Hochschulen mit pseudowissenschaftlichen Lehr- und Forschungsinhalten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Juni 2013, 16:04 Uhr
Dieser Artikel beschäftigt sich mit Hochschulen mit pseudowissenschaftlichen Lehr- und Forschungsinhalten im deutschsprachigen Raum.
Homöopathie als Wahlpflichtfach wird z.B. an einem Drittel der 36 medizinischen Fakultäten in Deutschland angeboten.[1] Dieses Fach bieten neben den hier behandelten Universitäten auch folgende an: TU Dresden mit einer AG Homöopathie[2], Friedrich-Alexander-Universität-Universität Erlangen[3], Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg[4], Universität Ulm neben anthroposophischer Medizin als klinisches Wahlfach[5], Universität Duisburg[6], Universität Greifswald als vorklinisches Wahlpflichtfach zusammen mit Traditioneller Chinesischer Medizin[7]. Zu unterscheiden von offensichtlich pseudowissenschaftlichen Lehrveranstaltungen sind Lehrangebote, die diese Thematik aus medizinhistorischer Perspektive zum Inhalt haben.
Alanus Hochschule Alfter
Die private anthroposophische Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn bietet einen Studiengang Eurythmie an. Es sind die Abschlüsse Bachelor of Arts (B.A.) Eurythmie und Master of Arts (M.A.) Eurythmie/Bühneneurythmie möglich, aber auch M.A. Eurythmie/Eurythmiepädagogik, M.A. Eurythmie/Sozialeurythmie und M.A. Eurythmie/Eurythmietherapie.
Humboldt Universität zu Berlin: Universitätsklinikum Charité
Siehe Hauptartikel: Charité
An der Charité Berlin wurde innerhalb des Institutes für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Projektbereich Komplementärmedizin eingerichtet. Dessen Leiterin ist die Epidemiologin Claudia Witt, für die am 15. Mai 2008 eine Stiftungsprofessur eingerichtet wurde. Finanziert wurde diese durch die Karl und Veronica Carstens-Stiftung mit einer Million Euro über fünf Jahre. Inzwischen hat die Charité für Frau Witt einen Lehrstuhl am gleichen Institut eingerichtet. Ziel ist die Integration der Pseudomedizin in die evidenzbasierte Medizin.
Folgende Projekte bzw. Studien laufen derzeit dazu[8]:
- Stimulation von „gastric slow waves“ durch Akupunktur – eine randomisierte kontrollierte Studie[9]
- DISCI-Studie - Prospektive, randomisierte, kontrollierte, multizentrische, teils doppelblinde Studie zum Vergleich von Disci/Rhus toxicodendron comp.®, Placebo und Warteliste bei Patienten mit chronischen LWS-Schmerzen[10]
- QEBA – Studie zur Wirksamkeit von Qigong und einem stabilisierenden Rückenübungsprogramm für Patienten mit chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule (LWS)[11]
- QENA – Qigong- und Nackenschulungskurse für Patienten mit chronischen Beschwerden der Halswirbelsäule (HWS)[12]
- QIBANE - Qigong oder Nackenübungen für ältere Patienten mit chronischen HWS-Schmerzen - Qualitative Studie[13]
- Wirksamkeit lokaler Anwendung von heißer Luft bei akuten Infekten der oberen Atemwege – eine randomisierte kontrollierte Studie[14]
- Langzeit-Follow-up der Studie Atopische Dermatitis Verlaufsstudie (ADEV)[15]
- Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener Akupunkturformen bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule[16]
- Konzeptuelle Unterschiede im Verständnis von klassischen Kinderkrankheiten zwischen homöopathischen, antroposophischen und konventionellen Kinderärzten[17]
- Experimentelle Pilotstudie zum Auftreten arzneispezifischer Effekte im homöopathischen Arzneimittelselbstversuch (HAMSV)[18]
- Pilotstudie "Komplementärmedizin in der Geriatrie" (CamGer)[19]
Einige dieser Studien werden von der Homöopathie-Stiftung bzw. der Karl und Veronica Carstens-Stiftung (mit)finanziert.
H:G Hochschule für Gesundheit und Sport Berlin
Die private Berliner H:G Hochschule für Gesundheit und Sport bietet einen Bachelor- und Master-Studiengang Komplementärmedizin an. Neben "Homöopathie, Akupunktur und vielen weiteren naturheilkundlichen Verfahren auf wissenschaftlichem Niveau" würden auch medizinische Grundkenntnisse vermittelt.[20] Das Studium würde "auf eine den Medizinalfachberufen und Fachtherapeuten übergeordnete Tätigkeit im Gesundheitswesen" vorbereiten. Ausdrücklich angesprochen werden auch Personen, die Heilpraktiker werden möchten.
