Hans-Joachim Zillmer: Unterschied zwischen den Versionen
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Zillmers Theorie der Erdgeschichte (''Junge-Erde-Katastrophen-Modell'') geht davon aus, dass mehrere Naturkatastrophen einen starken Einfluss auf die Erdgeschichte hatten, analoge Überlegungen stellte bereits [[Immanuel Velikovsky]] auf. Zillmers Affinität zu Katastrophentheorien zeigt sich u.a. in seiner Auffassung, dass sich im Laufe der Erdgeschichte mehrere Superfluten ereignet haben sollen, die alle Kontinente betrafen und zu einer maßgeblichen Umgestaltung der Erde führten. Die jüngste dieser Fluten soll durch dem von der konventionellen Geologie an der Kreide-Tertiär-Grenze erfolgten Meteoriten Einschlag ausgelöst worden sein, was eine Verlagerung der Erdachse und den Beginn der „Schneezeit“ (so nennt er die Vereisung arktischer und antarktischer Gebiete) zur Folge hatte. Gleichzeitig erhöhte sich auch die Schwerkraft der Erde, was dann zum Aussterben der pleistozänen Megafauna (Mammut, Riesenhirsch, Wollnashorn und Säbelzahntiger, Höhlenlöwe, Höhlenbär als deren Beutegreifer) führte. Insgesamt sollen zu der Zeit 80% aller Tierarten ausgestorben sein. Nach Zillmers Angaben fand der Impakt aber nicht vor 65 Millionen Jahren statt, sondern vor nur wenigen Jahrtausenden. | Zillmers Theorie der Erdgeschichte (''Junge-Erde-Katastrophen-Modell'') geht davon aus, dass mehrere Naturkatastrophen einen starken Einfluss auf die Erdgeschichte hatten, analoge Überlegungen stellte bereits [[Immanuel Velikovsky]] auf. Zillmers Affinität zu Katastrophentheorien zeigt sich u.a. in seiner Auffassung, dass sich im Laufe der Erdgeschichte mehrere Superfluten ereignet haben sollen, die alle Kontinente betrafen und zu einer maßgeblichen Umgestaltung der Erde führten. Die jüngste dieser Fluten soll durch dem von der konventionellen Geologie an der Kreide-Tertiär-Grenze erfolgten Meteoriten Einschlag ausgelöst worden sein, was eine Verlagerung der Erdachse und den Beginn der „Schneezeit“ (so nennt er die Vereisung arktischer und antarktischer Gebiete) zur Folge hatte. Gleichzeitig erhöhte sich auch die Schwerkraft der Erde, was dann zum Aussterben der pleistozänen Megafauna (Mammut, Riesenhirsch, Wollnashorn und Säbelzahntiger, Höhlenlöwe, Höhlenbär als deren Beutegreifer) führte. Insgesamt sollen zu der Zeit 80% aller Tierarten ausgestorben sein. Nach Zillmers Angaben fand der Impakt aber nicht vor 65 Millionen Jahren statt, sondern vor nur wenigen Jahrtausenden. | ||
− | Mit diesem Katastrophismus will Zillmer bewiesen haben, dass keine Makroevolution stattgefunden hat, sondern lediglich eine Mikroevolution, also eine Feinanpassung bereits vorhandener Tier-„Prototypen“ an die Umwelt (sein Beispiel: Vorkommen schwarzer Birkenspinner seit Beginn des Industriezeitalters). Die evolutionäre Entstehung des Menschen aus einer anderen Art lehnt Zillmer völlig ab. Ähnlich wie andere Protagonisten bzw. Glaubenssysteme, etwa Erich | + | Mit diesem [[Katastrophismus]] will Zillmer bewiesen haben, dass keine Makroevolution stattgefunden hat, sondern lediglich eine Mikroevolution, also eine Feinanpassung bereits vorhandener Tier-„Prototypen“ an die Umwelt (sein Beispiel: Vorkommen schwarzer Birkenspinner seit Beginn des Industriezeitalters). Die evolutionäre Entstehung des Menschen aus einer anderen Art lehnt Zillmer völlig ab. Ähnlich wie andere Protagonisten bzw. Glaubenssysteme, etwa [[Erich von Däniken]] oder [[Scientology]], wurde die Menschheit durch [[Außerirdische]] (sog. „Annunaki“), die vor langer Zeit der Erde besucht haben sollen, erschaffen ([[Präastronautik]]). Demnach gibt es für ihn auch keine wissenschaftlich belegbare Menschheitsgeschichte. |
Desweiteren vertritt er verschiedene Außenseitertheorien zur Menschheitsgeschichte und die Theorie einer expandierenden Erde ([[Expansionshypothese]]), den auch der Elektrotechnikfachmann [[Konstantin Meyl]] vertritt. Er bestreitet den menschengemachten Klimawandel durch CO2. | Desweiteren vertritt er verschiedene Außenseitertheorien zur Menschheitsgeschichte und die Theorie einer expandierenden Erde ([[Expansionshypothese]]), den auch der Elektrotechnikfachmann [[Konstantin Meyl]] vertritt. Er bestreitet den menschengemachten Klimawandel durch CO2. |
Version vom 25. September 2008, 20:50 Uhr
Hans-Joachim Zillmer (geboren am 20. September 1950 in Mölln) ist ein deutscher Unternehmer, Bauingenieur und seit 1998 Buchautor für an Laien gerichtete Sachbücher. Seine literarischen Werke beinhalten abstruse Hypothesen über die Erdgeschichte, die Entwicklung der Arten einschließlich des Menschen und seltsam anmutende globale Katastrophen, was allesamt nicht mit den Erkenntnisse der modernen Geologie, Paläontologie, Biologie, Archäologie und (Paläo)Klimatologie im Einklang zu bringen sind. Privatforscher Zillmer ist dafür bekannt etabliertes Wissen auf den Gebieten der Geologie, Geophysik, Evolution und Paläontologie zugunsten eigener Theorien (gerne aus dem Bereich des Katastrophismus und der Esoterik) in Frage zu stellen was dem Absatz seiner Bücher zu Gute kommt.
