Bi-Digitaler O-Ring Test: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Flensburger Arzt Michael Buthke (geb. 1949) benutzt den BDORT für einen "Gesundheitstest" im Rahmen eines von ihm erfundenen "Gesundheitskonzepts" namens ''akumotion.a1'' (eine von Buthke seit 2002 geschützte Wortmarke). Der Test, der bei Buthke nur "O-Ring-Test" heißt, soll zur Vorbereitung eines "akumotion.a1-Gesundheitscoachings" mit der Bestimmung eines "akumotion.a1-Gehirncodes" dienen. Buthke verwendet zur Behandlung eine [[Akupunktur]]variante, bei der nur eine einzige Nadel gesetzt wird. | Der Flensburger Arzt Michael Buthke (geb. 1949) benutzt den BDORT für einen "Gesundheitstest" im Rahmen eines von ihm erfundenen "Gesundheitskonzepts" namens ''akumotion.a1'' (eine von Buthke seit 2002 geschützte Wortmarke). Der Test, der bei Buthke nur "O-Ring-Test" heißt, soll zur Vorbereitung eines "akumotion.a1-Gesundheitscoachings" mit der Bestimmung eines "akumotion.a1-Gehirncodes" dienen. Buthke verwendet zur Behandlung eine [[Akupunktur]]variante, bei der nur eine einzige Nadel gesetzt wird. | ||
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+ | Zum BDORT finden sich aktuell (2013) Erwähnungen in 22 Artikel in der medizinischen Datenbank Medline. 21 mal wird der Test in einer Zeitschrift mit Namen "Acupuncture & electro-therapeutics research" erwähnt, und einmal 2001 in "Breast Cancer", wobei bei dieser Gelegenheit nur erwähnt wird, dass der Test eingesetzt worden sei.<ref>K Tamai, M Mitsumori, S Fujishiro, M Kokubo, N Ooya, A case of allergic reaction to surgical metal clips inserted for postoperative boost irradiation in a patient undergoing breast-conserving therapy", Breast Cancer, 2001</ref> | ||
==Quellennachweise== | ==Quellennachweise== |
Version vom 12. Mai 2013, 17:46 Uhr
Als Bi-Digitaler O-Ring Test (auch Omura-Ring-Test, Omura-Test, engl. Bi-Digital O-Ring Test, BDORT, manchmal auch Peak Muscle Resistance Testing, PMRT) wird ein in den USA patentiertes[1] Diagnoseverfahren bezeichnet, das eine Abart der Kinesiologie darstellt. Beim BDORT sollen Reflexe der Fingermuskeln eines Patienten Aussagen über Erkrankungen und über die Verträglichkeit von Medikamenten usw. erlauben. Der Bi-digitale O-Ring Test findet auch Anwendung in der Regulationsdiagnostik nach Klinghardt.
Da es für den Bi-Digitalen O Test keinen wissenschaftlichen Nachweis einer Eignung gibt, findet er in der wissenschaftlich orientierten Medizin keine Anwendung. Das American Institute for Technology and Science Education befasste sich mit dem BDORT und bezeichnete ihn als quackery (Scharlatanerie).[2]
Grundform und Varianten
Die Methode beruht auf einer Entdeckung des in New York tätigen Arztes Yoshiaki Omura (geb. 28. März 1934, Asahi-Machi, Japan) aus den 1970er Jahren. Omura will Folgendes herausgefunden haben: Bei einem Patienten, der Daumen und z.B. Mittelfinger einer Hand zu einem Kreis schließt (also ein "O" bildet), seien diese Finger von einer anderen Person (dem Behandelnden) schwieriger zu öffnen, also auseinanderzubiegen, wenn der Patient mit seiner anderen Hand auf ein erkranktes Organ zeigt.
Es wurden verschiedene Varianten des Verfahrens entwickelt. Die wichtigste ist die, dass der Patient in der freien Hand ein Medikament oder ein potenzielles Allergen hält, während die behandelnde Person durch Aufbiegen des "O" an der anderen Hand des Patienten feststellt, ob diese Substanz vom Patienten vertragen wird. Weiter gibt es die indirekte Methode: Wenn beispielsweise der Patient zu schwach ist für den Test, könne man ihn auch an den Fingern einer Stellvertreterperson vornehmen, die mit dem Patienten "elektrisch verbunden" ist. Der BDORT soll außerdem in der Weise möglich sein, dass die Hilfsperson mit einem Laserpointer auf das erkrankte Organ des Patienten oder auf einen Akupunkturpunkt zeigt.