Steinbeis-Hochschule Berlin
Diese private Hochschule nennt sich auch Institute of Complementary Medicine INCOM und bietet einen Bachelorstudiengang Komplementärmedizin an, wahlweise mit dem Abschluss B.Sc. C.M. TCM oder B.Sc. C.M. Homöopathie. Weitere Vertiefungsrichtungen und ein Masterstudiengang Komplementärmedizin waren Anfang 2012 in Vorbereitung.
Universität Bern, KIKOM
Die Kollegiale Instanz für Komplementärmedizin KIKOM wurde 1995 gegründet, nachdem sich 1992 eine Volksinitiative im Kanton Bern für die Schaffung eines Lehrstuhls für Naturheilverfahren an der Universität Bern ausgesprochen hatte. Es wurde allerdings keine "echte" Professur eingerichtet, sondern eine Stelle im Rang einer außerordentlichen Professur, die sich vier Dozenten ohne Professorentitel teilen. Die Fachgebiete der KIKOM sind:
An der Medizinerausbildung an der Uni Bern beteiligt sich die KIKOM mit verschiedenen Wahlpraktika, daneben werden Weiterbildungskurse für Mediziner angeboten sowie medizinische Dienstleistungen für die Allgemeinheit. Forschungsprojekte der KIKOM sind beispielsweise:
- Kostenvergleich homöopathischer und konventioneller Arzneimittel bei Kindern mit Attention Deficit Hyperactivity Disorder (ADHD)
- Evaluation von Einsatz und Wirksamkeit der Therapeutischen Sprachgestaltung bei Asthma bronchiale
- Evaluation der Neuraltherapie und Vergleich mit der Schulmedizin: Struktur, Prozess und Outcome
- Wirkungen von Homöopathika auf Mikroorganismen
Universität Bonn
An der Medizinischen Fakultät werden im Rahmen des Querschnittsbereichs (QB) "Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren" in einigem Umfang pseudomedizinische und esoterische Inhalte gelehrt. Neben Akupunktur werden Tuina (eine Massagetechnik), Schröpfen und Moxibustion als Teile der TCM behandelt. Vorgestellt werden auch fragwürdige anekdotische Fallbeispiele von Heilungen durch TCM. Dieser QB ist wie an anderen medizinischen Hochschulen eine Pflichtveranstaltung; seine Inhalte werden in einer Klausur abgefragt.[21]
Technische Universität Dresden
Die TU Dresden bietet im Rahmen des Medizinstudiums das Wahlpflichtfach "Homöopathie" an. Finanziell gefördert wird dieser Kurs von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung und dem Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte, Landesverband Sachsen.[22]
Universität Essen-Duisburg
Die Universität Essen-Duisburg hat einen eigenen Lehrstuhl für Naturheilverfahren. Schwerpunkt in Lehre und Forschung bildet die Traditionelle Chinesische Medizin. Ein TCM-Ambulanz ist ebenfalls eingerichtet worden.[23] Die Universität bietet daneben auch eine ärztliche Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren an. Inhalte dieser Weiterbildung sind z.B. Phytotherapie, Hydrotherapie, Ernährung, Bewegung und Mind/ Body Medicine, Neuraltherapie, Schröpfen, Blutegel und weitere ausleitende Verfahren.[24][25]
Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt am Main
Im Institut für Allgemeinmedizin der Universität wird das Profilfach Alternativmedizin angeboten. Dieses umfasst Lehrveranstaltungen in Naturheilkunde und Osteopathie, Naturheilverfahren, TCM - Arbeitskreis Akupunktur, Aufbauseminar Naturheilkunde und klassische Homöopathie.[26]
Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder
An der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder wird am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG) ein Masterstudiengang Komplementärmedizin angeboten. Zielgruppen sind Ärzte, Apotheker, Psychotherapeuten und Heilpraktiker.Der Studiengang wurde 2008 genehmigt und nahm 2009 den Betrieb auf. Abgeschlossen wird der Studiengang mit dem akademischen Grad eines Master of Arts (M.A.). 60 Studienplätze sollen jährlich vergeben werden. Die Kosten dafür betragen 10.000 € je Studienplatz bzw. 2500 € pro Semester. Der von der Firma Biologische Heilmittel Heel GmbH und den Kursteilnehmern finanzierte Studiengang geriet wegen seiner Unwissenschaftlichkeit in die Kritik zahlreicher deutscher Printmedien und von Bloggern aus dem Wissenschaftsbereich. Schließlich wurde er auch von der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg beanstandet. In einem im Juni 2012 vorgelegten Bericht empfahl die Hochschulstrukturkommission
- "...nachdrücklich den künftigen Verzicht auf das Angebot des MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“. Eine Fortführung des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist weder wie bisher als In-Institut noch als An-Institut zu befürworten. Vertretbar erscheint allenfalls, das Institut privatwirtschaftlich außerhalb der Hochschule weiter zu betreiben.”[27]
Presseberichten zufolge habe der Präsident der Europa-Universität, Gunter Pleuger, Ende Juni mit einem "Maulkorb für seine Professoren" reagiert. In einem Rundschreiben habe er angeordnet, dass Presseanfragen zum IntraG vor der Beantwortung mit der Hochschulleitung abzustimmen seien.[28]
Einzelheiten zum Masterstudiengang und zum Institut finden sich im Artikel Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften.