Zillmers Ansichten wurden wissenschaftlich nie rezipiert und sind daher als Privattheorien anzusehen, die mehrfach widerlegt wurden. Zillmer wurde vorgeworfen nicht Quellen-konform zu zitieren, pseudowissenschaftlich vorzugehen [1][2], vorhandene Fachliteratur nicht berücksichtigt zu haben sowie bereits widerlegte und historische ad-acta Konzepte neu und effektwirksam zu widerlegen. Werke von Zillmer wurden auch als pseudowissenschaftliche Machwerke bezeichnet [3]. Die Unglaubwürdigkeit Zillmers Theorien wird nicht nur durch offensichtliche fachliche Fehler und augenscheinliche fachliche Inkompetenz im Fach Geologie in seinen Ausführungen gestützt, sondern auch durch die Verwendung ungesicherter Quellen aus der Sekundär- und Tertiärliteratur, der verzerrten oder falschen Widergabe von Quellen, Falschzitaten, Unterschlagung von Quellen sowie geradezu ins Auge springende und einfach widerlegbare Falschdarstellungen, wie an dem Beispiel mit dem „versteinerten“ Bein ersichtlich ist. Dabei kann man sich zuweilen nicht des Eindrucks erwehren, dass er lügt.
Eine weitere Methode ist dabei, dass Behauptungen nicht belegt werden, oder bei ungenau kommentierten Darstellungen der Leser zu Spekulationen (als eine Form der Manipulation des Lesers) angeregt wird, wie man an dem Beispiel der angeblich fossilierten Kulturpflanze ersehen kann.
Im Gästebuch von Hans Joachim Zillmers Internetpräsenz scheinen sich trotzdem ausschließlich begeisterte Personen einzutragen, liest man aber die Beträge und deren Bezüge zueinander genauer durch, gelangt man zu der Schlussfolgerung, dass kritische Einträge höchstwahrscheinlich gelöscht werden.
Sogar Scherer (Kreationist) findet Zillmers Beuträge unglaubwürdig [4].
Zillmer erhielt den Dr.hc. einer privaten Yorker Fernuniversität namens International University.
Theorien
Insbesondere ist er Anhänger verschiedener chronologiekritischer Hypothesen und vertritt die sogenannte Präastronautik, die davon ausgeht, dass das Leben auf der Erde nicht durch Evolution, sondern durch Außerirdische entstanden ist. Somit kann man ihn als ungewöhnlichen (weil nicht religiös motivierten) Vertreter des Intelligent Design bezeichnen.
Zillmer bestreitet die Evolutionstheorie und arbeitet hierbei häufig mit dem (religiösen) Kreationisten Carl Baugh zusammen. Er beruft sich auf Funde von angeblichen Menschenspuren bei Glen Rose in den USA. Zillmer ist zwar ein erklärter Gegner der Evolutionstheorie, bemüht aber statt einem (auch christlichen) Schöpfergott die Intervention von Außerirdischen zur Erklärung der Entstehung des Menschen.