Dr. Omura und die Wissenschaftlichkeit
Einige Artikel zum BDORT sind in der Zeitschrift Acupuncture and Electro-Therapeutics Research erschienen und in der wissenschaftlichen Datenbank PubMed verzeichnet. Die Zeitschrift wurde von Omura 1974 gegründet, der seitdem auch Chefredakteur ist. Kritische Äußerungen zum BDORT in der englischsprachigen Wikipedia[3] führt Omura auf grundsätzliche Fehler des Wikipedia-Konzeptes zurück, beispielsweise den, dass dort Personen ohne medizinische Ausbildung über medizinische Themen schreiben dürfen. Das BDORT-Verfahren habe im Übrigen nichts mit der sehr ähnlichen Kinesiologie gemein, sondern besäße eine gänzliche andere Grundlage. Es sei ein "elektromagnetischer Resonanztest", der auf Grundprinzipien der Physik und der Physikalischen Chemie basiere.
Die einzige bekannt gewordene unabhängige Untersuchung des BDORT wurde 2002 in Neuseeland im Rahmen eines Verfahrens gegen einen Arzt vorgenommen, dem vorgeworfen wurde, sich in unangemessener Weise auf den BDORT verlassen zu haben. Die zuständige Kommission (Medical Practitioners Disciplinary Tribunal, seit 2004 Health Practitioners Disciplinary Tribunal) kam zu dem Schluss, dass der Test unwissenschaftlich und unplausibel ist und keine zuverlässige Basis für medizinische Entscheidungen darstellt. Insbesondere sei es inakzeptabel und verantwortungslos, sich bei Diagnosen von Erkrankungen nur auf den BDORT zu stützen und allgemein anerkannte Diagnosemethoden außer Acht zu lassen.[4][5]
Der O-Ring-Test im deutschen Sprachraum
Der BDORT wird in Deutschland von einigen Heilpraktikern und Therapeuten eingesetzt, wobei er aber entgegen Omuras Erklärungen fast immer als kinesiologische Methode bezeichnet wird. Er ist auch wesentlicher Bestandteil von WingWave, einer von Erfolgstrainern benutzten Methode zum "Leistungs- und Emotionscoaching".
Mit dem Myostatiktest wurde von der Wiener Ärztin Maria Lack und dem Ingenieur Horst Konzelmann (Firma profi-systems, 72189 Vöhringen) eine Variante erdacht, bei der durch technische Messungen der Fingerkraft und der Reaktionszeit des Patienten angeblich eine Objektivierung der Ergebnisse erreicht wird. Dennoch werden zahlreiche Faktoren genannt, die das Resultat beeinflussen können, unter anderem "bioenergetische Befindlichkeiten" wie Müdigkeit oder Flüssigkeitsmangel, aber auch Narben, Brillen, die Temperatur von Getränken, "Stühle, bei denen das Metall die Körpermitte kreuzt", Schuhe mit hohen Absätzen und vieles mehr.
Als Präsidentin einer Deutschen Bi-Digitalen-O-Ring Gesellschaft bezeichnet sich die Berliner Zahnärztin Inge Metzner, die den Test auch ihrer Praxis benutzt. Metzner betont ebenfalls, dass es sich um eine "seriöse medizinische Testmethode" handele, welche die "positive Resonanz zwischen zwei identischen Substanzen" prüfe. Häufig habe sich durch den Test Bohren als unnötig herausgestellt.
Der Flensburger Arzt Michael Buthke (geb. 1949) benutzt den BDORT für einen "Gesundheitstest" im Rahmen eines von ihm erfundenen "Gesundheitskonzepts" namens akumotion.a1 (eine von Buthke seit 2002 geschützte Wortmarke). Der Test, der bei Buthke nur "O-Ring-Test" heißt, soll zur Vorbereitung eines "akumotion.a1-Gesundheitscoachings" mit der Bestimmung eines "akumotion.a1-Gehirncodes" dienen. Buthke verwendet zur Behandlung eine Akupunkturvariante, bei der nur eine einzige Nadel gesetzt wird.
Literatur
Zum BDORT finden sich aktuell (2013) Erwähnungen in 22 Artikel in der medizinischen Datenbank Medline. 21 mal wird der Test in einer Zeitschrift mit Namen "Acupuncture & electro-therapeutics research" erwähnt, und einmal 2001 in "Breast Cancer", wobei bei dieser Gelegenheit nur erwähnt wird, dass der Test eingesetzt worden sei.[6]
Quellennachweise
- ↑ U.S. Patent 5,188,107 Bi-digital O-ring test for imaging and diagnosis of internal organs of a patient. Feb 23, 1993
- ↑ http://www.aitse.org/assessing-scientific-claims-the-o-ring/
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/BDORT
- ↑ Medical Practitioners Disciplinary Tribunal, Decision no. 237/02/89D, Wellington 2003 [1]
- ↑ Medical Practitioners Disciplinary Tribunal, Decision no. 284/03/113C, Auckland 2004 [2]
- ↑ K Tamai, M Mitsumori, S Fujishiro, M Kokubo, N Ooya, A case of allergic reaction to surgical metal clips inserted for postoperative boost irradiation in a patient undergoing breast-conserving therapy", Breast Cancer, 2001