Universität Freiburg
Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg betreibt am Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene u.a. komplementärmedizinische Evaluationsforschung. Abgeschlossene Forschungsthemen sind u.a.: „Präkognition in organisatorisch geschlossenen Systemen“, „Reproduzierbarkeit des Unterdrucks beim Schröpfen“ und „Untersuchung der Wirkung einer Bettauflage (TerraPro®)“.[29]
Am gleichen Institut befindet sich das Uni-Zentrum Naturheilkunde, in dem verschiedene pseudomedizinische Therapien angeboten werden wie z.B. klassische Akupunktur bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der Leber, augmentierte Akupunktur und Eigenbluttherapie bei Allergien und Hauterkrankungen, anthroposophische Medizin, Eigenbluttherapie, Ernährungstherapie, Homöopathie, Ordnungstherapie und Phytotherapie bei Erkrankungen der Atemwegsorgane, Akupunktur, anthroposophische Medizin, Homöopathie und Phytotherapie bei gynäkologischen Erkrankungen, anthroposophische Medizin, Ausgleich der Defizite von Antioxidantien, Ernährungstherapie, Fiebertherapie, Hyperthermie (lokoregionäre Radiofrequenz-Hyperthermie), Misteltherapie und phytotherapeutisch unterstützende Behandlung bei Tumorerkrankungen sowie Akupunktur, Traditionelle Chinesische Medizin, Homöopathie, Phytotherapie und Schröpfen bei psychosomatischen und umweltmedizinischen Erkrankungen.[30]
Am gleichen Institut fand im Jahre 2008 eine Untersuchung der Augmentativen Akupunktur an 90 Probanden statt, die zeigte, dass die am Uni-Zentrum Naturheilkunde gegen Allergien immer noch angewandte Methode gar nicht funktioniert. Die Ergebnisse sind in einer Doktorarbeit eines Zahnarztes zu finden, der an der Uni Freiburg promovierte.[31] Siehe auch: http://blog.psiram.com/?p=2624
Laufende Forschungsprojekte sind u.a.:[32]
- Augmentierte Akupunktur bei Heuschnupfen"
- Immunologische Effekte pflanzlicher Präparate und Medikamente der anthroposophischen Medizin - Wirkung von Gencydo® als Antiallergikum. Wirkungen von Mistelpräparaten auf eosinophile Granulozyten
- Antitumorale Effekte von Senfölen und Triterpenen - In-vitro-Untersuchungen an Leberzellkarzinomen und Leberzellmetastasen kolorektaler Karzinome.
- Schröpfen: Untersuchungen zum Wirkmechanismus. Mittels Mikrodialyse werden Stoffwechselparameter im subcutanen Gewebe bei gesunden Freiwilligen analysiert.
- Anwendungsbeobachtungen zur Wirkweise von Wermutkraut gegen Appetitlosigkeit.
- Anwendungsbeobachtungen zur Wirkweise von Granatapfelsaft bei menopausalen Beschwerden.
Wie die Badische Zeitung im Mai 2012 meldete[33], wurde an der Universität Freiburg ein privat gesponsorter Pilotstudiengang gestartet, der sich am eigens gegründeten "Institut West-Östliche Weisheit an der Universität Freiburg"[34] der Spiritualität und Sinnsuche ("Kontaktstudium Interkulturalität und Spiritualität") widmet. Der vor allem online zu absolvierende Studiengang hat pro Semester ein Präsenzwochende und schliesst mit einem "Diploma of Advanced Studies" ab[35]. Trägerfirma des Instituts ist eine "West-Östliche Weisheit gGmbH" aus Holzkirchen in Unterfranken. Gründer des Studiengangs ist der Freiburger Religionswissenschaftler Bernhard Uhde. Mittelfristig soll sich der neue Studiengang allein durch die Teilnehmergebühren tragen. Derzeit sind es 4000 Euro für vier Semester. Eine Anschubfinanzierung in sechsstelliger Höhe kommt von der "Stiftung Akademie west-östliche Weisheit". Hinter ihr steht der im unterfränkischen Holzkirchen ansässige Benediktushof[36], einer der größten deutschen Anbieter für Meditation, der vom katholischen Priester und Zen-Meister Willigis Jäger gegründet wurde. Er gilt seit Jahren als eine der großen charismatischen Figuren west-östlicher Spiritualität in Deutschland. Seine Beschäftigung mit Zen, Meditation und nichtchristlichen Religionen führte indes zum Konflikt mit seiner Kirche, die schließlich 2002 in einem vom damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, ausgesprochenen Rede- und Publikationsverbot mündete. Bis heute ist Jäger exklaustriertes Mitglied der Abtei Münsterschwarzach.
Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz (Österreich)
Siehe Hauptartikel: Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung
Das Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz/Schloss Seggau, Österreich ist eine seit 2000 bestehende Forschungs- und Bildungseinrichtung in Form einer interuniversitären Zusammenarbeit, die zwei Masterlehrgänge anbietet, Health Sciences (deutsche Bezeichnung: komplementäre, psychosoziale und integrative Gesundheitswissenschaften) und Master Child Development (deutsche Bezeichnung: integrative Entwicklungsförderung im Kindes- und Jugendalter). Die Lehrgänge sind als berufsbegleitende Fernlehrgänge ausgelegt.
Das Kolleg ist durch Forschungsvorhaben in Erscheinung getreten, die esoterische und Pseudowissenschaftliche Konzepte beinhalten. Beispiele sind: Kinesiologie, Tierversuche mit homöopathischen Mitteln ("Amphibienmodell Homöopathie"), Untersuchungen zu "nichtmolekulare[n] Wirkungen von Hormonen", die auf der Wirkung von Musik von CDs usw. beruhen sollen, Untersuchungen über homöopathisch zubereitetes Saatgut und über mit "Infrarotlicht beaufschlagtem Wasser".
Auch wurden am Kolleg wiederholt Masterarbeiten angefertigt, die scheinwissenschaftliche Konzepte Verfahren nicht nur als Untersuchungsgegenstand aufgreifen, sondern auch als vermeintlich etablierte Messmethoden heranziehen. Eine Arbeit aus dem Jahr 2007 beschäftigte sich mit "elektronisch abgespeicherten Zahn- und Gelenksnosoden" und verwendete die Elektroakupunktur nach Voll. 2008 ging eine Arbeit der Frage nach, ob Pausen zwischen den Verdünnungsschritten bei der Herstellung einer homöopathischen D30-Potenz die Wirkung des Präparats beeinflussen. 2010 kommt eine Arbeit zu dem Ergebnis, dass "die Befindlichkeit bei psychosomatischen Störungen" durch Anwendung des Ingenium-"Therapiesystems", einer Art Bioresonanz-System, verbessert werden könne". Als Nachweismethode diente die fragwürdige Stimmfrequenzanalyse "Vocalyse" des Friedrichshafener Arztes Arno Heinen, der auch einer der Betreuer der Arbeit war. 2010 untersuchte ein Absolvent, ob eine Behandlung mit dem "DNS-Resonanz-Gerät nach Broers" bei chronischen Rückenschmerzen zu einer Besserung führt. In der Arbeit werden überwiegend außerwissenschaftliche Quellen zitert, neben Broers u.a. von Marco Bischof, Illobrand von Ludwiger, Joachim Mutter, James Oschman und Fritz-Albert Popp. Bei einigen der Masterarbeiten ist Hendrik Treugut als Betreuer angegeben, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin e.V. DGEIM.
Universität Hamburg
Am 1. Juli 2010 eröffnete das HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin. Dies ist eine ambulante Einrichtung auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Dort soll künftig Forschung auf diesem Gebiet betrieben werden. Die Diagnose und Behandlung nach der traditionellen Chinesischen Medizin erfolgt in einer eigenen Praxis, die jedoch nicht dem Universitätsklinikum angegliedert ist.[37]
Die Gesellschafter sind die HanseMerkur-Versicherungsgruppe, die Freie und Hansestadt Hamburg sowie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.[38] Kooperationspartner sind die Universität Hamburg, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Shanghai University of TCM, die Fudan University, Shanghai und die niederländische Forschungseinrichtung Netherlands Organization of Applied Scientific Research (TNO) in Utrecht.[39] Das Projekt wurde durch den Hamburger Senat zu 24% mitfinanziert.
