Hyperthermie: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Als '''Hyperthermie''' (präziser: ''therapeutische Hyperthermie'') werden in der Medizin verschiedene Verfahren bezeichnet, denen gemeinsam ist, dass es zu einer Erhöhung der Temperatur des Körpergewebes zu therapeutischen Zwecken kommt. Therapeutische Hyperthermiekonzepte werden zur Zeit experimentell bei Krebserkrankungen wissenschaftlich erprobt. Sie spielen jedoch seit längerer Zeit eine Rolle als etablierte Verfahren in Bereichen der [[Alternativmedizin]], insbesondere der [[Anthroposophische Medizin|Anthroposophischen Medizin]] und der umstrittenen [[Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie]] nach Manfred von Ardenne. Die Kosten für Verfahren der Hyperthermie werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland von Ausnahmen abgesehen nicht erstattet, da die Wirksamkeit nicht sicher belegt ist.<ref>[http://www.g-ba.de/downloads/40-268-236/2005-06-15-BUB-Hyperthermie.pdf Zusammenfassender Bericht des Unterausschusses “Ärztliche Behandlung“ des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Bewertung gemäß § 135 Abs. 1 SGB V der Hyperthermie] Fassung vom 15.06.2005</ref> | + | Als '''Hyperthermie''' (präziser: ''therapeutische Hyperthermie'') werden in der Medizin verschiedene Verfahren bezeichnet, denen gemeinsam ist, dass es zu einer Erhöhung der Temperatur des Körpergewebes zu therapeutischen Zwecken kommt. Therapeutische Hyperthermiekonzepte werden zur Zeit experimentell bei Krebserkrankungen wissenschaftlich erprobt. Sie spielen jedoch seit längerer Zeit eine Rolle als etablierte Verfahren in Bereichen der [[Alternativmedizin]], insbesondere der [[Anthroposophische Medizin|Anthroposophischen Medizin]] und der umstrittenen [[Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie]] (SMT) nach Manfred von Ardenne. Die Kosten für Verfahren der Hyperthermie werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland von Ausnahmen abgesehen nicht erstattet, da die Wirksamkeit nicht sicher belegt ist.<ref>[http://www.g-ba.de/downloads/40-268-236/2005-06-15-BUB-Hyperthermie.pdf Zusammenfassender Bericht des Unterausschusses “Ärztliche Behandlung“ des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Bewertung gemäß § 135 Abs. 1 SGB V der Hyperthermie] Fassung vom 15.06.2005</ref> |
Einzig beim Gebärmutterhalskarzinom sowie bei Magenkrebs kann nach heutiger Evidenzlage von einem Nutzen der Hyperthermie augegangen werden, allerdings nur in Kombination mit einer Strahlen- oder Chemotherapie. | Einzig beim Gebärmutterhalskarzinom sowie bei Magenkrebs kann nach heutiger Evidenzlage von einem Nutzen der Hyperthermie augegangen werden, allerdings nur in Kombination mit einer Strahlen- oder Chemotherapie. |
Version vom 18. Januar 2013, 23:30 Uhr
Als Hyperthermie (präziser: therapeutische Hyperthermie) werden in der Medizin verschiedene Verfahren bezeichnet, denen gemeinsam ist, dass es zu einer Erhöhung der Temperatur des Körpergewebes zu therapeutischen Zwecken kommt. Therapeutische Hyperthermiekonzepte werden zur Zeit experimentell bei Krebserkrankungen wissenschaftlich erprobt. Sie spielen jedoch seit längerer Zeit eine Rolle als etablierte Verfahren in Bereichen der Alternativmedizin, insbesondere der Anthroposophischen Medizin und der umstrittenen Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT) nach Manfred von Ardenne. Die Kosten für Verfahren der Hyperthermie werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland von Ausnahmen abgesehen nicht erstattet, da die Wirksamkeit nicht sicher belegt ist.[1]
Einzig beim Gebärmutterhalskarzinom sowie bei Magenkrebs kann nach heutiger Evidenzlage von einem Nutzen der Hyperthermie augegangen werden, allerdings nur in Kombination mit einer Strahlen- oder Chemotherapie.
Hyperthermieverfahren
Grundsätzlich wird zwischen aktiver und passiver Hyperhermie unterschieden, sowie zwischen einer Ganzkörperhyperthermie und einer lokoregionalen Hyperthermie. Im ersten Fall wird die Temperatur des gesamten menschlichen Körpers erhöht, im zweiten Fall nur ein Teil des Körpers.
- Bei der aktiven Hyperthermie wird über eine Beeinflussung der körpereigenen Thermoregulation die Körperkerntemperatur erhöht, so wie dies auch beim Fieber der Fall ist. Hier kann auch von einer Fiebertherapie gesprochen werden. Ein zu diesen Zwecken eingesetztes Mittel war Pyrifer.
- Bei der passiven Hyperthermie sorgen Maßnahmen außerhalb des Körpers für eine Erhöhung der Körpertemperatur oder von Teilen des Körpers.
Eine weitere Unterteilung unterscheidet nach der Größe des erwärmten Bereiches oder der Art der Erwärmung.[2] Therapeutische Hyperthermieverfahren in der Behandlung von Krebserkrankungen werden auch als Onkothermie oder Oncothermie bezeichnet. Einzelne, patentierte Verfahren haben davon abweichende Bezeichnungen.
Weblinks
- Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums: Hyperthermie: Wärme gegen Krebs