Joachim Scheven: Unterschied zwischen den Versionen
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Besonders wichtig in Schevens Weltbild ist die Sintflut, die er als historisches Ereignis auffasst. Er ordnet sie zwischen den geologischen Zeitaltern Kambrium (eigentlich vor 542 bis 488 Millionen Jahren) und Perm (eigentlich vor 299 bis 251 Millionen Jahren) ein, wie dies auch andere Kreationisten tun. Die Sintflut sei aber auch das Bild einer "in naher Zukunft bevorstehenden Gerichtskatastrophe, die die jetzige Menschheit heimsuchen wird".<ref>J. Scheven: Wo sind die bei der Sintflut umgekommenen Menschen? Kuratorium Lebendige Vorwelt, Rundbrief August 1997. Online bei www.bleki.de/mbg/04/0166.html und www.jesusrulez.de/texte/lernen/sintflut.htm</ref> Fossile Knochen, gleich ob von Dinosauriern oder Menschen, seien sämtlich "nachsintflutlich". Von Menschen vor der Sintflut könnten "höchstens noch die flüssigen Kohlenwasserstoffverbindungen vorhanden sein". Dass es keine weiteren Spuren gebe, sei "Gottes Absicht" gewesen, denn: "Falls eines Tages die bei der Sintflut umgekommenen Menschen gefunden würden, würde dies unseren Glauben an den heiligen und gerechten Gott auslöschen." | Besonders wichtig in Schevens Weltbild ist die Sintflut, die er als historisches Ereignis auffasst. Er ordnet sie zwischen den geologischen Zeitaltern Kambrium (eigentlich vor 542 bis 488 Millionen Jahren) und Perm (eigentlich vor 299 bis 251 Millionen Jahren) ein, wie dies auch andere Kreationisten tun. Die Sintflut sei aber auch das Bild einer "in naher Zukunft bevorstehenden Gerichtskatastrophe, die die jetzige Menschheit heimsuchen wird".<ref>J. Scheven: Wo sind die bei der Sintflut umgekommenen Menschen? Kuratorium Lebendige Vorwelt, Rundbrief August 1997. Online bei www.bleki.de/mbg/04/0166.html und www.jesusrulez.de/texte/lernen/sintflut.htm</ref> Fossile Knochen, gleich ob von Dinosauriern oder Menschen, seien sämtlich "nachsintflutlich". Von Menschen vor der Sintflut könnten "höchstens noch die flüssigen Kohlenwasserstoffverbindungen vorhanden sein". Dass es keine weiteren Spuren gebe, sei "Gottes Absicht" gewesen, denn: "Falls eines Tages die bei der Sintflut umgekommenen Menschen gefunden würden, würde dies unseren Glauben an den heiligen und gerechten Gott auslöschen." |
Version vom 5. Juli 2013, 21:59 Uhr
Joachim Scheven (geb. 1932, Güstrow) ist ein promovierter ehemaliger Biologielehrer und Vertreter des Junge-Erde-Kreationismus, wonach die Erde ein Alter von nur wenigen tausend Jahren habe. Einige seiner Bücher, in denen er diese Ansicht darlegt, wurden in den 1980er Jahren auch von der kreationistischen Studiengemeinschaft Wort und Wissen verbreitet. Scheven ist Gründer und Vorsitzender des Vereins Kuratorium Lebendige Vorwelt e.V. mit Sitz Hofheim am Taunus. Von 1984 bis 2001 unterhielt er in Hagen in Westfalen die Ausstellung "Lebendige Vorwelt", die er auch als "Deutsches Schöpfungsmuseum" bezeichnete.
Ansichten
Während die meisten Anhänger des Junge-Erde- oder Kurzzeit-Kreationismus von einem Alter der Erde von 6.000 bis 10.000 Jahren ausgehen, ist die Erde nach Schevens Ansicht sogar nur rund 3.000 Jahre alt. Beispielsweise behauptet er, "die" Eiszeit (tatsächlich gab es mehrere Eiszeiten bzw. korrekter Kaltzeiten) habe vor etwa 1.500 Jahren stattgefunden, habe 300 Jahre gedauert und sei durch Hagelfälle verursacht worden. Nach deren Ende seien die kilometerdicken Eisschichten innerhalb weniger Jahre geschmolzen.[1] Woher die zum Schmelzen nötige Energie gestammt haben könnte, teilt Scheven nicht mit.[2] Etablierte wissenschaftliche Methoden zur Altersbestimmung ignoriert er.
Besonders wichtig in Schevens Weltbild ist die Sintflut, die er als historisches Ereignis auffasst. Er ordnet sie zwischen den geologischen Zeitaltern Kambrium (eigentlich vor 542 bis 488 Millionen Jahren) und Perm (eigentlich vor 299 bis 251 Millionen Jahren) ein, wie dies auch andere Kreationisten tun. Die Sintflut sei aber auch das Bild einer "in naher Zukunft bevorstehenden Gerichtskatastrophe, die die jetzige Menschheit heimsuchen wird".[3] Fossile Knochen, gleich ob von Dinosauriern oder Menschen, seien sämtlich "nachsintflutlich". Von Menschen vor der Sintflut könnten "höchstens noch die flüssigen Kohlenwasserstoffverbindungen vorhanden sein". Dass es keine weiteren Spuren gebe, sei "Gottes Absicht" gewesen, denn: "Falls eines Tages die bei der Sintflut umgekommenen Menschen gefunden würden, würde dies unseren Glauben an den heiligen und gerechten Gott auslöschen."