Außerdem wurde der Kreißsaal und die Pränatalstation der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin nach den Prinzipien des Feng-Shui eingerichtet.[40]
Universität Heidelberg
An der Universitätsklinik Heidelberg gibt es ein breites Angebot, Beispielsweise einen Wahlkurs für Medizinstudenten im klinischen Abschnitt "Naturheilverfahren und Komplementärmedizin" mit Fokus auf "Phytotherapie, Homöopathie, anthroposophische Medizin und häufig angewendete andere traditionelle Verfahren wie traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda", homöopathische Seminare, usw.[41] Des weiteren bietet die Ambulanz für Naturheilkunde an der Uniklinik Homöopathische, traditionell chinesische und weitere Naturheilverfahren für Leiden von Zyklusstörungen bis zu Brusttumoren.[42]
Hochschule Fresenius Idstein
Am Fachbereich Gesundheit der privaten Hochschule Fresenius in Idstein wird ein berufsbegleitender Masterstudiengang Naturheilkunde und komplementäre Medizin angeboten. Zielgruppe sind approbierte Ärzte. Als Schwerpunkte werden Prävention, ganzheitliche Diagnostik, Bewegungs-, Ernährungs- und Ordnungstherapie, Phytotherapie, Ayurveda, Traditionelle Chinesische Medizin, Anthroposophische Medizin, Homöopathie und Neuraltherapie. Als einer der Dozenten wird Fritz-Albert Popp genannt,[43] ein weiteres Mitglied des Teams ist Claudia Witt.[44]
Zum Wintersemester 2011 sollte der erste eigenständige und akkreditierte Bachelor-Studiengang Osteopathie in Deutschland eingerichtet werden. Die Ausbildung dauert acht Semester und ist eine nach den Bologna-Kriterien anerkannter akademischer Bachelor-Abschluss. Initiator dieses BaföG-befähigten Angebots ist der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V.[45]
Hochschule für Gesundheit und Sport Ismaning
Die Hochschule für Gesundheit und Sport in Berlin und im bayerischen Ismaning bietet die Abschlüsse Komplementärmedizin (B.Sc.) und Komplementärmedizin (M.Sc.) an.[46][47] Nach Angaben der Hochschule werde auf "wissenschaftlichem Niveau" die Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin, Neuraltherapie, Moxibustion, Orthomolekulare Medizin und Akupunktur (neben weiteren komplementärmedizinischen Lehren) unterrichtet. Pflichtfach sind beispielsweise Ausleitverfahren. Absolventen soll durch das Studium das Bestehen des amtsärztlichen Testats zur Zulassung als Heilpraktiker erleichtert werden:[48]
- "Durch die komplementärmedizinischen Studieninhalte erreichen Sie die Reife, die „amtsärztliche Überprüfung zur Ausübung der Heilkunde“ abzulegen. Mit dieser Erlaubnis können Sie neben den Berufsgruppen der Ärzte und ärztlichen Psychotherapeuten die Heilkunst berufsmäßig ausüben."
Universität Kassel
An der Universität Kassel in Witzenhausen, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, wurde 2005 eine Stiftungsprofessur für die nach den esoterischen Lehren Rudolf Steiners ausgerichtete biologisch-dynamische Landwirtschaft, finanziert von Ökofirmen und Anthroposophen, eingerichtet.[49][50] Stifter der Professur sind die Software AG-Stiftung, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die Alnatura GmbH, die Rogau Stiftung, sowie der Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise. Die Fördersumme belief sich auf rund 1,1 Mio. Euro für einen Zeitraum von sechs Jahren. Danach sollte das Fach in den regulären Lehr- und Forschungsbetrieb eingegliedert werden.
Der weltweit einzige Lehrstuhl dieser Art wurde von Ton Baars (geb. 1956) besetzt, der hier bis zum Frühjahr 2011 eine C3-Professur inne hatte. Die Hochschulleitung wollte das Fach nach Auslaufen der Förderung nicht fortsetzen, weil es "nur begrenzt mit universitären Forschungsstandards zu vereinbaren sei",[51] entschied sich aber aufgrund von Protesten, die biologisch-dynamische Landwirtschaft mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, der aus Mitteln der Hochschule finanziert wird.
Schwerpunkte der Arbeit sind die Beeinflussung des Pflanzenwachstums durch den Mond, die ganzheitliche Betrachtung des Hofes als ein Organismus und die Möglichkeiten der Selbstmedikation und einer phytotherapeutisch unterstützten Selbstheilung bei Nutztieren.
Baars hielt auch Lehrveranstaltungen mit anthroposophischen Inhalten ab:[52]
- Forschungskonzepte im biologisch-dynamischen Landbau Erfahrungswissenschaft (Vorlesung, Übung/Tutorium)
- Goetheanistische Betrachtung von Pflanze und Tier (Vorlesung, Übung/Tutorium)
- Goetheanistische Wissenschaft und Pädagogik (Vorlesung, Übung/Tutorium)
- Transdisziplinäre Begleitprozesse - Goetheanistische Betrachtung von Pflanze und Tier (Vorlesung, Übung/Tutorium)
Siehe auch: Demeter
Donau-Universität Krems
Siehe Hauptartikel Donau-Universität Krems
Die Donau-Universität Krems ist eine österreichische staatliche Universität in Krems an der Donau. Im Jahr 2003 wurde ein merkwürdiges Forschungsprojekt zusammen mit der privaten Institut für Raum-Energie-Forschung GmbH (IREF im bayerischen Wolfratshausen, Sitz des Ehlers Verlages) durchgeführt, bei dem zwei Computer drahtlos ohne elektromagnetischer Wellen (Funk) oder sonstiger technischer Möglichkeiten miteinander kommunizieren sollten. Dies sollte angeblich mit Hilfe ominöser Gravitationswellen möglich sein. Das angeblich erfolgreiche Gravitationswellen-Experiment wurde im Rahmen des oben genannten Projekts am 18. Dezember 2003 zwischen zwei Computern in Wolfratshausen und Krems durchgeführt. Allerdings ist der angebliche Erfolg des Experimentes nicht belegt.