Zillmers Theorie der Erdgeschichte (Junge-Erde-Katastrophen-Modell) geht davon aus, dass mehrere Naturkatastrophen einen starken Einfluss auf die Erdgeschichte hatten, analoge Überlegungen stellte bereits Immanuel Velikovsky auf. Zillmers Affinität zu Katastrophentheorien zeigt sich u.a. in seiner Auffassung, dass sich im Laufe der Erdgeschichte mehrere Superfluten ereignet haben sollen, die alle Kontinente betrafen und zu einer maßgeblichen Umgestaltung der Erde führten. Die jüngste dieser Fluten soll durch dem von der konventionellen Geologie an der Kreide-Tertiär-Grenze erfolgten Meteoriten Einschlag ausgelöst worden sein, was eine Verlagerung der Erdachse und den Beginn der „Schneezeit“ (so nennt er die Vereisung arktischer und antarktischer Gebiete) zur Folge hatte. Gleichzeitig erhöhte sich auch die Schwerkraft der Erde, was dann zum Aussterben der pleistozänen Megafauna (Mammut, Riesenhirsch, Wollnashorn und Säbelzahntiger, Höhlenlöwe, Höhlenbär als deren Beutegreifer) führte. Insgesamt sollen zu der Zeit 80% aller Tierarten ausgestorben sein. Nach Zillmers Angaben fand der Impakt aber nicht vor 65 Millionen Jahren statt, sondern vor nur wenigen Jahrtausenden.
Mit diesem Katastrophismus will Zillmer bewiesen haben, dass keine Makroevolution stattgefunden hat, sondern lediglich eine Mikroevolution, also eine Feinanpassung bereits vorhandener Tier-„Prototypen“ an die Umwelt (sein Beispiel: Vorkommen schwarzer Birkenspinner seit Beginn des Industriezeitalters). Die evolutionäre Entstehung des Menschen aus einer anderen Art lehnt Zillmer völlig ab. Ähnlich wie andere Protagonisten bzw. Glaubenssysteme, etwa Erich von Däniken oder Scientology, wurde die Menschheit durch Außerirdische (sog. „Annunaki“), die vor langer Zeit der Erde besucht haben sollen, erschaffen (Präastronautik). Demnach gibt es für ihn auch keine wissenschaftlich belegbare Menschheitsgeschichte.
Desweiteren vertritt er verschiedene Außenseitertheorien zur Menschheitsgeschichte und die Theorie einer expandierenden Erde (Expansionshypothese), den auch der Elektrotechnikfachmann Konstantin Meyl vertritt. Er bestreitet den menschengemachten Klimawandel durch CO2.
Kulturpflanzen unter Millionen Jahre alten Fossilien
Beispiele für Zillmers „Belege“ seiner Theorien laut seiner eigenen Homepage [1]: ...Ein kurioser, in „Kontra Evolution“ beschriebener Fund: Eine Kulturpflanze in einer Schicht mit 100 Millionen Jahren alten Fossilien... Der Betrachter des Bildes fragt sich jedoch an welcher Stelle eine Kulturpflanze zu sehen ist. Anhand welcher Merkmale soll hier auf das Vorhandensein einer Kulturpflanze geschlossen werden ? Am wahrscheinlichsten und hypothesensparsamsten ist es dass hier der Abdruck der Rinde einer Lepidodendron-Art (Schuppenbaum) zu sehen ist.
Menschlicher Fussabdruck in Millionen Jahre alten Gesteinsformationen
Weiterhin erwähnt Zillmer in seinem Buch „Darwins Irrtum“ einen menschlichen Fußabdruck in einer mehrere Millionen Jahre alten Gesteinsformation neben den Fußabdrücken einiger Dinosaurier als Beweis für seine Theorien. Demnach soll der Mensch sogar Zeitgenosse der Dinosaurier gewesen sein. Über den Nachweis der Echtheit dieser Spuren erfährt der Leser indes nichts.
Das versteinerte Zillmer-Bein
Zu diesem Foto schreibt Zillmer: ..In den 1960er Jahren versteinerte dieses, von Dr. Zillmer 2002 fotografierte Bein. Das Leder des Stiefels ist nicht versteinert... [5]. Hier handelt es sich um einen mit Zement ausgegossener Stiefel.
kritische Rezensionen und Stimmen zu seinen Werken
- http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Launchpad/1008/Zillmer.html
- http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Launchpad/1008/contra-zillmer2.html
- http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Launchpad/1008/content.html
Weblinks
- http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Joachim_Zillmer
- http://www.geocities.com/capecanaveral/launchpad/1008/contra-zillmer2.html
Quellennachweise
- ↑ Rezension Gunnar Ries Irrtümer der Erdgeschichte oder nur Irrtümer eines Katastrophisten? als Kritik zum Buch "Irrtümer der Erdgeschichte" von Hans-Joachim Zillmer
- ↑ http://www.gwup.org/ueberuns/konferenzen/2002/klausrichtervortraggwup2002.pdf
- ↑ http://www.biotech-europe.de/editorials/195.html
- ↑ http://www.wort-und-wissen.de/disk/d86/1/d86-1.pdf
- ↑ Zillmer HJ: "Irrtümer der Erdgeschichte"