Verteilung von Büchern an Schulen
Im Jahr 2007 wurde Schevens Buch Vor uns die Sintflut – Stationen biblischer Erdgeschichte kostenlos an verschiedene Schulen und Bibliotheken in Deutschland verschickt. 2010 folgte der Band Wer ihrer achtet – Afrikanische Erinnerungen.[4] Da Joachim Scheven seine Aktivitäten zu dieser Zeit allem Anschein nach aus Altersgründen bereits eingestellt hatte, wurde spekuliert, dass seine Tochter Esther für die Versandaktion verantwortlich war.[5][6] Die Bibliothekarin Esther Scheven ist ebenfalls Kreationistin, bezeichnet sich als "Mitarbeiterin im Kuratorium Lebendige Vorwelt" und teilt die Ansichten ihres Vaters.[7]
Werke (Auswahl)
- Daten zur Evolutionslehre im Biologieunterricht. Kritische Bilddokumentation. Hänssler, Stuttgart-Neuhausen 1979 (Wort und Wissen Band 2)
- Karbonstudien. Neues Licht auf das Alter der Erde. Hänssler, Stuttgart-Neuhausen 1986 (Wort und Wissen Band 18)
- Mega-Sukzessionen und Klimax im Tertiär; Katastrophen zwischen Sintflut und Eiszeit. Hänssler, Stuttgart-Neuhausen 1988 (Wort und Wissen Band 19)
- Bernstein-Einschlüsse: Eine untergegangene Welt bezeugt die Schöpfung. Erinnerungen an die Welt vor der Sintflut. Kuratorium Lebendige Vorwelt, 2004
- Vor uns die Sintflut – Stationen biblischer Erdgeschichte. Kuratorium Lebendige Vorwelt, 2007
- Sehen lernen wo der Erdboden aufgedeckt ist. Vor uns die Sintflut. Stationen biblischer Erdgeschichte. Eine Kritik der aktualistischen Geologie. Kuratorium Lebendige Vorwelt, 2007
- Wer Ihrer achtet – Afrikanische Erinnerungen. Ein Biologielehrer entdeckt die Schöpfung. Kuratorium Lebendige Vorwelt, 2010 (der Titel des Buches bezieht sich auf Schevens Aufenthalt in Ostafrika in den Jahren 1961 bis 1969)
Quellen
- ↑ J. Scheven: Vor uns die Sintflut. Kuratorium Lebendige Vorwelt, 2007
- ↑ Eine überschlägige Rechnung zeigt, dass selbst wenn die gesamte, von der Sonne auf der Erde auftreffende Energie als Schmelzwärme genutzt würde (was unmöglich ist), das Abschmelzen einer 1 km dicken Eisschicht in Europa mehr als 100 Jahre in Anspruch nähme.
- ↑ J. Scheven: Wo sind die bei der Sintflut umgekommenen Menschen? Kuratorium Lebendige Vorwelt, Rundbrief August 1997. Online bei www.bleki.de/mbg/04/0166.html und www.jesusrulez.de/texte/lernen/sintflut.htm
- ↑ A. Kick, H Hemminger: Buchversand an Schulen. Kurzzeitkreationismus als Pseudowissenschaft. Confessio 4-2010
- ↑ http://www.geo.de/GEO/natur/54556.html
- ↑ H. Hemminger: Kreationismus in Buchform. Der Band von Joachim Scheven: "Wer ihrer achtet" AG EvoBio – Evolution in Biologie, Kultur und Gesellschaft, 30. August 2010
- ↑ Die Sintflut war ein Gericht an den Menschen, die von dem Erdboden vertilgt werden sollten (1. Mose 6,7). Fossilien der bei der Sintflut umgekommenen Menschen gibt es nicht. Ebenso gibt es keine Fossilien ihrer Haustiere noch anderer bei der Sintflut umgekommener wilder Landtiere (keine Antilopen, Rehe, Igel, Löwen, Elefanten etc.) Verwunderlich? Nein! Die ersten Flutwellen der Sintflut - die Sintflut begann mit dem Aufbrechen der Brunnen der Tiefe (das waren riesige Wasserspeicher in der Erdkruste) 1. Mose 7,11 - räumten die ganze damalige Erdoberfläche mit ihren Bewohnern ab und zermalmten letztere zur Unkenntlichkeit. Möglicherweise sind die energiereichen Kohlenwasserstoffverbindungen der damaligen Biomasse in einem Teil der heutigen Erdöl- und Erdgaslagerstätten konserviert worden [...] Text von Esther Scheven vom 19. September 2002, www.bibelkreis.ch/Forum/frage711.htm, Aufruf am 7. Oktober 2012