Universität Leipzig
An der Universität Leipzig wurde im Zug der Homöopathieforschung von Karen Nieber und Süß eine Doktorarbeit von Kirsten Radau vorgelegt.[53][54] Nach heftiger Kritik an der mit pseudowissenschaftlichen Begriffen durchsetzten Arbeit (es ist z.B. von "geistartigen Molekülen" die Rede und von "Energie", "Frequenzen" und "Wellen", ohne zu erklären, was damit gemeint ist) haben die Autoren der Arbeit Fehler bei der Versuchsdurchführung und Auswertung eingestanden.[55][56] Daraufhin wurde die Mitteilung in der Zeitschrift „Biologische Medizin“ über den Nachweis homöopathischer Verdünnungen in vitro zurückgezogen, der Hans-Heinrich-Reckeweg-Preis der "Internationalen Gesellschaft für Homotoxikologie e.V." und der Internationalen Gesellschaft für Biologische Medizin e.V. wurde zurückgegeben.
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird Homöopathie als Wahlfach angeboten. Das Seminarkonzept dazu wird durch die Homöopathie-Stiftung finanziell gefördert.[57] Neben Homöopathie bietet die Universität auch die Wahlpflichtfächer "Traditionelle Chinesische Medizin" und anthroposophische Medizin an.[58]
Drittmittelprojekt zur zur Integration der Homöopathie in die medizinische Ausbildung
Im Zeitraum von 1. Juli 2007 - 30. April 2009 wurde hier das Drittmittelprojekt "Professionalisierung in Naturheilverfahren/Homöopathie und Integration von Naturheilverfahren/Homöopathie in die medizinische Ausbildung" an der Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Herrmann durchgeführt.
In der Projektbeschreibung heißt es dazu u.a.:
- "Die Bedarfe und Interessen der Studierenden der Medizin an Naturheilverfahren/Homöopathie gilt es genauer zu beleuchten. Es sollen bisherige Lehrkonzepte an medizinischen Fakultäten recherchiert werden, um daraus und aus Befragungen der Studierenden und niedergelassenen Ärzte Lehrkonzept für die Vorlesung und die Seminare im Querschnittsbereich 12 für den Teil Naturheilverfahren insbesondere Homöopathie zu entwickeln. Begleitend sollen Professionalisierungswege von Ärzten in Bezug auf ihre Arbeit als Homöopathen untersucht werden.[59]
Masterstudiengang Homöopathie
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) wollte die Universität an der Europäischen Bibliothek für Homöopathie einen Masterstudiengang Homöopathie anbieten. Der Start war für das Wintersemester 2010/2011 geplant. Zielgruppe sollten Ärzte, Zahn– und Tierärzte sowie Apotheker sein, die in zwei Jahren berufsbegleitend einen Masterabschluss in Homöopathie erwerben könnten. Als Thema für eine Masterarbeit wurde z.B. eine homöopathische Arzneimittelprüfung vorgeschlagen.[60] Im September 2011 erhielt Psiram Kenntnis von einem Schreiben des Dezernats Studienangelegenheiten der Universität Magdeburg, wonach der "Studiengang Homoeopathie nicht eröffnet wird". Die Gründe sind nicht bekannt. Der DZVhÄ ist derzeit auf der Suche nach einer Universität, wo dieser Masterstudiengang stattfinden kann.
Hochschule Mittweida
Im Studiengang Wirschaftswissenschaften der Fachhochschule Mittweida in Sachsen wurde 2009 eine Diplomarbeit abgeschlossen,[61] in der völlig unkritisch das pseudowissenschaftliche Konstrukt des "Magnetfeld-Ausgleichs" von Walter Medinger und dessen Firma IIREC umfangreich behandelt und als "Pflichtbestandteil jeden Schutzkonzeptes" bezeichnet wird. Medinger ist Zweitgutachter der Diplomarbeit.
