorks-Kursen teilgenommen haben, darunter fünf Schulen in Bristol und vier in Wiltshire.[43]
Die deutsche Webseite erwähnt keine Schulen. Es findet sich jedoch im Internet eine Schule, die laut ihrer Webseite VisionWorks-Programme bei den 5. Klassen eingeführt hat und beschreibt:
- " ... ist ein in Großbritannien entwickeltes Programm zur Unterstützung der Persönlichkeitsbildung und der Beziehungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern. Es zielt darauf ab, mit Schülern das Bewusstsein für das eigene Verhalten und für gelingende Beziehungen zu trainieren, da diese die Grundlage für Erfolg in allen Lebensbereichen sind. Schülerinnen und Schüler lernen, Konflikte und Wut nicht erst beim Ausbruch, sondern durch das richtige Bewusstsein schon in ihrer Entstehung auflösen, Emotionen offen und ohne Angriff zu kommunizieren und Verantwortung für sich selbst und die eigenen Lernprozesse zu übernehmen.
- "An der Realschule [...] ist das Programm im Rahmen der individuellen Förderung in den fünften Klassen eingesetzt. Diese Entscheidung beruht auf der Einsicht, dass kognitive Lernprozesse auf die Entwicklung einer angstfreien Klassenatmosphäre, auf Teamgeist und gegenseitige Wertschätzung nicht nur angewiesen sind, sondern letztlich durch sie optimiert werden. Unsere Schüler sollen gerade auch in den emotionalen Aspekten ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden, indem ihnen Raum gegeben wird, ihre individuellen Stärken zu entdecken, die Sprache der Emotionen zu verstehen und auch über persönliche Differenzen hinweg Wege der friedvollen Kommunikation zu wählen...."[44]
Zusätzlich zu dieser Information wird ein Link auf die deutsche Sektion der britischen VisionWorks-Webseite zur Verfügung gestellt.
Siehe auch
Anderssprachige Psiram-Artikel
- English: VisionWorks
Quellenangaben
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