Heribert Illig: Unterschied zwischen den Versionen
(Anderes Foto) |
Abrax (Diskussion | Beiträge) |
||
(5 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[image:Illigkopf.jpg|thumb]] | [[image:Illigkopf.jpg|thumb]] | ||
− | '''Heribert Illig''' (geb. 1947, Vohenstrauß, Bayern) ist ein Autor, der als [[Chronologiekritik]]er auf sich aufmerksam gemacht hat und seit etwa 1992 die These verbreitet, dass 297 Jahre der Geschichtsschreibung von September 614 bis August 911 nicht stattgefunden hätten, sondern nachträglich erfunden wurden. Diesen Zeitraum nennt er | + | '''Heribert Illig''' (geb. 1947, Vohenstrauß, Bayern) ist ein Autor und Publizist, der als [[Chronologiekritik]]er auf sich aufmerksam gemacht hat und seit etwa 1992 die These verbreitet, dass 297 Jahre der Geschichtsschreibung von September 614 bis August 911 nicht stattgefunden hätten, sondern nachträglich erfunden wurden. Diesen Zeitraum nennt er [[Erfundenes Mittelalter]] oder auch ''Phantomzeit''. Illig hat auch behauptet, dass die europäische Frühgeschichte und die Geschichte Ägyptens völlig anders verlaufen seien als es der Lehrmeinung entspricht. |
Illig ist promovierter Germanist und Inhaber des Mantis-Verlags in Gräfelfing, in dem, neben seinen eigenen Büchern, auch geschichtsrevisionistische Werke anderer Autoren erscheinen, z.B. des Soziologen und ehemaligen Hochschullehrers Gunnar Heinsohn (typische Titel: ''Wie alt ist das Menschengeschlecht?'' oder ''Die Sumerer gab es nicht''). | Illig ist promovierter Germanist und Inhaber des Mantis-Verlags in Gräfelfing, in dem, neben seinen eigenen Büchern, auch geschichtsrevisionistische Werke anderer Autoren erscheinen, z.B. des Soziologen und ehemaligen Hochschullehrers Gunnar Heinsohn (typische Titel: ''Wie alt ist das Menschengeschlecht?'' oder ''Die Sumerer gab es nicht''). | ||
+ | Von 1981 bis 1988 war Illig führendes Mitglied der "Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte". Illig gab von 1989 bis 1994 den Rundbrief ''Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart'' heraus und ist Herausgeber der daraus hervorgegangenen Zeitschrift ''Zeitensprünge''. | ||
Illigs Thesen zur Chronologie des Mittelalters, die er als ''Phantomzeittheorie'' (oder ''Fantomzeittheorie, FZT)'' bezeichnet, werden von Geschichtswissenschaftlern nicht ernst genommen. | Illigs Thesen zur Chronologie des Mittelalters, die er als ''Phantomzeittheorie'' (oder ''Fantomzeittheorie, FZT)'' bezeichnet, werden von Geschichtswissenschaftlern nicht ernst genommen. | ||
− | Siehe auch: [[Hans Ulrich Niemitz]] | + | Siehe auch: [[Christian Blöss]] und [[Hans Ulrich Niemitz]] |
+ | |||
+ | ==Zeitungsartikel== | ||
+ | *''Eine pseudoreligiöse Gemeinde''. Interview mit Michael Borgolte. In: Der Tagesspiegel, 29. Juni 1999 | ||
{{DEFAULTSORT:Illig, Heribert}} | {{DEFAULTSORT:Illig, Heribert}} |
Aktuelle Version vom 4. April 2013, 22:26 Uhr
Heribert Illig (geb. 1947, Vohenstrauß, Bayern) ist ein Autor und Publizist, der als Chronologiekritiker auf sich aufmerksam gemacht hat und seit etwa 1992 die These verbreitet, dass 297 Jahre der Geschichtsschreibung von September 614 bis August 911 nicht stattgefunden hätten, sondern nachträglich erfunden wurden. Diesen Zeitraum nennt er Erfundenes Mittelalter oder auch Phantomzeit. Illig hat auch behauptet, dass die europäische Frühgeschichte und die Geschichte Ägyptens völlig anders verlaufen seien als es der Lehrmeinung entspricht.
Illig ist promovierter Germanist und Inhaber des Mantis-Verlags in Gräfelfing, in dem, neben seinen eigenen Büchern, auch geschichtsrevisionistische Werke anderer Autoren erscheinen, z.B. des Soziologen und ehemaligen Hochschullehrers Gunnar Heinsohn (typische Titel: Wie alt ist das Menschengeschlecht? oder Die Sumerer gab es nicht). Von 1981 bis 1988 war Illig führendes Mitglied der "Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte". Illig gab von 1989 bis 1994 den Rundbrief Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart heraus und ist Herausgeber der daraus hervorgegangenen Zeitschrift Zeitensprünge.
Illigs Thesen zur Chronologie des Mittelalters, die er als Phantomzeittheorie (oder Fantomzeittheorie, FZT) bezeichnet, werden von Geschichtswissenschaftlern nicht ernst genommen.
Siehe auch: Christian Blöss und Hans Ulrich Niemitz
Zeitungsartikel
- Eine pseudoreligiöse Gemeinde. Interview mit Michael Borgolte. In: Der Tagesspiegel, 29. Juni 1999