Ludwig-Maximilians-Universität München
Am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde im Zeitraum von 1995 bis 2003 das von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung geförderte Modellprojekt „Homöopathie in der Pädiatrie“ durchgeführt. Der 2008 erschienene Abschlussbericht enthält zahlreiche Einzelbeispiele des Einsatzes homöopathischer Mittel in der Ambulanz, der Spezialambulanz und im stationären Bereich der Klinik bei zahlreichen Erkrankungen, angefangen bei Ess- und Gedeihstörungen bis hin zu schweren Tumorerkrankungen sowie bei der Schmerztherapie. Für die homöopathische Anamnese wurde ein spezieller Fragebogen mit vielen, für die jeweiligen Erkrankungen irrelevanten Inhalten ausgearbeitet.[62]
Universität Potsdam
Am 18. Juni 2013 fand an der Informatik der Universität Potsdam eine Ringvorlesung zum Thema "Medienproduktion im Wandel", wo die AIDS-Leugner Peter Duesberg und Claus Köhnlein Gelegenheit bekamen, ihre pseudowissenschaftlichen Thesen zu Gesundheitsthemen, vor allem AIDS darzulegen.[63] [64] In der Vorlesungsankündigung verlinkt die Universität auf ein Youtube-Video mit Köhnleins Vortrag "Der VirusWahn", zum gleichnamigen Buch von Claus Köhnlein und Torsten Engelbrecht das von "AIDS und erfundenen Krankheiten" handelt.[65]
Technische Universität München
An der Technischen Universität München sowie am Klinikum rechts der Isar wurde 2008 eine von der Erich Rothenfußer Stiftung mit 1,5 Mio. Euro geförderten Stiftungsprofessur „Naturheilkunde und Komplementärmedizin“ eingerichtet. Die Professur wird zunächst für sechs Jahre finanziert.[66][67]
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Im Wintersemester 2011 hat die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (nicht zu verwechseln mit dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München) an der Fakultät Landschaftsarchitektur das Wahlfach "Landschaftsästhetik & Geomantie und Feng Shui in der Landschaftsarchitektur" eingerichtet und dem Ingenieur, Autor und Geomantie-Anhänger Stefan Brönnle ein Lehrauftrag erteilt.[68][69][70] Buchtitel von Brönnle lassen auf ein Interesse an sog. Kraftorten schließen: Der Paradiesgarten: Gärten der Kraft planen und gestalten, Die Kraft des Ortes: Die Energien der Erde erspüren, erkennen und nutzen oder Landschaften der Seele – Landschaften, Geomantie und ihre Auswirkungen auf die menschliche Psyche. Der verantwortliche Professor Frieder Luz gab als Begründung für die Einrichtung des Fachs an, dass es einen Markt dafür gebe: "Wenn solche alternativen Methoden angefragt werden, haben die Teilnehmer des Wahlfachs nun auch die Möglichkeit, sie zu bedienen."[71] 2008 wurde an der Fakultät eine Diplomarbeit mit der Note 1 bewertet, die sich unkritisch mit Wünschelruten, Geomantie und Feng-Shui befasste.[72][73][74]
Medizinische Universität Wien
In der Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Wien werden homöopathische Mittel in der Geburtshilfe und während des Wochenbetts eingesetzt. Dazu heißt es auf der Internetseite des Instituts:[75]
- "Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode, die an der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie während der Geburt und in der Wochenbettperiode Anwendung findet. Homöopathie kann nicht wie die Akupunktur zur Geburtsvorbereitung angewandt werden. Die Homöopathie ist eine Therapieform, die erst beim Auftreten von Symptomen (z.B. Wehenschmerz, mangelnder Geburtsfortschritt, Baby-Blues, heftige Nachwehen u.A.) Anwendung findet. Laufende Schulungen des Pflegepersonals in der korrekten Anwendung homöopathischer Arzneien garantieren eine ganzheitliche Betreuung im Kreißsaal und im Wochenbett."
Veterinärmedizinische Universität (Vetmeduni) Wien
An der Vetmeduni Wien werden Forschungen zur Homöopathie betrieben, was sich z.B. auch in entsprechenden Dissertationen niederschlägt: "Eigenblut-Nosodentherapie bei Hunden mit allergisch bedingtem Juckreiz. Homöopathischer Ansatz zur Therapie der caninen Allergie." Dissertation, Vet. Med. Univ. Wien, pp. 90.[76]
Ferner werden auch Lehrveranstaltungen über Homöopathie angeboten:
- Herstellung und Potenzierung homöopathischer Arzneimittel mit Exkursion[77] und
- Grundlagen der homöopathischen Heilmethode nach Hahnemann.[78]
In der Ambulanz für Komplementärmedizin wird neben Homöopathie auch Misteltherapie bei Tumoren angewendet.[79]
Universität für Bodenkultur (Wien)
An der Universität für Bodenkultur in Wien[80] wird Forschung zu esoterischen Lehren um Kraftorte, Radiästhesie und die Geomantie betrieben. Studien und Master- und Diplomarbeiten befassen sich dabei mit den gleichen Themen. In an der Universität durchgeführten Untersuchungen werden Entdeckungen gemacht wie "stehende magnetische Wellen" aus dem Erdboden oder begleitende Magnetfelder von Erdstrahlen, die geeignet wären die heutige wissenschaftliche Physik in Frage zu stellen. Positive Gutachten wurden zum pseudowissenschaftlich beworbenen Wasserbelebungsgerät Aqua Power Joint gefertigt.
Universität Witten-Herdecke
Siehe Hauptartikel Universität Witten-Herdecke
Die Universität Witten-Herdecke ist die einzige private Universität Deutschlands mit medizinischer Fakultät. Kennzeichnend ist u.a., dass hier Anthroposophen maßgeblich mitwirken. Der Gründungspräsident Konrad Schily steht der Anthroposophischen Medizin nahe. Die medizinische Ausbildung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, das nach der anthroposophisch erweiterten Medizin arbeitet. Zahlreiche Förderer der Uni sind Anthroposophen.
Universität Zürich
Seit dem Wintersemester 2008 bietet die medizinische Fakultät der Universität Zürich einen Studiengang Chiropraktik an, die von der Universität "als wissenschaftlich fundierte Behandlungsmethode" bezeichnet wird.[81] Die ersten 8 Semester sind identisch mit der Humanmedizin. Danach muss sich der Student für die Medizin oder die Chiropraktik entscheiden. Presseberichten zufolge wurde die Einführung des Studiengangs auch vom Bundesamt für Gesundheit BAG unterstützt.[82]
2010 wurde an der Vetsuisse-Fakultät (Institut für Veterinärbiochemie und Molekularbiologie, Prof. Ulrich Hübscher) für eine Promotion zum Dr. med. vet. eine Dissertation angenommen, die dem Scharlatanerieprodukt GeoWave-Welle einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und die Milchleistung von Kühen bescheinigt.[83] Die Arbeit wurde von dem Geowave-Befürworter Gerhard W. Hacker betreut. Vorstellungen wie "Geopathische Störzonen", Wasseradern, oder die Meridiane der TCM werden darin unkritisch als Tatsachen behandelt, Radiästhesie, Kinesiologie und vor allem die Gasentladungsvisualisationstechnik (Gas Discharge Visualization, GDV) als wissenschaftlich anerkannte Konzepte.
Geplante Hochschule für Homöopathie im bayerischen Traunstein
Eine deutsch-schweizerische Homöopathie-Lobbyvereinigung mit Namen Europäische Union der Homöopathie plant, im Sommer/Herbst 2012 im bayerischen Traunstein eine Hochschule für Homöopathie zu eröffnen.[84] Presseanfragen im Herbst 2012 nach Einzelheiten zum Studiengang und der Anzahl der Anmeldungen wurden offenbar abschlägig beantwortet.[28]
Université Européenne des Sciences et Ressources Humaines (Schweiz)
Vorträge über Kreationismus an verschiedenen Universitäten
An verschiedenen Universitäten wird der unwissenschaftliche Glaube an den Kreationismus durch Vorträge von Kreationisten verbreitet. Das sind insbesondere:
- die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Vortrag am 27. September 2010 zum Thema: "Die Schöpfung – Die Erde als Zeitzeuge" mit Prof. Dr. Walter Veith (Zoologe und Kreationist)[86]
- die Friedrich-Schiller-Universität Jena: Vortrag am 14. Oktober 2010 von Werner Gitt mit dem Thema "Warum ich als Wissenschaftler der Bibel glaube"
- Johannes-Kepler-Universität Linz: Ankündigung eines Vortrags von Philip Bell mit dem Thema "Intelligent Design in Nature" am 8. November 2010[87]
- Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH): Am 13. und 15. Juli 2010 fanden zwei Veranstaltungen in Räumlichkeiten dieser Hochschule mit dem Thema: «The Big Bang, Stephen Hawking, and God» statt. Der Redner war Henry F. Schaefer, ein Vertreter des Intelligent Design und gegenwärtig Gastprofessor der ETH. Der Vortrag war unverblümte Kreationismus-Propaganda. Die Organisatoren der Veranstaltungen „CAMPUSlive“ und das „Dozentenforum“ sind Organisationen, welche zum Ziel haben, die Wissenschaften mit religiösen Inhalten zu unterminieren.[88]
Solche Vorträge können als Bestandteil der Wedge-Strategie gewertet werden.
Weblinks
- "Maxeiner & Miersch" - Ein Triumph des akademischen Paralleluniversums, Die Welt, 4.10.12
- Harro Albrecht: Wehe! Wehe! Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin. Zunehmend lehren deutsche Hochschulen alternative Verfahren. DIE ZEIT, 09.09.2010 Nr. 37
- Wie Sie effektiv ein unwirksames Therapieverfahren bewerben: Fallbeispiel Universitätsklinikum Freiburg
- Bernd Kramer: PSEUDOWISSENSCHAFTEN - Der akademische Geist. Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Unsinn verwischt. Zeit-Online 31. Mai 2011
- Bernd Kramer: Esoterik an der Fachhochschule - Wünschel Dir was. Der Spiegel, 27.2.2012
Quellenverzeichnis
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